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Ernst Ullmann 19 Dezember 1928 in Franzendorf uber Reichenberg Tschechoslowakei 7 August 2008 in Leipzig war ein deutscher Kunsthistoriker und von 1971 bis 1993 ordentlicher Professor fur Kunstgeschichte an der Universitat Leipzig Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliches Werk 3 Ehrungen 4 Veroffentlichungen Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Grabstatte Ernst und Helga Ullmann Sudfriedhof LeipzigDie Familie Ernst Ullmanns musste 1946 ihre bohmische Heimat verlassen und in die Sowjetische Besatzungszone ubersiedeln Ullmann erwarb 1951 an der Arbeiter und Bauern Fakultat in Halle das Abitur und nahm ein Studium der Kunstgeschichte Geschichte und Archaologie an der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg auf Nach Abschluss des Studiums 1956 wurde er Doktorand an derselben Universitat und 1960 mit einer Arbeit uber die Baukunst der Zisterzienser zwischen oberer Weser und mittlerer Elbe promoviert Die Gutachter waren Johannes Jahn und Hans Joachim Mrusek Im selben Jahr wurde Ullmann Wissenschaftlicher Oberassistent am Kunsthistorischen Institut der Universitat Leipzig dem er bis zu seiner Pensionierung 1993 angehorte Er wurde 1964 Dozent fur Kunstgeschichte und habilitierte sich 1967 mit einer Studie uber August Schmarsow 1971 berief ihn die Philosophische Fakultat zum ordentlichen Professor fur Kunstgeschichte Zwischen 1964 und 1979 ubernahm er mehrfach Leitungsfunktionen im Kunsthistorischen Institut bzw an der Sektion Kultur und Kunstwissenschaften 1 Ernst Ullmann war verheiratet und hatte vier Kinder Wissenschaftliches Werk BearbeitenUllmann folgte dem Vorbild seines akademischen Lehrers und Vorgangers auf dem Leipziger Lehrstuhl Johannes Jahn und widmete Forschung und Lehre der gotischen Architektur und der Bildenden Kunst des Spatmittelalters und der Fruhen Neuzeit in Deutschland und Italien Seine Schwerpunkte waren die Stilgeschichte die kunstlerische Provenienz und die Kunstlerbiographie Auf Tagungen und in Publikationen behandelte er auch den Einfluss der Reformation auf die deutsche Kunst Einige seiner Monografien die zumeist im E A Seemann Verlag Leipzig erschienen erlebten mehrere Auflagen Wahrend eines Studienaufenthalts am Institute for Advanced Studies in Princeton New Jersey im Jahr 1984 erhielt Ullmann Kenntnis von einem Manuskript an dem der emigrierte deutsch judische Kunsthistoriker Paul Frankl bis zu seinem Tod 1962 gearbeitet hatte und das unveroffentlicht geblieben war Ullmann gab das in deutscher Sprache vorliegende Manuskript 1988 in Leipzig heraus 2 Ullmanns letzte Lebensjahre wurden von einem Ausstellungsskandal uberschattet 2001 hatte er in Zusammenarbeit mit dem Kustos der Leipziger Universitat Rainer Behrends eine Ausstellung mit Gemalden europaischer Kunstler des 16 bis 19 Jahrhunderts aus dem Besitz der in der Schweiz registrierten Limacon Stiftung des Ehepaares Ferenc und Palma Hamm vorbereitet Obwohl die Herkunft und Datierung einiger der Gemalde schon seit langerem von Fachleuten angezweifelt wurden offnete die Ausstellung am 15 Juni 2001 Sie erregte aber so viel Kritik dass sich die Universitat genotigt sah die Ausstellung vorzeitig zu schliessen und den Ausstellungskatalog 3 aus dem Verkehr zu ziehen Bei einigen Gemalden handelte es sich wahrscheinlich um Werke von Nachahmern wenn nicht gar um Falschungen 4 Ullmann war unter anderem Mitglied des Nationalkomitees fur Kunstgeschichte der DDR 1968 1990 Mitglied des Comite International d Histoire de l Art CIHA seit 1977 Ordentliches Mitglied der Sachsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig seit 1981 und Korrespondierendes Mitglied der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft seit 1993 Ehrungen Bearbeiten1982 Vaterlandischer Verdienstorden der DDR in Bronze 1983 Gustav Hertz Preis der Karl Marx Universitat Leipzig 1985 Nationalpreis der DDR II Klasse fur