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Die Evangelische Pfarrkirche Gmunden in der Bezirkshauptstadt Gmunden in Oberosterreich stammt aus den Jahren 1871 bis 1876 Die Kirche ist eine Pfarrkirche der Evangelischen Kirche A B in Osterreich und gehort zur Evangelischen Superintendentur Oberosterreich 1 Der Sakralbau steht mit der Bezeichnung Evangelische Auferstehungskirche unter Denkmalschutz Listeneintrag Evangelische Pfarrkirche Gmunden Inhaltsverzeichnis 1 Die evangelische Pfarrkirche 2 Geschichte der evangelischen Pfarrgemeinde 3 Bildergalerie 4 Demographische Besonderheit im Bezirk Gmunden 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseDie evangelische Pfarrkirche BearbeitenAm 14 Dezember 1870 konnte aus staatlichem Besitz im Ortsteil Traundorf eine Wiese angekauft werden die Bauarbeiten dauerten von 1871 bis 1876 Die Einweihung der Auferstehungskirche fand am 10 September 1876 statt An den Baukosten wesentlich beteiligt war die protestantische Dynastie der Welfen Nach der preussischen Besitzergreifung des Konigreiches Hannover hatte die ehemalige konigliche Familie von Hannover in Gmunden eine Exilresidenz bezogen 1 das Schloss Cumberland Die evangelische Kirche in Gmunden wurde in Form der Neugotik altenglischer Stil erbaut Den Plan entwarf der Architekt Hermann Wehrenfennig 2 Wehrenfennig plante auch weitere Sakralbauten so etwa die evangelischen Kirchen von Gosau und Vocklabruck Die Glasfenster in der Apsis waren ein Geschenk des Hauses Hannover Die Kirchenfassaden schmucken Ableger des Rosenstocks vom Dom in Hildesheim Die Orgel stiftete Konig Georg V von Hannover sie wurde 1913 umgebaut und wesentlich erweitert 1 Die Kirche ist fur 500 Sitzplatze ausgelegt Die Bauausfuhrung wurde durch Maurermeister Lechner aus Gmunden durchgefuhrt Die Bearbeitung des rotlichen Kalksteins Hirlatz Kalk geschah im Zeitraum von funf Jahren durch italienische Steinmetzen direkt am Bauplatz Die Turmkreuzsteckung und die Weihe der kleinen Glocke im Dachreiter ist auf den 2 November 1875 datiert Die Firma Oberascher goss 1876 drei Bronze Glocken fur den grossen Glockenturm die ursprunglich zweimanualige Orgel mit 18 Registern schuf Ludwig Mooser in Salzburg 3 Das auf der rechten Seite des Altars befindliche Olgemalde Das letzte Abendmahl stammt vom Munchner Kunstmaler Heinrich Vossberg Die farbigen Kirchenfenster entstammen der Munchner Firma Burkhart Anlass fur die neuen Fenster war die Silberne Hochzeit von Herzog Ernst August und Herzogin Thyra 1903 Die Spender aus dem Familienkreis sind unterhalb der Kirchenfenster angebracht Der Dresdner Maler Andrae schuf das Altarbild mit dem Motiv der Auferstehung Altar und Kanzel stifteten ebenfalls die Hannoveraner als Material verwendete der Gmundern Schnitzer Goebel eine slawonische Eiche 3 Der Kirchturm neben der Apsis ist 41 Meter hoch der Dachreiter uber dem Eingangsportal 24 Meter Die Aussenbreite der Kirche betragt knapp 19 Meter ohne Pfeiler der Tragbalken der Kirchendecke ist circa 23 Meter lang 3 Geschichte der evangelischen Pfarrgemeinde BearbeitenSo wie die anderen Orte im Salzkammergut hielt auch im Traunseeort die Reformation Einzug Zwischen 1550 und 1624 gab es evangelische Pfarrer in Gmunden Nach der Rekatholisierung der heutigen Stadtpfarrkirche im Jahr 1599 erbauten die Evangelischen eine Kirche ausserhalb der Stadtmauern 1626 wurden die Bewohner aufgefordert dass sie sich entweder bis Ostern zum katholischen Glauben zu bekennen oder das Land zu verlassen haben Im weiteren Verlauf kam es zum Oberosterreichischen Bauernkrieg Der vor den Gmundner Stadttoren gelegene Ort Pinsdorf war im November 1626 Schauplatz einer blutigen Schlacht auf Seiten der Aufstandischen gab es uber 2 000 Gefallene 3 Nach Niederschlagung der Rebellion und Einsetzung von Jesuiten im Nahe gelegenen Kloster Traunkirchen setzte sich die Gegenreformation durch 4 Im Jahr 1781 wurde durch Kaiser Joseph II das Toleranzpatent erlassen welches die Bildung einer Pfarrgemeinde gestattete wenn 100 Familien oder 500 Personen sich zum evangelischen Glauben bekennen Wahrend sich im Inneren Salzkammergut die Toleranzgemeinde Bad Goisern 1782 die Toleranzgemeinde Gosau 1784 und das Toleranzbethaus Hallstatt 1785 konstituierten war in Gmunden anfanglich die Seelenzahl noch zu gering Die Seelsorge oblag