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Die Farnmyrte Comptonia peregrina ist die einzige rezente Pflanzenart der Gattung Comptonia aus der Familie der Gagelstrauchgewachse Myricaceae Dieser auch als dekorative aromatische Zierpflanze geeignete Strauch ist im ostlichen Nordamerika verbreitet FarnmyrteHerbstfarbung von Comptonia peregrinaSystematikRosidenEurosiden IOrdnung Buchenartige Fagales Familie Gagelstrauchgewachse Myricaceae Gattung ComptoniaArt FarnmyrteWissenschaftlicher Name der GattungComptoniaL Her ex AitonWissenschaftlicher Name der ArtComptonia peregrina L J M Coult Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Vorkommen 3 Systematik 4 Nutzung 5 Quellen 5 1 Einzelnachweise 5 2 Weiterfuhrende Literatur 6 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp BlatterVegetative Merkmale Bearbeiten Die Farnmyrte wachst als dicht verzweigter meist sommergruner Strauch der Wuchshohen von 0 5 bis zu 1 5 Metern erreicht 1 Er bildet Polykormone mit Hilfe von Rhizomen Die ausgebreiteten bis aufsteigenden drehrunden Aste besitzen eine flaumig behaarte bis kahle anfangs mit Drusenhaaren besetzte Rinde Die Rinde der Zweige ist rotbraun bis grau mit steifhaariger bis zottiger manchmal kurzer flaumiger Behaarung 2 Die wechselstandig angeordneten beim Zerreiben stark aromatisch duftenden Laubblatter bestehen aus einem 3 bis 6 mm langen 1 Blattstiel und einer 3 bis 15 5 cm langen und 0 3 bis 2 9 cm breiten Blattspreite Die hautige lineal lanzettliche Blattspreite ist mehr oder weniger tief fiederspaltig mit wechsel bis fast gegenstandigen rundlich eiformigen 3 Blattabschnitten so dass das Blatt an einen Farnwedel erinnert Der Blattgrund kann gestutzt keilformig verschmalert oder schief sein Die Blattflache ist dicht flaumig und drusig behaart oder auf der Oberseite auch unbehaart Die dunkelgrune Farbe der Oberseite ergibt sich durch den Terpengehalt 4 Die lang zugespitzten am Grund fast herzformigen Nebenblatter fallen mehr oder weniger fruh ab 2 Generative Merkmale Bearbeiten nbsp Ein weiblicher kugeliger und mehrere mannliche langliche BlutenstandeDie Farnmyrte ist meist zweihausig diozisch selten einhausig monozisch getrenntgeschlechtig Die ei bis herzformigen Tragblatter sind kahl oder flaumig behaart spitz bis lang zugespitzt auf der Unterseite drusig punktiert am Rand bewimpert Die mannlichen Blutenstande stehen zu mehreren an den Enden der Zweige und sind kurze manchmal zuruckgebogene gelblich grune Katzchen mit bis zu 5 cm Lange Die weiblichen Blutenstande sind kugelig bis eiformig mit rotlichen Deckblattern bei einer Grosse von 5 mm zur Blutezeit und von bis zu 2 cm zur Fruchtzeit 2 Die Bluten sind immer eingeschlechtig Die mannlichen Bluten enthalten drei bis acht freie oder an ihrer Basis verwachsene Staubblatter die kurzer sind als die sie umgebenden Tragblatter Die weiblichen Bluten enthalten einen einfacherigen Fruchtknoten mit nur einer Samenanlage und zwei Griffel Sie sind zur Blutezeit von einem bleibenden Tragblatt und von zwei lineal pfriemlichen bis 1 3 cm grossen drusig punktierten Deckblattern umgeben die zur Fruchtzeit auswachsen und in vier bis acht die Frucht uberragende und verdeckende Tragblatter aufspalten Die Blutezeit liegt im Fruhjahr vor der Laubentfaltung in Ohio von April bis Mai 5 in Kanada von Mitte Mai bis Mitte Juni 1 2 Die Fruchte sind zu einer runden klettenartigen Einheit zusammengefasste 2 5 bis 5 5 mm grosse langlich eiformige glatte Nusschen die im reifen Zustand im Spatsommer braun werden 1 Die Farnmyrte ist tetraploid mit einer Chromosomenzahl von 2n 32 6 1 Vorkommen BearbeitenDie Farnmyrte kommt in den nordostlichen Vereinigten Staaten und im sudostlichen Kanada vor 2 In Mitteleuropa war die Gattung Comptonia noch