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Ferdinand Bernhard Vietz 20 August 1772 in Wien 24 Juli 1815 anderes Datum 25 Juli 1815 in Zadar war ein osterreichischer Mediziner und Botaniker Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet Vietz 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Wissenschaftliches und schriftstellerisches Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFerdinand Bernhard Vietz besuchte in Wien das Gymnasium und immatrikulierte sich an der Universitat Wien fur ein Jurastudium Nach Beendigung des Studiums trat er 1794 als Kanzlist beim Reichshofrat in den osterreichischen Staatsdienst ein Aufgrund seines Interesses an naturhistorischen und medizinischen Wissenschaften gab er die Tatigkeit als Kanzlist noch im gleichen Jahr wieder auf und begann an der Wiener Universitat ein Medizin Studium das er mit seiner Promotion zum Dr med am 9 April 1799 beendigte 1801 erhielt er von der niederosterreichischen Landesregierung die ausserordentliche Professur der medizinischen Polizei und gerichtlichen Arzneikunde an der Wiener Universitat 1803 erhielt er per Regierungsdekret den Auftrag Vorlesungen im allgemeinen Krankenhause zu halten und mit seinen Schulern an den gerichtsmedizinischen Obduktionen teilzunehmen Am 2 Marz 1805 erfolgte seine Ernennung zum ordentlichen Professor auf den auf Betreiben von Freiherr Andreas Joseph von Stifft neu eingerichteten Lehrstuhl fur medizinische Polizei und gerichtliche Arzneikunde In dieser Zeit hatte er auch Vorlesungen an Sonn und Feiertagen zur Rettung und Behandlung Scheintoter gehalten Nachdem das Tierarznei Institut mit der Universitat vereinigt worden war erhielt er per Dekret vom 11 September 1812 seine Ernennung zum ersten Professor und zum Direktor des Instituts 2 Kurz nach seinem Amtsantritt brach in Siebenburgen die Pest aus zu deren Bekampfung er an der Spitze einer arztlichen Kommission dorthin entsandt wurde Im gleichen Jahr erhielt er auch den Auftrag samtliche Quarantane Anstalten in den Provinzen des osterreichischen Kustenlandes zu besuchen und daruber Bericht zu erstatten Im Februar 1813 trat er gemeinsam mit dem Wund und Hoftierarzt Georg Puntschert die Inspektionsreise an und bereiste die Seekuste von Venedig bis Ragusa und Cattaro und besuchte auch das Pestspital in Livorno 3 Auf der Ruckreise nach Wien erkrankte er wahrend der Uberfahrt nach Dalmatien an Typhus und verstarb im Kustenort Zadar Wissenschaftliches und schriftstellerisches Wirken Bearbeiten 1800 begann er mit der Herausgabe seiner Schrift Icones plantarum medico oeconomico technologicaum cum earum fructus ususque explicatione In dieser Schrift die er aufgrund seiner zeichnerischen Begabung mit 1 090 kolorierten Kupferstichen versah beschrieb er den Nutzen und Gebrauch von Gewachsen von dem zehnbandigen Werk stammten jedoch nur die ersten drei Bande von ihm die Fortsetzungen erfolgten durch Ignaz Albrecht und Joseph Lorenz Kerndl 1761 1843 Er befasste sich intensiv mit der Rettung und Behandlung von Scheintoten und veroffentlichte zu dieser Problematik 1804 eine ausfuhrliche Darstellung Ueber das Rettungsgeschaft scheintodter und in plotzliche Lebensgefahr gerathener Menschen nebst den k k osterreichischen neuen Verordnungen und der Noth und Hilfstafel 1805 gab er seine Schrift Anatomische Abbildungen des menschlichen Korpers heraus Einer seiner Hauptaufgaben war die Neuordnung des Tierarznei Instituts und zwecks Umsetzung von Reformen studierte er die verschiedenen sanitats und tierarztlichen Institutionen und verglich diese mit jenen in anderen Landern Er entwarf eine neue Organisation des Wiener Tierarznei Instituts die er im Mai 1813 den Behorden zur Prufung vorlegte und der anschliessend genehmigt wurde 4 Eines seiner Ziele war hierbei die Ausweitung des Lehrplans auf die gesamte Tierheilkunde sodass der Unterricht nicht wie bis dahin nur auf Pferde