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Feridun Dirimtekin 1894 in Istanbul 26 September 1976 war Berufssoldat ziviler Lehrer an einer Militarakademie und war zuletzt nach verschiedenen Tatigkeiten im kommunalen und zivilen gesellschaftlichen Bereich von 1955 bis 1971 Direktor des Istanbuler Museums der Hagia Sophia Er legte zahlreiche Untersuchungen zur Geschichte Istanbuls vor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Militarische Laufbahn bis 1927 1 2 Lehrer politische Arbeit 1 3 Regionaldirektor fur Sportfragen ab 1939 Freunde Istanbuls 1 4 Museumsdirektor der Hagia Sophia 1955 1971 1 5 Publikationstatigkeit 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben BearbeitenFeridun Dirimtekin wurde als Dukaginzade Mehmet Feridun im Istanbuler Stadtteil Kabatas geboren Die Familienbezeichnung Dukaginzade die er bis zur gesetzlichen Einfuhrung von Familiennamen in der republikanischen Turkei fuhrte verweist auf eine Zugehorigkeit zum Geschlecht der Dukaginogullari pers Dukaginzade turk Dukaginoglu die zu den bekannten Familien in der Geschichte des Osmanischen Reiches gehorten und mit Dukakinoglu Ahmed Pascha 1515 auch einen Grosswesir gestellt hatten Der Name verweist weiter auf die Abstammung von der mittelalterlichen feudalen albanischen Adelsfamilie der Dukagjini Militarische Laufbahn bis 1927 Bearbeiten nbsp Das Kuleli Askeri Lisesi in einer Ansicht des 19 JahrhundertsDie Schulzeit verbrachte er in Izmir danach ging er zu einer Militarschule in Istanbul das spatere Kuleli Askeri Lisesi 1912 besuchte er die Mekteb i Harbiye die heutige Heeres Offiziersschule Kara Harp Okulu Als Leutnant kampfte er zunachst in den Balkankriegen und im Kaukasusgebiet aber auch an den Dardanellen Nach dem Waffenstillstand von Moudros der die Kampfhandlungen des Ersten Weltkrieges beendete war er als Adjutant im osmanischen Kriegsministerium Harbiye Nezareti tatig und setzte seine Ausbildung an der Mekteb i Erkan i Harbiye Militarakademie fur die Ausbildung der Generalstabsoffiziere Vorlauferin der Kara Harp Akademisi fort 1921 verliess er Istanbul und ging nach Anatolien wo er am Turkischen Unabhangigkeitskrieg teilnahm Nach der Eroberung Izmirs wurde er neben weiteren Auszeichnungen zum Hauptmann befordert Nach dem Krieg setzte er seine unterbrochene Ausbildung an der Militarakademie fort und wurde 1924 in den Generalstab versetzt 1925 wurde er Lehrer fur Taktik bei den Harp Akademileri den Militarakademien 1926 Lehrer fur Militargeschichte Feridun Bey hatte in eine bekannte und beguterte christliche Familie arabischer Herkunft eingeheiratet Wegen eines neuen Gesetzes das die Ehe mit einer auslandischen Frau fur Soldaten untersagte liess er sich am 22 September 1927 als Offizier im Dienstgrad eines Kidemli Yuzbasi etwa Hauptmann erster Klasse in den Ruhestand versetzen setzte jedoch als Zivilist seine Lehrtatigkeit in Form von Vorlesungen an der Militarakademie fort Lehrer politische Arbeit Bearbeiten nbsp Vilayet Konstantinopel 1907Ab 1934 war er Mitglied des Generalrats Umumi Meclis Provinzialparlament des Vilayets Istanbul Von 1935 bis 1939 war er in Ankara stellvertretender Vorsitzender der Turk Hava Kurumu einer halbstaatlichen Vereinigung die die Forderung und Entwicklung des Flugwesens und den Aufbau einer Flugzeugindustrie