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Der Espiritu Santo Hase Lepus insularis ist eine Saugetierart aus der Gattung der Echten Hasen innerhalb der Hasentiere Er ist endemisch auf der Isla Espiritu Santo vor der Kuste von Baja California Sur im Golf von Kalifornien Espiritu Santo HaseSystematikUnterklasse Hohere Saugetiere Eutheria Uberordnung EuarchontogliresOrdnung Hasenartige Lagomorpha Familie Hasen Leporidae Gattung Echte Hasen Lepus Art Espiritu Santo HaseWissenschaftlicher NameLepus insularisW Bryant 1891 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Allgemeine Merkmale 1 2 Merkmale des Schadels 1 3 Genetische Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 3 1 Ernahrung 3 2 Fortpflanzung 4 Systematik 5 Gefahrdung und Schutz 6 Belege 7 Literatur 8 WeblinksMerkmale BearbeitenAllgemeine Merkmale Bearbeiten Der Espiritu Santo Hase erreicht eine durchschnittliche Kopf Rumpf Lange von 57 4 Zentimetern und eine Schwanzlange von 9 6 Zentimetern Das Korpergewicht betragt etwa 2 5 Kilogramm 1 Die Weibchen sind dabei etwas grosser als die Mannchen Die Fusse sind durchschnittlich 12 1 Zentimeter lang und die Ohren 10 5 Zentimeter Diese sind gegenuber denen des Eselhasen Lepus californicus etwas kurzer In der Gesamtgrosse entspricht der Espiritu Santo Hase der auf der Halbinsel Baja California vorkommenden Unterart Lepus californicus martirensis des Eselhasen 2 Die Korperfarbung ist glanzend schwarz mit einer zimtartigen Streuung die Flanken sind graulich Der Kopf ist ebenfalls schwarz grau bis schwarz mit einigen weissen Haaren in der Mitte der Krone und einigen grauen Haaren im Bereich der Augen und der Ohren Die Bauchseite ist zimt bis graubraun Auf der Innenseite der Hinterbeine zieht sich eine schwarze Linie von den Zehen bis zu den Fersen die Fusssohlen sind stark gepolstert 3 1 Merkmale des Schadels Bearbeiten Der Schadel des Espiritu Santo Hasen ist im Vergleich zu dem des Eselhasen in der Regel etwas grosser Trotz vergleichbarer Korpergrosse besitzt er einen etwas grosseren Hirnschadel als Lepus californicus martirensis Weitere Unterschiede betreffen die schmaleren Supraorbitalfortsatze sowie die schwerer ausgebildeten Jochbogen die beim Espiritu Santo Hasen kraftiger sind als bei allen Unterarten des Eselhasen und zudem am Vorderende eine tiefe Grube aufweisen Die Bullae sind ebenfalls grosser In der Gesamterscheinung ahnelt der Schadel damit eher dem von Lepus californicus xanti ebenfalls auf der Baja California verbreitet der jedoch etwas kleiner ist 2 Genetische Merkmale Bearbeiten Der Espiritu Santo Hase besitzt einen diploiden Chromosomensatz von 2n 48 Chromosomen und unterscheidet sich darin nicht von dem verwandten Eselhasen Das Autosom besteht aus vier Paaren mittelgrosser metazentrischer vier Paaren kleinerer bis grosser submetazentrischer neun Paaren kleinerer bis grosser telozentrischer und sechs Paaren kleiner bis mittelgrosser telozentrischer Chromosomen Hinzu kommt ein mittelgrosses und submetazentrisches X Chromosom und ein kleines und telozentrisches Y Chromosom 4 Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Das Verbreitungsgebiet des Espiritu Santo Hase ist auf die Isla Espiritu Santo beschrankt Das Verbreitungsgebiet des Espiritu Santo Hasen beschrankt sich auf die Isla Espiritu Santo vor der Kuste von Baja California Sur im Golf von Kalifornien Die Gesamtflache der Insel und damit das maximale Verbreitungsgebiet der Art betragt demnach 95 km2 die maximale Hohe der Insel liegt bei etwa 300 Metern 5 Auf der nahe gelegenen Insel Pichilinque wurde diese Art eingefuhrt 3 2 Die Art nutzt alle Lebensraume der Insel ist jedoch vor allem in den Talern und den flacheren Steigungen der Berge anzutreffen Die Insel selbst ist als susswasserlose Vulkaninsel gepragt von steinigen Hugeln und flachen Bergen Die Hasen leben entsprechend in wustenartigen trockenen Lebensraumen mit Gebuschen der Gattungen Prosopis Ambrosia und Acacia und Kakteen der Gattungen Pachycereus Stenocereus und Opuntia sowie anderen trockenheitsangepassten Pflanzen 3 5 Lebensweise BearbeitenDie Tiere sind Einzelganger und vor allem nachtaktiv Sie verbringen den Grossteil des Tages im Schatten unter Gebuschen Wie alle Hasenarten leben sie nicht in unterirdischen Bauten sondern verbringen die Ruhephasen in flachen Erdmulden am Boden oder in der Vegetation Aufgrund ihrer schwarzen Farbung sind sie in der Vegetation sehr auffallig auch wenn sie bewegungslos sind 3 Das einzige Raubtier der Insel ist das Nordamerikanische Katzenfrett Bassariscus astutus das wahrscheinlich auch Jagd auf junge Espiritu Santo Hasen macht Zudem sind einige Raubvogelarten bekannt die auf der Insel jagen 3 Ernahrung Bearbeiten Der Espiritu Santo Hase ernahrt sich wie andere Hasen vegetarisch und bevorzugt Graser als Nahrung Er ernahrt sich zudem von