beschrankt war dies erforderte zunachst die Ausbildung von Lehrenden in allen Fachern der Tierheilkunde Ihm sind auch dabei die Plane zum Neubau des Instituts und dessen Uberfuhrung von der militarischen Verwaltung in eine zivile zu verdanken Er galt als erster Veterinarpathologe Osterreichs Auf sein Betreiben wurden die Stellen der Landestierarzte in den Kronlandern geschaffen von denen er verlangte dass sie vor allem bei der Seuchenprophylaxe sowie bei der Tierzucht unterstutzen sollten Daruber hinaus legte er die Aufgaben der Landes Protomedici Aufseher der Arzte und Apotheker fest und erarbeitete Vorschriften fur die Durchfuhrung der Pockenimpfung eine Pest Polizeiordnung die er 1811 an die Behorden ubergab und ein Kusten Sanitats Normativ aus Von besonderer Bedeutung fur den gerichtsmedizinischen Unterricht war auch seine 1814 erschienene Instruction fur die offentlich angestellten Aerzte und Wundarzte in den k k osterreichischen Staaten wie sie sich bey gerichtlichen Leichenschauen zu benehmen haben Nach seinem Tod veroffentlichte Josef Bernt den ersten Band von seinen Vorlesungen uber gerichtliche Arzeneikunde nach des Verfassers Handschrift mit Anmerkungen Schriften Auswahl BearbeitenIcones plantarum medico oeconomico technologicaum cum earum fructus ususque explicatione auch F B Vietz Abbildungen aller medicinisch okonomisch technischen Gewachse Band 1 Band 2 Band 3 Band 4 Band 5 Band 6 Band 7 Band 8 Band 9 Band 10 Supplement Band Wien 1822 Ueber das Rettungsgeschaft scheintodter und in plotzliche Lebensgefahr gerathener Menschen nebst den k k osterreichischen neuen Verordnungen und der Noth und Hilfstafel Wien 1804 Anatomische Abbildungen des menschlichen Korpers Wien 1805 Unterricht fur Dominien und Unterthanen um sowohl Viehseuchen als auch andere wichtige Krankheiten wenn es moglich ist zu verhuten wirklich ausgebrochene zu tilgen Wien 1809 Biographie des Dr Ferdinand Leber Wien 1810 Unterricht fur den Gutsbesitzer und Landmann uber die Pocken der Schafe und ihre Impfung Wien 1813 Instruction fur die offentlich angestellten Aerzte und Wundarzte in den k k Staaten wie sie sich bei gerichtlichen Leichenbeschauungen zu benehmen haben Wien 1814 Emanuel Veith Ferdinand Bernhard Vietz Grundriss der allgemeinen Pathologie und Therapie sammt den nothwendigsten Erlauterungen fur angehende Thierarzte Wien 1814 Vorlesungen uber gerichtliche Arzeneikunde nach des Verfassers Handschrift mit Anmerkungen Wien 1817 Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Vietz Ferdinand Bernhard In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 50 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1884 S 282 284 Digitalisat Ch Mache Vietz Ferdinand Bernhard In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 15 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2018 ISBN 978 3 7001 8383 9 S 275 f Direktlinks auf S 275 S 276 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ferdinand Bernhard Vietz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ferdinand Bernhard Vietz im Wien Geschichte Wiki der Stadt WienEinzelnachweise Bearbeiten International Plant Names Index Abgerufen am 10 Marz 2020 Osterreichische Vierteljahresschrift fur wissenschaftliche Veterinarkunde 1877 google de abgerufen am 10 Marz 2020 Medicinische Jahrbucher des kaiserl konigl osterr Staates Beck 1817 google de abgerufen am 10 Marz 2020 Bohemia ein Unterhaltungsblatt Haase 1876 google de abgerufen am 10 Marz 2020 Normdaten Person GND 1056124318 lobid OGND AKS VIAF 74387451 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vietz Ferdinand BernhardALTERNATIVNAMEN VietzKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Mediziner und BotanikerGEBURTSDATUM 20 August 1772GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 24 Juli 1815STERBEORT Zadar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferdinand Bernhard Vietz amp oldid 221689058