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51 683032 7 852449 Koordinaten 51 40 58 9 N 7 51 8 8 ODie evangelische Pfarrkirche St Pankratius befindet sich im Stadtteil Mark der Stadt Hamm Sie gehort zur Kirchengemeinde Mark Westtunnen Die Kirche entstand um 1000 n Chr als Eigenkirche des Oberhofes Mark auch Schultenhof genannt der noch auf die Zeit der sachsischen Herrschaft zuruckgeht und auf dessen Gelande sie auch errichtet wurde Zu den Besitzungen des Oberhofes gehorte u a der spatere Burghugel der zusammen mit dem Oberhof 1170 an Friedrich von Berg Altena uberging Friedrich liess dort fur seinen Sohn Adolf I von der Mark eine Festungsanlage errichten die Burg Mark Dieser wurden auch der Oberhof und die Kirche angeschlossen Die Pankratiuskirche war somit ursprunglich die Eigenkirche der Grafen von der Mark St Pankratius steht seit 1985 unter Denkmalschutz Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 St Pankratius 1 2 Die Mark 1 3 Der Schultenhof 1 4 Die Christianisierung unter den Franken 1 5 Eigenkirche St Pankratius 2 Geschichte und Baubeschreibung 2 1 Gebaudeteile 2 2 Innenausstattung 3 Kirchengemeinde 3 1 Pfarrer 3 2 Kirchenmusik 3 3 Kindertagesstatte 4 Literatur 5 WeblinksVorgeschichte BearbeitenSt Pankratius Bearbeiten Die Kirche ist dem Heiligen Pankratius geweiht einem der Eisheiligen Die Legende weiss zu berichten dass er der Sohn eines reichen Phrygiers war welcher schon zu seinen Jugendzeiten verstarb Als Waise reiste er mit seinem Onkel Dionysius nach Rom Dort soll er dann von Papst Kornelius Todesjahr 253 in die Kirche aufgenommen worden sein Nachdem sein Onkel verstorben war wurde er gefangen genommen und vor den Kaiser gefuhrt der ihn von seinem Glauben abzubringen versuchte Als Pankratius diesem Versuch widerstand wurde er auf Diokletians Befehl an der Via Aurelia enthauptet Die Verehrung des Heiligen setzte nach 985 in Westfalen ein In diesem Jahr sind seine Reliquien von Rom nach Gent transportiert worden Pankratius wurde vor allem von Rittern verehrt die seinen Schutz auf ihren Kreuzzugen erflehten Dies ist wohl auch der Grund warum die Grafen von der Mark ihn zu ihrem Schutzpatron erkoren Die Mark Bearbeiten Das Gelande zwischen Lippe Geithe und Ahse diente den umliegenden Bauerschaften als Weideland und wurde deshalb kurz die Mark genannt Mark im Sinne einer Feldmark Rings um das Gelande lagen Einzelhofe zu deren Besitz das Vieh gehorte das zum Grasen in die Mark getrieben wurde Die Gehofte grenzten weiter sudlich an die geschlossenen Dorfer des Hellwegs Auf diese Weise entwickelten sich zwei grundlegend unterschiedliche Siedlungsformen Die Einzelhofe waren uber das Land verstreut ohne dass sie eine einheitliche Entfernung voneinander gehabt hatten Sie waren jeweils von Gartenland Weide Ackerflur und oder Wiese umgeben Zum Schutz gegen Weidevieh oder Wild wurden die einzelnen Gehofte mit Wallhecken und Zaunen gesichert Nur der kleinere Teil der Grundes und Bodens stand in Privatbesitz der Ansiedler Der Lowenanteil stand als sogenannte gemeine Mark allen angrenzenden Bauern zur Verfugung und wurde fur Weide Mast Holzwirtschaft und andere Zwecke gemeinschaftlich genutzt Im Laufe der Zeit wuchs die Bevolkerung an so dass der ins Privateigentum ubergegangene Grund und Boden nicht mehr ausreichte den