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Forte Monte Maso auch nur als Forte Maso bezeichnet ist ein ehemaliges italienisches Festungswerk in der Gemeinde Valli del Pasubio in der Provinz Vicenza Forte Monte Maso Kehlseite mit Werkseingang Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Bewaffnung 5 Bilder 6 Weblinks 7 Literatur 8 Einzelnachweise und AnmerkungenLage BearbeitenDas Werk liegt oberhalb des Ortes Sant Antonio del Pasubio im oberen Leogra Tal italienisch Val Leogra an der westlichen Talseite auf einer Hohe von 727 m s l m Nicht weit entfernt befindet sich die Grenze zur Provinz Trient an der bis zum Ende des Ersten Weltkrieges die Staatsgrenze zwischen dem Kaiserreich Osterreich Ungarn und dem Konigreich Italien verlief Die Passstrasse Valli del Pasubio Passo Pian delle Fugazze fuhrt unterhalb des Werkes vorbei von der auch eine Schotterstrasse zur Anlage abzweigt Geschichte BearbeitenForte Monte Maso wurde zwischen 1883 und 1887 errichtet wie aus einem Gedenkstein der Baufirma Fabrello aus Vicenza hervorgeht der im Werk angebracht worden war 1 2 Es war das erste Werk des Sperrgurtels Agno Assa 3 der vom Konigreich Italien nach dem Dritten Unabhangigkeitskrieg und dem Anschluss Venetiens an Italien im Jahr 1866 bis kurz vor dem Ersten Weltkrieg errichtet wurde Es hatte mit der darunter liegenden Strassensperre Bariola italienisch Tagliata Bariola und der offenen Geschutzstellung Monte Castelliero vor allem die Aufgabe ein feindliches Vordringen in das obere Leogra Tal abzusichern und insbesondere die strategisch wichtige Strassenkreuzung bei Ponte Verde unter Feuer zu nehmen 4 5 6 Zwischen 1904 und 1910 wurde die Anlage modernisiert indem die Erdbedeckung vom Kernwerk abgetragen und dafur eine 2 00 bis 2 20 Meter starke Betondecke aufgetragen wurde womit eine grossere Widerstandskraft gegen die stetig zunehmende Durchschlagskraft der Artilleriegeschosse erreicht werden sollte Bei Kriegsausbruch im Mai 1915 wurden Teile des 6 Festungsartillerieregimentes nach Forte Monte Maso abgestellt Zu dieser Zeit war es nur teilweise armiert Aufgrund dessen dass die Front im ersten Kriegsjahr wesentlich weiter westlich bei Rovereto verlief wurde das Werk fast vollstandig desarmiert und von der italienischen Armee nur noch als Waffen und Munitionslager genutzt woran sich bis zum Kriegsende nichts mehr anderte 5 7 1939 wurde es vom italienischen Staat versteigert und ging in Privatbesitz uber In der Folgezeit wurde die Anlage zum Teil ausgeschlachtet und das so gewonnene Baumaterial verkauft Grossere Schaden erlitt das Bauwerk durch das Heraussprengen der im ehemaligen Batterieblock verbauten Panzerungen Im Zweiten Weltkrieg errichtete die Organisation Todt in unmittelbarer Umgebung vier kleinere Bunkeranlagen die mit dem Werk uber Graben verbunden waren Auf der rechten Seite des Werksgraben wurden die Fundamente fur zwei Flakgeschutze angelegt 8 Nach dem Zweiten Weltkrieg ging der Verfall weiter unter anderem wurde die Anlage als Lager und Stallflache genutzt Seit 2011 hat ein privater Verein die Restaurierung von Forte Monte Maso ubernommen In mehreren Schritten wurden Teile des Werkes vom Schutt befreit so dass es seit 2013 wieder besichtigt werden kann Im gleichen Jahr wurde auch ein Projekt vorgelegt um im Forte Monte Maso ein Museum einzurichten 9 Beschreibung BearbeitenBei Forte Monte Maso handelt es sich um Panzerkasemattenwerk das grosstenteils aus Bruch und Ziegelsteinen besteht Es war das erste eigentliche Gebirgsfort das von Italien errichtet worden war 10 Die Anlage hat einen quadratischen Grundriss und war ursprunglich komplett mit einem ausgemauerten Werksgraben umgeben Von Letzterem sind nur noch die beiden Flankengraben gut erhalten Der