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Ernst Schirlitz 7 September 1893 in Christburg 27 November 1978 in Glucksburg war ein deutscher Marineoffizier zuletzt Vizeadmiral der Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg Ernst Schirlitz im Ersten Weltkrieg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kaiserliche Marine 1 2 Weimarer Republik und Zeit des Nationalsozialismus 1 3 Nach dem Krieg 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchirlitz wurde als Sohn des evangelisch lutherischen Pfarrers Bruno Schirlitz geboren und trat am 1 April 1912 nach dem Abitur auf dem Koniglichen Gymnasium zu Elbing in die Kaiserliche Marine als Seekadett ein Kaiserliche Marine Bearbeiten Seine erste Ausbildung erhielt Schirlitz auf dem Grossen Kreuzer SMS Hertha kam im Ersten Weltkrieg zur Marine Luftschiffer Abteilung und hat als Wachoffizier auf verschiedenen Luftschiffen an zahlreichen Aufklarungseinsatzen in der Nordsee und an Angriffen auf England teilgenommen Die Beforderung zum Leutnant zur See erfolgte am 22 Marz 1915 Nach dem Verlust des Luftschiffes L 33 uber London war er vom 24 September 1916 bis zum 3 Dezember 1919 in englischer Kriegsgefangenschaft Am 21 August 1919 erfolgte seine Beforderung zum Oberleutnant zur See wobei das Rangdienstalter auf den 25 Dezember 1917 festgelegt wurde Weimarer Republik und Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft wurde er in die Reichsmarine ubernommen und hat sich dort in verschiedenen Bord und Landkommandos als Wachoffizier Kompaniefuhrer und Adjutant bewahrt Am 1 April 1923 wurde er Kapitanleutnant am 1 Dezember 1930 dann Korvettenkapitan und am 1 April 1936 wurde er zum Fregattenkapitan ernannt Zu dieser Zeit verrichtete Schirlitz seinen Dienst als Erster Offizier auf dem Panzerschiff Deutschland Nach weiteren Verwendungen u a ab 23 September 1936 als Chef des Stabes beim II Admiral der Nordsee und zeitgleich Leiter des Abwicklungsamtes der Kriegsmarine war er vom 8 Juni 1938 bis 23 September 1939 Chef des Stabes bei der Inspektion des Bildungswesens der Marine Im Zweiten Weltkrieg wurde er zunachst Chef des Stabes beim Befehlshaber der Sicherung der Ostsee und am 28 Oktober 1939 Chef des Stabes beim Unternehmen Seelowe Am 1 Marz 1942 erfolgte die Ernennung zum Konteradmiral Als solcher wurde er zunachst am 16 Juni 1942 Kommandant der Seeverteidigung Bretagne und kam dann nach Brest Am 1 Marz 1943 wurde er Kommandierender Admiral Atlantikkuste Am 1 April 1943 wurde Schirlitz zum Vizeadmiral befordert Als Kommandierender Admiral Atlantikkuste wurde er am 20 August 1944 zugleich Festungskommandant in La Rochelle Wie alle Festungskommandanten hatte Schirlitz fur den Fall dass er feindlichen Angriffen auf die Festung La Rochelle nicht standhalten konnte umfassende Zerstorungsbefehle fur die Hafenanlagen La Rochelle La Pallice Schirlitz unterstanden 18 000 Mann Marineeinheiten Landstreitkrafte und in den Arsenalen beschaftigte deutsche Zivilisten Zugleich waren jedoch 60 000 Franzosen mit eingeschlossen Fur den Fall von Kampfhandlungen mit Verbanden der Widerstandsbewegung bestand fur den deutschen Festungskommandanten ausdrucklicher Fuhrerbefehl alle Gefangenen dieser von der deutschen Fuhrung nicht als Truppe anerkannten F F I Verbande Forces francaises de l interieur als Heckenschutzen zu erschiessen In die Zeit des Interregnums der durch den Abzug der deutschen Truppen nicht mehr regierungsfahigen Regierung Petain und der noch nicht voll konstituierten Exilregierung wie auch der im Wiederaufbau begriffenen franzosischen Streitkrafte fiel die Aufnahme der Tatigkeit des Capitaine de Fregatte Hubert Meyer aus Lothringen geburtig als Parlamentar beim Festungskommandanten Schirlitz Durch eine provisorisch