www.wikidata.de-de.nina.az
Erich Schick 23 April 1897 in Ruppertshofen 20 Januar 1966 in Basel war ein Pfarrer evangelischer Theologe und Professor fur Systematik Ethik Missionsgeschichte und Psychologie in Basel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Erster Weltkrieg 1 2 Theologiestudium 1 3 Pfarrer Dozent 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Erich Schick als Abiturient mit 17 JahrenSchick war das erste von drei Kindern des Pfarrers Friedrich Schick und dessen Frau Maria Schick Bereits ein Jahr nach seiner Geburt ubernahmen seine Eltern die Pfarrstelle in Unterbohringen wo Schick die meiste Zeit seiner Kindheit verbrachte Schon in fruhen Jahren unterrichtete der Vater Schick so dass er bereits mit sechs Jahren in die dritte Volksschulklasse aufgenommen wurde Gleichzeitig begann der Vater seinen Sohn in die lateinische Sprache einzufuhren Als Schick acht Jahre alt war erkrankte sein Vater und starb nach monatelangem schwerem Leiden Dieser Schicksalsschlag und der Tod seiner Spielkamaradin Katharina Hettich welche im Alter von vier Jahren verstarb waren einschneidend fur Schicks spatere Leben und Theologie Hettich hat er sodann auch in seinem Werk Boten des Unsichtbaren ein Kapitel gewidmet 1 Durch den Verlust des Vaters wurde die Beziehung zu seiner Mutter sehr tief und vertraut und er ubernahm schon in jungen Jahren viel Verantwortung fur seine kleineren Geschwister 2 Nach dem Tode des Vaters zog die Mutter mit ihren drei Kindern und ihrem alten Vater 1907 nach Korntal bei Stuttgart wo sich Schick auf der Lateinschule fur das wurttembergische Landexamen vorbereitete das er 1911 erfolgreich bestand Das pietistisch gepragte Umfeld der Korntaler Brudergemeinde hatte auch auf ihn Einfluss So wurden seine tiefgrundige Personlichkeit und seine Ehrfurcht vor der Bibel durch die dort gultigen Wertemassstabe von absoluter Wahrhaftigkeit Punktlichkeit Zuverlassigkeit Treue und Fleiss bereichert und weiter gefordert 3 Mit 14 Jahren begann er seine humanistische Ausbildung in den wurttembergischen Klosterschulen in Maulbronn und Blaubeuren 4 Erster Weltkrieg Bearbeiten Wahrend der Blaubeurer Zeit brach der Erste Weltkrieg aus Nach bestandener Maturitat im Fruhjahr 1915 kam Schick als Artillerist auf den franzosischen Kriegsschauplatz Das Kriegserleben war fur Schick sehr einschneidend und er verarbeitete es teilweise in seinem Werk Heiliger Dienst In der Schlacht an der Somme 1916 wurde Schick verschuttet woraus sein Nervensystem ein Schaden erhielt der bis an sein Lebensende nie wieder ganz verheilte 5 Die Kampfe der Jugendjahre vereinigten sich mit einem tiefen Leiden unter der Wirklichkeit des Krieges In jenen Jahren wurde ihm die Schriften Soren Kierkegaards wie er selber schrieb wie ein Labetrank an den Fieberkranken wie ein starker Wohlgeruch fur den Ohnmachtige wie ein fernes Licht fur den einsamen Wanderer 6 Die beiden entscheidenden Begegnungen mit dem Tod und Kierkegaard pragten zusammen mit einer auf der Heiligen Schrift gegrundeten Erkenntnis sein Seelsorge und Leidensverstandnis 7 und bestimmten hinfort seine weitere Entwicklung im Denken und Theologie 8 9 Theologiestudium Bearbeiten Nach Kriegsende im Winter 1919 trat Schick ins Evangelische Stift Tubingen ein und begann das theologische Studium Jedoch zeigte sich bald dass er das theoretische Studium in den Horsalen aufgrund eines vom Krieg mitgebrachten Kopfleidens nicht aushielt Deshalb ubertrug ihm der wurttembergische Oberkirchenrat bereits nach einjahrigem Studium den praktischen Dienst als Vikar und Pfarrverweser in abgelegenen Gemeinden Dabei trieb er autodidaktisch theologische Studien und bereitete sich selbstandig auf das Examen vor Dabei vertiefte er sich in die wurttembergischen Kirchenvater Besonders pragend wurden fur ihn die Gedanken des Pietisten Friedrich Christoph Oetinger sowie der romisch katholische Theologe Franz von Baader und der Mystiker Jakob