zum Ziel hatte Er sollte das Interesse an der Fliegerei in der Jugend fordern wozu er Lehrgange fur Fallschirmspringen und Segelflug durchfuhrte Nach dem Inkrafttreten des Gesetzes uber die Einfuhrung von Familiennamen nahm er den Familiennamen Dirimtekin an Regionaldirektor fur Sportfragen ab 1939 Freunde Istanbuls Bearbeiten 1939 gab er sein Amt bei der Turk Hava Kurumu auf und wurde Regionaldirektor fur Sportfragen Leibeserziehung in Istanbul Istanbul Beden Terbiyesi Bolge Muduru In seine Amtszeit fiel der Bau des ersten Abschnitts des Dolmabahce Stadions sowie der Vereinsraumlichkeiten fur Tennis Bergsteigen und Fechten Ferner wurden die Sportplatze und Klubeinrichtungen von Vefa und Beykoz errichtet und die Sportplatze von Besiktas und Fenerbahce neu geordnet Von 1942 bis 1946 war Feridun Dirimtekin Vorsitzender des Eminonu Halkevi des Volkshauses im zentralen Stadtteil Eminonu In seiner Amtszeit fanden erstmals Ausstellungen von Bildern der historischen und architektonischen Denkmaler statt und es wurden hieruber Kataloge veroffentlicht Dirimtekin gehorte zur Gruppe der Freunde Istanbuls Istanbul u Sevenler Grubu diese Gruppe sollte den Behorden Beschwerden im Zusammenhang mit dem historischen Erbe vortragen 1 war Mitglied des Stadtrats und Leiter einer Kommission fur Stadtentwicklung Bereits seit 1948 gehorte er einem Gremium zum Schutz des kulturellen Erbes an Dies zeigte sich vor allem anlasslich der Vorbereitung der Feiern zum 500 Jahrestag der Eroberung Konstantinopels im Jahre 1453 2 Museumsdirektor der Hagia Sophia 1955 1971 Bearbeiten 1955 wurde Dirimtekin obwohl er hierin keinerlei Ausbildung besass zum Direktor des Museums der Hagia Sophia ernannt ein Amt das er bis 1971 ausubte Dieses Amt zu dessen im Lauf der Zeit wechselnden Zustandigkeitsbereich nicht nur die Haghia Sophia sondern auch weitere Bauwerke aus byzantinischer Zeit wie die Hagia Irene oder die Chora Kirche gehorten war durch Resignation des fruheren Inhabers frei geworden und musste wegen der Vorbereitung des 1955 in Istanbul stattfindenden Internationalen Kongresses fur Byzantinistik unverzuglich neu besetzt werden Die Ernennung erwies sich als Glucksgriff denn Dirimtekin entwickelte sich wahrend seiner Amtszeit zum Experten fur byzantinische Kunst Auch war er beratend bei der Umgestaltung der innerstadtischen Gebiete tatig und arbeitete in der Hauptstadt Ankara im Beirat fur die Museen Zur Hagia Sophia erschienen Jahrbucher Ayasofya Muzesi Yilligi der Direktor besuchte zahlreiche Vortragsveranstaltungen vielfach auch in Westeuropa 1958 wurde er Mitglied des Deutschen Archaologischen Instituts und er erhielt auch in Spanien Griechenland Italien und Frankreich Auszeichnungen Seine uber Jahrzehnte wahrenden Beziehungen zum Touring und Automobilclub der Turkei Turkiye Turing ve Otomobil Kurum mundeten darin dass er 1976 zum Prasidenten des Verwaltungsrates gewahlt wurde Doch noch im August jenes Jahres sturzte er schwer und starb am 26 September Am 29 September wurde er auf dem Ferikoy Friedhof Ferikoy Mezarligi beigesetzt Publikationstatigkeit Bearbeiten Bereits seit 1950 hatte er uber die Geschichte der Archaologie zu publizieren begonnen Daneben versuchte er die in Thrakien unter Kaiser Anastasios errichteten Mauern zu erhalten An der Theodosianischen Mauer im