Nahrungsbedarf zu decken Da sich der in dieser Region noch reichlich vorhandene Markengrund als Gelande zur Neusiedlung anbot wurde das Weideland an Geithe und Ahse fur die Niederlassung von Neubauern ausgesondert Diese gehorten nicht einer der benachbarten Landsgemeinden an sondern bildeten einen eigenen Verband Markgenossenschaft der in der zugehorigen Dorfmark alle Rechte und Pflichten einer Bauerschaft ausubte Hierzu gehorten besonders die Flurbestellung und die Markennutzung Die neue Gemeinde nannte sich die Bauerschaft Mark nach dem Gelande auf dem sich die neue Gemeinde niedergelassen hatte Im sechsten Jahrhundert war die Region von Einzelhofen ubersat auf denen freie Bauern lebten In diesem Jahrhundert brachen die Sachsen in Westfalen ein und unterwarfen die Region ihrer Herrschaft Die einheimische Bevolkerung wurde dabei nicht getotet oder vertrieben etwa um neue Kolonisten anzusiedeln Die Sachsen gestatteten den Bauern sogar auf ihren Hofen nach ihren uberlieferten Gewohnheiten und Rechten zu leben Die sachsischen Eroberer profitierten von diesem Vorgehen indem sie Burgen errichteten von denen aus sie ihre Herrschaft ausubten die Landbewohner waren gezwungen den Burgherren Dienste zu leisten und Abgaben zu entrichten Der Schultenhof Bearbeiten Mehrere Hofe die einem Herrn gehorten und nahe beieinander lagen wurden zu einem Gesamtverband zusammengefasst und einem Verwalter unterstellt dem sogenannten Schulten Dieser war dafur zustandig die Einhaltung der Pflichten der Bevolkerung gegen ihren Herrn sicherzustellen Die Gehofte in der Bauerschaft Mark waren in den Besitz eines sachsischen Edelmannes ubergegangen Dieser unterstellte sie und einige andere Hofe in der Nachbarschaft einem Haupt bzw Oberhofe Dieser wurde gemeinsam mit den zugehorigen Grunden und den darauf ansassigen Menschen kurz der Hof zur Mark genannt Die Bauernhofe in der Mark und den angrenzenden Gebieten haben sich bis in die Gegenwart erhalten Der Schultenhof hingegen wurde spater aufgelost Guterverzeichnisse die am Ende des Mittelalters auf Befehl der landesherrlichen Regierung angelegt worden sind geben Auskunft uber die ursprungliche Grosse und den Bauzustand des Besitzes Im Jahre 1595 wurden die zugehorigen Stucke in Anwesenheit des Rentmeisters zu Hamm und eines Notars von einem geschworenen Landmesser vermessen Ein Jahrhundert spater im Jahre 1696 besichtigten drei Bauern und mehrere Burger aus Hamm das Gelande Die Gebaude waren zu dieser Zeit bereits abgebrochen die Delegation konnte jedoch in einem Kuhkamp den einstigen Standort des Schultenhofes in Augenschein nehmen Der Hof umfasste eine stattliche Zahl von Ackerfeldern Wiesen und Weiden Von dort aus wurden die Rechte der Markennutzung des Holztriebs und der Mast in einem benachbarten Walde ausgeubt Der Grund und Boden war meist schlecht und wenig ertragreich Zum Schultenhof gehorten vier Kotten Ihre Besitzer waren zu Abgaben sowie Hand und Spanndiensten in gemessenem Umfange verpflichtet Die Bauernhofe die dem Hof zur Mark zugeordnet waren mussten einen Teil der geernteten Fruchte oder die Einsaat von jedem Stucke abliefern Je nach Ertragsfahigkeit handelt es sich um den dritten oder vierten Teil der Ernte Es galt jedoch der Grundsatz dass der Hausmann also der Bauer aus seinen Garten seinem Leinen Wicken und