www.wikidata.de-de.nina.az
Ferdinand Keilmann 24 Juli 1907 in Wurzburg 7 September 1979 in Bochum vollstandiger Name Ferdinand Johann Martin Keilmann war ein deutscher Architekt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ausgefuhrte Bauten Auswahl 3 Quellen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFerdinand Keilmann war das alteste von drei Kindern des Gymnasiallehrers und Musikprofessors Ferdinand Keilmann und seiner Frau Rosa geb Lehmann Zusammen mit seinem Bruder Wilhelm und der Schwester Agnes verh Spinnler wuchs er in Wurzburg Nurnberg und Aschaffenburg auf Bedingt durch eine Rachitis war Keilmann schwerhorig und konnte somit nicht den gewunschten Beruf des Musikers ergreifen Nach einer Lehre als Tischler studierte er von 1924 bis 1927 in der Architekturklasse von Hugo Eberhardt an der hoheren technischen Lehranstalt in Offenbach am Main und arbeitete anschliessend in dessen Atelier Anfang 1928 wechselte er fur ein Jahr in das Privatatelier von Otto Leitolf in Aschaffenburg Nach kurzer Selbstandigkeit absolvierte er zwischen September 1929 und Juni 1933 ein weiteres Studium der Architektur in Weimar an der Staatlichen Bauhochschule der Nachfolgeeinrichtung des Bauhauses Er gehorte der Klasse von Ernst Neufert an nach dessen Entlassung durch Volksbildungsminister Wilhelm Frick im April 1930 setzte Keilmann sein Studium an der nun von Paul Schultze Naumburg geleiteten Hochschule fort blieb aber weiter privat fur Neufert tatig Keilmann war bereits 1932 NSDAP Mitglied seit dem 1 Januar 1934 war er Pressewart der Aschaffenburger NSDAP Ortsgruppe am 12 Marz 1935 stellte er zusatzlich einen Antrag auf Ausstellung eines Ausweises fur pol Leiter 1 Nach einem dreijahrigen Volontariat beim Aschaffenburger Hochbauamt trat er April 1936 in die Bauabteilung der Reichsluftwaffe ein Sein erster Einsatzort war Hornum auf Sylt Dort plante er fur das Seefliegerhorst ein Offiziersheim und Wohnhauser fur Beamte und Offiziere Im Herbst 1937 liess er sich nach Berlin versetzen und war an der Errichtung einer Flak Kasernen Anlage in Berlin Lankwitz beteiligt Im Oktober 1939 wechselte er erneut den Arbeitsplatz und war fur 9 Monate bei der Brandenburgischen Heimstatte GmbH verantwortlich fur die Planung und Errichtung der heute denkmalgeschutzten Bosch Siedlung in Stahnsdorf Nach weitgehender Fertigstellung des 1 Bauabschnitts wechselte er in das Privatatelier von Herbert Rimpl eines Architekten aus dem Baustab von Albert Speer als Generalbauinspektor fur die Reichshauptstadt Die Aufgabe von Keilmann und seinen Kollegen bestand in erster Linie in der Planung des Sudbahnhofs fur die Welthauptstadt Germania Daneben wurden politisch relevante Wettbewerbsbeitrage gezeichnet z B fur ein Verwaltungsforum in Braunschweig oder Bauten an der projektierten Berliner Nord Sud Achse Nach kriegsbedingter Einstellung dieser Planungen arbeitete Keilmann in der Robert Ley unterstehenden Deutschen Akademie fur Wohnungswesen e V Forschungsstelle des Reichswohnungskommissars fur die Erzielung von Hochstleistungen im Wohnungs und Siedlungswesen Dort war er in der Abteilung Typung und Normung u a an der Entwicklung des Behelfsheims des Deutschen Wohnungshilfswerks beteiligt Nach einer kurzen Zeit bei der Wehrmacht im Sommer 1944 erlebte er das Kriegsende in Roigheim Dort arbeitete er als Architekt fur eine unterirdische Produktionsverlagerung der Firma BBC aus Mannheim die U Boot Antriebe anfertigte Nach zweimaligem Durchlaufen des Entnazifizierungsverfahrens 1947 und 1948 wurde er im Herbst 1950 von Stadtbaurat Clemens Massenberg als Architekt in das Hochbauamt der Stadt Bochum berufen In den folgenden 4 Jahren hatte Keilmann seine bedeutendste Schaffensphase Von den sechs zentralen offentlichen Gebauden des neuen ostlichen Bochumer Zentrums Stadtbad abgerissen Stadtwerkehochhaus Arbeitsamt abgerissen Berufsschule fur Jungen Hauptbahnhof Verwaltungs und Wirtschaftsakademie entwarf er 1952 sowohl das Stadtwerkehochhaus welches in der neuartigen Stahlskelettbauweise erstellt wurde als auch die Verwaltungs und Wirtschaftsakademie die mit ihrem westlich gelegenen Cafeteriatrakt einen optischen