www.wikidata.de-de.nina.az
Die Evangelische Kirche von Luxemburg luxemburgisch Protestantesch Kierch vu Letzebuerg franzosisch Eglise Protestante du Grand Duche de Luxembourg ist die alteste und grosste im Grossherzogtum Luxemburg ansassige evangelische Kirche Aus der preussisch niederlandischen Militargarnison entstanden wurde die vormalige Militargemeinde unter Grossherzog Adolph die Evangelische Landeskirche von Luxemburg und die Dreifaltigkeitskirche zugleich Hofkirche der evangelischen Monarchen Der Bekenntnisstand dieser Landeskirche ist uniert Die in Luxemburg offiziellen Sprachen Luxemburgisch Deutsch Franzosisch werden im kirchlichen Leben ebenso verwendet wie Niederlandisch Englisch ist im okumenischen Miteinander mit den weiteren Auslandsgemeinden und Freikirchen von Bedeutung Eine Besonderheit im kirchlichen Leben sind regelmassige zweisprachige Gottesdienste und die internationalen Allianzgottesdienste in denen funf bis sechs Sprachen verwendet werden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Organisation 3 Okumene und Mitgliedschaften 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenBis zur Franzosischen Revolution war eine Niederlassung von Protestanten und Juden im Grossherzogtum nur in sehr eingeschranktem Masse und nur in Luxemburg Stadt moglich Nachhaltigen Zuzug von Protestanten gab es erst nach 1815 unter der Herrschaft des protestantischen Wilhelm I von Oranien Nassau aus dem niederlandischen Haus Oranien Nassau und als Luxemburg zur Bundesfestung mit preussischer Garnison wurde Der Evangelischen Militar Gemeinde wurde 1817 die neben der Kathedrale unserer lieben Frau gelegene Dreifaltigkeitskirche als Garnisonskirche uberlassen Der evangelische Garnisonspfarrer meist aus der Evangelischen Landeskirche Sachsen Weimar versorgte zugleich die kleine seit 1842 bestehende Zivilgemeinde Nach dem Abzug der Festungsbesatzung 1867 grundeten sich erste ortliche Kirchengemeinden Erst mit Beginn der Industrialisierung vor allem im Suden des Landes in der Nahe zu Lothringen kamen vermehrt Auslander mit evangelischem Bekenntnis ins Land was zu einem Aufschwung und weiteren Gemeindegrundungen fuhrte In Dommeldange Redange Oberkorn Esch aber auch in Ettelbruck Diekirch und Wiltz organisierte sich evangelisches Gemeindeleben Im Jahr 1885 wurden im Grossherzogtum 1100 Protestanten gezahlt 1 Der evangelische Grossherzog Adolph I der bis 1866 summus episcopus der unierten Evangelischen Landeskirche in Nassau gewesen war bewirkte die Errichtung einer unierten Luxemburger Konsistorialkirche 2 Mit der Veroffentlichung der Satzung des evangelischen Konsistoriums im Gesetzesblatt wurde die Kirche 1894 staatlich anerkannt und erhielt durch Parlamentsbeschluss eine juristische Rechtsfahigkeit 3 Das kirchliche Leben nahm bis zum Ersten Weltkrieg einen raschen Aufschwung uber 6000 Evangelische wurden im ganzen Land gezahlt in Esch Alzette errichtete die Evangelische Kirche von Luxemburg unter grossen finanziellen Anstrengungen mit Hilfe des Gustav Adolf Werkes eine eigene Kirche mit Gemeinderaumen und Pfarrwohnung In der Zeit zwischen den Weltkriegen die fur die Kirche mit einem starken Mitgliederverlust durch Abwanderung verbunden war und spater unter der deutschen Besatzung wuchsen die Spannungen zwischen dem Konsistorium von Luxemburg Stadt und der den Deutschen Christen nahestehenden Kirchengemeinde in Esch Alzette In der Folgezeit fuhrte dies zu einer bewussten Distanzierung und spateren Abspaltung der Ev Kirchengemeinde Esch Alzette von der Evangelischen Kirche von Luxemburg Die Bevolkerung von Luxemburg hatte unter der deutschen Besatzung sehr gelitten und die Evangelische Kirche von Luxemburg war unter dem Eindruck einer spurbaren antideutschen Haltung in der Nachkriegszeit vor allem darum bemuht nicht mit der deutschnationalen Haltung der Escher Kirchengemeinde und ihres damaligen Pfarrers Fuhr identifiziert zu werden Der aus dem Elsass kommende und im Land hoch angesehene Hofprediger Adolf Jacoby hatte als Kirchenprasident der Evangelischen Landeskirche von Luxemburg eine klar ablehnende Haltung gegen die Annexion Luxemburgs durch Deutschland vertreten und bewahrte erfolgreich die Unabhangigkeit der Evangelischen Kirche von Luxemburg von der Deutschen Reichskirche bzw der Rheinischen Kirchenprovinz Trotzdem war man nach dem Krieg mit der Gleichung Deutsch Preussisch Evangelisch Nazi konfrontiert und man bemuhte sich nun in der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Luxemburg um ein klareres Profil als Luxemburger Kirche und distanzierte sich dementsprechend starker von der eigenen preussischen und deutschen Vergangenheit In Esch Alzette wurde unter dem Eindruck der zunehmenden Entfremdung von der Evangelischen Landeskirche und einer mehrfachen Diskontinuitat in personeller ideologischer theologischer und finanzieller Hinsicht nach einer anderen eigenen Identitat gesucht