Linsenland und aus dem Brand nichts abzugeben brauchte Die Bauern waren ausserdem zur Pferde und Leibdiensten auf dem Schultenhofe verpflichtet Dazu mussten sie in festgesetzter Reihenfolge erscheinen und die geforderten Arbeiten handisch oder mit Hilfe ihrer Gespanne verrichten Spater wurde die Eigenwirtschaft aufgegeben Man verpachtete die Grundstucke stattdessen einzeln Dadurch wurden die Dienste an dem Ober oder Schultenhofe in der Bauerschaft Mark uberflussig Sie wurden von den pflichtigen Kottern und Bauern durch eine jahrliche Geldabgabe abgelost Die ubrigen Abgaben wurden nach dem Verfall der Hofverfassung gegen Ende des Mittelalters an die landesherrliche Rentei in Hamm abgeliefert Wahrend des 19 Jahrhunderts wurden auch diese auf Grund des Gesetzes uber die Regelung der gutsherrlich bauerlichen Verhaltnisse nach und nach abgelost Damit wurden die Reste der ursprunglichen Rechts und Wirtschaftsverhaltnisse beseitigt Die Christianisierung unter den Franken Bearbeiten Im achten Jahrhundert begann der frankische Herrscher Karl der Grosse mit seinen Feldzugen gegen die Sachsen Diese waren mehrfach in das frankische Grenzgebiet eingefallen um auch dieses Land zu unterwerfen Strafexpeditionen nach Westfalen zeigten nicht die gewunschte Wirkung Um vor dem unruhigen Nachbarn gesichert zu sein fasste Karl den Beschluss die Feinde zu vernichten und ihre Landereien zu erobern Die jahrzehntelangen Kampfe fanden im Jahre 804 mit der Eroberung Westfalens durch Karls Truppen ihr Ende Der sachsische Adel war grosstenteils erschlagen hingerichtet oder gefluchtet Der Rest unterwarf sich der frankischen Herrschaft Karl der Grosse liess die sachsischen Guter einziehen und verschenkte sie an seine Getreuen oder an die Kirche Karls Siegeszug bereitete den Weg zur Christianisierung Westfalens was sich etwa in der Grundung des Bistums Munster durch Liudger unmittelbar nach dem Ende der kriegerischen Auseinandersetzungen zeigt Neben den Burgen der Franken entstanden in Westfalen zunehmend auch Kloster und Kirchen Diese wurden von den Grundherren geistlichen und weltlichen Standes auf ihren Fron bzw Oberhofen errichtet Sie wurden deshalb Fronhofskirchen oder auch Eigenkirchen genannt weil sie im Eigentum ihres Erbauers standen Wie alle sudlich gelegenen Besitzungen auf Hammer Gebiet unterstand die Pankratiuskirche der Oberhoheit des Erzbischofs von Koln wahrend das Verhaltnis zwischen der spateren Grafschaft Mark und dem Bistum bzw Hochstift Munster durchgehend von Konkurrenzdenken und Interessenkonflikten gepragt war Eigenkirche St Pankratius Bearbeiten Auch der Besitzer des Hofes zur Mark einer der Edelherren von Rudenberg deren Allod der Oberhof war liess eine Eigenkirche bauen Die Kirche wurde um das Jahr 1000 auf dem Gelande des Schultenhofes errichtet Es ist nicht vollstandig geklart ob die Kirche von Anfang an dem Heiligen Pankratius geweiht war oder ob sie erst einen anderen Patron hatte etwa den Heiligen Martin Denkbar ware dass die Grafen von Altena erst spater ihren Hausheiligen hierher mitgebracht haben In den Besitz der Grafen von Altena gelangten Kirche und Hof im 12 Jahrhundert Die neuen Herrscher waren auch die Vogte des Pramonstantenklosters Kappenberg das die Grafen von Kappenberg die mit den Grafen von Altena verwandt waren im Jahr 1122 