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Fischkrankheiten sind Gegenstand der Fischheilkunde und spielen eine Rolle in wildlebenden Fischpopulationen in der Fischzucht Aquakultur Aquaristik und Fischereiwirtschaft Am bedeutendsten sind dabei Infektionskrankheiten einschliesslich der Parasitosen wasserbedingte Schaden und solche durch Stressfaktoren in den Haltungsbedingungen Auch Verletzungen Erbkrankheiten Missbildungen und Tumoren kommen bei Fischen vor Manche Infektionskrankheiten konnen in der Fischzucht zu Massenverlusten fuhren Sie werden dann als Fischseuchen bezeichnet und unterliegen gesetzlichen Massnahmen nach dem Tiergesundheitsgesetz speziellen gesetzlichen Verordnungen bzw der EU rechtlichen Bestimmungen In Deutschland sind derzeit vier Fischkrankheiten als anzeigepflichtige Tierseuche eingestuft Ansteckende Blutarmut der Lachse infektiose hamatopoetische Nekrose und virale hamorrhagische Septikamie der Forellen sowie die Koi Herpesvirusinfektion der Karpfen Die infektiose Pankreasnekrose der Salmoniden IPN ist meldepflichtig Zwischen den Abwehrfahigkeiten den Krankheitserregern und den Lebensbedingungen herrscht ein komplexer Wirkungszusammenhang der letztlich uber den Ausbruch von Infektionskrankheiten entscheidet Unterschiedliche Faktoren konnen Stress auslosen Dazu gehort alles was Fische in Unruhe versetzt und ihren Lebensrhythmus stort etwa dauerndes Hantieren im Wasser aber auch dauernder Wechsel der Hell Dunkel Phasen Als Stressfaktor gelten auch verschlechterte Wasserparameter wie ein Mangel oder Uberangebot an Sauerstoff zu hoher Gehalt an Ammonium Nitrit oder CO2 sowie ungunstige pH Werte falsche Wassertemperatur fehlende Versteckmoglichkeiten falsche Artenwahl oder zu starke Stromung Stress schwacht die Abwehrfahigkeit der Tiere Dadurch konnen sie kein Immungleichgewicht mit den meist allgegenwartigen Krankheitserregern aufrechterhalten Erst dadurch wird aus einer Infektion eine ausbrechende Krankheit Inhaltsverzeichnis 1 Parasitare Erkrankungen 1 1 Weisspunktchenkrankheit 1 2 Drehkrankheit der Fische 1 3 Beulen oder Knotenkrankheit 1 4 Schwimmblasenentzundung bei Karpfenartigen 1 5 Cyprinidenkrankheiten durch Flagellaten 2 Mykosen 3 Bakterielle Erkrankungen 3 1 Maul oder Flossenfaule 4 Viruskrankheiten 4 1 Forellen 4 2 Karpfen 4 3 Aale 5 Physikalisch chemisch bedingte Schadigungen 6 Pilzerkrankungen 7 Ernahrungsschaden 8 Erbschaden 9 Vorbeugung 10 Mogliche Gefahren fur den Menschen 11 Literatur 12 WeblinksParasitare Erkrankungen Bearbeiten Hauptartikel Fischparasit nbsp Von Piscinoodinium befallene 15 Tage alte Larve des Siamesischen Kampffisches Betta splendens Prinzipiell gibt es ausser direkt nach einer medizinischen Behandlung keine Fische ohne Parasiten Sie besiedeln Haut Kiemen Rachen und innere Organe wie Darm Leber Nieren Gehirn und in einigen Fallen auch die Korperhohlen Parasitare Erkrankungen entstehen wenn sich diese Parasiten durch eine Schwachung der Fische Schwacheparasit ausbreiten Schwacheparasiten konnen sich dann durchsetzen wenn die korpereigene Abwehr ihrer Wirte durch schlechte Halterungsbedingungen geschwacht wird Parasiten werden zwar als Krankheit bezeichnet sind es aber nicht im klassischen Sinne sondern losen Krankheiten durch ihre schmarotzende Lebensweise am Wirt aus Inwieweit der Parasit auf seinen Wirt Einfluss nimmt wird je nach Fall massgeblich vom Verhaltnis Wirt Parasit bestimmt welches neben der krankheitsauslosenden Wirkung des Parasiten von der Abwehrlage