im Pliozan Teil einer artenreichen Flora starb aber wahrend der Kaltzeiten des Pleistozans aus 7 8 Comptonia peregrina wachst bevorzugt auf trockenen sandigen bis kiesigen kalkarmen lichtexponierten Standorten in trockenen Kiefernwaldern an Berghangen Strassenboschungen auf Rodungen Brandstellen alteren Bergehalden und brachliegendem Weideland sowie in Kiesgruben in Hohenlagen zwischen 0 und 1800 Metern Die Pionierpflanze ist ein lastiges Unkraut in Blaubeerkulturen 1 9 Es gibt Bestande in den kanadischen Provinzen New Brunswick Nova Scotia Ontario Prince Edward Island Quebec und den US Bundesstaaten Connecticut Delaware Georgia Illinois Indiana Kentucky Maine Maryland Massachusetts Michigan Minnesota New Hampshire New Jersey New York North Carolina Ohio Pennsylvania Rhode Island South Carolina Vermont Virginia West Virginia und Wisconsin 2 Systematik BearbeitenDas Basionym dieser Art Liquidambar peregrina L wurde 1753 von Carl von Linne in Species Plantarum Anm 1 erstveroffentlicht Die Gattung Comptonia stellte Charles Louis L Heritier de Brutelle 1789 zusammen mit Comptonia aspleniifolia asplenifolia 10 L L Her ex Aiton in William Aiton Hortus Kewensis auf Anm 2 Der Gattungsname Comptonia ehrt den Oxforder Bischof Henry Compton der als Hobbygartner bekannt war Den gultigen Artnamen Comptonia peregrina veroffentlichte John Merle Coulter 1894 Anm 3 Weitere Synonyme fur Comptonia peregrina L J M Coult sind Comptonia ceterach Mirb Myrica aspleniifolia L Myrica comptonia C DC Myrica peregrina L Kuntze Einige Autoren stellten Varietaten Comptonia peregrina var aspleniifolia L Fernald 10 und Comptonia peregrina var tomentosa A Chev auf diesen wurde bei weiteren Bearbeitungen aber kein taxonomischer Wert zuerkannt 6 Nutzung BearbeitenIn den gemassigten Breiten ist die Farnmyrte ein attraktiver und aromatischer Zierstrauch mit einer schonen Herbstfarbung Zur Erforschung pflanzlicher Wurzeln hat Comptonia peregrina bereits als Modellpflanze gedient Anm 4 zumal sie in Symbiose mit Frankia lebt 11 Anm 5 Die jungen Fruchte werden als kleiner Happen gegessen Die aromatischen Blatter werden frisch oder getrocknet zum Aufbruhen von Tee verwendet Die Blatter dienten auch als Wurze 12 Die Ethnobotanik kennt volksmedizinische Nutzungen der Farnmyrte durch indianische Stamme 12 Anm 6 Die Ureinwohner in Nordamerika kannten fur Comptonia peregrina noch weitere Verwendungsmoglichkeiten Es wurde bei ritualen Zeremonien zum Rauchern verwendet Man stellte ein Aufputsch oder Starkungsmittel aus Pflanzenteilen her Auch als Gift fand es Verwendung 2 Quellen BearbeitenAllan J Bornstein Comptonia In Flora of North America Editorial Committee Hrsg Flora of North America North of Mexico Volume 3 Magnoliophyta Magnoliidae and Hamamelidae Oxford University Press New York Oxford u a 1997 ISBN 0 19 511246 6 S 435 englisch Paula M Pijut Comptonia peregrina In John K Francis Hrsg Wildland shrubs of the United States and its territories Thamnic In Gen Tech Rep IITF 26 Vol 1 Rio Piedras Puerto Rico U S Department of Agriculture Forest Service International Institute of Tropical Forestry 2004 S 237 239 PDF Datei David S MacKenzie Perennial ground covers Timber Press 2002 ISBN 0 88192 557 8 S 110 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Andreas Roloff Andreas Bartels Flora der Geholze Bestimmung Eigenschaften und Verwendung 3 korrigierte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2008 ISBN 978 3 8001 5614 6 S 211 212 Vorschau Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Paula M Pijut Comptonia peregrina In John K Francis Hrsg Wildland shrubs of the United States and its territories Thamnic In Gen Tech Rep IITF 26 Vol 1 Rio Piedras Puerto Rico U S Department of Agriculture Forest Service