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Erich Grossmann 1 30 Januar 1902 in Danzig 14 Dezember 1948 in Oerbke war ein deutscher Mediziner Rassenhygieniker Hochschullehrer SS Fuhrer und Senator fur Volksgesundheit der Freien Stadt Danzig Leben und Wirken BearbeitenGrossmann war der Sohn eines preussischen Unteroffiziers Nach dem Schulbesuch in Danzig absolvierte er ein Studium der Medizin 2 Nach Studienende erhielt er 1926 die Approbation 3 Er wurde 1927 an der Universitat Wurzburg zum Dr med promoviert Anschliessend spezialisierte er sich im Bereich Hygiene Sozialmedizin und Frauenheilkunde Danach war er als Amtsarzt in Danzig tatig 2 Ab 1933 war Grossmann in Danzig Stellvertreter des Senators fur Volksgesundheit Helmut Kluck 4 Nach Klucks Ausscheiden aus dem Senat wurde er 1937 dessen Nachfolger als Senator des nunmehr als Gesundheitswesen und Bevolkerungspolitik betitelten Ressorts 3 Auch folgte er 1937 Kluck als Direktor der Staatlichen Akademie fur praktische Medizin in Danzig nach wo er schon zuvor einen Lehrauftrag fur Frauenheilkunde innehatte In diesem Zusammenhang ubernahm er auch dessen Lehrfacher Vererbungslehre und Rassenkunde 5 Grossmann trat der NSDAP bei Mitgliedsnummer 720 199 und betrieb die Eingliederung Danzigs in das Deutsche Reich auch betatigte er sich bei der Heimwehr Danzig In diesem Zusammenhang wurde ihm von Adolf Hitler am 20 April 1939 das Goldene Parteiabzeichen der NSDAP verliehen 5 Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges leitete Grossmann im neu gebildeten Reichsgau Danzig Westpreussen bei der in Danzig befindlichen Behorde des Reichsstatthalters Albert Forster die Abteilung Gesundheitswesen und Volkspflege 3 Er soll sich nach dem Uberfall auf Polen dafur eingesetzt haben dass auch polnische Kriegsverletzte in Danziger Kliniken behandelt wurden diese sah er als ehrlich kampfende Gegner an Auch wandte er sich gegen eine Aussiedlung der Kaschuben aus Danzig Westpreussen 5 Grossmann der als Leibarzt Forsters fungierte wurde auch Gauarztefuhrer und Gauamtsleiter des Rassenpolitisches Amtes 4 Er beteiligte sich planerisch an der Ermordung von 1400 pommerschen Patienten im Wald von Piasnitz bei Neustadt in Westpreussen 4 In der ersten Septemberhalfte des Jahres 1939 leitete er eine Kommission in der Heil und Pflegeanstalt Schwetz wo die dort tatigen Arzte mittels Selektionslisten alle judischen verurteilten und nicht arbeitsfahigen Patienten erfassten sollten fur eine Verlegung Ab dem 10 September 1939 wurden innerhalb einer Woche circa 1000 Anstaltsinsassen nahe dem Landgut Luszkowo durch den Volksdeutschen Selbstschutz und SS Manner erschossen 6 Am 19 September 1939 wurde Grossmann durch Heinrich Himmler zum Oberfuhrer der Allgemeinen SS befordert 7 SS Nr 277 786 8 Nach Umwandlung der Staatlichen Akademie fur praktische Medizin in die Medizinische Akademie Danzig wurde er 1940 deren Rektor und nach dem Aufbau des dortigen Instituts fur Erb und Rassenforschung dessen Direktor 4 Von 1941 bis 1945 bekleidete er dort den Lehrstuhl fur Rassenhygiene 5 Bei Kriegsende leite er die medizinische Betreuung der Zivilbevolkerung in seinem Einflussbereich von Danzig und Hela aus 2 Nach Kriegsende befand sich Grossmann in britischer Internierung Zunachst wurde er im Internierungslager Fischbek festgehalten wo er sich erfolglos um die Wiedererrichtung der Medizinischen Akademie an einem anderen Ort bemuhte 2 Vor seiner Auslieferung an Polen verubte Grossmann am 14 Dezember 1948 Suizid im Internierungslager Oerbke 4 Literatur BearbeitenKurt Forstreuter Fritz Gause Hrsg Altpreussische Biographie Band 3 Elwert Marburg 1975 ISBN 978 3 7708 0504 4 Maria Fiebrandt Auslese fur die Siedlergesellschaft Die Einbeziehung Volksdeutscher in die NS Erbgesundheitspolitik im Kontext der Umsiedlungen 1939 1945 Schriften des Hannah Arendt Instituts fur Totalitarismusforschung Bd 55 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2014 ISBN 978 3 525 36967 8 Rembert Watermann Medizinische Akademie Danzig In Albertus Universitat zu Konigsberg i Pr Gottinger Arbeitskreis Jahrbuch der Albertus Universitat zu Konigsberg Pr Band 21 Dikreiter Verlagsgesellschaft 1971Einzelnachweise Bearbeiten Winfried Suss Der Volkskorper im Krieg Gesundheitspolitik Gesundheitsverhaltnisse und Krankenmord im nationalsozialistischen Deutschland 1939 1945 Oldenbourg Munchen 2003 S 465 f verquickt die Biographie Erich Grossmanns irrtumlich mit der von Hans Grossmann a b c d Fritz Gause Grossmann Erich In Kurt Forstreuter Fritz Gause Hrsg Altpreussische Biographie Band 3 Elwert Marburg 1975 S 932 a b c Maria Fiebrandt Auslese fur die Siedlergesellschaft Die Einbeziehung Volksdeutscher in die NS Erbgesundheitspolitik im Kontext der Umsiedlungen 1939 1945 Gottingen 2014 S 286 a b c d e Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 204 a b c d Albertus Universitat zu Konigsberg i Pr Gottinger Arbeitskreis Jahrbuch der Albertus Universitat zu Konigsberg Pr Band 21 Dikreiter Verlagsgesellschaft 1971 S 40f Maria Fiebrandt Auslese fur die Siedlergesellschaft Die Einbeziehung Volksdeutscher in die NS Erbgesundheitspolitik im Kontext der Umsiedlungen 1939 1945 Gottingen 2014 S 294f Volker Riess Zentrale und dezentrale Radikalisierung Die Totungen unwerten Lebens in den annektierten west und nordpolnischen Gebieten 1939 1941 In Klaus Michael Mallmann Bogdan Musial Hrsg Genesis des Genozids Polen 1939 1941 Darmstadt 2004 ISBN 3 534 18096 8 S 128 Dieter Schenk Hitlers Mann in Danzig Gauleiter Forster und die Verbrechen in Danzig Westpreussen Dietz Bonn 2000 ISBN 3 8012 5029 6 S 184Normdaten Person GND 127638180 lobid OGND AKS VIAF 163555834 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grossmann ErichKURZBESCHREIBUNG deutscher Mediziner SS Fuhrer und Senator fur Volksgesundheit der Freien Stadt DanzigGEBURTSDATUM 30 Januar 1902GEBURTSORT Danzig Provinz WestpreussenSTERBEDATUM 14 Dezember 1948STERBEORT Oerbke Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erich Grossmann amp oldid 225673505