Resistenz und Immunitat des Wirtes Fisch bestimmt wird Rommel et al 2000 Fur die Teichwirtschaft ist diese Erkenntnis wichtig da zum Beispiel Karpfenteiche oder Nutzfischteiche generell ausserst gunstige Verhaltnisse fur die Verbreitung und Ubertragung von Parasiten bieten Dies ist zum einen durch den Besatz mit nur einer Fischart bedingt die einer Monokultur gleichkommt und zum anderen nimmt die Besatzdichte im Verlauf der Mast oder Zucht zu so dass sowohl homoxene als auch heteroxene Parasiten von Wirt zu Wirt ubertragen und die Entstehung von Epidemien begunstigt werden Zander 1998 Weisspunktchenkrankheit Bearbeiten Die als Weisspunktchenkrankheit oder Grieskornchenkrankheit bezeichnete Ichthyophthiriose geht auf das Wimpertierchen Ichthyophthirius multifiliis als Erreger zuruck und kann vollkommen unerwartet auch bei guter Wasserqualitat und abwechslungsreichem Futter im Susswasseraquarium auftreten Erste Anzeichen sind Bewegungsunlust und Nahrungsverweigerung Nach wenigen Tagen zeigen sich die namengebenden weissen Punktchen der herangewachsenen Parasiten in der Haut In der Regel sind alle Fische eines Bestands betroffen Die wirksamste Bekampfung erfolgt mit Malachitgrun oder Methylenblau die aber in der Speisefischproduktion nicht mehr zulassig sind Alternative Behandlungsversuche mit Branntkalk Oxiper Natriumpercarbonat oder Chlorkalk waren bisher wenig erfolgreich die Mittel besitzen daruber hinaus ebenfalls keine arzneimittelrechtliche Zulassung und durfen deshalb offiziell nur zur Behandlung des Wassers nicht aber der Speise Fische jeglicher Altersstufe verwendet werden Drehkrankheit der Fische Bearbeiten Sie geht auf den endoparasitischen Wurm Myxobolus cerebralis zuruck dessen Larven Metacerkarien in das Gehirn und in das Gleichgewichtsorgan eindringen und kreiselnde Bewegungsstorungen auslosen Der Parasit benotigt den Schlammrohrenwurm Tubifex tubifex als Zwischenwirt Die Krankheit ist nicht behandelbar nur vermeidbar durch eine Teichdesinfektion gegen Tubifex mit Branntkalk oder Kalkstickstoff CaCN2 Beulen oder Knotenkrankheit Bearbeiten Sie wird durch den parasitaren Einzeller Myxobolus pfeifferi Myxozoa verursacht Als Ubertrager gilt der Schlammrohrenwurm Tubifex tubifex Betroffene Fischarten sind meistens die Barben und die Weissfischarten Es bilden sich zuerst hartere Beulen innerhalb der Muskulatur die allmahlich weicher werden und dann nach aussen geschwurartig aufbrechen Der Parasit befallt die Muskulatur sowie den Darm seines Wirtes und bildet dort Zysten in denen sich Tausende von neuen Sporen bilden Platzen diese Zysten auf so verteilen sich die Sporen im Wasser um z B uber die Kiemen anderer Fische wieder aufgenommen zu werden Selbst verendete Fische konnen Myxobolus pfeifferi uber diese Methode noch verbreiten Es gibt derzeit keine Behandlungsmethode gegen Myxobolus pfeifferi Myxobolus luciopercae befallt uberwiegend Karpfenartige Kaulbarsche Zander und Hechte Schwimmblasenentzundung bei Karpfenartigen Bearbeiten Sie wird durch den Parasiten Sphaerospora renicola Dykova et Lom 1982 verursacht und befallt den Blutkreislauf seines Wirtes und lost eine Nierenerkrankung aus Im Erststadium sammeln sich Plasmodien im Schwammgewebe des Herzmuskels und wandern wahrend ihrer weiteren Entwicklung uber die Blutbahn in die Schwimmblase Dort erreichen sie eine Grosse von bis zu 30 µm Mikrometer und sorgen fur eine irreversible Schadigung des Gasaustausches zwischen Blutgefassen und Schwimmblasenlumen Erste Anzeichen sind eine