und unter dem Stichwort Reformiert eine neue juristisch von der Landeskirche unabhangige Gemeindekirche geschaffen Die Regierung des Grossherzogtums Luxemburg sagte Anfang der 1980er Jahre die Ubernahme der Gehalter der in Esch Alzette ansassigen Protestantisch Reformierten Kirche von Luxemburg H B zu und regelte die wechselseitigen Beziehungen in einem eigenen Vertragswerk Aus der einst zur Evangelischen Kirche von Luxemburg gehorenden Kirchengemeinde hatte der Staat nun eine autonome zweite evangelische Landeskirche geschaffen welche in der Folge dieselben Mitglieder Kirchenbucher und Immobilien fur sich geltend machen sollte womit der Grund fur weitere Konflikte zwischen der Landeskirche und ihrer nun rechtlich selbststandigen Kirchengemeinde Esch Alzette gelegt war 4 Mit der zunehmenden Internationalisierung Luxemburgs als Standort von EU Institutionen und Finanzdienstleistern entstanden in den 1960er und 1970er Jahren einige evangelische Auslandsgemeinden Das Interesse der Evangelischen Kirche von Luxemburg an diesen neu entstandenen Gemeinden war vor dem geschilderten historischen Hintergrund eher gering und so entfalteten diese Gemeinden zunachst unverbunden eigene Aktivitaten Erst in den spaten 1990er Jahren grundete man unter dem Einfluss der okumenisch gesinnten Pfarrer Peutz und Imbert und interessierter Gemeindeglieder mit der Allianz eine Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Kirchen und Gemeinden in Luxemburg Zwei dieser Auslandsgemeinden sind mittlerweile Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche von Luxemburg geworden und stellen einen wesentlichen Faktor fur die zunehmende Dynamisierung und Internationalisierung der Evangelischen Kirche von Luxemburg dar In dieser kleinen Mikrokirche wird die Leuenberger Konkordiengemeinschaft tagtaglich realisiert Organisation BearbeitenDie Evangelische Kirche von Luxemburg besteht aus drei Kirchengemeinden Luxemburg Stadt mit Annexen in Ettelbruck und Wiltz sowie die Paroisse Francophone und die Niederlandische Kirchengemeinde Die Kirchengemeinden werden von den zugehorigen Presbyterien Kirchengemeinderaten autonom verwaltet Ein fur jeweils sechs Jahre gewahltes Konsistorium leitet die Kirche als Ganzes und legt jahrlich der Generalversammlung gegenuber Rechenschaft ab Chef de culte Kirchenprasident ist der jeweils von Konsistorium und Generalversammlung gewahlte Titularpfarrer Fur die Kirche arbeitet hauptamtlich ein weiterer Pfarrer und eine Sekretarin diese Personalstellen werden gemass einer entsprechenden Vereinbarung mit dem Grossherzogtum Luxemburg 5 aus dem offentlichen Haushalt finanziert Okumene und Mitgliedschaften BearbeitenDie Evangelische Kirche von Luxemburg ist Mitglied in der Allianz der Protestantischen Kirchen von Luxemburg eine Arbeitsgemeinschaft der evangelischen Kirchen gemeinden von Luxemburg in der die einzelnen Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche von Luxemburg Luxemburg Stadt Paroisse Francophone Niederlandische Gemeinde aber auch die Danische Islandische Finnische Gemeinde sowie die All Nations Church in Luxembourg Mitglied sind um gemeinsam Gottesdienste in okumenischer Gemeinschaft zu feiern Offentlichkeitsarbeit Erwachsenenbildung Jugendarbeit soziale Arbeit und Mission zu betreiben Die Allianz ist Grundungsmitglied des Rates christlicher Kirchen im Grossherzogtum Luxemburg 1997 in welcher die rom katholische protestantische orthodoxe und anglikanische Kirche zusammenarbeiten Sie ist ausserdem Mitglied der Konferenz Europaischer Kirchen KEK und der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa GEKE vormals Leuenberger Kirchengemeinschaft dort in der Regionalgruppe der Konferenz der Kirchen am Rhein verortet Einzelnachweise Bearbeiten Klaus Loetsch Zwischen vielen Stuhlen Geschichte des Protestantismus in Luxemburg Memento des Originals vom 6 Juni 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www forum lu PDF 851 kB S 36 Protestantische Kirche von Luxemburg Geschichte Klaus Loetsch Zwischen vielen Stuhlen Geschichte des Protestantismus in Luxemburg Memento des Originals vom 6 Juni 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www forum lu PDF 851 kB S 37 Markus Porsche Ludwig Jurgen Bellers Religion in Luxemburg Memento des Originals vom 17 Oktober 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot bautz de PDF mit Text Staatsvertrag zwischen Regierung und Evang Kirche von Luxemburg PDF 156 kB Weblinks BearbeitenKlaus Loetsch Zwischen vielen Stuhlen Geschichte des Protestantismus in Luxemburg Forum Protestantismus Marz 2006 S 33 40 PDF Zugriff Jan 2013 Webseite der Kirche mit Geschichte Vorstellung auf der Website des Rates christlicher Kirchen im Grossherzogtum Luxemburg PDF mit Text Staatsvertrag zwischen Regierung und Evang Kirche von Luxemburg PDF 156 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Kirche von Luxemburg amp oldid 237929566