Rinden und fleischigen Teilen von Stenocereus wenn keine andere Nahrung verfugbar ist Da es auf der Insel kein Susswasser gibt bezieht er das benotigte Wasser vollstandig aus der Nahrung 3 Fortpflanzung Bearbeiten Die Paarungszeit der Espiritu Santo Hasen liegt in der milderen Saison und damit in der Regel in der Zeit von Januar bis August Wahrend dieser Zeit kommt es zu Rivalenkampfen der Mannchen die mit den Vorder und den Hinterbeinen ausgetragen werden Bei der Paarung selbst kann es durch die Mannchen zu ernsthaften Verletzungen der Weibchen kommen 3 Die Tragzeit betragt 41 bis 43 Tage und die Weibchen bringen in Fruhjahr und Sommer zwei bis dreimal im Jahr Jungtiere zur Welt Die Wurfgrosse liegt dabei bei drei bis vier Jungtieren Diese kommen in offenen Nestern oberirdisch mit einem vollstandigen Fellkleid und offenen Augen als Nestfluchter zur Welt sind also direkt nach der Geburt aktiv Die Stillzeit dauert nur wenige Tage an danach verlassen die Jungtiere die Mutter 3 Systematik BearbeitenDer Espiritu Santo Hase wurde 1891 von dem amerikanischen Zoologen Walter E Bryant unter dem noch heute gutlitegn Namen Lepus insularis beschrieben Dabei beschrieb er ihn in einer vorlaufigen Artbeschreibung mit dem Titel Preliminary description of a new species of the genus Lepus from Mexico in den Proceedings of the California Academy of Sciences Eine weitere Beschreibung erfolgte durch M R Saint Loup 1895 unter dem Namen Lepus edwardsi im Bulletin Museo d Histoire Naturelle in Paris 2 Lepus edwardsi ist entsprechend ein Synonym von Lepus insularis nbsp Der nahe verwandte Eselhase Lepus californicus hier ein Individuum aus dem Joshua Tree Nationalpark im Sudosten KaliforniensDer Artstatus des Espiritu Santo Hasen wurde angezweifelt und er wurde dem Eselhasen Lepus californicus als Unterart zugeordnet gilt allerdings mittlerweile aufgrund der deutlichen Schadelmerkmale als gesichert Eine nahe Verwandtschaft besteht zu dem Eselhasen Lepus californicus der in mehreren Unterarten auf der Halbinsel Baja california Lepus californicus martirensis Lepus californicus xanti und auf den benachbarten Inseln Lepus californicus magdalenae vorkommt 2 5 1 Da die Isla Espiritu Santo erst vor etwa 5 000 bis 12 000 Jahren entstanden ist handelt es sich bei dem Espiritu Santo Hasen nicht um eine Reliktart mit einem ursprunglich grossen Verbreitungsgebiet Die Art hat sich ohne Zweifel nach Erreichen der Insel aus einer Population der Eselshasen gebildet Fossilien des Espiritu Santo Hasen liegen nicht vor 2 Gefahrdung und Schutz BearbeitenDie Art wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources IUCN vor allem aufgrund ihres endemischen Vorkommens auf einer Flache von weniger als 100 km2 und aufgrund einer Bestandsgrosse von etwa 920 Tieren als gefahrdet vulnerable eingeschatzt Ein Ruckgang des Bestandes und eine grossere Bedrohung der Art sind nicht bekannt sodass der Populationstrend auf der unbewohnten Insel als stabil gilt 5 Ein Ruckgang ist entsprechend nicht zu befurchten 1 Belege Bearbeiten a b c d Joseph A Chapman John E C Flux Hrsg Rabbits Hares and Pikas Status Survey and Conservation Action Plan PDF 11 3 MB International Union for Conservation of Nature and Natural Resources IUCN Gland 1990 S 80 81 ISBN 2 8317 0019 1 a b c d e f Howard H Tomas Troy L Best Lepus insularis In Mammalian Species Band 465 1994 S 1 3 Volltext PDF 302 kB a b c d e f g h Joseph R Mejia Lepus insularis im Animal Diversity Web der University of Michigan Museum of Zoology Abgerufen 14 Januar 2012 Fernando A Cervantes Alejandro Rojas Viloria Consuelo Lorenzo Sergio Ticul Alvarez Castaneda Chromosomal Differentiation Between the JackrabbitsLepus insularisandLepus californicusfrom Baja California Sur Mexico Revista Mexicana de Mastozoologia 4 1999 2000 S 40 52 Volltext 1 2 Vorlage Toter Link www revistamexicanademastozoologia com mx Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF 78 kB a b c d Lepus insularis VU in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Eingestellt von C Lorenzo amp C H Johnston 2018 Abgerufen am 28 Juli 2023 Literatur BearbeitenHoward H Tomas Troy L Best Lepus insularis In Mammalian Species Band 465 1994 S 1 3 Volltext PDF 302 kB Joseph A Chapman John E C Flux Hrsg Rabbits Hares and Pikas Status Survey and Conservation Action Plan PDF 11 3 MB International Union for Conservation of Nature and Natural Resources IUCN Gland 1990 S 80 81 ISBN 2 8317 0019 1 Weblinks BearbeitenLepus insularis in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2011 Eingestellt von F J Romero Malpica H Rangel Cordero 2008 Abgerufen am 14 Januar 2012 Joseph R Mejia Lepus insularis im Animal Diversity Web der University of Michigan Museum of Zoology Abgerufen 14 Januar 2012 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Espiritu Santo Hase amp oldid 237339960