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Das Erdbeerfroschchen Oophaga pumilio Syn Dendrobates pumilio ist eine Art aus der Familie der Baumsteigerfrosche Dendrobatidae ErdbeerfroschchenErdbeerfroschchen Oophaga pumilio SystematikUnterordnung NeobatrachiaUberfamilie DendrobatoideaFamilie Baumsteigerfrosche Dendrobatidae Unterfamilie DendrobatinaeGattung OophagaArt ErdbeerfroschchenWissenschaftlicher NameOophaga pumilio Schmidt 1857 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung 3 Ernahrung und Hautgift 4 Verhalten 5 Fortpflanzung 6 Evolution 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelbelegeBeschreibung BearbeitenErdbeerfroschchen erreichen eine Korpergrosse von lediglich 17 2 22 Millimeter 1 Ihre oft erdbeerrote Korperfarbung dient als Warnfarbe Aposematismus Daneben treten zahlreiche Farbvariationen auf von denen 15 bis 30 unterschieden werden 2 Dabei handelt es sich um einen Polymorphismus Verbreitung BearbeitenDer Lebensraum der Erdbeerfroschchen umfasst die Tropen und Subtropen an der Atlantikkuste von Nicaragua Suden uber Costa Rica bis in die Mitte von Panama in Mittelamerika Ihre Vorkommen liegen uberwiegend auf dem Land in feuchten Flachgebieten und gebirgsnahen Waldgebieten grossere Populationen finden sich aber auch auf Ruderalflachen wie Plantagen 1 Ernahrung und Hautgift BearbeitenErdbeerfroschchen ernahren sich hauptsachlich von Schuppenameisen 3 daneben werden kleine Gliederfusser Kafer und Schnabelkerfe angenommen 4 Wie viele andere Baumsteigerfrosche sondert auch das Erdbeerfroschchen Gift uber die Hautoberflache ab Hauptkomponenten der toxischen Alkaloide sind Pumiliotoxine und Allopumiliotoxine 5 3 Insbesondere auf der Ameisenkost beruht die Fahigkeit zur Giftakkumulation 6 3 7 Schuppenameisen wie die Gattungen Brachymyrmex und Paratrechina produzieren neben Ameisensaure die giftigen Alkaloide Pumiliotoxine 3 Da die Froschchen aber selber keine Gifte produzieren konnen und sie fur die Giftakkumulation auf ihre Nahrung angewiesen sind bleiben sie in Gefangenschaft ohne Futterung mit Schuppenameisen giftfrei 3 Da sich die Habitate der Erdbeerfroschchen nicht mit denen bestimmter Ameisenarten decken sind die Hautgifte ziemlich variabel auch zwischen den Geschlechtern gibt es Unterschiede 8 232 toxische Alkaloide wurden in der Haut von Erdbeerfroschchen identifiziert 5 source source Ruf eines mannlichen ErdbeerfroschchensVerhalten BearbeitenErdbeerfroschchen sind tagaktiv und uberwiegend landbewohnend 9 Oft halten sie sich im Laubstreu auf Mannchen sind sehr standorttreu und bewachen kleine Reviere 10 Verbreitung und Territoriumsbildung der Erdbeerfroschchen hangen wahrscheinlich von der Verbreitung der bevorzugten Ameisen ab 3 Der Ruf des Mannchens erinnert an das Summen einer Biene Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Erdbeerfroschchen in der La Gruta Farbvariante aus der Provinz Colon Panama nbsp Erdbeerfroschchen in der Blue jeans FarbvarianteAnders als bei den meisten Froschen findet keine Umklammerung der Weibchen durch die Mannchen statt Amplexus sondern die Partner nahern sich bauchlings ventral einander Die Weibchen platzieren dann 3 5 Eier auf einem uberwiegend trockenen Bromelientrichter oder ahnlichem und die Mannchen besamen die Eier 11 Danach werden die befruchteten Eier durch das mannliche Elterntier bewacht und taglich mit Wasser befeuchtet welches es in seiner Kloake transportiert Die Kaulquappen schlupfen nach etwa 10 Tagen 12 13 Das Froschweibchen transportiert jeweils eine Kaulquappe auf ihrem Rucken um sie einzeln in wassergefullten Bromelientrichtern Phytotelma abzusetzen In Gefangenschaft wurden selten auch Mannchen dabei beobachtet Die Brutpflege durch die Mutter dauert ungefahr sechs Wochen Jede Bromelie wird einzeln im Abstand weniger Tage von der Froschmutter aufgesucht die fur ihren Nachwuchs jeweils mehrere Abortiveier bzw unbefruchtete Nahreier produziert 12 14 Die intensive Pflege wird durch den hohen Laichverlust erklart nur 5 12 der Eier entwickeln sich zu Kaulquappen 15 Das Erdbeerfroschchen ist die erste Froschart bei der ein derartiges Brutpflegeverhalten beobachtet