Kehlgraben uber den eine Zugbrucke in das Werk fuhrte wurde nach 1939 zugeschuttet Fast komplett abgetragen wurde auch das Glacis an der Kehlseite von dem nur noch ein sparlicher Rest vorhanden ist 11 Das Werk besass im zur Frontseite gelegenen Kasemattenblock drei Stockwerke im Kehlgebaude zwei und in den beiden Flanken jeweils ein Stockwerk 12 13 Kasemattenblock und Kehlgebaude waren durch einen offenen Innenhof voneinander getrennt Im Kasemattenblock war der zur Frontseite ausgerichtete Batterieblock im oberen Stockwerk untergebracht darunter lagen Mannschafts und Offiziersunterkunfte sowie Depots Im rechten Eck des Kasemattenblockes und von diesem getrennt lag die linke Grabenstreiche In den beiden Werksflanken waren weitere Mannschaftsunterkunfte untergebracht Im Kehlgebaude befanden sich im oberen Stockwerk vier Geschutzkasematten mit Steinscharten welche die Kehlseite des Werkes bestreichen konnten darunter lagen Gewehrscharten fur die Nahverteidigung und weitere Mannschaftskasematten Die Werksdecke war ursprunglich mit etwa zwei Metern Erde aufgeschuttet und zur Gewehrverteidigung eingerichtet 14 15 Von der Anlage getrennt lag links vom Kehlgebaude das im Glacis angelegte Munitionslager das uber eine Poterne mit dem Kernwerk verbunden war sowie die rechte Grabenstreiche 16 Das Werk war laut osterreichisch ungarischen Evidenzburo fur eine Besatzung von 300 Mann ausgelegt 17 18 nbsp Forte Monte Maso Frontgraben mit ehemaligem BatterieblockBewaffnung BearbeitenAls Hauptbewaffnung des Forte Monte Maso waren beim Baubeginn insgesamt zehn Geschutze vorgesehen Der Batterieblock an der Frontseite war fur sechs Kanonen vom Modell 149 G G steht fur Ghisa ital Gusseisen in Panzerkasematten mit 48 mm starkem Stahlpanzer aufgestellt 19 Letztere waren in dem von den Grusonwerken entwickelten Hartgussverfahren produziert worden und werden daher auch als Hartguss Panzerbatterie bezeichnet 5 Weitere vier Geschutze sollten im Kehlgebaude die ruckwartige Seite des Werkes schutzen Vorgesehen waren hierfur Kasemattenhaubitzen ebenfalls im Kaliber 149 mm Fur die Nahverteidigung verfugte das Werk uber Gewehrscharten sowohl in der Kehlfront als auch in beiden Flanken sowie uber zwei Grabenflankierungsanlagen welche die jeweiligen Graben bestreichen konnten Weitere Batterien kleineren Kalibers konnten bei Bedarf ausserhalb des Werkes in Stellung gehen 5 Forte Monte Maso war von der Bauart her als ein reines Fernkampfwerk mit primarem Feuerbereich nach Norden angelegt worden Diese Bewaffnung des Werkes stand nur auf dem Papier und ging nie uber die Planungsphase hinaus Tatsachlich waren nur drei Geschutze vom Kal 149 mm im Batterieblock von Forte Monte Maso installiert worden 20 Bilder Bearbeiten nbsp Rechter Flankengraben nbsp Beobachtungsstand mit Blick auf den Feuerbereich Ponte Verde und Passstrasse nbsp Eingangstor 1915 rechts im Vordergrund der Werkskommandant Camillo Canali nbsp Separater Eingang zur Pulverkammer nbsp Detail des EingangstoresWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Forte Monte Maso Sammlung von Bildern Homepage Forte Monte Maso mit Fotos und Informationen zur Geschichte und Besichtigung auf Italienisch abgerufen am 2 Marz 2017Literatur BearbeitenMariano de Peron Siti di guerra sui monti delle valli Leogra Posina Astico Cornedo 2011 Ecomuseo Grande Guerra Prealpi Vicentine Hrsg Maso Enna Campomolon Casa Ratti Forti dello sbarramento Agno Astico Posina Marcolin Schio 2014 Ministero della Guerra Comando del Corpo di Stato Maggiore Ufficio Storico Hrsg L Esercito Italiano nella Grande Guerra 1915 1918 Volume I III Roma 1929 1937 Robert Striffler Von Fort Maso bis Porta Manazzo Bau und Kriegsgeschichte der italienischen Forts und Batterien 1883 1916 Buchdienst