Verdickung sowie eine deutlich gelbliche bis braune Trubung der Schwimmblasenwand im hinteren Bereich der Verbindungsstelle von vorderer und hinterer Kammer Gleichzeitig kommt es im spateren Verlauf zu Entzundungen und Nekrosen der Augen mit anschliessender Erblindung des Fisches Cyprinidenkrankheiten durch Flagellaten Bearbeiten Mastigophora Flagellaten Cryptobia Trypanoplasma und Trypanosoma spp Im Blutkreislauf der Fische lebende Parasiten sind unter anderem Flagellaten der Gattungen Cryptobia vor allem Cryptobia branchiales und Trypanoplasma Bei Karpfenartigen wird in Europa meist Trypanoplasma borreli Laveran et Mesnil 1902 Syn Trypanoplasma cyprini Plehn 1913 und Trypanoplasma carassii Kashovski 1974 angetroffen Im Unterschied zu den Trypanosomen z B Trypanosoma danilewskyi Laveran et Mesnil 1904 Trypanosoma carassii Mitrophanow 1883 besitzen die Trypanoplasmen zwei Geisseln Erkrankungen durch Trypanosomen verlaufen in den meisten Fallen symptomfrei lediglich bei starkerem Befall kann es zu Nierenschaden Aszites Bauchwassersucht und Exophthalmus Glotzaugen kommen Die Pathogenitat zahlreicher Trypanoplasmen hangt stark von der befallenen Wirtsspezies ab wobei selbst zwischen eng verwandten Cyprinidenarten deutliche Unterschiede in der Auspragung der Symptome beobachtet werden Schaperclaus 1990b Die Hexamitiasis Lochkrankheit wird durch Hexamita salmonis verursacht die Spironucleus Krankheit durch Spironucleus elegans Mykosen BearbeitenDurch Pilze ausgeloste Erkrankungen werden Mykosen genannt Bei Fischen kommen unter anderem vor Wasserschimmelpilz Saprolegnia Algenpilz Ichthyosporidium hoferi Erreger der IchthyophoniasisBakterielle Erkrankungen BearbeitenBakterielle Infektionen sind zuruckzufuhren auf mangelnde Hygiene sowie organische Belastungen und Uberbesatz In Heimatbiotopen der Fische kommt es nur in wenigen Fallen zu einer Infektion durch Bakterien aufgrund des vorherrschenden Milieus und des nicht vorhandenen Massenauftretens der Fischpopulation auf kleinstem Raum Die in der Fischzucht bedeutendsten bakteriellen Erkrankungen sind die Furunkulose durch Aeromonas salmonicida ssp salmonicida der Forellen bzw die Carp Erythrodermatitis CE der Karpfen verursacht durch eine andere Subspezies von Aeromonas salmonicida Sie wurde fruher als Geschwurform der infektiosen Bauchwassersucht der Karpfen bezeichnet und galt als eine Auspragung der Bauchwassersucht in die auch die heutige Fruhlingsviramie SVC Spring Viremia of Carp mit einbezogen war die vom Rhabdovirus carpio verursacht wird dd Rotmaulseuche der Salmoniden verursacht durch Yersinia ruckeri Kaltwasserkrankheit der Salmoniden verursacht durch Flavobacterium psychrophilum und Flavobacterium branchiophilum Fischtuberkulose verursacht durch Mykobakterium marinium Bakterielle Flossenfaule ausgelost durch Aeromonas Pseudomonas und Vibrio Bakterien Columnariskrankheit verursacht durch Flavobacterium psychrophilum Syn Flexibacter columnarisMaul oder Flossenfaule Bearbeiten Die Weissmaulkrankheit wird auch als Maulschimmel oder Maulfaule bezeichnet Im englischsprachigen Raum spricht man von der Baumwollkrankheit Cotton Wool Disease Eine weitere Bezeichnung ist Sattelruckenkrankheit Saddleback Disease Die Krankheit ist verbreitet in der Forellenzucht In der Aquaristik bevorzugt befallen werden lebendgebarende Fische Es handelt sich um eine bakterielle Krankheit die durch das Bakterium Flavobacterium psychrophilum ausgelost wird Die fruhere Bezeichnung war Flexibacter columnaris woraus