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Frank Werner Kaschluhn 10 Juli 1927 in Allenstein Ostpreussen 28 November 1994 in Berlin war ein deutscher Physiker der vor allem auf den Gebieten Quantenfeldtheorie S Matrix Theorie duale Resonanzmodelle Infrarotprobleme verborgene Parameter geforscht hat Frank Kaschluhn Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Leben 2 Studium und Ausbildung 3 Fruhe Schriften 4 Tatigkeit als Wissenschaftler 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHerkunft und Leben BearbeitenFrank Kaschluhn stammte aus Konigsberg Ostpreussen heute Polen 1 Sein Vater war der Kaufmann Emil Kaschluhn 2 Kaschluhn hatte zwei Bruder Zum Ende des Zweiten Weltkrieges kam die Familie nach Mitteldeutschland Seit 1960 lebte Kaschluhn in Berlin Er war verheiratet und hat einen Sohn und eine Tochter Studium und Ausbildung BearbeitenFrank Kaschluhn begann kurz nach dem Krieg das Studium der Physik an der Friedrich Schiller Universitat Jena Zu seinen pragenden Hochschullehrern gehorten Friedrich Hund und Harry Lehmann Seine Dissertation Zur Statistik eines Fermi Dirac Gases in Wechselwirkung mit einem Bose Einstein Gas 1954 befasste sich mit der Verknupfung von Statistik und Quantenfeldtheorie 3 Fruhe Schriften BearbeitenKaschluhn hat in den 1950er Jahren wahrend des Forschungsaufenthalts in Dubna Russland in der Bogoljubow Gruppe forschend eine Serie von bahnbrechenden vielbeachteten Artikeln veroffentlicht Dispersionsbeziehungen fur die Streuung von p Mesonen an Deuteronen 4 Impulse approximation and dispersion relations for the pion deuteron scattering I 5 Dispersion relations for pion deuteron scattering II 6 Eine feldtheoretische Verallgemeinerung der Impulsnaherung 7 Das Thema der Habilitationsschrift von 1959 eingereicht an der Humboldt Universitat zu Berlin war Impulsnaherung und Dispersionsbeziehungen fur die Streuung von p Mesonen an Deuteronen 8 Tatigkeit als Wissenschaftler BearbeitenNach einigen Jahren als Assistenzprofessor an der Technischen Hochschule Dresden ging er 1957 an das Theorie Labor des neu gegrundeten Vereinigten Instituts fur Kernforschung in Dubna UdSSR Dort arbeitete er drei Jahre in der Forschergruppe um N N Bogoljubow Eine Serie von klassischen Arbeiten zu Dispersionsbeziehungen fur das Deuteron System fand Verbreitung und Resonanz in der wissenschaftlichen Gemeinschaft 1960 wurde Kaschluhn auf einen Lehrstuhl am Institut fur Theoretische Physik der Humboldt Universitat zu Berlin berufen Er wurde Direktor dieses Instituts 9 und von 1968 bis zu seinem Ruhestand 1992 leitete er den Forschungsbereich 01 Theorie der Teilchen und Felder Zugleich hat er auch als Abteilungsleiter die Theoriegruppe 10 des Instituts fur Hochenergiephysik der Akademie der Wissenschaften der DDR IfH der AdW der DDR geleitet 11 Frank Kaschluhns wissenschaftliche Arbeit umfasste viele Bereiche der Teilchenphysik und Theorie wie Dispersionsrelationen Stromalgebra Duale Resonanzmodelle die Behandlung von Infrarot Singularitaten in der Quantenelektrodynamik und der Renormierung geordnete Phasenfaktoren in der Quantenchromodynamik Verborgene Parameter in der Quantenmechanik Auch nach der Ruckkehr in die DDR pflegte er enge Beziehungen zum JINR Dubna Institut das ihn als Mitglied in den wissenschaftlichen Rat des Instituts berief 12 Regelmassige Gastaufenthalte seiner Mitarbeiter am VIK Dubna sicherten trotz der