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Die Tagliata Val d Assa dt Strassensperre Assatal war ein italienisches Verteidigungsbauwerk an der Reichsgrenze zu Osterreich Ungarn Tagliata Val d AssaKasemattblock der Frontseite mit angeschnittenen Graben und GewehrgalerienKasemattblock der Kehlseite mit angeschnittenen Graben und GewehrgalerienSie lag auf 950 Metern Hohe in der Provinz Vicenza etwa zwei Kilometer nordlich von Asiago und westlich der Ortschaften Rodighieri und San Domenico Die Sperre gehorte zum zweiten Abschnitt der ersten italienischen Reichsbefestigungsperiode und wurde zwischen 1887 und 1892 fertiggestellt Eine friedensmassige Truppenbelegung war nicht vorgesehen die Kriegsbesatzung durfte etwa zwischen 40 und 70 Mann Infanterie und 20 bis 30 Mann Artillerie betragen haben Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Aufgabe 3 Kriegsgeschehen 4 LiteraturBeschreibung BearbeitenEs handelte sich um ein aus Bruchsteinen errichtetes Bauwerk das die hier auf einer etwa 35 Meter breiten Langsstufe eines Abhanges verlegte Strasse vollstandig abriegelte Die rechte ostliche Seite lehnte sich an den Berg an Monte Rasta die linke Seite war zum Steilhang des Assa Bachbettes hin abgeschragt Die Sperre bestand aus einem frontseitigen Kasemattenkorps 10 50 m 33 60 m und einem kehlseitigen Kasemattenkorps 8 20 m 24 m die durch einen schmalen Hof voneinander getrennt waren Vor der Front lag ein vier Meter breiter und sechs Meter tiefer Graben vor dem Kehlblock ein solcher von vier Metern Breite und acht Metern Tiefe Beide Graben verliefen sich im Steilhang zum Bachbett Die Strassendurchfahrt fuhrte auf der Bergseite durch das Bauwerk war beidseitig mit einer Zugbrucke versehen und mit eisernen Toren verschlossen Der frontseitige Kasemattblock war zweigeschossig und hatte im oberen auf Strassenniveau liegenden Stockwerk zwei Ausschussoffnungen fur je eine 12 cm Kanone und eine Gewehrscharte Im unteren Stockwerk befanden sich vier Gewehrscharten zur Grabenverteidigung Der Kehlblock bestand aus drei Etagen mit insgesamt zwolf Kasematten die zur Mannschaftsunterbringung und als Magazin genutzt wurden Bergseitig waren in Hohe der Zugbrucken Hohlraume in den Fels gesprengt und mit einer vorgelegten Mauer verschlossen worden Darin befanden sich bis vor das Bauwerk vorgezogene zweistockige Gewehrgalerien zur flankierenden Grabenverteidigung mit je 2 3 Gewehrscharten Auf die Hohlraume hatte man eine etwa zwei Meter starke Erddecke gelegt Diese konnte zur Infanterieverteidigung eingerichtet werden Aufgabe BearbeitenAufgabe der Anlage war zusammen mit den ebenfalls 1892 errichteten Caserma Interrotto und Batterie Monte Rasta die Sperrung der Fahrstrasse im oberen Assatal und die Sicherung des Hochplateaus von Asiago Der Schussbereich der Sperre lag auf der Strasse und der Talsohle bis zum Val Grubach jedoch gab es einige tote Winkel bedingt durch die Windungen der Strasse und den dichten Waldbestand der bis unmittelbar an die Strasse heranreichte Die Fahrstrasse als solche verdiente nur bis zur Osteria del Ghertele heute Albergo Ghertele cimbrisch kleines Gartchen diese Bezeichnung Von dort an bis zur osterreichisch ungarischen Reichsgrenze bestand sie nur als fast unpassierbarer Karrenweg Da dieses Werk bedingt durch seine Lage infanteristisch als sturmfrei anzusehen war und auch im direkten Beschuss durch Flachfeuer nicht bekampft werden konnte hatte man nur schwere Morser einsetzen