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Die Felsengebirgs Tanne oder Felsen Tanne Abies lasiocarpa ist eine Nadelbaumart aus der Gattung der Tannen Abies Die Heimat dieser Art liegt im westlichen Nordamerika wo sie von Arizona nordwarts bis zur Baumgrenze Sudalaskas vorkommt Felsengebirgs TanneFelsengebirgs Tanne Abies lasiocarpa SystematikOrdnung Koniferen Coniferales Familie Kieferngewachse Pinaceae Unterfamilie AbietoideaeGattung Tannen Abies Sektion BalsameaeArt Felsengebirgs TanneWissenschaftlicher NameAbies lasiocarpa Hook Nutt Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Habitus und Benadelung 1 2 Bluten Zapfen Sonstiges 2 Systematik 2 1 Unterscheidung der Varietaten 3 Verbreitung und Standort 4 Nutzung 5 Gefahrdung und Schutz 6 Quellen 6 1 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Rinde nbsp BenadelungHabitus und Benadelung Bearbeiten Die Felsengebirgs Tanne ist ein immergruner Baum Sie kann Wuchshohen bis gut 20 Meter selten auch 40 bis 50 Meter erreichen der Stammdurchmesser kann bis 1 Meter ausnahmsweise bis 2 Meter BHD erreichen Oft wachst die Konifere jedoch auch als breiter Strauch Betrachtet man die durchschnittliche Wuchshohe so ist es die kleinste der acht in den westlichen USA heimischen Tannenarten Aufgrund der Anpassung an die unterschiedlichen Umweltbedingungen der naturlichen Habitate konnen funf Wuchsformen unterschieden werden Sehr schmaler kegelformiger aufrechter Wuchs mit kurzen steifen Asten Dies ist die typische Form in den meisten Vorkommen in der subalpinen Zone Baume im offenen Stand behalten ihre unteren Aste die sich im Alter haufig nach unten bis zum Boden biegen Dichtstehende Baume werden auf etwa Viertel der Gesamthohe astrein Eine breitere rundliche Baumkrone ist bei alten Exemplaren an trockeneren Standorten zu finden Ausgewachsene Baume die eine bodennahe Matte ausbilden sind selten in einigen Arealen anzutreffen An hochgelegenen Standorten nahe der Baumgrenze findet sich haufig ein flaggenformiger Kronenaufbau Ein aufrechter Stamm ragt uber eine krummholzartige Matte hinaus die sich zur windabgewandten Seite hin ausbreitet Uber der Baumgrenze ist das Krummholz die typische Wuchsform Durch die kalten Temperaturen und rauen Winde wachst die Felsengebirgstanne hier zwergformig in bodennahen Matten und ist oft wesentlich breiter als hoch Die erstgenannte typische Form mit kegelformiger Krone erreicht meist Wuchshohen zwischen 18 und 30 Meter und Stammdurchmesser zwischen 46 und 61 Zentimeter Grossere Exemplare sind eher selten Die Felsengebirgs Tanne wachst langsam Exemplare im Alter zwischen 150 und 200 Jahren besitzen meist lediglich 25 bis 50 Zentimeter Stammdurchmesser Die Baume werden nur selten alter als etwa 250 Jahre da sie sehr anfallig fur Stammfaule durch Pilzbefall sind Die Felsengebirgstanne ist uberwiegend ein Flachwurzler je nach Bodenbeschaffenheit kann sie jedoch auch tiefer wurzeln Die Rinde junger Baume ist grau und glatt und weist Harzblasen auf An alten Baumen ist die Rinde rau und gefurcht oder schuppig Bei der Kork Tanne der Varietat arizonica ist die Rinde davon abweichend cremefarben dick und korkig Die Rinde der steifen Zweige sind grungrau bis hellbraun und nur leicht braunlich behaart Die Knospen sind teils unter dem Nadelkleid verborgen Die kleinen fast kugeligen Knospen sind lohfarben bis dunkelbraun und harzig Die basalen Knospenschuppen sind dreieckig bis spatelformig Die nadelformigen Blatter sind flach 1 5 bis 3 Zentimeter lang und 1 25 bis 2 Millimeter breit sie enden stumpf Im Querschnitt sind die Nadeln flach mit einer Einkerbung auf der Oberseite Sie sind auf der Oberseite glanzendgrun mit einem breiten Stomastreifen unterseits weisen sie zwei blaulich weisse Stomastreifen auf Die Nadeln stehen spiralig um den Zweig die Blattbasen entspringen dabei jedoch uberwiegend seitlich am Zweig Die Nadeln sitzen dichtgedrangt und stehen teils ubereinander Frische Blattnarben zeigen ein rotliches Periderm Zerriebene Nadeln verstromen einen stechenden Geruch durch b Phellandrene nbsp Zerfallende Zapfen nbsp Abies lasiocarpa var arizonica nbsp Abies lasiocarpa var lasiocarpaBluten Zapfen