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Ernst Neisser 16 Mai 1863 in Liegnitz Provinz Schlesien 4 Oktober 1942 in Berlin war ein deutscher Internist Er war Bruder des Bakteriologen Max Neisser Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Stettin 1 2 Ruhestand in Schlesien und Berlin 2 Nachfahren 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNeisser besuchte das stadtische Gymnasium seiner Heimatstadt das er Ostern 1883 mit dem Abitur verliess Er studierte an der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin der Universitat Breslau der Albert Ludwigs Universitat Freiburg und der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg Medizin In Heidelberg bestand er im Februar 1888 das Staatsexamen Im April desselben Jahres wurde er in Berlin zum Dr med promoviert Die Doktorarbeit hatte er bei Paul Ehrlich in der Medizinischen Klinik der Charite geschrieben 1 Nach dem Staatsexamen war er mehrere Monate am Hygienischen Institut bei Robert Koch und Carl Fraenkel tatig Am 1 April 1890 wechselte Neisser zu Ludwig Lichtheim in Konigsberg Bei ihm habilitierte er sich 1893 fur Innere Medizin 2 Stettin Bearbeiten Das Stadtische Krankenhaus Stettin wahlte Neisser am 1 April 1895 zum Chefarzt der Inneren Abteilung Wissenschaftlich orientiert wurde er 1905 zum Professor ernannt 3 Neisser war 36 Jahre bis 1931 im Amt Er erweiterte die Medizinische Klinik von 160 auf 400 Betten und etablierte ein eigenes chemisches Labor Anfangs widmete er sich vor allem bakteriologischen Fragen und den Infektionskrankheiten Er richtete eine Untersuchungsstation fur Diphtherie ein und befasste sich mit dem in Stettin grassierenden Typhus Mit seinem Oberarzt Hermann Bernhard Braeuning regte er die Grundung von spezialisierten Krankenhausern fur Patienten mit Tuberkulose an Das 1915 eroffnete Tuberkulosekrankenhaus Hohenkrug geht auf seine Plane zuruck Er befasste sich zudem mit der perniziosen Anamie der Bleivergiftung der Arsenintoxikation und den Stoffwechselstorungen besonders dem Diabetes mellitus Ruhestand in Schlesien und Berlin Bearbeiten 68 jahrig beendete Ernst Neisser seine klinische Tatigkeit in Stettin In der fur ihn am 6 Januar 1931 veranstalteten Abschiedssitzung des Wissenschaftlichen Vereins und des Vereins der Arzte der Stadt Stettin meinte er Was uns von der Universitatsklinik unterscheidet ist dass hier nicht gelehrt sondern gelernt wird Nicht was wir wissen sondern das was wir nicht wissen beschaftigt uns Ernst Neisser Im Ruhestand leitete er im niederschlesischen Bad Altheide ein Sanatorium das er 1933 auf Druck der Nationalsozialisten verlassen musste Er lebte fortan in Berlin und fuhrte bis 1938 eine kleine Praxis Als die Verfolgungen durch die Nationalsozialisten zunahmen versuchten Freunde in Schweden mit Unterstutzung durch Karl Bonhoeffer und Otto Hahn zunachst erfolglos dem Ehepaar Neisser eine Ausreise aus Deutschland zu ermoglichen Die aus Stettin stammende Kunstlerin Edith Junghans Hahn und ihr Ehemann der Chemiker und Atomforscher Otto Hahn pflegten eine Freundschaft mit dem Ehepaar Neisser In Folge einer seelischen Erkrankung nahm sich Neissers Ehefrau Margarethe geb Pauly im Oktober 1941 in der Kuranstalt Westend in Berlin Charlottenburg das Leben Am 30 September 1942 erfuhr Ernst Neisser von seiner bevorstehenden Deportation in das Ghetto Theresienstadt Die Nachricht uber ein Einreisevisum nach Schweden kam zu spat Nach der Einnahme eines uberdosierten Schlafmittels starb er mit 79 Jahren im Judischen Krankenhaus Berlin Der Medizinhistoriker Erwin Heinz Ackerknecht der 1926 bei Ernst Neisser in der Inneren Medizin famuliert hatte ruhmte Neisser als hochkompetenten Kliniker und Menschenfreund Neisser liebte die Musik und war ein begabter Klavierspieler Nachfahren BearbeitenDer Sohn Peter starb 1929 mit 23 Jahren in Heidelberg Die Tochter Susan Vogel uberlebte den Holocaust Der Kunsthistoriker Hans Vogel war Neissers Schwiegersohn Weblinks BearbeitenBiografie Ernst Neisser DGVS WorldCatEinzelnachweise Bearbeiten Dissertation Beitrage zur Kenntnis des Glykogens Habilitationsschrift Uber die gegenwartige Bedeutung des Tierversuches fur die Lehre von den Infektionserkrankungen Thaddaus Zajaczkowski Zur Etablierung der Urologie in Stettin am Beispiel von Dr Felix Hagen 1880 1962 Anfange des Gesundheitswesens in Stettin Unveroffentlichtes Manuskript Normdaten Person GND 1033386286 lobid OGND AKS VIAF 297838983 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Neisser ErnstALTERNATIVNAMEN Neisser ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher InternistGEBURTSDATUM 16 Mai 1863GEBURTSORT Liegnitz Provinz SchlesienSTERBEDATUM 4 Oktober 1942STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Neisser amp oldid 225935815