Sudtirol E Kienesberger Nurnberg 2004 ISBN 978 3 923995 24 0 Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Zur Baufirma Fabrello und Forte Monte Maso auf Italienisch abgerufen am 2 Marz 2017 In den wenigen italienisch und deutschsprachigen Texten die sich mit Forte Monte Maso befassen meist auf Berichten des osterreichisch ungarischen Geheimdienstes beruhend und dabei nur oberflachlich auf die Geschichte von Forte Maso eingehend finden sich auch die Angaben 1885 bzw 1883 1885 Siehe u a bei Striffler S 43 Benannt nach den zwei Nebenflussen bzw Bachen Agno und Assa zwischen denen diese Sperre errichtet werden sollte Diese war noch in mehrere Sektoren aufgeteilt Monte Maso war Teil des Sektors Schio Sektor Nr 1 Robert Striffler Von Fort Maso bis Porta Manazzo Bau und Kriegsgeschichte der italienischen Forts und Batterien 1883 1916 S 82 a b c d Werksgeschichte bis zum Ersten Weltkrieg auf Italienisch abgerufen am 2 Marz 2017 Ponte Verde liegt einige Kilometer unterhalb des Passes Pian delle Fugazze Hier zweigt die Passstrasse zum Passo Xomo in das Posina Tal ab Die Kreuzung war unterminiert und konnte im Bedarfsfall in die Luft gesprengt werden Fort Maso sollte dabei mit seinen Geschutzen jegliche Instandsetzung der Strasse unterbinden Wahrend dieser Zeit fanden auch Anderungen an der Struktur der Anlage statt wie der Einbau von zusatzlichen Fensteroffnungen mit denen eine zusatzliche Beluftung gewahrleistet werden sollte Zum Zweiten Weltkrieg und der heutigen Nutzung von Forte Monte Maso auf Italienisch abgerufen am 2 Marz 2017 Museumsprojekt Forte Monte Maso auf Italienisch abgerufen am 2 Marz 2017 Ecomuseo Grande Guerra Prealpi Vicentine Hrsg Maso Enna Campomolon Casa Ratti Forti dello sbarramento Agno Astico Posina o S Der Erdwall war an der Front und an der Kehlseite niedriger damit die Werksgeschutze dort freies Schussfeld hatten Robert Striffler Von Fort Maso bis Porta Manazzo Bau und Kriegsgeschichte der italienischen Forts und Batterien 1883 1916 S 44 Das Werk wirkte von aussen dennoch wie ein gleichgeschossiger Bau da die Front und die Kehrseite tiefergelegt waren Robert Striffler Von Fort Maso bis Porta Manazzo Bau und Kriegsgeschichte der italienischen Forts und Batterien 1883 1916 S 44 47 Die Gewehrscharten lagen im unteren Stockwerk das heute wie der Kehlgraben auch aufgeschuttet ist Die Offnungen die heute unter den vier grossen Steinscharten zu sehen sind wurden dagegen erst im Laufe des Ersten Weltkrieges angelegt und dienten als zusatzliche Beluftung des wahrend des Krieges in ein Munitionslager umfunktionierten Werkes An der Stelle befindet sich heute die Trattoria Robert Striffler Von Fort Maso bis Porta Manazzo Bau und Kriegsgeschichte der italienischen Forts und Batterien 1883 1916 S 52 f Das Evidenzburo befasste sich ausgiebig mit Forte Monte Maso und erstellte auch eine Reihe von Skizzen PDF 676 kB abgerufen am 6 Marz 2017 Womit die Seitenrichtung der Geschutze auf jeweils 30 von der Kapitale beschrankt war Siehe Striffler S 44 Robert Striffler Von Fort Maso bis Porta Manazzo Bau und Kriegsgeschichte der italienischen Forts und Batterien 1883 1916 S 61 45 756111111111 11 208333333333 Koordinaten 45 45 22 N 11 12 30 O Italienisches Festungswerk an der Grenze zu Osterreich Ungarn Tagliata Bariola Forte Campolongo Forte Campomolon Forte Casa Ratti Forte Cimo Grande Forte Coldarco Forte Corbin Forte Tagliata delle Fontanelle Tagliata d Incanal Caserma Interrotto Forte Leone Forte Lisser Forte Monte Enna Forte di Monte Ercole Forte Monte Maso Forte Monte Tesoro Forte Monte Verena Forte San Marco Forte Tagliata della Scala Forte Tombion Tagliata Val d Assa Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Forte Monte Maso amp oldid 226754522