www.wikidata.de-de.nina.az
Ferdinand Christian Conrad Behrens 11 Marz 1862 in Lubeck 4 Februar 1925 in Meran war ein Portratmaler und Kunsthandler und als solcher auch Forderer und Agent von Kunstlerkollegen Grab von Ferdinand Behrens auf dem evangelischen Friedhof in Meran mit dem Wappen Erzherzogs Eugen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFerdinand Behrens wurde als Sohn des Schneiders Johann Casper Heinrich Behrens geboren Dieser starb am 5 Februar 1875 Er schloss seine Schulzeit mit der Konfirmation am 9 April 1876 Palmsonntag durch den Archidiakon in der Lubecker Petrikirche Nach Ostern begann er seine Lehrzeit als Maler bei Carl Bock 1 Fur den Besuch der Gewerbeschule war der aus einfachsten Verhaltnissen Entstammende befreit gewesen 2 Am 12 Marz 1878 heiratete seine Mutter den seit 1877 verwitweten Malermeister Carl Stave 1838 1892 3 Fur sie bedeutete es nicht nur eine finanzielle Besserstellung und Absicherung sondern auch eine gesellschaftliche Aufwertung Die Ehe wurde am 29 Marz 1881 durch das Lubecker Landgericht wieder geschieden Nach dem Vorzeigen eines sehr guten Probestuckes wurde Ferdinand Behrens im Marz 1880 von der Lehrzeit freigesprochen Es wurde in den Osterfeiertagen in der Lubecker Gewerbehalle welche sich in der Burg befand ausgestellt Am 4 April erhielt er ein Diplom 1 Klasse mit der Note sehr gut Als Auszeichnung erhielt er ein prachtvoll ausgefuhrtes Ehrendiplom 1882 musste Ferdinand Behrens zur Musterung Da die An und Abmeldungen von Wohnsitzen in Lubeck ab 1884 erfasst wurden musste er die Stadt bereits vorher verlassen haben 1880 ging er fur weitere Studien an die Kunstgewerbeschule Hannover dann an die Kunstgewerbeschule Dresden und schliesslich der Zeichen u Malschule nach Munchner Muster fur Herren u Damen 4 in Wien Die Strehblowsche Malschule galt nicht erst ab 1900 in Wien als die bedeutendste Malschule 5 1889 zog er nach Meran wo er als Portratmaler tatig wurde Er malte seine Portrats uberwiegend nach Fotografien Im Sommer 1893 erhielt Behrens den Auftrag sechs zu jener Zeit sich in privaten Handen befindliche Portrats zu kopieren Es handelte sich um Teilnehmer an der Schlacht am Bergisel Im 1880 eroffneten Tiroler Kaiserjagermuseum sollte ein Andreas Hofer Denkmal enthullt und eine gleichnamige Helden Galerie eroffnet werden Fur diese waren die Portrats vorgesehen In den 1890er Jahren schuf er Bilder von Karl Ludwig von Osterreich Alfred zu Salm Reifferscheidt Dyck und dessen Frau Marie Dorothea Grafin von Bellegarde und Emma Hellenstainer Letztgenanntes war ab Mai 1895 in Behrens Schaukasten eine Zeitlang ausgestellt Am 28 September 1897 kam Kaiserin Elisabeth in sein Atelier und erwarb das Portrat ihres Bruders Karl Theodor in Bayern Ferdinand Behrens hatte diesen bereits 1892 erstmals portratiert Neben der Portratmalerei war die Gestaltung von Postkarten nach Vorlage eines Fotos ein eintragliches Geschaft Der beliebte ortliche Kurpolizist und auch die Ankunft des Kaisers samt Erzherzog zum Kaiserfest Meran Passeier am 20 September 1899 zahlten zu den beliebtesten Kartenmotiven Von der Villa Waltershof verlegte er im Oktober 1900 sein Atelier in die angemietete Villa Fanny 6 7 an der Winterpromenade gleich neben der Wandelhalle Letztgenannte nutzte er als Gemaldesalon zur Prasentation eigener und fremder Werke 8 Der Maler Franz v Defregger besuchte ihn am 28 Marz 1902 im Anschluss daran ausserte er sich anerkennend uber die Ausstellung Durch Ausstellungen der Maler Gabriel Max Eduard von Grutzner Robert Schleich Paul Wilhelm Keller Reutlingen Karl Raupp Hugo Kauffmann Leopold Schmutzler Hugo Kotschenreiter Hermann Rudisuhli Carl von Merode Josef Kinzel und anderer die