sich der Name der Krankheit Columnaris ableitet Wie die deutsche Krankheitsbezeichnung aussagt bilden sich bevorzugt im Maulbereich und an den Schuppenrandern sowie den Flossen weisse Stellen die wie Schimmel aussehen Haufig breitet sich der Befall vom Maul oder den Flossen uber den ganzen Korper aus bis die Haut von zahlreichen weissgrauen Geschwuren befallen ist Bei starkem Befall werden die Fischlippen komplett zerstort die Flossen zersetzen sich bis nur noch die Flossenstrahlen vorhanden sind Unterschieden wird bei Columnarisbefall zwischen einer akuten und einer chronischen Form Bei der chronischen Form ist der Krankheitsverlauf langsam die weissen Stellen werden langsam grosser bevor die befallenen Fische unbehandelt nach langerer Zeit sterben Bei der akuten Form breiten sich die weissen Stellen sehr schnell aus und die Fische sterben innerhalb kurzester Zeit Viruskrankheiten BearbeitenBei den Nutzfischen gibt es verschiedene Formen die wirtsspezifisch sind Forellen Bearbeiten Virale hamorrhagische Septikamie VHS und Infektiose hamatopoetische Nekrose IHN nach der Fischseuchenverordnung meldepflichtige Seuche von Rhabdoviren verursacht Infektiose Pankreasnekrose IPN eine Krankheit der JungfischeKarpfen Bearbeiten Fruhlingsviramie der Karpfen SVC oder Spring viremia of Carp fruher als Bauchwassersucht bekannt verursacht durch Rhabdovirus carpio und Koi Herpesvirusinfektion KHV neuerdings auch bei normalen Karpfen bedeutsam und rechtlich als anzeigepflichtige Fischseuche gefuhrt Aale Bearbeiten Aal HerpesPhysikalisch chemisch bedingte Schadigungen BearbeitenStoffwechselstorungen durch ungunstige Parameterkombinationen im Wasser Kiemennekrose KN der Karpfen eine Zerstorung der Kiemen durch eine Ammoniak Selbstvergiftung in Teichwasser mit hohem pH Wert etwa ab pH 9 0 Analog dazu eine Kiemenschwellung der Forellen die vor allem bei einer Kombination von knappem Sauerstoff mit wenig CO2 auftritt und im Anfangsstadium durch viel CO2 und oder viel Sauerstoff verschwindet sich aber ohne diese Massnahmen sich positiv ruckkoppelnd bis hin zu dauerhaften Nekrosen aufschaukelt Physiologisch handelt es sich dabei um eine Alkalose also um eine pH Ubersteigerung des Blutes speziell im Kiemenbereich Als Gegenstuck dazu eine Azidose Blutubersauerung die bei dauerhaft zu hohem CO2 und oder zu hohem Sauerstoff auftritt Die Krankheit konkretisiert sich als Nephrokalzinose Nierenverkalkung Folgen einer Ubersattigung des Wassers mit gelosten Gasen Gasblasenkrankheit eine vor allem durch die technische Wasserbehandlung Pumpen verrohrte Wasserfuhrung Beluftung in Forellenzuchten ausgesprochen allgegenwartige und oft verlustreiche Technopathie Zu den physikalisch chemisch bedingten Schadigungen gehoren auch der Sonnenbrand die Dotterkoagulation Dotterblasenwassersucht sowie durch pH Exzesse verursachte Veratzungen sowie alle Arten von Vergiftungen Pilzerkrankungen Bearbeiten nbsp Forelle mit PilzerkrankungDie durch Pilze verursachten Erkrankungen nennt man Mykosen Mykosen treten immer als Sekundarinfektionen auf Die Pilze befallen also das zuvor durch Verletzungen oder andere Krankheiten geschadigte Hautgewebe Sehr haufig treten flachige Verpilzungen nach einer Gasblasenkrankheit auf von der die Schuppentaschen der Fische betroffen waren Pilzerkrankungen sind nur dann moglich wenn die Schleimhaut als Schutzmantel des Fisches beschadigt ist und somit eine Angriffsflache fur Pilze bietet Die am meisten verbreitete Pilzgattung bei Fischen ist Saprolegnia