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Fedor Mamroth 21 Februar 1851 in Breslau 25 Juni 1907 in Frankfurt am Main war Redakteur des Feuilletons der Frankfurter Zeitung Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Fedor Mamroth und Karl May 3 Familie 4 Veroffentlichungen 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksLeben BearbeitenAuf der Breslauer Universitat studierte er Philosophie und schone Kunste und promovierte 1873 mit der Arbeit Geoffrey Chaucer seine Zeit und seine Abhangigkeit von Boccaccio 1 Im selben Jahr ging er nach Wien wurde Nachtredakteur der Neuen Freien Presse und nahm gleichzeitig eine Sekretarsstelle bei der Kohlenverkehrsbank an Aus der Korrekturstube der Neuen Freien Presse wechselte er in die Redaktion der Deutschen Zeitung und schrieb gleichzeitig Rezensionen uber Burgtheater Auffuhrungen fur die Wiener Sonn und Montagszeitung 1883 trat er in die Redaktion der Presse uber und 1886 begrundete er die literarische Halbmonatsschrift An der Schonen Blauen Donau In seinen Nachrufen wurde vielfach erwahnt dass seiner achtsamen Lekture Arthur Schnitzler Hermann Bahr Hugo von Hofmannsthal und Richard Beer Hofmann ihre ersten Erfolge zu verdanken hatten Nebenher schrieb er zusammen mit dem Musiker und Journalisten Otto S Weiss einige Buhnenstucke die mit Erfolg aufgefuhrt wurden heute aber weitgehend vergessen sind Ab 1889 war er Feuilleton Redakteur der Frankfurter Zeitung Seinen Ruf verdeutlicht folgendes Zitat Seit langem war es das erstemal dass etwas aus einem Prager Blatt Gnade fand vor der Schere des allwissenden und unfehlbaren Fedor Mamroth in Frankfurt Mamroths Schere reimt sich auf Ehre pflegte der Feuilletonchef des Prager Tagblatts selbstgefallig zu reimen wenn die Frankfurter Zeitung einmal das gleiche ausgeschnitten hatte wie er Die Zitierung unserer Zeitung hatte demnach so empfunden werden mussen als sei der ganze Redaktionsstab im Tagesbefehl zitiert Wenn nur die dekorierte Leistung nicht gerade vom jungsten jungen Mann dem Lokalreporter vollbracht worden ware und dieser Lobspruch nicht wie ein Tadel fur die ubrigen geklungen hatte In der Prager Bohemia so leitete der Oberste Richter in Frankfurt den Abdruck ein findet sich nachstehende ungewohnlich gut geschriebene Notiz Egon Erwin Kisch Marktplatz der Sensationen 2 Am 4 Februar 1902 wurde Mamroths vieraktige Komodie Sehnsucht unter dem Pseudonym F Albert am Stuttgarter Hoftheater uraufgefuhrt 1906 wurde in Mamroths Darm ein Tumor entdeckt 1907 starb er an seinem Krebsleiden Fedor Mamroth und Karl May BearbeitenIn der Morgenausgabe der Frankfurter Zeitung veroffentlichte er im Juni und Juli 1899 einige Glossen gegen Karl May Mamroth raumte in seinem ersten Artikel vom 3 Juni 1899 zwar ein May sei ein Erzahler von Begabung kritisierte aber zugleich seine Mischung von gesunder Roheit und bigottem Christentum Als May in Leserbriefen verteidigt wurde legte Mamroth nach Er warf May nun vor dass er auch im burgerlichen Leben die Fiktion festhalt und bestarkt er selber habe das was er darstellt erlebt und vollbracht dadurch wurden seine Phantasmen zu Unwahrheiten und seine Erzahlungen unmoralisch 3 Mit diesen Beitragen begann die grosse Pressefehde gegen May Obwohl keine weiteren Angriffe Mamroths mehr folgten behielt Karl May diesen ersten ernsthaften Gegner als Hauptfeind in Erinnerung und spiegelte ihn in seinem Roman Im Reiche des silbernen Lowen IV in der Figur des