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Erhard Kroeger 24 Marz 1905 in Riga Russisches Kaiserreich 24 September 1987 in Tubingen 1 war deutscher Politiker NSDAP und SS Oberfuhrer 1941 Erhard Kroeger Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Ausbildung und fruhe Karriere 1 2 Zweiter Weltkrieg 1 3 Nachkriegszeit 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenAusbildung und fruhe Karriere Bearbeiten Nach dem Schulbesuch studierte Kroeger Rechtswissenschaften an der Universitat Tubingen an der Universitat Dorpat und an der Albertus Universitat in Konigsberg Er schloss sein Studium mit der Promotion zum Dr jur ab Er war von 1923 bis 1935 Mitglied der Livonia Dorpat 2 1935 wurde er aus der Studentenverbindung ausgeschlossen 3 Politisch hatte Kroeger seine Anfange in der deutschvolkischen Bewegung in Lettland zu deren Fuhrer er schliesslich aufstieg Unter seiner Leitung naherte die Bewegung sich ab 1936 dem NS Staat immer weiter an 1938 siedelte Kroeger nach Berlin uber wo er am 23 Oktober in die SS aufgenommen wurde und fur die Volksdeutsche Mittelstelle zu arbeiten begann Im Dezember 1938 entwickelte Kroeger im Rahmen der NS Aussenpolitik in Bezug auf den osteuropaischen Raum die Konzeption die Nordstaaten als halbsouverane Staaten bestehen zu lassen 4 Am 22 Juli 1940 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 1 August desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 7 675 747 5 Zweiter Weltkrieg Bearbeiten nbsp Erhard Kroeger 2 v rechts beim Gesprach zwischen Wlassow Schilenkow und Goebbels Kroeger trat am 7 Juli 1940 als Abgeordneter fur das Wartheland im besetzten Polen in den nationalsozialistischen Reichstag ein Er gehorte diesem bis zum Ende der NS Herrschaft im Fruhjahr 1945 an Er leitete den deutschen Stab fur die Umsiedlung der Deutsch Balten aus Estland und Lettland in den Warthegau und wurde 1941 Leiter der Einwanderungsstelle Posen Nach dem Beginn des Russlandfeldzuges im Sommer 1941 leitete Kroeger bis November 1941 das Einsatzkommando 6 der Einsatzgruppe C das im ostlichen ruckwartigen Frontgebiet Massenerschiessungen von sowjetischen Funktionaren und sowjetischen Juden durchfuhrte Nach der Aufstellung der Wlassow Armee fungierte Kroeger als Verbindungsmann Heinrich Himmlers und der SS zum Stab von Wlassow Er war im SS Hauptamt im Ressort Volkstum tatig und wurde 1943 Leiter der Germanischen Leitstelle zur Rekrutierung auslandischer SS Manner in Paris und 1944 in Kopenhagen Nachkriegszeit Bearbeiten Bei Kriegsende tauchte Kroeger unter Bis 1962 lebte er unter falschen Namen in der Bundesrepublik Deutschland in der Schweiz und in Bologna Nachdem das Amtsgericht Wuppertal am 10 Januar 1962 einen Haftbefehl gegen Kroeger wegen des Verdachtes wahrend des Krieges an Massakern beteiligt gewesen zu sein ausgestellt hatte wurde er am 31 Dezember 1965 in Steinmaur Sunikon im Kanton Zurich verhaftet Das Land Nordrhein Westfalen stellte daraufhin einen offiziellen Auslieferungsantrag Kroeger argumentierte dass die Totungen politisch motiviert gewesen seien und daher nach dem Schweizer Recht keinen auslieferungswurdigen Tatbestand bilden wurden Das Schweizer Bundesgericht lehnte diesen Einwand jedoch ab und stimmte seiner Auslieferung zu 6 Nach der Auslieferung nach Deutschland und der Ausstellung eines zweiten Haftbefehls am 22 Februar 1966 wurde Kroeger vom 17 Mai 1966 bis zum 5 Oktober 1967 in Untersuchungshaft gehalten 7 Am 31 Juli 1969 wurde Kroeger vom Landgericht Tubingen zu drei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt 8 Verfahrensgegenstand war die Massentotung von Juden in der Westukraine zwischen Juni 1941 und Februar 1942 Schriften BearbeitenDie rechtliche Stellung des Auslanders in Lettland 1927 Dissertation Zur Mentalitat des baltischen Studenten In Baltische Monatsschrift 1928 S 100f Mit Hans Krieg Volksdeutsche Heimkehr 1940 Der Auszug aus der alten Heimat Die Umsiedlung der Baltendeutschen Veroffentlichungen des Instituts fur Deutsche Nachkriegsgeschichte Verlag der deutschen Hochschullehrer Zeitung Tubingen 1967 9 Literatur BearbeitenGabriele von Mickwitz Erhard Kroeger ein deutsches Leben 1905 1987 in Jahrbuch des baltischen Deutschtums 1995 S 163 195 Matthias Schroder Deutschbaltische SS Fuhrer und Andrej Vlassov Russland kann nur von Russen besiegt werden Erhard Kroeger Friedrich Buchardt und die Russische Befreiungsarmee 1942 1945 Schoningh Paderborn 2001 ISBN 3 506 77520 0 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Fischer Frankfurt 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Aktualisierte 2 Auflage Karl Heinz Grafe Vom Donnerkreuz zum Hakenkreuz Die baltischen Staaten zwischen Diktatur und Okkupation Edition Organon Berlin 2010 ISBN 978 3 931034 11 5 Kurzbiographie S 435 Manfred Handtke Unbehelligt in Tubingen gelebt In Schwabisches Tagblatt Tubingen 20 Januar 2018Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Erhard Kroeger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Baltische Historische Kommission Hrsg Eintrag zu Kroeger Erhard In BBLD Baltisches biografisches Lexikon digitalEinzelnachweise Bearbeiten Sterberegister des Standesamtes Tubingen Nr 834 1987 Album Livonorum hrsg vom Philisterverband der Livonia Lubeck 1972 Nr 1386 Gabriele von Mickwitz Die Rigaer Tageszeitung und die Affare Livonia In Jahrbuch des baltischen Deutschtums Jg 55 2008 S 101 121 John Hiden Contact or Isolation 1991 S 399 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 23380872 Sammlung der Entscheidungen des Schweizerischen Bundesgerichts Memento vom 16 Oktober 2010 imInternet Archive In BGE Band 92 I 108 Urteil vom 11 Mai 1966 i S Kroeger gegen Schweizerische Bundesanwaltschaft Roberta Arnold The ICC as a new instrument for repressing Terrorism 2004 S 42 https web archive org web 20020302080255 http www1 jur uva nl junsv brd files brd714 htm bei Justiz und NS Verbrechen einschlagiger Verlag des rechtsextremen MilieusNormdaten Person GND 12346322X lobid OGND AKS LCCN no00015814 VIAF 58618108 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kroeger ErhardKURZBESCHREIBUNG lettischer SS AngehorigerGEBURTSDATUM 24 Marz 1905GEBURTSORT RigaSTERBEDATUM 24 September 1987STERBEORT Tubingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erhard Kroeger amp oldid 235908198