Bohme Nach einem weiteren kurzen Aufenthalt in Tubingen legte er 1922 das erste theologische Examen ab Im Jahr 1925 berief ihn der Oberkirchenrat fur zwei Jahre als Repetent nach Blaubeuren Dabei absolvierte er sein zweites Dienstexamen Im Herbst 1927 wurde Schick eine Studienreise nach Kopenhagen ermoglicht und von dort nach Madrid wo er fur drei Monate die vakant gewordene Pfarrstelle an der deutschen und schweizerischen Gemeinde ubernahm 10 Pfarrer Dozent Bearbeiten Als Schick nach Wurttemberg zuruckkehrte suchte er die entlegenste Pfarrei aus die damals zu haben war da er sich eine Zeitlang Abgeschiedenheit wunschte So kam er am 15 Juli 1928 nach Bickelsberg im Oberamt Sulz Drei Jahre spater wurde er von dort als theologischer Lehrer an das Basler Missionsseminar in die Schweiz berufen Zu der Zeit lernte er seine zukunftige Lebensgefahrtin Dora Schultze kennen die Tochter des damals bereits verstorbenen Riehener Diakonissenpfarrers die er 1932 heiratete 11 Schrifttum und Seelsorgedienst Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung im Januar 1933 begann Schick mit dem Schreiben um seine innersten existentiellen Leiden aufzuarbeiten Im Zusammenhang mit seinem Schrifttum erwuchs ihm mehr und mehr eine weitraumige Korrespondenz und Seelsorgeaufgabe die ihn mit Menschen Kreisen und christlichen Werken der verschiedensten Pragung innerhalb und ausserhalb des kirchlichen Raumes in Verbindung brachte Auf die Kritik des jungen Karl Barth an dem Pietismus reagierte Schick mit der Schrift Die Botschaft des Pietismus in den theologischen Kampfen der Gegenwart wofur er stark personlich und theologisch angefeindet wurde 12 Unter Bezugnahme auf dieses Schrifttum und den daraus hervorgegangenen Seelsorgedienst verlieh ihm die Theologische Fakultat der Eberhard Karls Universitat Tubingen im Januar 1953 die theologische Doktorwurde Zur politischen Not trat nun aber in steigendem Mass die tiefe Sorge um die theologischen und kirchlichen Entwicklungen Im Zug der allgemeinen Entwicklung wurde die Basler Mission sowie andere christliche Werke der Deutschen Christentumsgesellschaft in die Landeskirche eingebaut Eine Folge davon war dass das Missionsseminar zugunsten der akademischen Ausbildung der Missionare aufgehoben wurde Damit ging auch Schicks Lehrauftrag zu Ende Es folgten einige Jahre intensiver Vortragstatigkeiten in Deutschland und in der Schweiz die jedoch je langer je mehr zu einer grossen gesundheitlichen Belastung wurden 13 Dozent am Theologischen Seminar St Chrischona Im Fruhjahr 1959 schied Schick aus dem Dienst der Basler Mission aus Gleichzeitig wurde er von dem Theologischen Seminar St Chrischona als Dozent der systematischen Theologie und Psychologie berufen wo er bis kurz vor seinem Tod tatig blieb 14 Im letzten seiner Lebensjahre nahmen seine Krafte ab Deswegen beschrankte er seine Lehrtatigkeit auf zwei Lektionen pro Woche Nach einer letzten vierwochigen Lehrtatigkeit in der psychiatrischen Anstalt Hohe Mark in Oberursel nahm seine Kraft dermassen ab dass er kurz vor Weihnachten 1965 schwer krank wurde und am 20 Januar im folgenden Jahr verstarb 15 Schriften Auswahl Bearbeiten nbsp Titelblatt von Erich Schicks Buch Die Botschaft der Engel im Neuen Testament 1940 Seelsorge an der eigenen Seele Ein Kapitel evangelischer Ethik Furche Berlin 1934 Der Christ als Seelsorger Wege zur geistlichen Menschenerkenntnis Furche Berlin 1934 Der Ring des geistlichen Lebens Furche Berlin 1934 Heiliger Dienst ein Buch von evangelischer Wortverkundigung und Seelsorge Furche Berlin 1935 Der Christ im Leiden Ein Buch evangelischen Trostes Furche Berlin 1937 Begegnungen mit dem Vorbild von Lebenskrisen und Lebenswende Furche Berlin 1938 Die Botschaft des Pietismus in den theologischen Kampfen der Gegenwart Majer Basel 1938 Die siebenfache Furbitte Majer Basel 1939 Heiliges Schweigen Evangelischer Missionsverlag Basel 1939 Die Botschaft der Engel im Neuen