Ahriman Mirza wider Familie BearbeitenFedor Mamroth war der Sohn des Kaufmanns Louis Mamroth und dessen Frau Sophie Er gehorte der katholischen Konfession an Aus seiner Ehe mit Johanna geborene Schwabacher ging die Tochter Else Mamroth verheiratete Alken hervor Diese wurde Abgeordnete des Zentrums im Nassauischen Kommunallandtag die zweite Stadtratin in Frankfurt und wurde von den Nationalsozialisten 1943 wegen ihrer judischen Herkunft ermordet Paul Goldmann war der Neffe und zeitweise Mitarbeiter Mamroths Veroffentlichungen BearbeitenDie Frau auf dem Gebiete des modernen deutschen Romans Literar historische Contouren Breslau 1871 1885 erschien eine Sammlung seiner Reiseberichte unter dem Titel Meilensteine 1890 folgte ein Sammelband mit Erzahlungen Unter der Schellenkappe Postum veroffentlichte seine Witwe zwei Bande mit Theaterkritiken und eine Sammlung seiner Artikel Aus der Frankfurter Theaterchronik respektive Aus dem Leben eines fahrenden Journalisten Einzelnachweise Bearbeiten hdl handle net Egon Erwin Kisch Marktplatz der Sensationen El libro libre Mexiko Stadt 1942 im Kapitel Debut beim Muhlenfeuer Hansotto Hatzig Mamroth gegen May Der Angriff der Frankfurter Zeitung Jahrbuch der Karl May Gesellschaft 1974 S 109 130 zitiert in Frederik Hetmann Old Shatterhand das bin ich Die Lebensgeschichte des Karl May Beltz Verlag Weinheim und Basel 2000 S 200 Literatur BearbeitenFedor Mamroth In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 26 Auflage Band 6 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften 1973 ISBN 978 3 7001 3213 4 S 44 45 Onlinefassung abgerufen am 16 Juni 2012 Karl May May gegen Mamroth Antwort an die Frankfurter Zeitung In Heinz Stolte Claus Roxin Hrsg Jahrbuch der Karl May Gesellschaft Hansa Verlag Hamburg 1974 S 131 152 Onlinefassung abgerufen am 16 Oktober 2011 Hansotto Hatzig Mamroth gegen May Der Angriff der Frankfurter Zeitung In Heinz Stolte Claus Roxin Hrsg Jahrbuch der Karl May Gesellschaft Hansa Verlag Hamburg 1974 S 109 130 Onlinefassung abgerufen am 16 Oktober 2011 enthalt auch weitere biografische Informationen uber Fedor Mamroth Jurgen Seul Karl May im Urteil der Frankfurter Zeitung In Materialien zum Werk Karl Mays Band 3 Hansa Verlag Husum 2001 Gerhard Klussmeier Hainer Plaul Karl May und seine Zeit Bilder Dokumente Texte Eine Bildbiografie Karl May Verlag Bamberg Radebeul 2007 ISBN 978 3 7802 0181 2 S 359 Barbara Burkardt Manfred Pult Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden 1868 1933 Nassauische Parlamentarier Band 2 Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen Band 17 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Nassau Band 71 Historische Kommission fur Nassau Wiesbaden 2003 ISBN 3 930221 11 X S 9 10 Weblinks BearbeitenMamroth Fedor Hessische Biografie Stand 14 Februar 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Mamroth Fedor im Frankfurter Personenlexikon Arthur Schnitzler Briefwechsel mit Autorinnen und Autoren Hg Martin Anton Muller Gerd Hermann Susen und Laura Untner Wien 2018 2024 7 Briefe Mamroths an Schnitzler online Normdaten Person GND 116724919 lobid OGND AKS LCCN n83049656 VIAF 27830093 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mamroth FedorKURZBESCHREIBUNG deutscher Redakteur FAZ GEBURTSDATUM 21 Februar 1851GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 25 Juni 1907STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fedor Mamroth amp oldid 237035028