gestiftet hatten Graf Engelbert I von der Mark schenkte dem Kloster die Pankratiuskirche im Jahr 1254 mit allen Rechten und Auskunften Er begrundete dies ausdrucklich damit dass dort seine Vorfahren bestattet waren Erzbischof Konrad von Koln bestatigte die Schenkung einige Monate spater Als sich gegen Ende des 13 Jahrhunderts Streit um den Besitz der Kirche zur Mark erhob erklarte Papst Nikolaus IV in einer Urkunde vom 13 Dezember 1291 dass die Kirche vom Grafen Engelbert als dem Patron derselben dem Kloster Kappenberg rechtmassig uberlassen worden sei Wie es im Mittelalter ublich war diente die Kirche auch zu Verteidigungszwecken Sie wurde in Kriegszeiten als Fluchtburg fur die Anwohner Aus diesem Grunde wurde sie mit einem Graben und Wall umgeben und hatte auch einen ihr zugeordneten Friedhof Im Falle anruckender Feinde konnte sich die Landbevolkerung mitsamt ihrer Habe hinter die Schutzanlagen zuruckziehen Zum Teil wurden sie dort zur Verteidigung des Gelandes herangezogen Der Turm der Burg wurde entsprechend seiner Bedeutung zu Verteidigungszwecken als hoher steinerner Bergfried errichtet Wenn der Feind bis zum Friedhof vorgedrungen war konnten sich die Verteidiger hierhin zuruckziehen Nach Errichtung der Burg Mark erschien der hohe Turm den Bewohnern der Burganlage jedoch mehr und mehr als Bedrohung der eigenen Sicherheit Es bestand die Gefahr dass anruckende Angreifer den Turm in Besitz und von dort aus die nahegelegene Burg unter Beschuss nahmen oder Spaher zu ihrer Beobachtung installierten Im Rahmen des Konflikts mit den Bischofen von Munster in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts erwirkte Graf Eberhard deshalb im Jahre 1251 dass der Bergfried abgerissen und durch einen niedrigeren Turm ersetzt wurde Zum Ausgleich schenkte er der Kirche einen Hof zu Schmehausen Dieses Vorkommnis belegt eindeutig dass die Kirche bereits vor der Burg entstanden ist Ware die Burg zuerst errichtet worden hatten die Burgherren dafur gesorgt dass die Kirche an einem weiter entfernt gelegenen Standort errichtet wird womit die Burg ausserhalb der Schussreichweite gelegen hatte Geschichte und Baubeschreibung BearbeitenDie Pankratiuskirche war ursprunglich die Hauskirche des Oberhofes Mark Dieser ging um 1170 an Friedrich von Berg Altena der 1198 auf dem zu den Besitzungen des Oberhofes gehorenden Burghugel die Burg Mark errichten liess St Pankratius ist damit auch als Eigenkirche des Stadtgrunders von Hamm anzusehen Friedrichs Sohn Graf Adolf I von der Mark Als Eigenkirche der Grafen von der Mark war St Pankratius zugleich die Mutterkirche von Hamm der Stadt die Graf Adolf I von der Mark 1226 als Nachfolgesiedlung des 1225 geschleiften Nienbrugge gegrundet hatte Die Stadtkirche von Hamm die um 1275 erbaute Pauluskirche damals den Heiligen Laurentius und Georg geweiht wurde erst 1337 von der Pankratiuskirche abgepfarrt Der Erzbischof von Koln verfugte zum Ausgleich oder besser gesagt zur Glattung der Wogen dass die Georgskirche der Marker Dorfkirche in jedem Jahr zum Weihnachtsfest zwei vierpfundige Kerzen aus gutem Wachs zu schenken habe Diese sollten dann auf dem Altar in der Mark entzundet werden und das Kircheninnere wahrend der Hauptmesse erleuchten Gebaudeteile Bearbeiten Die Pfarrkirche wird heute von dem ehemaligen Friedhof und einer