daher der Toleranzgemeinde Rutzenmoos 1782 bei Regau 3 1 Ab Mitte der 1860er Jahre verbrachte das Haus Hannover sein Exil in Gmunden Da sich die Anzahl der Protestanten dadurch deutlich steigerte konnte die bisherige Filialgemeinde 1870 aus dem Seelsorgeraum Rutzenmoos herausgelost und zur selbstandigen evangelischen Pfarrgemeinde Gmunden erhoben werden Die Bauzeit der Auferstehungskirche fiel in die Jahre 1871 bis 1876 Im Jahr 1900 fand hier die Trauung von Prinzessin Marie Luise mit Prinz Max von Baden statt im Jahr 1907 die Trauerfeier fur Konigin Marie Herzog Ernst August von Cumberland wurde 1923 in der Gmundner Kirche verabschiedet 3 Die evangelische Kirche von Vorchdorf wurde 1970 aus dem Pfarrsprengel Gmunden herausgelost und Stadl Paura zugeordnet 5 Fur die Tochtergemeinden sind zusatzliche Kuratoren installiert 6 Die Auferstehungskirche Gmunden und die Gnadenkirche Ebensee sind denkmalgeschutzt Listeneintrag Zur evangelischen Pfarrgemeinde Gmunden gehoren heute vier Kirchen die Auferstehungskirche als Pfarrkirche in Gmunden die Dreifaltigkeitskirche der Tochtergemeinde Laakirchen die Gnadenkirche der Tochtergemeinde Ebensee und die Heilig Geist Kirche der Predigtstation Scharnstein Bildergalerie Bearbeiten nbsp Evangelische Kirche Gmunden Altarraum nbsp Evangelische Kirche Gmunden Taufkapelle nbsp Evangelische Kirche Gmunden Mooser Orgel nbsp Evangelische Kirche Gmunden Altarraumfenster nbsp Evangelische Kirche Gmunden Innenansicht nbsp Evangelische Kirche Gmunden HauptportalDemographische Besonderheit im Bezirk Gmunden BearbeitenIm Bezirk Gmunden ist die Evangelische Kirche A B in Bezug auf das Bundesland Oberosterreich mit der grossten Flachendeckung vertreten indem von den 20 politischen Gemeinden mehr als die Halfte uber ein evangelisches Kirchengebaude verfugen Im nordlichen Teil dem Gerichtsbezirk Gmunden kommen auf 13 politische Gemeinden 4 evangelische Kirchen Gmunden Laakirchen Scharnstein Vorchdorf Im sudlichen Teil dem Gerichtsbezirk Bad Ischl ist seelsorglich eine vollstandige Deckung erreicht Es gibt im Gerichtssprengel Bad Ischl 7 politische Gemeinden und daher 7 evangelische Sakralbauten Pfarr oder Filialkirchen in Bad Goisern Bad Ischl Ebensee Gosau Hallstatt Obertraun St Wolfgang Die Orte Gosau 75 Prozent Obertraun 51 Prozent und Bad Goisern 53 Prozent sind des Weiteren die drei einzigen der uber 440 oberosterreichischen Gemeinden welche eine evangelische Bevolkerungsmehrheit besitzen 1 Literatur BearbeitenVerein zur Herausgabe eines Bezirksbuches Gmunden Hrsg Der Bezirk Gmunden und seine Gemeinden Von den Anfangen bis zur Gegenwart Oberosterreichischer Landesverlag Linz 1991 Bundesdenkmalamt Hrsg Dehio Handbuch Oberosterreich 3 Auflage Anton Schroll amp Co Wien 1958 Peter F Barton Evangelisch in Osterreich 1 Auflage Bohlau Verlag Wien Koln Graz 1987 ISBN 3 205 05096 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelische Pfarrkirche Gmunden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Evangelischen Superintendentur Oberosterreich Homepage der Evangelischen Pfarrgemeinde GmundenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Leopold Temmel Die Evangelische Kirche im Bezirk Gmunden In Verein zur Herausgabe eines Bezirksbuches Gmunden Hrsg Der Bezirk Gmunden und seine Gemeinden Von den Anfangen bis zur Gegenwart OO Landesverlag Linz 1991 S 523 539 Bundesdenkmalamt Hrsg Dehio Handbuch Oberosterreich 3 Auflage Anton Schroll amp Co Wien 1958 S 94 a b c d e f Geschichte der evangelischen Gemeinde Gmunden Evangelische Pfarrgemeinde A B Gmunden 1 Dezember 2014 archiviert vom Original am 5 Marz 2016 abgerufen am 19 Dezember 2015 Heinrich Marchetti Gmunden Gemeindespiegel und Geschichte In Verein zur Herausgabe eines Bezirksbuches Gmunden Hrsg Der Bezirk Gmunden und seine Gemeinden Von den Anfangen bis zur Gegenwart OO Landesverlag Linz 1991 S 865 900 905 920 Peter F Barton Evangelisch in Osterreich 1 Auflage Bohlau Verlag Wien Koln Graz 1987 ISBN 3 205 05096 7 S 205 Evangelische Pfarrgemeinde Gmunden Evangelische Pfarrgemeinde A B Gmunden 1 Dezember 2014 abgerufen am 19 Dezember 2015 47 918491 13 806099 Koordinaten 47 55 6 6 N 13 48 22 O Normdaten Geografikum GND 4668824 9 lobid OGND AKS VIAF 241222553 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Pfarrkirche Gmunden amp oldid 229920505