International Institute of Tropical Forestry 2004 S 237 239 PDF Datei a b c d e f g Allan J Bornstein Comptonia In Flora of North America Editorial Committee Hrsg Flora of North America North of Mexico Volume 3 Magnoliophyta Magnoliidae and Hamamelidae Oxford University Press New York Oxford u a 1997 ISBN 0 19 511246 6 S 435 englisch Jost Fitschen Begr Franz H Meyer Ulrich Hecker Hans Rolf Hoster Fred Gunter Schroeder Geholzflora 11 Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2002 ISBN 3 494 01268 7 S 35 2 Robert Hegnauer Chemotaxonomie der Pflanzen Eine Ubersicht uber die Verbreitung und die systematische Bedeutung der Pflanzenstoffe Band 14 1990 S 97 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Barbara Andreas James Burns Comptonia peregrina L Coult Sweet fern Division of Natural Areas and Preserves Ohio Department of Natural Resources 1983 PDF Datei Memento des Originals vom 3 Februar 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dnr state oh us a b Comptonia peregrina bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis Tertiare Geholze Botanische Garten der Universitat Bonn abgerufen am 25 August 2017 Joachim Reitner im Interview Professor erklart Einzigartigkeit der Tongrube Willershausen fur die Wissenschaft Hessische Niedersachsische Allgemeine 16 August 2014 abgerufen am 25 August 2017 Ivan V Hall Lewis E Aalders C Fred Everett The biology of Canadian weeds 16 Comptonia peregrina L Coult In Canadian Journal of Plant Science Band 56 Nr 1 1976 S 147 156 doi 10 4141 cjps76 022 a b ICBN Art 60 8 und Empfehlung 60G Virginia Barlow Species in the Spotlight Sweetfern Comptonia peregrina In Northern Woodlands Band 60 2009 S 33 online a b Comptonia peregrina bei Plants For A FutureWeiterfuhrende Literatur Bearbeiten Carl von Linne Species Plantarum Band 2 Laurentius Salvius Stockholm 1753 S 1024 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fwww biodiversitylibrary org 2Fopenurl 3Fpid 3Dtitle 3A669 26volume 3D2 26issue 3D 26spage 3D1024 26date 3D1753 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D William Aiton Hortus Kewensis Band 3 1789 S 334 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fwww biodiversitylibrary org 2Fopenurl 3Fpid 3Dtitle 3A4504 26volume 3D3 26issue 3D 26spage 3D334 26date 3D1789 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D John Merle Coulter Comptonia In Torrey Botanical Club Hrsg List of Pteridophyta and Spermatophyta growing without Cultivation in Northeastern North America In Memoirs of the Torrey Botanical Club Band 5 Nr 9 1894 S 127 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fwww biodiversitylibrary org 2Fopenurl 3Fpid 3Dtitle 3A45469 26volume 3D5 26issue 3D9 26spage 3D127 26date 3D1894 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Patricia L Goforth John G Torrey The Development of Isolated Roots of Comptonia peregrina Myricaceae in Culture In American Journal of Botany Band 64 Nr 4 1977 S 476 482 JSTOR 2441778 H Ziegler R Huser Fixation of Atmospheric Nitrogen by Root Nodules of Comptonia peregrina In Nature Band 199 1963 S 508 doi 10 1038 199508a0 Muriel Sylvestre Andre Pichette Serge Lavoie Angelique Longtin Jean Legault Composition and cytotoxic activity of the leaf essential oil of Comptonia peregrina L Coulter In Phytotherapy Research Band 21 Nr 6 2007 S 536 540 doi 10 1002 ptr 2095 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Comptonia peregrina Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien ViginiaTech Department of Forest Resources and Environmental Conservation Datenblatt mit Detailbildern Verbreitungskarte in Flora of North AmericaKarte mit allen verlinkten Seiten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Farnmyrte amp oldid 230659866