Sonstiges Bearbeiten Die Felsengebirgstanne ist monozisch Die Zapfenproduktion beginnt etwa nach 20 Jahren bei der Kork Tanne Varietat arizonica erst etwa nach 50 Jahren Die mannlichen Zapfen stehen dicht gehauft im unteren Teil der Baumkrone auf der Unterseite von einjahrigen Zweigen Sie sind zur Reife purpurfarben bis purpurn grunlich Die weiblichen Zapfen stehen einzeln oder in kleineren Gruppen im oberen Teil der Baumkrone Sie sind zylindrisch geformt mit abgerundeter Spitze 6 bis 12 Zentimeter lang und 2 bis 4 Zentimeter breit Sie sind dunkel purpurn gefarbt die 1 5 bis 2 5 Zentimeter langen Deckschuppen sind dicht gelbbraun behaart Die Zapfen stehen wie bei allen Tannen aufrecht am Zweig Zur Reife im fruhen Herbst werden sie braun indem die Schuppen von der Spindel abfallen werden die geflugelten Samen freigegeben Die Samen sind 6 bis 7 Millimeter lang 2 bis 3 Millimeter dick und braun sie tragen einen hellbraunen etwa einen Zentimeter langen Flugel Die Samen der Kork Tanne Varietat arizonica weisen davon abweichend die 1 7 fache Grosse auf Die Zahl der Keimblatter Kotyledonen kann von 3 bis 6 variieren meist sind es 4 oder 5 Die Chromosomenzahl betragt 2n 24 Systematik BearbeitenDie Felsengebirgstanne wird innerhalb der Gattung der Tannen Abies in die Untersektion Laterales innerhalb der Sektion Balsameae eingeordnet Die Beschreibung unter dem Taxon Pinus lasiocarpa durch den britischen Botaniker William Jackson Hooker geht auf das Jahr 1839 zuruck 1 Der englische Botaniker Thomas Nuttall ordnete die Art unter dem Taxon Abies lasiocarpa in die Gattung Abies ein diese aktuell gultige Beschreibung wurde 1849 veroffentlicht 2 Es werden neben der Nominatform noch zwei Varietaten unterschieden Kork Tanne Abies lasiocarpa var arizonica Merriam Lemmon Syn Abies lasiocarpa subsp arizonica Merriam A E Murray Die Beschreibung dieser Varietat durch John Gill Lemmon wurde 1898 veroffentlicht 3 Sie fusste auf der 1896 veroffentlichten Beschreibung durch Clinton Hart Merriam unter dem Taxon Abies arizonica Merriam 4 Abies lasiocarpa var bifolia A Murray bis Eckenw Syn Abies subalpina Engelmann Abies lasiocarpa subsp bifolia A Murray bis Silba Sie wird von manchen Autoren auch als eigene Art Abies bifolia A Murray bis angesehen Andere Autoren sehen sie als ein Synonym von Abies lasiocarpa var lasiocarpa an 5 Abies lasiocarpa var lasiocarpa Unterscheidung der Varietaten Bearbeiten Im Sudosten des naturlichen Verbreitungsgebietes ist die Nominatform teilweise durch ihre Varietat Abies lasiocarpa var arizonica ersetzt Diese besitzt eine korkartige dicke und helle Rinde sowie blaugraue Nadeln Die Varietat bifolia unterscheidet sich von der Nominatform in chemischen Holzeigenschaften dem Fehlen von Kristallen in bestimmten Parenchymen dem Fehlen von Lasiocarpenonol und in der unterschiedlichen Zusammensetzung der Terpene Auch weitere Merkmale wie die Farbe des Periderm und die Gestalt der basalen Knospenschuppen sind unterschiedlich Frische Blattnarben zeigen ein gelbes bis lohbarbenes Periderm bei lasiocarpa ist es rotlich Die basalen Knospenschuppen sind schmal dreieckig bis spatelformig bei lasiocarpa sind sie gleichseitig dreieckig Zerriebene Blatter riechen etwas nach Kampher bei lasiocarpa scharfer Geruch durch b Phellandrene Die Nadeln sind mit 11 bis 25 Millimeter Lange und 1 25 bis 1 5 Millimeter Breite kleiner als bei lasiocarpa mit 18 bis 31 Millimeter Lange und 1 5 bis 2 Millimeter Breite Die Abgrenzung der Varietat arizonica erfolgt am eindeutigsten uber ihre eher cremefarbene dicke korkige Rinde die dunkelgrau und tief gefurcht ist Ihre Benadelung ist blaulicher und glanzender als bei der Nominatform lasiocarpa Zwischen dem Typ und der Varietat bifolia findet im zentralen British Columbia und dem nordlichen Washington Introgression statt Im nordlichen zentralen Alberta wird Introgression der Varietat bifolia mit der Balsam Tanne Abies balsamea beobachtet Die Nominatform lasiocarpa hybridisiert vermutlich im sudlichen Teil ihres Verbreitungsgebietes mit Abies procera Hybridisierung mit der Purpur Tanne Abies amabilis findet dagegen trotz grossem gemeinsamem Verbreitungsgebiet