Bereich der Tore Edirnekapi Egrikapi leitete er kleinere archaologische Grabungen 3 Seine Tatigkeit als Direktor der Hagia Sophia gestattet es ihm uber das Bauwerk zahlreiche Einzelpublikationen zu veroffentlichen Werke Auswahl BearbeitenKonya ve Duzbel 1146 1176 Ahmet Sait Matbaasĭ Istanbul 1944 Anastase Surlari in Belleten XII Sayi 45 Istanbul 1948 zu den 65 km westlich von Istanbul liegenden Anastasios Mauern Le siege de Byzance par les turcs avars au VIIe siecle Editions des Amis d Istanbul Istanbul 1948 Istanbul un Imari Istanbul 1949 Rekonstruktion Istanbuls Istanbul Surlari Hendeklerinde Su Var miydi Istanbul 1950 zur Frage des Wassers im Mauergraben Istanbul After the Conquest Istanbul Press Istanbul 1953 turk 1949 Fouilles entreprises dans la partie septentrionale de Tekfoursaray Palais des Blachernes Istanbul 1952 Istanbul un Muhasarasi Esnasinda 20 Nisan Deniz Muharebesi in Yeni Istanbul Gazetesi 29 Oktober 1952 zur Seeschlacht am 20 April 1453 14 Mintika Blachernae Surlar Saraylar ve Kiliseler Istanbul 1953 zu Mauern Palasten und Kirchen 1453 muhasarasi esnasinda Bizans in nufusu Turkiye Turing ve Otomobil Kurumu Istanbul 1954 zur Bevolkerung wahrend der Belagerung von Konstantinopel im Jahr 1453 Le mura di Anastasio I in Palladio n s 5 1955 80 87 Fetihten once Halic surlari Istanbul Enstitusu Istanbul 1956 zu den Mauern am Goldenen Horn vor 1453 L eglise Sainte Irene in Corsi di cultura sull arte ravennate e bizantine II 1956 fasc 2 41 45 Beylerbeyi Kilisesi The Church of Beylerbey in Ayasofya Muzesi Yilligi 1 1959 11 13 Le skevophylakion de Sainte Sophie Institut Francais d Etudes Byzantines 1961 zum Schatzhaus der Hagia Sophia Ayasofya nin Bronz Kapilari The Bronze Doors of Saint Sophia in Ayasafya Muzesi Yilligi 3 1961 42 46 Ayasofya simalindeki Vezir Bahcesi denilen yerde bulunan bir hipogee Un hypogee dans le jardin dit du Vizir au nord de Sainte Sophie in Ayasofya Muzesi Yilligi 4 1962 30 36 Le local du Patriarcat a Sainte Sophie 1963 Ayasofya Baptisteri The Baptistery of Saint Sophia in Turk Arkeoloji Dergisi 12 1963 54 87 Saint Sophia Museum Turkiye Turing ve Otomobil Kurumu Yayini Istanbul 1964 deutsch Hagia Sophia Museum Fuhrer 1965 The historical monument of Kariye Das historische Bauwerk Kariye Le monument historique de Kariye Istanbul 1966 Eregli Peri nthus Herakleia Mygdonia ve batisindaki li man kalintisi in Ayasofya Muzesi Yilligi 1967 S 1 18 Literatur BearbeitenSemavi Eyice Trakya Arastirmacilarindan Feridun Dirimtekin 1894 1976 in Guneydogu Avrupa Arastirmalari Dergisi 2012 S 259 285 Weblinks BearbeitenFeridun Dirimtekin Interview mit Semavi Eyice Dumbarton Oaks 2011 Anmerkungen Bearbeiten Turkiye Turing ve Otomobil Kurumu Belleteni 30 1942 S 15 f Istanbul un Fethi Istanbul 1949 2 Aufl 1976 Feridun Dirimtekin Tekfursarayi Simalinde Yapilan Ilk Kazi Hakkinda Ilk Rapor Istanbul Arkeoloji Muzeleri Yilligi Sayi 5 Istanbul 1952 Normdaten Person GND 126300070 lobid OGND AKS LCCN nr93028547 VIAF 91329205 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dirimtekin FeridunALTERNATIVNAMEN Mehmet Feridun ursprunglicher Name KURZBESCHREIBUNG turkischer MuseumsleiterGEBURTSDATUM 1894GEBURTSORT IstanbulSTERBEDATUM 26 September 1976 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Feridun Dirimtekin amp oldid 238116321