eingesetzte franzosische Marineleitung erhielt er den allgemein gehaltenen Auftrag u a Zerstorungen von La Rochelle zu verhindern Gleich zu Anfang entstand eine Vertrauensbasis zwischen Meyer und Schirlitz Die Verhandlungen fuhrten zunachst zu einer Anerkennung der F F I Einheiten als Soldaten unter der Bedingung der Kenntlichmachung durch Armbinden Am 18 20 Oktober 1944 kam es schliesslich nach zahlreichen Treffen zu einem Stillhalteabkommen der sogenannten Konvention von La Rochelle Mit zwei um den landwartigen Teil der Festung zu schlagenden Sicherheitsgurteln deren inneren die deutschen Truppen deren ausseren die franzosischen als Grenze anzusehen hatten wurde eine Art Niemandsland geschaffen das beiden Seiten als Ubungs und auch Kampfzone zur Verfugung stand Der deutsche Festungskommandant verpflichtete sich ihre Einhaltung durch die franzosischen Truppen vorausgesetzt die Unantastbarkeit der Hafenanlagen zu garantieren Die Konvention von La Rochelle bewahrte La Rochelle La Pallice vor der Gefahr von Kampf und Zerstorung in letzter Stunde Mit dem Tag der bedingungslosen Gesamtkapitulation der Wehrmacht wurde die Stadt La Rochelle und die Hafenanlage La Pallice unversehrt an Frankreich ubergeben Nach dem Krieg Bearbeiten Am 9 Mai 1945 kam Schirlitz in franzosische Kriegsgefangenschaft und musste sich vor einem franzosischen Kriegsgericht verantworten Von diesem wurde er freigesprochen nachdem der franzosische Verhandlungsfuhrer Meyer inzwischen im Range eines Konteradmirals mit Entlastungsmaterial gegen falsche Zeugenaussagen vor dem Militartribunal in Bordeaux erschien Die Entlassung erfolgte im Oktober 1947 Danach war er einige Jahre als Angestellter in Kiel tatig und lebte hier seit 1951 als Pensionar Die Trauerfeier fur Schirlitz fand am 30 November 1978 auf dem Kieler Nordfriedhof mit militarischen Ehren durch eine Abordnung der Bundesmarine statt Auszeichnungen BearbeitenEisernes Kreuz 1914 II und I Klasse 1 Hanseatenkreuz Lubeck 1 Spange zum Eisernen Kreuz II und I Klasse Deutsches Kreuz in Gold am 1 Dezember 1944 2 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 11 Marz 1945 2 Literatur BearbeitenManfred Dorr Die Ritterkreuztrager der Uberwasserstreitkrafte der Kriegsmarine 2 Bande Biblio Verlag Osnabruck 1995 96 ISBN 3 7648 2453 0 ISBN 3 7648 2498 0 Dermot Bradley Hrsg Hans H Hildebrand Ernest Henriot Deutschlands Admirale 1849 1945 Die militarischen Werdegange der See Ingenieur Sanitats Waffen und Verwaltungsoffiziere im Admiralsrang Band 3 P Z Biblio Verlag Osnabruck 1990 ISBN 3 7648 1700 3 S 221 222 Jacques Mordal Die letzten Bastionen Gerhard Stalling Verlag Oldenburg und Hamburg 1966 Robert Kalbach Olivier Lebleu Meyer et Schirlitz les meilleurs enemis Geste editions 2005 ISBN 2 84561 173 0 Amiral Meyer Entre Marins 1966 ISBN 2 9512261 0 1 Weblinks BearbeitenNachlass Bundesarchiv N 2262Einzelnachweise Bearbeiten a b Rangliste der Deutschen Reichsmarine Hrsg Reichswehrministerium Mittler amp Sohn Berlin 1929 S 45 a b Veit Scherzer Ritterkreuztrager 1939 1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer Luftwaffe Kriegsmarine Waffen SS Volkssturm sowie mit Deutschland verbundete Streitkrafte nach den Unterlagen des Bundesarchivs 2 Auflage Scherzers Militaer Verlag Ranis Jena 2007 ISBN 978 3 938845 17 2 S 662 Normdaten Person GND 134105699 lobid OGND AKS LCCN n2006055140 VIAF 75060856 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schirlitz ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Marineoffizier zuletzt Vizeadmiral im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 7 September 1893GEBURTSORT ChristburgSTERBEDATUM 27 November 1978STERBEORT Glucksburg Ostsee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Schirlitz amp oldid 232489932