konnen was jedoch durch den Zustand der Strasse nicht ohne langwierige Vorbereitungen moglich gewesen ware Dadurch hatte die Strassensperre durchaus ihrer Aufgabe gerecht werden konnen Schwachpunkt des Komplexes jedoch war die Caserma Interrotto die zur Flankendeckung dienen sollte fur diesen Zweck aber vollig ungeeignet war Nach dem Fall dieser Befestigung ware der Zustand der Sperre unhaltbar geworden da sie nun von oben uber den Monte Rasta angegriffen werden konnte Kriegsgeschehen BearbeitenBei Kriegsbeginn wurde die Anlage desarmiert und die Geschutze in offenen Feldstellungen verwendet Am 24 Mai 1916 anlasslich der osterreichisch ungarischen Offensive uber die Sieben Gemeinden war die Sperre von einer Kustenhaubitze 42 cm mit drei Schussen belegt worden Ob dabei Treffer erzielt wurden konnte nicht mehr festgestellt werden Unsicher uber die tatsachliche Lage der Caserma Interrotto und ihre eigene Situation falsch einschatzend gaben die Italiener am gleichen Tage die Position als unhaltbar auf und sprengten um 20 45 Uhr die Anlage Die Sprengung erfolgte weniger um den Osterreichern das Bauwerk nicht in die Hande fallen zu lassen als vielmehr um die Strasse unpassierbar zu machen Diese Massnahme war von Erfolg gekront insbesondere da noch zwei vorbereitete Minenschachte zwischen der Strassensperre und der Einmundung des Galmarara Baches gezundet und die Strasse auf etwa 70 Metern verschuttet wurde Durch diese Sprengungen wurde der Vormarsch des III Armeekorps erheblich behindert Am 28 Mai 1916 begannen zwei Pionierkompanien mit den Aufraumarbeiten und der Gangbarmachung der Strasse Da die Durchfahrt zwischen den stehen gebliebenen Bauwerksteilen nur drei Meter breit war wurden diese von den osterreichisch ungarischen Pionieren gesprengt und der Schutt in die Graben beziehungsweise in die Schlucht des Assa Baches geworfen Lediglich die bergseitige Gewehrgalerie hinter der Stutzmauer blieb erhalten war jedoch stark beschadigt und wurde bereits im Juni 1916 als einsturzgefahrdet bezeichnet Im Rahmen der Strassenbaumassnahmen der Mussolini Ara wurden die noch vorhandenen Reste der Tagliata Val d Assa entfernt Es ist nichts mehr vorhanden lediglich die sich heute etwa an dieser Stelle befindliche Albergo alla Tagliata erinnert noch an das Bauwerk Literatur BearbeitenKriegsakten des k u k III Armeekorps Staatsarchiv Kriegsarchiv Wien Carta Touristica Trento Levico Lavarone Kompass Fleischmann S ar L Istituto Geografico Gardolo Trento Osterreich Ungarns letzter Krieg 1914 1918 Band I IV Verlag der Militarwissenschaftlichen Mitteilungen Wien 1933 1939 Ministero della Guerra L esercito italiano nella grande guerra 1915 1918 Volume I III Ufficio Storico Rom 1929 1974 Robert Striffler Von Fort Maso bis Porta Manazzo Bau und Kriegsgeschichte der italienischen Forts und Batterien 1883 1916 Buchdienst Sudtirol45 889722222222 11 469444444444 Koordinaten 45 53 23 N 11 28 10 O Italienisches Festungswerk an der Grenze zu Osterreich Ungarn Tagliata Bariola Forte Campolongo Forte Campomolon Forte Casa Ratti Forte Cimo Grande Forte Coldarco Forte Corbin Forte Tagliata delle Fontanelle Tagliata d Incanal Caserma Interrotto Forte Leone Forte Lisser Forte Monte Enna Forte di Monte Ercole Forte Monte Maso Forte Monte Tesoro Forte Monte Verena Forte San Marco Forte Tagliata della Scala Forte Tombion Tagliata Val d Assa Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tagliata Val d Assa amp oldid 237473299