die zu den Wasserschimmelpilzen gehort Deutliches Merkmal sind im fortgesetzten Stadium wattebauschartige Wucherungen auf der Haut Eine Nichtbehandlung fuhrt zum Tode der Tiere Pilzerkrankungen sind nicht kontagios Vielmehr nutzen die ubiquitaren Pilze eine Schwachung der Abwehr des Fisches zur Besiedlung des Fischkorpers Pilztotende frei verkaufliche Medikamente enthalten meist Kupfersulfat oder Kupferchlorid als wirksame Bestandteile Diese Stoffe sind fur Wirbellose wie Schnecken Krebse oder Garnelen selbst in geringen Dosen todlich ebenso fur Welse und Welsahnliche Andere Arten vertragen mehr Jodfreie Salztherapien sind in ihrer Wirkung bedeutend moderater und fur Fische wesentlich besser vertraglich sofern es sich nur um eine Pilzerkrankung handelt In der Aquaristik ist Malachitgrun erfolgreich das zur Anwendung an Speisefischen verboten ist Ernahrungsschaden BearbeitenErnahrungsschaden wie Wirbelsaulenverkrummungen eingefallene Bauche blasse Farben Apathie und Anfalligkeit fur Krankheiten sind die haufigsten Resultate die aus falscher Ernahrung resultieren Nicht alle Fische sind Omnivor Allesfresser Herbivor Pflanzenfresser oder Carnivor Fleischfresser sondern je nach Art durchaus sehr spezialisiert in ihrer Ernahrung Wird auf die speziellen Belange der Ernahrung nicht die notwendige Rucksicht genommen kommt es auf lange Sicht zu Mangelerscheinungen die dann den Fisch schwachen und so empfanglich fur weitere Erkrankungen machen Eine Nahrungsverweigerung Anorexie bei Fischen ist nicht krankheitsbedingt Anorexie steht immer in direkten Zusammenhang zu den Lebensbedingungen Eine Verschlechterung der allgemeinen Wasserparameter Sauerstoff Ammonium Ammoniak Nitrit pH ist haufigste Ursache Ernahrungsfehler sind Ursache fur folgende Erscheinungen Kachexie Abmagerung Laichdegeneration und verhalten Lipoide Leberdegeneration Entsteht durch einseitiges oder Uberfuttern minderwertigen Futters welches dann zu einer Leberschadigung fuhrt Haufigste und oft unerkannte Ursache fur Fischsterben im aquaristischen Bereich Magen Darmentzundung Mangelerkrankung Fehlen von Eiweiss oder Vitaminen Nephrocalcinose Es handelt sich um eine Kalziumablagerung im Nierengewebe Entsteht entweder durch eine bereits geschadigte Niere oder durch einen gestorten Kalziumstoffwechsel Daraus entwickelt sich oft ein Nierenversagen beim Fisch Steatosis Verfettung Erbschaden BearbeitenSpeziell bei Zuchtformen Goldfische Schleierschwanze Guppys usw treten haufig Erbschaden auf Verpaarungen von Geschwistern oder Elterntieren mit den Nachkommen fuhrt zwangslaufig zu Erbschaden Dies lasst sich nur vermeiden wenn Elterntiere aus verschiedenen Zuchtlinien verwendet werden Erblich bedingte Schaden konnen auch bei optimalen Haltungsbedingungen nicht mehr korrigiert werden und vererben sich auf die nachste Generation weiter Vorbeugung BearbeitenGrundsatzlich ist auf ein je nach Art entsprechendes Wassermilieu zu achten Das Beachten der Wasserhygiene ist immer noch der wichtigste Faktor zum Schutz vor einem Ausbrechen diverser Fischkrankheiten Vor einem Einbringen in Altbestande ist eine Quarantane angeraten Unter Quarantanebedingungen sind mogliche Infektionen besser zu behandeln und der Fisch genauer zu beobachten Bei Nutzfischhaltung ist eine Quarantane unabdingbar da bei einem Ausbruch einer Krankheit auch gesetzliche Grundlagen wie das Tiergesundheitsgesetz eine Rolle spielen Bei einer Auswahl an neuen Zierfischen fur das heimische Aquarium sollte man die Tiere beim Handler