www.wikidata.de-de.nina.az
Francois Marius Granet 17 Dezember 1775 in Aix en Provence 21 November 1849 in Malvalat Aix en Provence war ein franzosischer Landschafts Genre und Historienmaler des Klassizismus und der Romantik Von 1826 bis 1846 war er als Konservator im Louvre tatig 1 Portrat Francois Marius Granet von Ingres 1807 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit und Ausbildung 1775 1802 1 2 Aufenthalt in Rom 1802 1824 1 3 Zwischen Paris und Versailles 1824 1847 1 4 Die letzten Jahre 1848 1849 2 Werk 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenLeben BearbeitenKindheit und Ausbildung 1775 1802 Bearbeiten Granet wuchs als Sohn eines Maurermeisters in der sudfranzosischen Stadt Aix en Provence auf Dort besuchte er das Atelier des Landschaftsmalers Jean Antoine Constantin und lernte das Malen nach der Natur Im Atelier lernte er auch den Grafen Auguste de Forbin kennen dessen Freundschaft entscheidend fur Granet Karriere war und der sein Mazen wurde 2 1794 ging Granet nach Toulon und war dort fur einige Zeit als Dekorationsmaler am Arsenal tatig 3 nbsp Monche in der HohleEremitage Sankt Petersburg1796 holte Forbin seinen Freund nach Paris und ermoglichte ihm die flamischen und hollandischen Meister im Louvre zu studieren Dank Forbin konnte Granet auch 1798 im hochbegehrten Atelier von Jacques Louis David aufgenommen werden 2 bei dem er einen ausgepragten Sinn fur ausgewogene Komposition und Geschlossenheit der Zeichnung entwickelte 4 Dort blieb er fur mehrere Monate und durchlief wie viele Landschaftsmaler seiner Zeit einen Prozess der Vereinfachung der ihn von der Natur zum Modell fuhrte Granet entwickelte ein feines Gespur fur Farben die er zur Auflockerung des Bildaufbaus einsetzte 5 2 In Paris lernte Granet ausserdem Jean Auguste Dominique Ingres kennen dessen Stil ihn stark beeinflusste 4 Von 1799 bis 1801 erregte Granet einiges Aufsehen mit verschiedenen Kloster und Kircheninterieurs 3 die im Kontrast zur antiklerikalen Stimmung der damaligen Zeit standen Aufenthalt in Rom 1802 1824 Bearbeiten nbsp La Trinite des Monts et la Villa Medicis a Rome 1808 Louvre Paris1802 verliess Granet Paris und schiffte sich in Marseille zusammen mit Forbin nach Italien ein wo er bis 1824 ansassig blieb In Rom das zu seiner zweiten Heimat wurde schaffte er den endgultigen Durchbruch 2 Ab 1806 beschickte er den Pariser Salon mit Interieurs romischer Kirchen Kloster und Ateliers in die er gerne eine historische oder zeitgenossische Figurenstaffage einfugte Sodoma im Hospital Louvre 3 Granet schaffte es mit Unterstutzung wichtiger Personen wie Kardinal Joseph Fesch und General Sextius Alexandre Francois de Miollis sich in Rom gesellschaftlich zu integrieren und wurde von Kunstlern wie Ingres Antonio Canova oder Vincenzo Camuccini geschatzt In der Folgezeit unternahm er viele Reisen die ihn nach Frankreich in die Umgebung von Rom und nach Neapel 1811 fuhrten Ab 1813 war er Mitglied der romischen Lukasakademie und 1819 in der Ehrenlegion 2 1822 malte er zeitweise in Assisi und kehrte wiederholt zu langeren Aufenthalten nach Rom zuruck 3 Zwischen Paris und Versailles 1824 1847 Bearbeiten 1824 kehrte er nach Paris zuruck wo er regelmassig im Salon ausstellte und eine Museumslaufbahn begann Zunachst als stellvertretender Konservator der Koniglichen Museen 1824 und des Musee du Luxembourg 1825 ernannt berief man ihn 1826 schliesslich zum Konservator des Louvre 2 1827 wurde er in Berlin Mitglied der Preussischen Akademie der Kunste 6 und 1830 mit Unterstutzung von Ingres und David d Angers Mitglied des Institut