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Epidius ist ein romischer Flussgott zugehorig dem kampanischen Fluss Sarnus in der Nahe von Pompeji kultisch verehrt am Fluss und in der anliegenden oskisch samnitischen Stadt Nuceria Inhaltsverzeichnis 1 Der Mythos 2 Literarische Einordnung 2 1 Mythos 2 2 Marchen 2 3 Genealogie 3 Rezeption 4 Quelle 5 Literatur 6 AnmerkungenDer Mythos BearbeitenSueton uberliefert den Mythos durch den Mund des gleichnamigen Rhetors Marcus Epidius Dieser Rhetor Epidius behauptete er stamme von Gaius Epidius aus Nuceria ab der sich so wird erzahlt einst in die Quelle des Flusses Sarnus gesturzt habe kurz danach sei er mit Stierhornern 1 wieder aufgetaucht und sofort wieder verschwunden und daraufhin zu den Gottern gezahlt worden 2 Der Mythos erzahlt die wundersame Vergottlichung Apotheose eines Nucerinus eines Burgers von Nuceria moglicherweise eines Urahnen der Gens Epidia die in dieser Region stark vertreten war In dem benachbarten Pompeii kommt Ep idius als Praenomen vor und ungemein oft begegnet dort wie uberhaupt im oskischen Gebiet der Gentilname E pidius 3 Literarische Einordnung BearbeitenDie Erzahlung uber den Flussgott gehort zu den antiken Mythen und Marchen und findet Verwendung im Ahnenkult und in der Ahnenverehrung der genealogischen Familiendichtung Mythos Bearbeiten Das von Griechen gegrundete Nuceria und der nach griechischem Vorbild gehornte Flussgott legen es nahe dass der Mythos griechischen Ursprungs ist 4 Marchen Bearbeiten Epidius sicherlich ein regionaler Schutzgott gehort zu den Indigeten 5 Die sagenhafte Erzahlung verankert in der landlichen Region und ohne epische Dimension ist ein volkstumliches Marchen Eine Eigenthumlichkeit dieser Indigeten ist es dass sie zwar menschlich leben aber dann auf eine geisterhafte Weise verschwinden nicht wie die Homerischen Helden sterben sondern entruckt aber dadurch zugleich verklart und erhoht werden Der gewohnliche Ausdruck dafur ist non comparuit oder nusquam apparuit was unserm ward nicht mehr gesehen entspricht 6 Auch Epidius ward nicht mehr gesehen non comparuisse 2 was dem Deus indiges einen marchenhaften Duktus verleiht 7 Genealogie Bearbeiten 146 v Chr wurde Griechenland romische Provinz und der Braindrain nach Rom setzte ein Die gebildeten Griechen brachten die Tradition der genealogischen Familiendichtung mit und setzten sie fur den Ahnenkult und die Ahnenverehrung der vornehmen romischen Familien ein Die vielen Griechen die als Hausfreunde Hauslehrer Haussklaven oder als Rhetoren und Grammatiker in Rom lebten hatten bald die Genugthuung der vornehmen Romerwelt ihre Huldigung nun auch in dieser Form darbringen zu konnen 8 Vor diesem Hintergrund liegt es nahe dass der Mode entsprechend auch ein Rhetor in der 1 Halfte des 1 Jahrhunderts v Chr in seiner Ahnenreihe einen marchenhaften Anfang entdeckte und moglicherweise ausmalte namlich Marcus Epidius In torichter Grosstuerei ruhmte er sich ein Abkommling eines C Epidius aus Nuceria zu sein 9 Rezeption Bearbeiten nbsp Der Schmetterling Theclopsis Epidius Name fur Gattung der Krabbenspinnen aus der Familie der Thomisidae beschrieben vom Zoologen Tamerlan Thorell 1877 Name fur Schmetterling aus der Familie der Lycaenidae beschrieben von den Zoologen Godman und Salvin 1887 Quelle BearbeitenSueton Fragmente uber die beruhmten Rhetoren herausgegeben von August Reifferscheid C Suetoni Tranquilli praeter Caesarum libros reliquiae Die Uberreste des Gaius Suetonius Tranquillus ohne die Bucher uber die Caesaren Verlag Teubner Leipzig 1860 Seite 124 De rhetoribus Nr 4 28 books google deLiteratur BearbeitenJulius Brzoska Epidius 2 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band VI 1 Stuttgart 1907 Sp 59 f Friedrich Munzer Epidius 1 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band VI 1 Stuttgart 1907 Sp 58 f Ludwig Preller Romische Mythologie Band 1 Weidmannsche Buchhandlung 3 Auflage von Henri Jordan Berlin 1881 S 95 99 Mythen Marchen und die genealogische Familiendichtung Georg Wissowa Abhandlungen zur romischen Religions und Stadtgeschichte Verlag C H Beck Munchen 1904 S 135 Anmerkung 1 Sage griechischen Ursprungs Anmerkungen Bearbeiten Munzen aus Nuceria zeigen einen Jungling mit Widderhornern Munze aus Nuceria a b hic Epidius ortum se a C Epidio Nucerino praedicabat quem ferunt olim praecipitatum in fontem fluminis Sarni paulo post cum cornibus taureis extitisse ac statim non comparuisse in numeroque deorum habitum Sueton Reifferscheid S 124 Friedrich Munzer Epidius 1 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band VI 1 Stuttgart 1907 Sp 58 f Wissowa Abhandlungen zur romischen Religions und Stadtgeschichte S 135 Textarchiv Internet Archive Anmerkung 1 Die Geschichte von C Epidius aus Nuceria ist eine griechische Sage wie die zu Grunde liegende Vorstellung von gehornten Flussgottern zeigt Sammelbegriff fur heimische Gottheiten oft vergotterte Vorfahren lokale Schutzgotter siehe Georges unter dem Singular Indiges 1 zeno org Lewis Short unter Indigetes perseus tufts edu Ludwig Preller Romische Mythologie Band 1 S 95 Ludwig Preller Romische Mythologie Band 1 S 97 Ja derselbe Glaube und derselbe Ausdruck wiederholt sich auch von einem Flussgott in Campanien Epidius was dann wieder wohl auf einen lebhaften Zug zum Mahrchen hindeutet aber keineswegs auf eine Anlage zur Heldensage und zur epischen Dichtung Ludwig Preller Romische Mythologie Band 1 S 99 Julius Brzoska Epidius 2 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band VI 1 Stuttgart 1907 Sp 59 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Epidius Mythologie amp oldid 232496102