einige Zeit beobachten Die Fische sollen sich agil bewegen und keine Anzeichen von Tragheit oder Apathie zeigen sowie gut ans Futter gehen Auch sollte die Farbung kraftig erscheinen und naturlich keine der oben genannten Symptome erkennbar sein Verantwortungsvolle Handler verfugen ebenso uber eine Quarantaneanlage in der kranke Fische gesondert behandelt werden Bei manchen Erkrankungen etwa der Weisspunktchenkrankheit ist es ratsam die Tiere im angestammten Becken zu belassen und dieses mit spezieller Medizin zu behandeln Es empfiehlt sich ausserdem die Wassertemperatur fur einige Tage um mehrere Grad zu erhohen und fur gute Durchluftung zu sorgen da dies den Lebenszyklus des Parasiten verkurzt und die Wirkung des Heilmittels fordert Die wichtigste Massnahme der Vorbeugung in der Aquaristik ist jedoch die strikte Einhaltung allerbester Haltungsbedingungen Dazu zahlen die Beobachtung und Regulierung der Wasserwerte Temperatur u A oder auch das korrekte Futtern den Bedurfnissen entsprechend Gerade hier werden Fehler gemacht dass z B ungeeignetes oder auch zu viel Futter gereicht wird Dies kann schon Fische so schwachen dass sie erkranken oder auch direkt zu Magen Darmproblemen wie Verstopfungen fuhren z B sind Aufwuchsfresser wie Tropheus Petrochromis oder andere Tropheini dadurch sehr gefahrdet Der Uberbesatz kann zu hoher Keimdichte fuhren aber auch zu schlechten Wasserwerten eine unangepasste Filtertechnik ebenso Deshalb sollte hier wie auch auf entsprechenden Wasserwechsel geachtet werden Eine hervorragende Wasseraufbereitung ist Garant fur wenig anfallige Fische Unterstutzen kann man dies mit Oxydatoren und vor allem auch UV C Lampen Die Keimdichte wird gering gehalten Dass die Fische davon verhatschelt werden ist ein Marchen Zur Konditionierung bleiben genug Keime ubrig Die Fische bleiben vital und wenig anfallig gegenuber Krankheiten Mogliche Gefahren fur den Menschen BearbeitenDa man innerhalb der Fischpflege naturlich immer wieder mit Wasser in Beruhrung kommen kann ist eine Ubertragung verschiedener Erreger auf den Menschen durchaus moglich jedoch meist unwahrscheinlich Krankheiten die von Tieren auf den Menschen ubertragen werden konnen nennt man Zoonosen Mit Ausnahme einer einzigen Wurmerkrankung ist z B noch die Fischtuberkulose auf den Menschen ubertragbar Diese Infektionen verursachen beim Menschen das sogenannte Schwimmbad oder Aquariengranulom Siehe auch Meeresparasiten des MenschenLiteratur BearbeitenG Bassleer Bildatlas der Fischkrankheiten im Susswasseraquarium Naturbuch Verlag Augsburg 1996 ISBN 3 7888 0372 X G Bassleer Fischkrankheiten im Meerwasseraquarium Dahne Verlag 2000 ISBN 3 921684 88 9 Wilhelm Schaperclaus Hugo Kulow Kurt Schreckenbach Lehrbuch der Fischkrankheiten 5 Auflage Akademie Verlag 1990 ISBN 3 05 500190 7 Heinz Hermann Reichenbach Klinke Krankheiten und Schadigungen der Fische 2 vollig neubearb Auflage Stuttgart Fischer 1980 ISBN 3 437 30300 7 Erwin Amlacher Taschenbuch der Fischkrankheiten Grundlagen der Fischpathologie mit 19 Tab 6 uberarb Aufl Jena und Stuttgart Fischer 1992 ISBN 3 334 00350 7 Gesundheit fur Zierfische ISBN 3 540 55535 8 Gesunde Fische Aquarium Live 03 2006Weblinks BearbeitenSymptome und Behandlung von Fischkrankheiten Symptome Behandlung Diagnose Fragebogen Berichte und Anlaufstellen zu versch Fischkrankheiten Ausfuhrliche Beschreibung diverser FischkrankheitenNormdaten Sachbegriff GND 4017328 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fischkrankheit amp oldid 233388384