Anzahl alterer Fachwerkhauser gesaumt Ihre Aussenfassade wirkt auf den ersten Blick bescheiden und ist von einfachen Dorfkirchen ahnlicher Bauart nicht zu unterscheiden Der Turm der Kirche und ein einschiffiger flach gedeckter Saalbau sind wahrscheinlich bereits im 12 Jahrhundert entstanden und stehen noch im ursprunglichen Mauerverbund miteinander Sie sind damit ein heute selten gewordenes Beispiel fur eine schlichte Saalkirche des Fruhmittelalters Das ausladende Querschiff hat einen dreiseitig geschlossenen Chor Das Langhaus dagegen ist ein Stuck niedriger Dieser Baustil belegt die Funktion der Kirche als Eigenkirche des Markischen Grafengeschlechts Allerdings sind auch das einschiffige Langhaus und der zweigeschossige etwa 1 20 Meter dicke Turm zu beachten der aus der Achse des Gebaudes ein Stuck weit nach Suden verschoben erscheint Beide sind als Verbund angelegt und entsprechend vermauert Dies deutet auf einen romanischen Kirchbau hin wie es sie zur mutmasslichen Zeit der Errichtung der Kirche also um das Jahr 1100 im Bereich des Hellwegs haufiger gab Das Bauwerk besteht aus Sandstein mit einer grunlichen Farbung Derartiges Baumaterial wurde bei Kirchen aus dieser Zeit regelmassig verwendet Es stammt aus Steinbruchen am Nordrand des Haarstrangs in der Region um das heutige Anrochte und Neuengeseke Im Jahr 1989 ist das Mauerwerk mit einer weiss gekalkten Schlammputzschicht uberzogen worden Es sollte damit gegen schadliche Witterungseinflusse geschutzt werden In seiner ursprunglichen unbehauenen und nur grob verfugten Form war das Mauerwerk das vermutlich erst in jungerer Zeit freigelegt worden ist den Wetterverhaltnissen relativ schutzlos ausgesetzt einer weiteren Zerstorung des mit viel Mortel durchsetzten alten Bruchsteinmauerwerks sollte auf diese Weise Einhalt geboten werden Die Uberlieferungen der Region wissen zu berichten dass der Turm in Krisenzeiten als Fluchtburg diente was sich auch mit den baulichen Gegebenheiten deckt Bis in das 19 Jahrhundert hinein hatte der Turm keinen ebenerdigen Zugang Sein Inneres war nur aus der Kirche heraus mit einer Leiter in das ober Stockwerk erreichbar Von der Empore aus kann man die etwa ein Quadratmeter grosse einstige Maueroffnung noch erkennen 1251 schenkte der markische Herrscher Engelbert I der Kirche einen Hof in Schmehausen als Entschadigungsleistung fur das Obergeschoss des Turmes das der Graf aus der Befurchtung heraus hatte abtragen lassen die Manner des Bischofs von Munster die mit der Mark in Fehde lagen konnten von hier aus Burg Mark unter Beschuss nehmen oder ausspionieren Es wurde notdurftig ein holzernes Geschoss aufgebracht das nach und nach morsch wurde und im 18 Jahrhundert durch schieferverkleidetes Backsteinmauerwerk ersetzt werden musste Das heutige Glockengeschoss ist im Jahr 1735 aufgemauert worden Zunachst bestand es nur aus Ziegeln die Schieferverblendung wurde 1909 erganzt Den steilen Helm kronte 1736 Meister Bernhard Stuniken mit einer Wetterfahne die die Gestalt eines Posaune blasenden Engels hatte Erst in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts brach man ein Portal in den Turm und offnete so einen neuen Zugang zur Kirche Im Rahmen dieser Arbeiten wurden die alten Eingange auf der Nord und Sudseite zugemauert und die Nordwand des Kirchenschiffs im oberen