www.wikidata.de-de.nina.az
Der Felsensittich Cyanoliseus patagonus gehort zur Familie der Eigentlichen Papageien und zur Gattung Cyanoliseus Er wird auch Chilesittich und gehort zu den aussergewohnlichsten Papageien Sudamerikas da die kleinen Vogel die Anden uberquerten um sich einen neuen Lebensraum zu erschliessen In den argentinischen Anden befindet sich am El Condor die grosste Kolonie von Felsensittichen die mit etwa 35 000 Vogeln die grosste Papageienkolonie der Welt ist 1 FelsensittichFrei lebende Felsensittiche Cyanoliseus patagonus in ChileSystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Papageien Psittaciformes Familie Eigentliche Papageien Psittacidae Unterfamilie Neuweltpapageien Arinae Gattung CyanoliseusArt FelsensittichWissenschaftlicher Name der GattungCyanoliseusBonaparte 1854Wissenschaftlicher Name der ArtCyanoliseus patagonus Vieillot 1818 UnterartenKleiner Felsensittich C p patagonus Anden Felsensittich C p andinus Grosser Felsensittich C p byroni Chilenischer Felsensittich C p bloxami Aufgrund ihres prachtigen Gefieders werden die Papageien oft als Haustiere gehaltenObwohl einige Unterarten bereits als gefahrdet gelten und der Populationstrend rucklaufig ist wird die Art mit rund 95 000 Exemplaren Stand 2022 vom IUCN als insgesamt nicht gefahrdet eingestuft 2 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung 3 Nahrung 4 Fortpflanzung 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDer Felsensittich ist ein tagaktiver Vogel Er ahnelt im Aussehen sowie von der Proportion her sehr stark dem Arasittich Kopf Nacken Rucken und die Ruckendeckfedern sind dunkel braunoliv gefarbt mit unterschiedlich grunlichen Schattierungen Die untere Ruckenpartie der Rumpf und der Unterkorper sind gelblich mit leichter Olivtonung Die Hufte und der Unterbauch weisen eine verwaschene rot orange Farbung auf Die Kehle und die Brust sind grau mit einem leichten Braunton versehen An den Aussenseiten der Brust sind weissliche Markierungen die sich zu einem schmalen Band zusammenfugen Die oberen und unteren Flugeldecken sind ebenfalls olivfarben Des Weiteren sind die Aussenfahnen der Schwungfedern blaugrun die Schwanzunterseite braunlich und die Oberseite olivgrun mit einem blaulichen Einschlag Der Schnabel ist grau und die Iris blassgrau gefarbt mit einem nackten weissen Augenring 3 Die Fusse sind fleischfarben Der Felsensittich erreicht eine Gesamtgrosse von 45 cm Die Lebensdauer betragt etwa 30 Jahre Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiete des Cyanoliseus patagonus Nistbereiche gelb und saisonale Futterplatze orange Der Felsensittich ist in Teilen des sudlichen Sudamerikas in Mittelchile Argentinien und Suduruguay anzutreffen Offene Graslandschaften und Savannen sind sein bevorzugtes Biotop In Argentinien wird er als Nahrungsschadling bekampft wahrend er in Chile mittlerweile selten und daher geschutzt ist 3 Ursprunglich lebten die Sittiche nur auf der Pazifikseite der Anden Forscher fanden heraus dass eine Gruppe der Papageien vor etwa 120 000 Jahren uber das etwa 3 000 Meter hohe Gebirge geflogen sind wie Genanalysen bestatigten Ornithologen des Max Planck Instituts fur Ornithologie konnten feststellen dass es der Art nur ein einziges Mal gelungen ist das Hochgebirge erfolgreich zu uberqueren um sich auf der anderen Seite neue Lebensraume zu erschliessen Die Papageien haben dabei wahrscheinlich einen etwa 3 000 Meter hoch gelegenen Gebirgspass in der Nahe des fast 7 000 Meter hohen Aconcagua uberquert 1 4 In ihrem ursprunglichen Verbreitungsgebiet in Chile sind mittlerweile nur noch kleine Kolonien anzutreffen Die dort heimische Unterart gilt mittlerweile als vom Aussterben bedroht Eine der Grunde ist dass noch immer zu viele Tiere illegal gefangen und als Haustiere verkauft werden 1 Aus der ersten Population von Felsensittichen haben sich in Argentinien zwei neue Unterarten entwickelt wie die genetische Untersuchung von insgesamt 66 Kolonien bestatigen konnte Die sudliche Unterart hat sich entlang der Flusse erfolgreich bis zum Atlantik ausgebreitet wo mittlerweile die grossten Kolonien der kleinen Papageien zu finden sind Diese zahlenmassig grosste Unterart in Patagonien ist weniger durch Wildfang bedroht als durch Habitatsverlust da in Sudargentinien an vielen Orten die Steppe gerodet wird um landwirtschaftliche Anbauflachen unter anderem fur Sojabohnen zu schaffen 1 Dennoch ist die sudliche Unterart nicht in ihrem Bestand bedroht anders als die nordliche Unterart deren Bestand auf etwa 2 000 wild lebende Brutpaare geschatzt wurde 1 Nahrung BearbeitenDie Nahrung sucht der Felsensittich in grossen Schwarmen auf dem Boden und in der Vegetation Der Felsensittich ernahrt sich hauptsachlich von Samen Beeren Fruchten und anderen Pflanzenteilen wie Blattern sowie von Mais und Getreide Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Nisthohlen des FelsensittichsFelsensittiche sind Hohlenbruter die in Kolonien in Sand oder Kalksteinfelsen bruten Geeignete Nistplatze finden sie in den Talern zu beiden Seiten der Anden sowie an den Steilkusten des Atlantiks 1 4 Die Paarbindung der Felsensittiche ist sehr stark und kann das ganze Leben halten Zur Brut werden tiefe Gange mit Nisthohlen in Steilwande gegraben Die Gange konnen bis zur Hohle 4 m betragen Die Brutsaison beginnt im September Das Weibchen bebrutet ein Gelege von etwa 2 bis 4 Eiern Nach 22 bis 26 Tagen schlupfen die Kuken Sie sind nach dem Schlupf noch nackt und blind Bis sie die Grosse der adulten Vogel erreicht haben und voll befiedert sind halten sie sich acht Wochen in der Bruthohle auf Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Felsensittich Album mit Bildern Videos und Audiodateien Felsensittich Cyanoliseus patagonus auf eBird org nbsp Wikiversity Gesetzliche Mindestanforderungen zur Haltung von Sittichen Checkliste fur Osterreich Kursmaterialien Cyanoliseus patagonus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 1 Eingestellt von BirdLife International 2012 Abgerufen am 26 September 2013 Literatur BearbeitenJ M Forshaw Parrots of the world David amp Charles 1981 ISBN 0 7153 7698 5 F Robiller Handbuch der Vogelpflege Papageien Bd III Mittel und Sudamerika Ulmer 1990 ISBN 3 8001 7207 0 Rosemary Low Das Papageienbuch Ulmer 1989 ISBN 3 8001 7191 0 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Farbenfrohe Grenzganger Felsensittiche haben vor 120 000 Jahren die Anden uberquert Max Planck Gesellschaft aufgerufen am 5 Marz 2022 LC Least Concern Burrowing Parrot Cyanoliseus patagonus Birdlife aufgerufen am 5 Marz 2022 a b Erklarungstafel der Felsensittiche im Tierpark Berlin a b Artenausbreitung Papageien uberwanden die Anden Der Spiegel aufgerufen am 5 Marz 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Felsensittich amp oldid 236500932