Abschluss der zentralen Innenstadt gegen die folgende Wohnbebauung darstellte Beide Gebaude stehen heute unter Denkmalschutz 1954 wurde Keilmann verbeamtet und zunachst fur eine Beforderung zum stadtischen Baurat vorgeschlagen Nach nochmaliger Uberprufung seines Studienabschlusses der in Weimar erworbene Diplom Architekt Dipl Arch war in Nordrhein Westfalen dem Dipl Ing FH gleichgestellt wurde die Ernennung durch den Personalausschuss der Stadt zuruckgenommen und Keilmann zum Stadtbaumeister ernannt In dieser Funktion verblieb er bis zu seiner Pensionierung im Juli 1972 Ihm unterstanden als Gruppenleiter bis zu drei Mitarbeiter In der Zeit zwischen 1961 und 1966 finden sich keine Hinweise auf bemerkenswerte Entwurfsarbeiten erst in den letzten funf Jahren vor seinem Ruhestand trat er nochmals mit einer grosseren Zahl an Entwurfen fur stadtische Bauten in Erscheinung Keilmann hat als Architekt im Hochbauamt der Stadt Bochum zwischen 1950 und 1972 einen erheblichen Beitrag zum Stadtbild geleistet Neben seinen Hauptwerken Stadtwerkehochhaus und Verwaltungs und Wirtschaftsakademie sind eine grosse Anzahl Schulen u a Neulingschule Rosenbergschule Erweiterungsbau Goetheschule und mehrere Trauerhallen Stiepel Dahlhausen Gehrthe und Havkenscheid zu nennen Daruber hinaus plante er den Rathaussitzungssaal sowie die Errichtung der Aussichtsplattform im Turm der Burg Blankenstein Hattingen Ferdinand Keilmann starb am 7 September 1979 in Bochum er hinterliess seine Ehefrau und vier Sohne Ausgefuhrte Bauten Auswahl BearbeitenWohnhaus fur Dr Mackenstein Klein Ostheim 1928 Innenausbau Sauglingsheim Wurzburg 1928 Perspektiven und Ausbauzeichnungen Studentenhaus Jena 1930 Ausbauzeichnungen und Treppenanlage zum Wohnhaus Ernst Neufert Gelmeroda 1930 Stadtrandsiedlung von 44 traufstandigen Doppelhaushalften als erster Bauabschnitt der spateren Strietwaldsiedlung in Aschaffenburg 1933 Kriegerdenkmal im Magnolienhain des Aschaffenburger Schontals sog Jagerehrenmal zusammen mit Otto Gentil 1936 1946 beseitigt Offiziersheim Seefliegerhorst Hornum Sylt 1936 Wohnhausbauten Seefliegerhorst Hornum Sylt 1937 Doppelwirtschaftsgebaude Flak Kaserne Berlin Lankwitz 1938 Bosch Siedlung Stahnsdorf 1939 Wohnhaus Wagner Birkenau an der Bergstrasse 1946 Trauerhalle Friedhof Roigheim 1947 Rathaussitzungssaal Bochum 1950 Stadtwerkehochhaus Bochum 1952 Gebaude der Verwaltungs und Wirtschaftsakademie Bochum 1952 Grabmal fur Clemens Massenberg Hauptfriedhof Bochum 1954 Volksschule St Antonius Bochum 1955 Umbau des Theater Restaurants Schauspielhaus Bochum 1956 Bockenberg Volksschule Bochum Grumme 1958 Anbau der Neulingschule Bochum 1959 Umgestaltung und Renovierung des Stadtparkrestaurants Bochum 1960 Trauerhalle Bochum Stiepel 1967 stadt Betriebsgebaude Markstrasse Bochum 1969 Aussichtsplattform Burgruine Blankenstein Hattingen 1970 Rosenbergschule Bochum 1971 Erweiterungsbau der Goetheschule Bochum 1971 Trauerhalle Havkenscheid Hauptfriedhof Bochum 1973 74 Ausfuhrungszeit 2 Quellen BearbeitenBundesarchiv Berlin Lichterfelde Nachlass Ferdinand Keilmann Staatsarchiv Ludwigsburg Stadt und Stiftsarchiv Aschaffenburg Stadtarchiv Bochum Stadtarchiv Offenbach am MainWeblinks BearbeitenFerdinand Keilmann In archINFORM http www ruhr bauten de liste php stadt Bochum amp architekt Ferdinand Keilmann amp titel Bauten von Ferdinand Keilmann in Bochum Der Architekt Ferdinand Keilmann im Systemwandel des 20 Jahrhunderts Diplomarbeit von Arne Keilmann PDF Datei 2 93 MB Einzelnachweise Bearbeiten Archivlink Memento des Originals vom 4 April 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www architektur geschichte de Knut Stegmann Bochum Trauerhalle Ost auf dem Zentralfriedhof Freigrafendamm Feldmark 107 In Denkmalpflege in Westfalen 2015 Heft 1 S 42 45 online als PDF Dokument mit ca 0 5 MB PersonendatenNAME Keilmann FerdinandALTERNATIVNAMEN Keilmann Ferdinand Johann Martin vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher ArchitektGEBURTSDATUM 24 Juli 1907GEBURTSORT WurzburgSTERBEDATUM 7 September 1979STERBEORT Bochum Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferdinand Keilmann amp oldid 217426214