Bereich erneuert Man versah sie mit zwei grosseren gotisierten Fenster Die damals eingebrachte Holzdeckel in Form eines Sargdeckels ist seit den 1970er Jahren durch eine untergezogene Holztreppe verdeckt worden Der Turm musste im Jahre 2002 restauriert werden Die Arbeiten waren im Dezember abgeschlossen Der Turm ist seither neu eingedeckt Auch der Engel wurde in diesem Rahmen instand gesetzt Die bis dahin kleine niedrige Bogenoffnung zu Querhaus und Chor ist in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts erweitert worden Der damit dem Gottesdienst der Gemeinde weit geoffnete Bauteil ist angebaut worden Dies ergibt sich aus einer in der nordlichen Vierungswand eingeritzten Jahreszahl MCCCXLII 1342 Der Ausbau steht wahrscheinlich in Zusammenhang mit der 1337 erfolgten Abpfarrung der St Georgskirche der Stadt Hamm der heutigen Pauluskirche und geht auf den damals noch auf Burg Mark residierenden Landesherren zuruck Es ist fraglich ob es damals uberhaupt eine Kapelle auf der Burg gab erst 1442 nach dem Aufstieg der Grafen von der Mark zu den Herzogen von Kleve und ihrem Umzug an den Niederrhein ist von der Weihe einer Antoniuskapelle auf der Burg Mark die Rede Das altere Langhaus wird von dem gotischen Querhaus mit quadratischem Chorjoch und anschliessendem Chorschluss in drei Seiten eines Sechsecks erheblich uberragt Die hohe Gewolbezone entspricht dem Hallentyp wie er im Hellweggebiet im 14 Jahrhundert haufig gebaut wurde Auch die St Viktor Kirche in Herringen weist diesen Baustil auf Innenausstattung Bearbeiten Obwohl das aussere Erscheinungsbild der Kirche eher schlicht daher kommt ist sie doch von einiger kunsthistorischer Bedeutung Dies liegt aber weniger in der Aussenfassade als vielmehr im Kircheninneren begrundet Dort finden sich namlich namentlich im Chor Wandmalereien die 1908 09 im Zuge von Restaurierungsarbeiten entdeckt worden sind Vermutlich sind sie von der gleichen Werkstatt angefertigt worden die auch die Chorfenster der Wiesenkirche in Soest gemacht hat und datieren in die zweite Halfte des 14 Jahrhunderts Im Gustav Lubcke Museum zu Hamm befinden sich noch Gresaille Reste und Fragmente eines musizierenden Engels welche zur ursprunglichen Verglasung der Fenster von Chor und Querschiff gehorten Bis auf diese wenigen Relikte ist von den ursprunglich eingebauten Fenstern nichts mehr erhalten Die heutige farbige Verglasung aus den 1950er Jahren wurde von der Kunstlerin Hilde Ferber aus Treysa entworfen Zu sehen sind hier szenische Darstellungen der Schopfungsgeschichte und des Lebens Jesu Die Fenster sollten ursprunglich in den Chor eingesetzt werden Dort befinden sich jedoch Fresken die mit ziemlicher Sicherheit im 14 Jahrhundert entstanden sind Sie gehorten damit zwar nicht zur ursprunglichen Ausstattung der Kirche weisen aber dennoch ein hohes Alter auf Bemerkenswert ist auch ihr Erhaltungsgrad Umfang und Vollstandigkeit der gemalten Predigt sind in Westfalen einzigartig Die Fenster der Hilde Ferber sind deshalb in das Querhaus versetzt worden Am Gewolbe des Chorabschlusses findet sich eine Darstellung des Jungsten Gerichts Das mittlere Gewolbefeld zeigt Mandorla Christus als Weltenrichter mit Palme und Schwert auf dem Regenbogen Zu seinen Fussen befinden sich drei Engel Diese blasen die Posaunen In den Zwickeln heben