relativen Isolation in der DDR wichtige internationale wissenschaftliche Arbeitskontakte Wichtig waren in diesem Zusammenhang auch die internationalen Symposien zur Theorie der Teilchen und Felder die uber Jahrzehnte von Kaschluhns Forschungsgruppen meist an der Ostsee organisiert wurden und an denen stets auch rund ein Dutzend westeuropaische Kollegen teilnahmen Kooperationsbeziehungen zum CERN und zum DESY wurden soweit das moglich war gepflegt Wahrend der Jahre der DDR Hochschulreform engagierte sich Kaschluhn immer wieder erfolgreich dafur die internationalen Qualitatsstandards von Forschung und Lehre zu wahren und hoch qualifizierten Nachwuchs unabhangig von politischen Randbedingungen angemessen zu fordern Kaschluhn hat grosse Verdienste daran dass es im Osten Deutschlands Forschung und Lehre zu Theoretischer Elementarteilchenphysik und Quantenfeldtheorie gab Auch die so wichtigen Verbindungen zum Theorielabor des JINR Dubna hatte es ohne ihn nach den 1960er Jahren nicht mehr gegeben Dass die Quantenfeldtheorie als Fachrichtung an der Humboldt Universitat die Wende 1989 uberlebte und spater sogar thematisch erweitert werden konnte ist gewiss auch sein Verdienst Seit 1962 arbeitete Frank Kaschluhn als Herausgeber der Zeitschrift Fortschritte der Physik und es war im Wesentlichen er der das wissenschaftliche Profil der Fortschritte der Physik definierte Die Koautoren von Kaschluhn waren Eberhard Wieczorek 3 Walter Zollner 13 Hans Jurgen Kaiser 14 Werner Brandt C J Biebl Dietmar Ebert 15 Klaus Lewin 16 Michael Muller Preussker Dieter Robaschik 17 Michael Bordag 18 Victor Anatolievich Matveev 19 Kaschluhn hatte zahlreiche Doktoranden 20 Die Datenbank Researchgate listet Publikationen von Kaschluhn 1959 bis 1977 21 Die Datenbank INSPIRE HEP beginnt erst 1964 mit der Listung von Publikationen Kaschluhns 22 Weblinks BearbeitenNachruf in Fortschritte der Physik 1 DESY inFORM 09 2010 PDF 347 kB Nachruf Lanius auf Seite 5 Rolf Enderlein F Kaschluhn Das Institut fur Theoretische Physik an der Humboldt Universitat zu Berlin und die theoretischen Bereiche der Sektion Physik von 1946 bis zur Gegenwart In Wissenschaftliche Zeitschrift der Humboldt Universitat zu Berlin Mathematisch Naturwissenschaftliche Reihe Band 32 5 1983 S 595 600 zitiert in Mark Walker Science and Ideology A Comparative History Routledge Studies in the History of Science Technology and Medicine 2002 Fussnote 122 1995 Fortschritte der Physik Progress of Physics pdf Thomas Stange Institut X Die Anfange der Kern und Hochenergiephysik in der DDR Thomas Stange Springer In springer com Abgerufen am 29 Januar 2020 ISBN 978 3 322 84802 4 Erich Lohrmann und Paul Soding 50 Jahre DESY PDF 52 MB Publikationen von Kaschluhn in der High Energy Physics Literature Database INSPIRE F Kaschluhn f a f kaschluhn 1 Search Results INSPIRE HEP In inspirehep net Abgerufen am 29 Januar 2020 englisch Publikationen von Kaschluhn in INSPIRE Citations summary f a f kaschluhn 1 Search Results INSPIRE HEP In inspirehep net Abgerufen am 29 Januar 2020 englisch Publikationen von Kaschluhn in ResearchGate F Kaschluhn s research works Humboldt Universitat zu Berlin Berlin HU Berlin and other places In researchgate net Abgerufen am 29 Januar 2020 englisch Einzelnachweise Bearbeiten DNB Katalog der Deutschen Nationalbibliothek In d nb info 1 Juli 2017 abgerufen am 29 Januar 2020 Das Ostpreussenblatt Organ der Landsmannschaft