wurde 6 In Gefangenschaft wurden der Versuch unternommen die Kaulquappen mit Algen oder Laich anderer Frosche zu futtern mit geringem Erfolg Erdbeerfroschchenlarven sind obligate Eierfresser der neue Gattungsname Oophaga Eierfresser nimmt direkt auf die Ernahrung der Kaulquappen durch Oophagie Bezug 16 Nach etwa einem Monat machen die Erdbeerfroschchenkaulquappen innerhalb weniger Tage eine Metamorphose durch Solange bleiben sie noch in der Nahe ihrer Bromelie Evolution BearbeitenVermutlich erfolgte die Entwicklung der elterlichen Pflegefursorge erst nach Schliessung der mittelamerikanischen Landverbindung im Pliozan 17 Literatur BearbeitenDarrel R Frost Amphibian species of the world an online reference Version 5 3 12 Februar 2009 Electronic Database American Museum of Natural History New York USAWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Oophaga pumilio Album mit Bildern Videos und Audiodateien Oophaga pumilio in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von Frank Solis u a 2008 Abgerufen am 2 Januar 2009 bensjungle Gattung Oophaga enthalt mehrseitig Art Daten abgerufen am 25 August 2013Einzelbelege Bearbeiten a b J M Savage The amphibians and reptiles of Costa Rica University of Chicago Press Chicago and London 2002 K Summers T W Cronin T Kennedy Variation in spectral reflectance among population of Dendrobates pumilio the strawberry poison frog in the Bocas del Toro Archipelago Panama In Journal of Biogeography Band 30 2002 S 35 53 a b c d e f Konrad Staudt et al Foraging behaviour and territoriality of the strawberry poison frog Oophaga pumilio in dependence of the presence of ants In Amphibia Reptilia Band 31 Nr 2 2010 S 217 227 doi 10 1163 156853810791069100 J W Daly C W Myers Toxicity of Panamanian poison frogs Dendrobates some biological and chemical aspects In Science Band 156 1967 S 970 973 a b Ralph A Saporitoet al Spatial and temporal patterns of alkaloid variation in the poison frog Oophaga pumilio in Costa Rica and Panama over 30 years In Toxicon Band 50 Nr 6 2007 S 757 778 a b T Grant et al Phylogenetic systematics of dart poison frogs and their relatives Amphibia Athesphatanura Dendrobatidae In Bulletin of the American Museum of Natural History Band 299 2006 S 1 262 N Cohen R Stebbins A natural history of Amphibians Princeton University Press Princeton NJ 1995 Ralph A Saporitoet al Sex Related Differences in Alkaloid Chemical Defenses of the Dendrobatid Frog Oophaga pumilio from Cayo Nancy Bocas del Toro Panama In Journal of Natural Products Band 73 Nr 3 2009 S 317 321 doi 10 1021 np900702d https apiv3 iucnredlist org api v3 taxonredirect 55196 IUCN Redlist Eintrag M A Donnelly Reproductive phenology and age structure of Dendrobates pumilio in northeastern Costa Rica In Journal of Herpetology Band 23 1989 S 362 367 C W Myers J W Daly V Martinez An arboreal poison frog Dendrobates from western Panama In American Museum Novitates Band 2783 1984 S 1 20 a b A Haase H Prohl Female activity patterns and aggressiveness in the strawberry poison frog Dendrobates pumilio Anura Dendrobatidae In Amphibia Reptilia Band 23 2002 S 129 140 S Limerick Courtship behavior and ovipo sition of the poison arrow frog Dendrobates pumilio In Herpetologica Band 36 1980 S 69 71 J Stynoski Y Torres Mendoza et al 2014 Evidence of maternal provisioning of alkaloid based chemical defenses in the strawberry poison frog Oophaga pumilio Ecology 95 3 587 593 doi 10 1890 13 0927 1 H Prohl Walter Hodl Parental investment potential reproductive rates and mating system in the strawberry dart poison frog Dendrobates pumilio In Behavioral Ecological Sociobiology Band 46 1999 S 215 220 J Stynoski Y Torres Mendoza et al 2014 Evidence of maternal provisioning of alkaloid based chemical defenses in the strawberry poison frog Oophaga pumilio Ecology 95 3 587 593 doi 10 1890 13 0927 1 K Summers L A Weigt P Boag E Bermingham The evolution of female parental care in poison frogs of the genus Dendrobates Evidence from mitochondrial DNA sequences In Herpetologica Band 55 Nr 2 1999 S 254 270 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erdbeerfroschchen amp oldid 235350718