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Else Alken geborene Else Mamroth 14 Mai 1877 in Breslau 24 Dezember 1942 im KZ Theresienstadt war eine deutsche Politikerin der Zentrumspartei die Opfer des Holocaust wurde Else AlkenStolperstein Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Zeit des Nationalsozialismus 4 Gedenken 5 Literatur 6 WeblinksFamilie BearbeitenElse Alken war die Tochter des Kaufmanns Ludwig Mamroth aus Breslau und dessen Ehefrau Paula geborene Deutsch Sie war judischer Herkunft und wurde an ihrem 18 Geburtstag nach katholischem Ritus getauft Sie heiratete am 9 Januar 1904 in Berlin den katholischen Juristen Carl Hubert Heinrich Michael Alken 10 Oktober 1872 in Oberselters 21 Februar 1933 in Frankfurt am Main den Sohn des koniglichen Baumeisters Carl Alken aus Bergheim und dessen Frau Magdalena geborene Zerves Ihr Mann wurde Landgerichtsdirektor und stellvertretender Prasident der Reichsdisziplinarkammer Die Ehe blieb kinderlos Leben BearbeitenElse Mamroth besuchte die Hohere Tochterschule in Breslau und verbrachte einige Pensionatsjahre in Paris Ein akademischer Abschluss war ihr als Frau verwehrt Im Ersten Weltkrieg leistete sie Lazarettarbeit und war Grunderin und Leiterin eines Tagesheimes fur Frauen Sie engagierte sich in der Frauenbewegung und war Zweite Vorsitzende des Verbandes Frankfurter Frauenvereine Politisch war sie Mitglied des Zentrums geworden und war Vorsitzende der politischen Arbeitsgemeinschaft der Frauen des Zentrums In Frankfurt am Main war sie Zweite Vorsitzende der Zentrumspartei Am 27 Mai 1924 erfolgte ihre Wahl zur ehrenamtlichen Stadtratin in Frankfurt am Main durch die Stadtverordnetenversammlung sie selbst gehorte der Stadtverordnetenversammlung nie an Sie war damit nach Meta Quarck Hammerschlag SPD die zweite Frau die jemals dem Frankfurter Magistrat angehorte Nach den Kommunalwahlen vom 20 Mai 1928 schied sie aus dem Magistrat aus wurde aber am 10 Dezember 1929 erneut gewahlt Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten stellte sie sich im April 1933 nicht mehr zur Wiederwahl und schied am 24 April 1933 endgultig aus dem Magistrat aus 1921 bis 1929 war sie gewahlte Abgeordnete fur den Stadtkreis Frankfurt und das Zentrum im Nassauischen Kommunallandtag und Provinziallandtag Seit 1922 war sie stellvertretendes und 1927 bis 1929 ordentliches Mitglied im Landes bzw Provinzialausschuss Ende 1929 gab sie diese Mandate wegen Arbeitsuberlastung auf Zeit des Nationalsozialismus BearbeitenNach dem Tod des Mannes am 21 Februar 1933 reist sie Anfang Marz nach Wien und weiter nach Tirol Ihrem Antrag auf Witwenrente wurde unter Verweis auf ihren Auslandsaufenthalt nicht entsprochen Zur Jahreswende 1933 1934 kehrte sie daher nach Frankfurt zuruck Dort geriet sie in das Visier der neuen Machthaber Auf einer Karteikarte der Gestapo vom 28 Juli 1934 wurde September 1935 vermerkt Verdacht K A Wahrend sie hier ausschliesslich im Verdacht oppositioneller Gesinnung stand bekam sie in den Folgejahren zunehmend Verfolgung aufgrund ihrer judische Herkunft zu spuren Gemass der NS Rassenlehre war sie Volljudin Ihre Renten wurden daher gekurzt sie musste mehrmals umziehen Finanziell war sie zum Verkauf des wertvollen Mobiliars gezwungen Am 16 Mai 1941 erfolgte ein Sicherungsanordnung des Kasseler Oberfinanzprasidenten also eine Beschlagnahmung ihres Vermogens Im Januar 1942 versuchte sie mit Hilfe des Limburger Bischofs Antonius Hilfrich beim Apostolischen Nuntius in Berlin eine Arbeitsstelle im Vatikan zu erhalten um vor einer Deportation und Ermordung geschutzt zu sein Dieser Antrag scheiterte jedoch an einem Missverstandnis Der Vatikan ging von einer politischen Verfolgung wegen der Zentrums Tatigkeiten aus und bot am 20 Marz 1942 gerne finanzielle Unterstutzung an Die Lebensgefahr durch die judische Herkunft war in Rom unbemerkt geblieben und so wurde die letzte Chance auf Rettung zunichte Am 18 August 1942 wurde sie verhaftet und erhielt ihre Ausburgerung Sie wurde in das ehemalige judische Altenheim in der Rechneigrabenstrasse 18 20 gebracht und am 1 September nach Theresienstadt deportiert Dort starb sie am 24 Dezember Gedenken BearbeitenGemass ihrem Wunsch wurde am 15 Dezember 1951 ihr Name in einer feierlichen Gedenkstunde auf dem Grabstein ihres Mannes auf dem Hauptfriedhof Frankfurt eingraviert Das Grab ist als Ehrengrab ausgewiesen Auf Antrag der CDU Fraktion vom 28 Juni 1960 wurde 1962 die Else Alken Strasse in Frankfurt Niederrad nach ihr benannt Literatur BearbeitenMichael Bermejo Die Opfer der Diktatur Geschichte der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung Band 3 Frankfurter Stadtverordnete und Magistratsmitglieder als Verfolgte des NS Staates 2006 ISBN 978 3 7829 0562 6 S 23 28 Barbara Burkardt Manfred Pult Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden 1868 1933 Nassauische Parlamentarier Bd 2 Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen Bd 17 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Nassau Bd 71 Historische Kommission fur Nassau Wiesbaden 2003 ISBN 3 930221 11 X S 9 10 Wolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Erster Band A L Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 1 Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 7829 0444 3 S 21 Jochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 52 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Else Alken Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstatte Yad Vashem Alken Else Hessische Biografie Stand 27 Dezember 2019 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Normdaten Person GND 116286709 lobid OGND AKS VIAF 77063393 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Alken ElseALTERNATIVNAMEN Mamroth Else Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Politikerin der ZentrumsparteiGEBURTSDATUM 14 Mai 1877GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 24 Dezember 1942STERBEORT KZ Theresienstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Else Alken amp oldid 229214999