von der Meraner Zeitung ausfuhrlich besprochen wurden 9 10 erwuchs der Gemalde Salon Behrens innerhalb kurzester Zeit zu einer Meraner Sehenswurdigkeit Ebenfalls hervorgehoben wurde der Salon im Marz 1913 durch den Besuch des Thronfolgers Franz Ferdinand nbsp F Behrens Portrat des Erzherzogs EugenAb 1901 schuf Behrens mehrere Gemalde des Erzherzogs Eugen Dieser ausserte sich im November 1901 lt der Meraner Zeitung dass es sich um das beste von ihm existierende Gemalde handle 11 Als nach Meran nun eine Garnison verlegt wurde schrieb man dies der Einflussnahme des Erzherzogs zu Als Zeichen der Dankbarkeit beauftragte der Gemeindeausschuss Ferdinand Behrens ein Gemalde des Erzherzogs zu schaffen und mehrere Kopien u a fur den Portratierten von diesem zu erstellen Dieses sollte seinen Platz im Rathaus im Zimmer des Burgermeisters finden Im Jahr 1908 wurde Ferdinand Behrens von ihm mittels Dekret der Titel Kammerportratmaler Sr k u k Hoheit des Erzherzogs Eugen von Oesterreich nebst der Befugnis dessen Wappen zu fuhren verliehen Auf seinem Grabstein auf dem evangelischen Friedhof von Meran dominiert das in Bronze gegossene Wappen Meran war zu jener Zeit ein reiner Winterkurort von Juni bis September war der Ort kaum frequentiert Um diese Unterbrechung seines Geschaftes zu uberbrucken suchte Behrens eines Ort zu dessen Weiterfuhrung in der Sommersaison Nach diversen Reisen in den Sommermonaten der Jahre 1899 1900 und 1901 eroffnete er 1902 in Bad Gastein eine Niederlassung 1902 war er dort noch als Kurgast verzeichnet Der Konig von Rumanien Carol I war in jenem Jahr erstmals in Bad Gastein zur Kur Er war der prominenteste Besucher der dortigen Gemalde Ausstellung Behrens Ab 1903 war Behrens in Bad Gastein als wohnhaft im Cafe Wenger spater Cafe Kaiser Promenade gemeldet 1906 liess sich Behrens einen eleganten Salon aus Eisen erbauen den er unweit des Kaiser Wilhelm Denkmals an der Kaiser Wilhelm Promenade in Bad Gastein aufstellen liess Dieser Gemaldesalon fand so viel Beachtung dass er im 1910 neu gedruckten Ortsplan eigens mit Behrens Pavillon eingetragen war Das von Ulrich Thieme und Felix Becker herausgegebene Allgemeine Lexikon der bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart nahm Ferdinand Behrens 1909 auf und stellte ihn in einem eigenen Artikel vor Am 14 Juli 1911 ehrte Meran Behrens mit einer Feier zu dessen 25 jahrigem Dienstjubilaum Nach dem Ersten Weltkrieg und der endgultigen Eingliederung Sudtirols in das Italienische Konigreich wurden zum einen Ferdinand Behrens und seine Frau italienische Staatsburger zum anderen kam der Fremdenverkehr vollends zum Erliegen Er sollte sich erst 1922 wieder erholt haben Die Fotografie hatte sich weiterentwickelt und in ihr erwuchs dem Maler etwa ab 1920 Konkurrenz Mit dem Ende der osterreichischen Monarchie und dem Wegfall des deutschen und osterreichischen Adels brach Behrens ein wesentlicher Teil seiner zahlungskraftigen Kunden weg Trotzdem kam der aus dem Krieg heimgekehrte Sohn Ferdinand Carl Berthold Behrens jr 1892 1936 12 schon 1919 als Kunsthandler nach Bad Gastein zuruck Ferdinand folgte ihm nach und war 1922 letztmals dort Im Jahr 1923 errichtete sein Sohn an der Kaiser Wilhelm Promenade als Wohn und Geschaftshaus die Villa Behrens Ab 1925 betrieb er dort auch eine Pension Ferdinand Behrens starb 1925 13 in der Villa Fanny seine Frau fuhrte die Geschafte weiter bevor sie 1926 starb Der ausserehelicher Sohn von Ferdinand jr Anton Blauert verwaltet den Nachlass der Familie Durch ihn sind Familienfotos bekannt geworden ebenso ein Portrat Behrens erstellt 1913 von Peder Mork Monsted 14 Es sind derzeit 123 verschiedene Portrats aus der Hand von Ferdinand Behrens