Ostpreussen In Archiv Preussische Allgemeine 11 Januar 1964 abgerufen am 29 Januar 2020 a b https www genealogy math ndsu nodak edu id php id 30168 Webseite abgerufen am 20 Januar 2020 F Kaschluhn Dispersionsbeziehungen fur die Streuung von p Mesonen an Deuteronen In Zeitschrift fur Naturforschung A Band 13 1958 S 183 194 doi 10 1515 zna 1958 0302 F Kaschluhn Impulse approximation and dispersion relations for the pion deuteron scattering I In Nuclear Physics Band 8 1958 S 303 309 doi 10 1016 0029 5582 58 90158 5 F Kaschluhn Dispersion relations for pion deuteron scattering II In Nuclear Physics Band 9 1958 59 S 347 354 doi 10 1016 0029 5582 58 90408 5 F Kaschluhn Eine feldtheoretische Verallgemeinerung der Impulsnaherung In Nuclear Physics Band 14 1959 S 314 338 doi 10 1016 0029 5582 59 90015 X Frank Kaschluhn Impulsnaherung und Dispersionsbeziehungen fur die Streuung von p Mesonen an Deuteronen Habilitationsschrift Humboldt Universitat zu Berlin Mathematisch naturwissenschaftliche Fakultat Habilitationsschrift vom 2 Oktober 1959 rec 25 Juni 1959 https www worldcat org search q au 3Afrank kaschluhn amp fq mt 3Adeg amp qt advanced amp dblist 638 Webseite abgerufen am 19 Januar 2020 Aktuelle Webseite des Instituts fur Theoretische Physik der HUB https www physik hu berlin de de home abgerufen am 20 Januar 2020 https theory zeuthen desy de Webseite abgerufen am 20 Januar 2020 https leibnizsozietaet de wp content uploads 2012 11 01 ebeling pdf Webseite abgerufen am 20 Januar 2020 https www linkedin com company joint institute for nuclear research about Olaf Strauss Die Kernforschung und Kerntechnologieentwicklung in der DDR 1945 1965 Rahmenbedingungen Politik der Staatspartei und Umsetzung Dissertation 2011 Universitat Greifswald online https hugo riemann de kaiser https agnes hu berlin de lupo rds state verpublish amp status init amp vmfile no amp moduleCall webInfo amp publishConfFile webInfoPerson amp keep y amp publishSubDir personal amp personal pid 17003 https www linkedin com in klaus lewin a34661137 https research uni leipzig de agintern CPL PDF Robaschik Dieter pdf http www physik uni leipzig de bordag Victor Anatolievich Matveev http www jinr ru jinr structure en leaders en matveev en https www genealogy math ndsu nodak edu id php id 30168 Webseite abgerufen am 20 Januar 2020 F Kaschluhn Publikationen in ResearchGate https www researchgate net scientific contributions 2010218689 F Kaschluhn Webseite abgerufen am 20 Januar 2020 F Kaschluhn Publikationen in der High Energy Physics Literature Database INSPIRE https inspirehep net search ln en amp p f a f kaschluhn 1 amp of hb amp action search Search amp sf earliestdate amp so d Webseite abgerufen am 20 Januar 2020 F Kaschluhn INSPIRE Citations summary https inspirehep net search ln en amp ln en amp p f a f kaschluhn 1 amp of hcs amp action search Search amp sf earliestdate amp so d amp rm amp rg 25 amp sc 0 Webseite abgerufen am 20 Januar 2020Normdaten Person GND 1193203147 lobid OGND AKS VIAF 5518156677162633770003 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kaschluhn FrankALTERNATIVNAMEN Kaschluhn Frank Werner vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher theoretischer PhysikerGEBURTSDATUM 10 Juli 1927GEBURTSORT Allenstein Olsztyn Deutsches ReichSTERBEDATUM 28 November 1994STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frank Kaschluhn amp oldid 238432030