francais Von Louis Philippe I erhielt er einen prestigetrachtigen Auftrag uber die Anfertigung von 24 Historien Gemalden fur die Sammlungen in Versailles und der koniglichen Privatsammlung Er siedelte nach Versailles uber ubernahm dort 1830 die Leitung der Gemaldegalerie und war 1833 als Direktor des Musee historique angestellt 2 1847 wurde er Mitglied der Academie royale des Sciences des Lettres et des Beaux Arts de Belgique 7 Die letzten Jahre 1848 1849 Bearbeiten Nach der Revolution von 1848 49 zog sich Granet auf seinem Landgut Malvalat bei Aix zuruck wo er das komplette Inventar seines Ateliers dem Musee Granet stiftete 2 Werk Bearbeiten nbsp Chor der Kapuziner 1814 Bekannt wurde Granet vor allem durch seine Historienmalerei in gotisierendem Stil und durch seine romantische Genremalerei 4 Seine romantischen Szenerien in sakraler Architektur machten ihn fruh zum Maler der Kapuziner bekannt Seine stimmungsvollen Bilder mit stillen Kathedralen und der wiederentdeckten klosterlichen Spiritualitat standen am Anfang einer neuartigen Malerei der Gefuhle Beispielhaft hierfur steht sein von der Kirche an der Piazza Barberini in Rom inspirierter Chor der Kapuziner 1814 den er 1819 im Pariser Salon ausstellte und ungefahr funfzehnmal kopierte 2 Daneben fertigte er aber auch Landschaftsbilder aus der Umgebung von Rom an die mit denen von Jean Baptiste Camille Corot zu vergleichen sind Zu den bekanntesten hierzu gehoren wohl die Kirche von Subiaco Musee Calvet Avignon oder die Kirche von Ognissanti 1807 Musee Granet Aix en Provence Die klare Komposition aus kubischen Elementen ubte womoglich Einfluss auf das Werk von Paul Cezanne aus 4 nbsp Stella im Gefangnis 1810 Puschkin Museum MoskauGranet selbst teilte seine Werke in Interieurs und Ruinen ein Haufig wahlte er Kloster feuchte Krypten oder Gefangnisse als Innenraume die ihm als Kulissen fur Geschichten beruhmter Personlichkeiten dienten so etwa bei Der Maler Stella im Gefangnis 1810 oder Montaigne besucht Torquato Tasso im Gefangnis 1820 Kennzeichnend fur diese Art von Bildern ist dass sie von einer geheimnisvollen Stimmung durchdrungen werden und durch Licht und Schatten Kontraste gepragt sind Als Ruinen bezeichnete Granet Werke mit ausschnitthaften Darstellungen Roms nach der Natur die eine neuartige atmospharische Darstellung beabsichtigten Dabei fallt auf dass er die instinktiv von Pierre Henri de Valenciennes entwickelte abkurzende Darstellung bis zur Extreme steigerte Granet fuhrte in seiner Lichtmalerei die Technik der Uberblendung ein die zu einer neuen Wahrnehmung der Flachen fuhrte und mit der er massgeblichen Einfluss auf die Entwicklung des Klosterinterieurs und der Freilichtmalerei ausubte 2 nbsp La Recolte des citrouilles a la Bastide de Malvalat 1796 Musee Granet Aix en ProvenceIm Louvre ist Granet mit funf Gemalden sowie 200 Zeichnungen und 130 Aquarellen vertreten 2 Bekanntheit erlangte er erst 1913 durch die Pariser Ausstellung David et ses Eleves bei der ihm ein eigener Saal eingerichtet war und man seine Bedeutung als Luft und Lichtmaler erkannte Trotz seiner truben und schweren Farben hatte er bereits einige Probleme des Impressionismus vorweggenommen 3 Sein Nachlass ist im Musee Granet in Aix en Provence zu finden das 1949 zu seinem 100 Todestag umbenannt wurde eingeweiht 1838 unter dem Namen Musee d Aix 8 Die Sammlung umfasst 600 Zeichnungen und Aquarelle rund 200 kleinformatige Olgemalde sowie Briefe und Unterlagen und bildet den Kernbestand des Museums 2 Werke Auswahl Bearbeiten nbsp Kloster de Sainte Marie des Anges Gemalde von Granet 1849 