die Auferstandenen in ihren Grabern die streifenformig geordnet sind bittend ihre Hande In der Nordwand des Chorjoches ist seit dem 15 Jahrhundert die sogenannte Sakramentsnische eingelassen die durch ein schmiedeeisernes Gitter verschlossen werden kann Im Zuge dieser Arbeiten ist eine Apostelfigur in der Wandmalerei zerstort worden Von ihr sind heute nur noch Schulter und Kopf zu sehen Neben dieser Nische befindet sich ein holzerner Wandschrank aus dem 14 Jahrhundert der zur Aufbewahrung des Altargerates diente Er ist von Birn und Kehl spitzbogig eingefasst und zeigt im Tympanon einen farbig behandelten Reliefkopf Christi In seinem Inneren befindet sich die Darstellung verstreuter Bluten auf rotem Grund Die Tur des Wandschrankes ist mit Eisenbandern beschlagen und zeigt auf ihrer Innenseite das Bild des von Bluten umgebenden segnenden Christus und zwar ebenfalls auf rotem Grund Daruber hinaus hat sich im Chor eine Anzahl von Grabmalern erhalten Das bekannteste ist das Grab des Generalleutnants Karl Friedrich von Wolffersdorff 1781 der die Stadt lange Jahre kommandierte Die Orgel im nordlichen Querhaus stammt hingegen aus jungerer Zeit Sie ist ein Werk der Firma Ott aus Gottingen welche sie 1976 als Ersatz fur die 1868 erbaute fruhere Orgel geliefert hat Da sie grosser war als die zuvor installierte Orgel musste fur sie zunachst Platz geschaffen werden Die aus dem Anfang des 19 Jahrhunderts stammende Westempore wurde aus dem nordlichen Querhaus entfernt Ihre Brustung ist dann an der Westwand des sudlichen Querschiffes aufgestellt worden Das alteste Ausstattungsstuck der Kirche ist der aus Baumberger Sandstein gefertigte Taufstein der in das 13 Jahrhundert datiert wird Der alte Taufstein wurde 1976 in der Mitte des Querhauses aufgestellt wo er sich heute noch befindet In dem sogenannten Triumphbogen zwischen Querhaus und Chor gelegen hangt eine lebensgrosse Christusfigur an einem Kreuz uber dem Kastenaltar mit einem Retabel darauf Das spatgotische Kruzifix eine etwas derbe flandrische Schnitzarbeit ist gegen Ende des 15 Jahrhunderts oder Anfang des 16 Jahrhunderts gefertigt worden Es stammt aus dem Kloster Kentrop und ist 1830 hierher gebracht worden 1909 wurde es von einem entstellenden Anstrich befreit Eine Wandmalerei mit vier Szenen aus dem Leben des Pankratius ist an der Ostwand des sudlichen Querhauses zu finden Sie sind mit der Inschrift PASSO SANCTI PANCRATI SALUTARIS gekennzeichnet Es handelt sich jedoch nicht um die Originalmalerei die etwa einen Meter tiefer gelegen ist sondern vielmehr um eine Kopie Das ursprungliche Werk musste zugunsten einer inzwischen wieder geschlossenen Heizoffnung Platz machen Die Malerei visualisiert das Martyrium des Heiligen Pankratius Dargestellt sind die Taufe des vierzehnjahrigen Pankratius durch den Bischof Marcellinus seine Verurteilung des wegen seines christlichen Glaubens Angeklagten seine Enthauptung vor Kaiser Diokletian der mit seinem Versuch ihn zum Widerruf zu bewegen gescheitert war und die Bettung des Leichnams in den Sarg Kirchengemeinde BearbeitenDie Kirchengemeinde Mark hatte seit 1964 zwei Seelsorgebezirke Der erste ist nach dem Gemeindehaus und Kindergarten benannt dem Paul Gerhardt Haus Fur den zweiten Seelsorgebezirk im ostlichen Bereich Friedrich von Bodelschwingh Haus Hamm Osten