bekannt 15 Werk Auswahl Bearbeiten nbsp Theodor Christomannos nbsp Emma Hellenstainer nbsp David von SchonherrLiteratur BearbeitenFranz Innerhofer Ferdinand Behrens In Ulrich Thieme Felix Becker Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 3 Bassano Bickham Wilhelm Engelmann Leipzig 1909 S 205 206 Textarchiv Internet Archive Hans H Reimer Ferdinand Behrens 1862 1925 Ein Lubecker als Portratmaler und Kunsthandler in Meran und Bad Gastein Schmidt Romhild Lubeck 2013 ISBN 978 3 7950 7100 4 Hans H Reimer Ein Portratmaler von Format noch kaum gewurdigt Ferdinand Behrens 1862 1925 In Lubeckische Blatter 2013 S 316 318 pdf online Hans H Reimer Unser Stadtportratist Weitere Funde zum Meraner Portratmaler und Kunsthandler Ferdinand Behrens 1862 1925 In Der Schlern Monatszeitschrift fur Sudtiroler Landeskunde 91 Jahrgang Heft 3 Athesia Bozen Marz 2017 S 30 74 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ferdinand Behrens Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ferdinand Behrens bei ArtnetEinzelnachweise Bearbeiten Carl Bock 1820 1899 war seit 1861 Mitglied der Lubecker Burgerschaft und ab 1879 Mitglied im damals 30 Mitglieder umfassenden Burgerausschuss seit 1872 des Gewerbeausschusses und seit 1879 Vorsteher der Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit Da eine bei einem solchen Lehrherrn eine besondere Auszeichnung war blieb Ferdinand Behrens seine gesamte Lehrzeit bei diesem siehe Brief des Schuldirektors Theodor Range an den Senatssekretar Dr Eschenburg vom 22 Mai 1878 Er vertrat die Lubecker Innung 1874 bei den ersten Malertagen in Hannover und in den Folgejahren Seit 1877 gehorte er der Burgerschaft an und war Mitglied der damals in Lubeck dominierenden Nationalliberalen Partei Durch die von Heinrich Strehblow 1862 1925 welcher seine Pragung als Genre und Portraitmaler einst an der Akademie der Bildenden Kunste Munchen erfuhr gegrundeten privaten jedoch vom Unterrichtsministerium konzessionierten Kunstschule sollte seine letzte und danach durch keine zusatzliche Ausbildung weiterentwickelte Pragung gewesen sein Werner J Schweiger Malschulen von und fur Frauen Kunstarchiv Werner J Schweiger Wien 2008 S 2 Viktor Edler von Webenau hatte die Villa 1870 vom Meraner Baumeister Carl Moeser errichten lassen Seine Frau Therese war an Tuberkulose erkrankt schon mehrmals in Meran gewesen Sie war die Tochter der seinerzeit weltberuhmten Tanzerin Fanny Elssler und so wurde fur das neue Meraner Gebaude der Name Fanny gewahlt Als Bertha Wilhelmine Emilie Blauert gegen Ende 1891 verlobte sie sich mit Behrens im Marz 1891 als Gast nach Meran kam bezog sie in der Villa Fanny Quartier Werbung im Meraner Adressbuch 1906 Meraner Zeitung vom 18 November 1906 S 4 Meraner Zeitung vom 22 Oktober 1911 S 2 Meraner Zeitung vom 1 Dezember 1901 Digitalisat Ferdinand Carl Berthold Behrens jr 1892 1936 wurde 1916 zu den Fahnen gerufen er diente im Bayerischen Infanterie Regiment Konig Er erhielt in jenem Jahr das Eiserne Kreuz wurde zum Leutnant d R befordert und da sein Vater geburtiger Lubecker war und der Senat befand dass er sich um die Stadt verdient gemacht habe das Lubeckische Hanseatenkreuz Todesanzeige in Meraner Zeitung vom 5 Februar 1925 S 6 Reimer Schlern 2017 S 53 ff Reimer Schlern 2017 S 68Normdaten Person GND 1044173351 lobid OGND AKS VIAF 305348988 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Behrens FerdinandALTERNATIVNAMEN Behrens Ferdinand Christian Conrad vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher PortratmalerGEBURTSDATUM 11 Marz 1862GEBURTSORT LubeckSTERBEDATUM 4 Februar 1925STERBEORT Meran Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferdinand Behrens amp oldid 218274841