Aix en Provence Musee GranetSelbstportrat 1797 Empfang der Kardinale in der Villa Aldobrandini in Frascati 1822 Tod Poussins 1833 Schule der Nonnen um 1837 Christen bergen den Leichnam eines Martyrers am Abend wahrend der Christenverfolgungen in Rom 1846 Nostradamus Arzt und Astrologe Karls IX 1846 Der Kreuzgang der Eglise du Christ Redempteur in Aix 1847 Das Kloster de Sainte Marie des Anges 1849 Angers Musee Turpin de CrisseChor der Kapuziner 1818 Dreux Musee d art et d histoireInneres der Kirche von Subiaco 1818 Fontainebleau Musee National du ChateauDer heilige Ludwig befreit die franzosischen Gefangenen in Damiette 1831 FrascatiDer Maler Domenichino wird von Kardinal Aldobrandini in Frascati empfangen 1822 Munchen Neue PinakothekSavonarola in seiner Zelle 1830 New York Museum of Modern ArtDer Chor der Kapuziner an der Piazza Barberini in Rom 1815 Paris LouvreVedute der Trinita dei Monti und Villa Medici 1808 Inneres der Unterkirche von Assisi 1823 Paris Petit PalaisKonigin Bianca von Kastilien befreit die Gefangenen 1821 St Petersburg ErmitageChor der Kapuziner 1818 Das Monchskapitel 1833 Versailles ChateauBegrabnisfeier fur die Opfer des Fieschi Attentats 1839 Gottfried von Bouillon hangt am Heiligen Grab die Trophaen von Askalon auf 1839 Literatur BearbeitenHans Vollmer Granet Francois Marius In Ulrich Thieme Fred C Willis Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 14 Giddens Gress E A Seemann Leipzig 1921 S 514 515 Textarchiv Internet Archive Emile Ripert Francois Marius Granet 1775 1849 peintre d Aix et d Assise Paris 1937 Wolf Stadler u a Lexikon der Kunst Malerei Architektur Bildhauerei Band 5 Karl Muller Verlag Erlangen 1994 S 203 Anna Ottani Cavina Granet Francois Marius In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 60 Saur Munchen u a 2008 ISBN 978 3 598 22800 1 S 317 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Francois Marius Granet Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von Francois Marius Granet bei Zeno org Werke von Francois Marius Granet in der Joconde Datenbank des franzosischen KulturministeriumsAnmerkungen Bearbeiten Stephane Loire Peintures italiennes du XVIIe du musee du Louvre Florence Genes Lombardie Naples Rome et Venise Gallimard Paris 2006 ISBN 2 07 011828 2 S 32 a b c d e f g h i j k l Anna Ottani Cavina Granet Francois Marius In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 60 Saur Munchen u a 2008 ISBN 978 3 598 22800 1 S 317 a b c d e Hans Vollmer Granet Francois Marius In Ulrich Thieme Fred C Willis Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 14 Giddens Gress E A Seemann Leipzig 1921 S 514 515 Textarchiv Internet Archive a b c d Stadler Lexikon der Kunst S 203 Ein beruhmtes Zitat uber Granet von David lautet il sent la couleur er fuhlt die Farbe Kurzbiographie in der Datenbank der AdK Abgerufen am 14 August 2012 Academicien decede Francois Marius Granet Academie royale des Sciences des Lettres et des Beaux Arts de Belgique abgerufen am 21 September 2023 franzosisch Denis Coutagne u a Le Musee Granet Aix en Provence Reunion des musees nationaux Paris 2007 ISBN 978 2 7118 5292 5 Normdaten Person GND 118901397 lobid OGND AKS LCCN n87801587 VIAF 51800920 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Granet Francois MariusALTERNATIVNAMEN Granet Francois MariusKURZBESCHREIBUNG franzosischer Maler des KlassizismusGEBURTSDATUM 17 Dezember 1775GEBURTSORT Aix en ProvenceSTERBEDATUM 21 November 1849STERBEORT Malvalat Aix en Provence Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Francois Marius Granet amp oldid 237509254