Testament Evangelischer Missionsverlag Stuttgart 1940 Beichte und Seelsorge Majer Basel 1943 Psychologie und Heiliger Geist Majer Basel 1943 Vom Segnen Missionsbuchhandlung Basel 1943 Brucken der Hilfe im Kranken und Sterbezimmer Majer Basel 1945 Geduld und Kampf biblische Betrachtungen Majer Basel 1946 Von der heilenden Gegenwart Jesu Schriftenmissions Verlag Gladbeck 1952 Der helfende Mensch im Wandel des Menschenbildes der Gegenwart Burckhardthaus Gelnhausen 1953 Existentialismus und christliche Existenz Evangelischer Missionsverlag Stuttgart 1954 Geistesleitung Furche Berlin 1957 Morgenglanz der Ewigkeit Meditationen uber Knorrs Morgenlied 1958 mit Klaus Haag Christian Friedrich Spittler Handlanger Gottes Brunnen Verlag Giessen Basel 1982 ISBN 3 7655 3146 4 Gottes Zeit unsere Zeit Jahreslesebuch Hrsg Erich Schick Verlag Neue Stadt Oberpframmern bei Munchen 4 Auflage 2004 ISBN 978 3 87996 608 0Literatur Bearbeiten1962 wurde Erich Schick zum 65 Geburtstag die Fruhjahrsausgabe der VBG Zeitschrift Studium und Zeugnis gewidmet Darin schrieben acht Autoren uber sein Leben und seine Theologie Hans Burki ist Herausgeber dieser Schrift Hans Burki Studium und Zeugnis Nr 1 Fruhjahr 1962 17 Jahrgang Grosshochstetten 1962 Hans Staub Pfarrer D Erich Schick Riehen 1966 Nahamm Kim Schopferisches Leiden die theologische Beurteilung des Leidens in der Seelsorge von Erich Schick Heidelberg 2003Hans Rudolf Bachmann Erich Schick Ein Leben des fruchtbar gewordenen Leidens Basel 1976 Jochen Eber Erich Schick In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 16 Bautz Herzberg 1999 ISBN 3 88309 079 4 Sp 1412 1418 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Erich Schick im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Erich Schick in der Deutschen Digitalen Bibliothek Erich Schick in der Deutschen Biographie Predigt von Erich Schick Zeugen des gegenwartigen Gottes Band 113 amp 114 Christian Friedrich Spittler Grunder und Hirte 1956 Hans Rudolf Bachmann Erich Schick Ein Leben des fruchtbar gewordenen Leidens Riehen 1976 Seminar und Examensarbeit FETAEinzelnachweise Bearbeiten Erich Schick Boten des Unsichtbaren Hamburg 1956 S 20 f Nahamm Kim Schopferisches Leiden Die theologische Beurteilung des Leidens in der Seelsorge von Erich Schick Heidelberg 2003 S 20 Friederich Schick Aufzeichnungen uber Erich Schick unveroffentlicht 3 Hans Staub Pfarrer D Erich Schick Riehen 1966 S 3 Nahamm Kim Schopferisches Leiden Die theologische Beurteilung des Leidens in der Seelsorge von Erich Schick Heidelberg 2003 S 23 Erich Schick Heiliger Dienst Ein Buch von evangelischer Wortverkundigung und Seelsorge Hamburg 1952 S 45 Nahamm Kim Schopferisches Leiden Die theologische Beurteilung des Leidens in der Seelsorge von Erich Schick Heidelberg 2003 S 34 ff Erich Schick Der helfende Mensch und das Menschenbild der Gegenwart Giessen 1979 S 7 Hans Staub Pfarrer D Erich Schick Riehen 1966 S 4 Hans Staub Pfarrer D Erich Schick Riehen 1966 S 4 5 Hans Staub Pfarrer D Erich Schick Riehen 1966 S 5 Erich Schick Kurzvita In Arno Pagel Sie fuhrten zu Christus Verlag der Francke Buchhandlung Marburg Lahn 1978 S 163 info2 sermon online com PDF abgerufen am 26 Marz 2019 Hans Staub Pfarrer D Erich Schick Riehen 1966 S 5 7 Erich Schick Kurzvita In Arno Pagel Sie fuhrten zu Christus Verlag der Francke Buchhandlung Marburg Lahn 1978 S 161 info2 sermon online com PDF abgerufen am 15 Marz 2019 Hans Staub Pfarrer D Erich Schick Riehen 1966 S 7 10 Normdaten Person GND 128739983 lobid OGND AKS LCCN n89659917 VIAF 66459590 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schick ErichKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Theologe und Dozent am Seminar fur Ethik Dogmatik Missionsgeschichte PsychologieGEBURTSDATUM 23 April 1897GEBURTSORT Ruppertshofen Ostalbkreis STERBEDATUM 20 Januar 1966STERBEORT Basel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erich Schick amp oldid 234161412