Wissenschaft und TechnikVeroffentlichungen Auswahl BearbeitenGotik Seemann Verlag Leipzig 1969 4 Aufl 1986 uberarbeitete Neuauflage 1994 als Hrsg Albrecht Durer Kunst im Aufbruch Vortrage der Kunstwissenschaftlichen Tagung zum 500 Geburtstag von Albrecht Durer an der Karl Marx Universitat Leipzig 31 Mai bis 3 Juni 1971 Karl Marx Universitat Leipzig Leipzig 1972 mit Elvira Pradel Albrecht Durer Schriften und Briefe Reclams Universal Bibliothek 26 Reclam Verlag Leipzig 1978 6 veranderte Aufl 1993 Verlag Das Europaische Buch Berlin West 1984 Leonardo da Vinci Seemann Verlag 1980 2 Auflage 1998 Verlag Vollmer Munchen Wiesbaden 1981 Die Welt der gotischen Kathedrale Union Verlag Berlin 1981 als Hrsg Geschichte der deutschen Kunst 1350 1470 Seemann Verlag Leipzig 1981 als Hrsg Kunst und Reformation Seemann Verlag Leipzig 1982 2 Aufl 1983 als Hrsg Raffael Seemann Verlag Leipzig 1983 3 Aufl 1997 als Hrsg Von der Macht der Bilder Beitrage des CIHA Kolloquiums Kunst und Reformation vom 6 11 September 1982 in Eisenach Seemann Verlag Leipzig 1983 als Hrsg Geschichte der deutschen Kunst 1470 1550 Architektur und Plastik Seemann Verlag Leipzig 1984 Reformation and Iconoclasm In Browne Ray Ed Journal of Popular Culture Vol 18 1984 No 3 p 101 123 als Hrsg Geschichte der deutschen Kunst 1470 1550 Malerei Graphik Kunsthandwerk Seemann Verlag Leipzig 1985 Von der Macht der Bilder Kunst und Reformation Sitzungsberichte der SAW zu Leipzig Philologisch Historische Klasse Bd 126 H 2 Akademie Verlag Berlin 1985 Von der Romantik zum Historismus Architektur Stil und Bedeutung Seemann Verlag Leipzig 1987 Aufsatze als Mithrsg Lexikon der Renaissance Bibliographisches Institut Leipzig 1989 als Hrsg Der Magdeburger Dom Ottonische Grundung und staufischer Neubau Symposium vom 7 11 Oktober 1986 in Magdeburg ausgerichtet vom Lehrstuhl fur Kunstgeschichte der Karl Marx Universitat Leipzig Schriftenreihe der Kommission fur Niedersachsische Bau und Kunstgeschichte bei der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft Bd 5 Seemann Verlag Leipzig 1989 Das Munchener Leonardo Fragment und der Hauptaltar der SS Annunziata in Florenz Sitzungsberichte der SAW zu Leipzig Philologisch Historische Klasse Bd 130 H 1 Akademie Verlag Berlin 1990 mit Frank Bernhard Muller Bibliographie zur Kunstgeschichte in Sachsen 1955 1997 Abhandlungen der SAW zu Leipzig Philologisch Historische Klasse Bd 77 Hirzel Verlag Stuttgart Leipzig 2000 Literatur BearbeitenErnst Ullmann in Kurschners Deutscher Gelehrten Kalender 1996 17 Ausgabe Geistes u Sozialwissenschaften Literatur Verlag Walter de Gruyter Berlin New York 1996 S 1495 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ernst Ullmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Lebenslauf mit Schriftenverzeichnis zusammengestellt von der AG Senioren und Internet der Universitat LeipzigEinzelnachweise Bearbeiten Alle biographischen Angaben nach Ernst Schubert Ernst Ullmann 19 Dezember 1928 7 August 2008 In Jahrbuch der Sachsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig 2007 2008 Akademie Verlag Berlin 2009 S 83 85 Nachruf https research uni leipzig de agintern CPL PDF Ullmann Ernst pdf Paul Frankl Zu Fragen des Stils hg v Ernst Ullmann E A Seemann Leipzig 1988 ISBN 3 363 00362 5 Rainer Behrends Hrsg Von Raffael bis Monet Meisterwerke der europaischen Malerei aus der Limacon Sammlung Ausstellungszentrum Kroch Haus Leipzig 15 6 bis 4 8 2001 Passage Verlag Leipzig 2001 FOCUS Online Dunkle Geschafte Abgerufen am 8 August 2020 Normdaten Person GND 132781573 lobid OGND AKS LCCN n81071286 VIAF 66474426 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ullmann ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Kunsthistoriker und Professor fur KunstgeschichteGEBURTSDATUM 19 Dezember 1928GEBURTSORT Franzendorf uber Reichenberg TschechoslowakeiSTERBEDATUM 7 August 2008STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Ullmann amp oldid 231700553