wurde spater das gleichnamige Gebaude errichtet Im Jahre 2007 wurden dann die zwei Gottesdienststatten auf eine reduziert Im Friedrich von Bodelschwingh Haus finden seither keine Gottesdienste mehr statt Pfarrer Bearbeiten 1713 1727 Friedrich Rudiger Gummersbach 1727 1728 1756 Johann Diedrich Mollenhoff 1756 1809 1852 Gottlieb Zimmermann 1854 1853 1868 Karl Niemann 1895 1868 1901 August Siemsen 1910 1902 1939 Paul Wittmann 1949 Paul Mustroph Werner Dierksen Horst Heuermann Hans Martin Thimme Andreas Muller 2003 2013 Alfred Grote ab 2013 Jorg Rudolph ab 1 Februar 2017 Elisabeth PakullPfarrer an der Pankratiuskirche ist Jorg Rudolph Pfarrer am Bodelschwingh Haus Klaus Martin Pothmann Kirchenmusik Bearbeiten Die Ev Kirchengemeinde Mark Westtunnen hat sich in besonderem Masse der Kirchenmusik verschrieben Im August 2000 ubernahm Heiko Held das Amt des Kirchenmusikers der Ev Kirchengemeinde Mark von Altkantor Gerhard Wilkening Held ist Organist und Verantwortlicher fur die Offentlichkeitsarbeit im Bereich Kirchenmusik Der Marker Kirchenchor besteht aus rund 60 Sangerinnen und Sangern Seit Januar 2019 wird er von Heike Niebuhr geleitet Fur die Stimmbildung des Chores wurde 2017 die Sopranistin Takako Oishi verpflichtet Die Posaunenchore in den Bezirken Mark gegr 1913 Leitung Georg Turwitt und Westtunnen Leitung Henning Voss sind in Gottesdiensten Andachten Konzerten und bei Geburtstagsstandchen rund 100 Mal pro Jahr im Einsatz Mit der Reduktion auf nur noch eine Gottesdienststatte im Jahr 2005 wurden die beiden Kirchenchore unter der Leitung von Werner Granz bis 2012 vereinigt Unter der Leitung von Werner Granz steht der Chor Cantate 86 Jugendchor und Junger Chor im Friedrich von Bodelschwingh Haus Leistungschor im ChorVerband NRW 2007 und Konzertchor im ChorVerband NRW 2009 der insbesondere durch sein grosses Weihnachtskonzert das kulturelle Leben der Stadt Hamm bereichert Der Flotenkreis flauti di mark wird von Elke Zerbe geleitet Das Westfalische Barock Kammerorchester WBKO feierte im Jahre 2015 sein 50 jahriges Bestehen Die Leitung des Orchesters liegt in den Handen von Dominika Lenz Kindertagesstatte Bearbeiten Seit 1945 gehort eine Kindertagesstatte zu den standig angebotenen Dienstleistungen der Kirchengemeinde Im Untergeschoss des Jugendhauses befindet sich die Gemeindebucherei Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Jerrentrup Pankratius Kirche und Burganlage in Hamm Mark Munster 1982 Westfalische Kunststatten 18 Paul Wittmann Zur Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde Mark Bielefeld 1949 Josef Lappe Hamm im Mittelalter und in der Neuzeit Die Burg zur Mark In 700 Jahre Stadt Hamm Festschrift zur Erinnerung an das 700jahrige Bestehen der Stadt Werl 1973 Georg Eggenstein Ellen Schwinzer Zeitspuren Die Anfange der Stadt Hamm Hamm Bonen 2002 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelische Pfarrkirche St Pankratius Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien HammWiki Pankratiuskirche Memento vom 18 August 2010 im Internet Archive Denkmalliste der Stadt Hamm Memento vom 8 Dezember 2006 im Internet Archive PDF 37 kB Homepage des Chores Cantate 86 Evangelische Kirchengemeinde Mark Westtunnen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Pfarrkirche St Pankratius Hamm Mark amp oldid 237658777