offenbar nicht statt nbsp VerbreitungskarteVerbreitung und Standort BearbeitenDas gesamte Verbreitungsgebiet der Art erstreckt sich von Sudalaska uber Kanada Yukon Nordwest Territorien British Columbia und Alberta in die US Bundesstaaten Washington Oregon Kalifornien Idaho Montana Wyoming Colorado New Mexico Arizona Utah und Nevada Damit ist sie in Nordamerika die Tannenart mit der weitesten Verbreitung in Nord Sud Richtung Die Nominatform Abies lasiocarpa var lasiocarpa ist in Sudalaska Yukon British Columbia und Alberta heimisch und kommt verstreut noch weiter sudlich in den Rocky Mountains und den Cascade Mountains sowie den Olympic Mountains in Washington vor 5 Die Vorkommen befinden sich uberwiegend in Hohenlagen von 1100 bis 2300 m in subalpinen kustennahen Nadelwaldern an den meisten ihrer Standorte stosst sie in Hohenlagen bis zur Baumgrenze vor Haufig ist sie mit Abies amabilis Pinus albicaulisund Tsuga mertensiana vergesellschaftet Die Varietat Abies lasiocarpa var arizonica ist in den sudlichen Rocky Mountains in den US Bundesstaaten Arizona Colorado und New Mexico heimisch 5 Sie besiedelt Hohenlagen von 2400 bis 3400 m und ist in weiten Teilen ihres Verbreitungsgebietes mit Picea engelmannii vergesellschaftet Die Vorkommen der Varietat Abies lasiocarpa var bifolia erstrecken sich vom sudlichen Yukon den Nordwest Territorien Alberta und British Columbia in Kanada sudwarts in die US Bundesstaaten Washington Oregon Idaho Montana Wyoming Colorado New Mexico Arizona Utah und Nevada Sie besiedelt Hohenlagen von 600 bis 3700 m in subalpinen Nadelwaldern Ahnlich der Nominatform stosst auch diese Varietat an der Mehrzahl ihrer Standorte bis an die Baumgrenze vor In weiten Gebieten ist sie mit Picea engelmannii vergesellschaftet Nutzung BearbeitenDer Baum wird teilweise wegen seiner blaulichen Benadelung als Zierbaum gepflanzt sowie als Weihnachtsbaum kultiviert Hinzu kommt dass er sehr gut haltbar ist in beheizten Raumen einen schlanken kegelformigen Wuchs aufweist und zitronig duftet 6 Das Holz der Felsengebirgstanne ist von geringer Dichte weich geruchlos und leicht bearbeitbar Es wird zur Papierherstellung oder als Bauholz verwendet Das Holz ist nicht witterungsbestandig Gefahrdung und Schutz BearbeitenDie Felsengebirgs Tanne wird in der Roten Liste der IUCN als nicht gefahrdet gefuhrt Es wird jedoch darauf hingewiesen dass eine neuerliche Uberprufung der Gefahrdung notig ist 7 Quellen BearbeitenChristopher J Earle Abies lasiocarpa In The Gymnosperm Database Abgerufen am 2 Februar 2011 englisch Richard S Hunt Abies lasiocarpa In Flora of North America Editorial Committee Hrsg Flora of North America North of Mexico Volume 2 Pteridophytes and Gymnosperms Oxford University Press New York Oxford u a 1993 ISBN 0 19 508242 7 englisch Richard S Hunt Abies bifolia In Flora of North America Editorial Committee Hrsg Flora of North America North of Mexico Volume 2 Pteridophytes and Gymnosperms Oxford University Press New York Oxford u a 1993 ISBN 0 19 508242 7 englisch Ronald J Uchytil Abies lasiocarpa In Fire Effects Information System U S Department of Agriculture abgerufen am 2 Februar 2011 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Pinus lasiocarpa In Germplasm Resources Information Network GRIN USDA abgerufen am 2 Februar 2011 englisch Abies lasiocarpa In Germplasm Resources Information Network GRIN USDA abgerufen am 2 Februar 2011 englisch Abies lasiocarpa var arizonica In Germplasm Resources Information Network GRIN USDA abgerufen am 2 Februar 2011 englisch Abies arizonica In Germplasm Resources Information Network GRIN USDA abgerufen am 2 Februar 2011 englisch a b c Abies In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 6 April 2019 Cermeter Welcher Christbaum halt am langsten Welcher Weihnachtsbaum duftet abgerufen am 14 Dezember 2020 Abies lasiocarpa in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2010 Eingestellt von Conifer Specialist Group 1998 Abgerufen am 2 Februar 2011 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Felsengebirgs Tanne Abies lasiocarpa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Felsengebirgs Tanne amp oldid 228986896