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Das Engadin Felsenblumchen Draba ladina auch Ladiner Felsenblumchen genannt ist ein im Unterengadin endemischer Vertreter der Felsenblumchen Draba Engadin FelsenblumchenEngadin Felsenblumchen Draba ladina in VollbluteSystematikEurosiden IIOrdnung Kreuzblutlerartige Brassicales Familie Kreuzblutler Brassicaceae Tribus ArabideaeGattung Felsenblumchen Draba Art Engadin FelsenblumchenWissenschaftlicher NameDraba ladinaBraun Blanq Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Vorkommen 3 Forschungsgeschichte 4 Gefahrdung 5 Bilder 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksBeschreibung BearbeitenDas Engadin Felsenblumchen ist eine ausdauernde krautige Pflanze die eine Wuchshohe von 1 bis 5 Zentimetern erreicht 1 und in ziemlich dichten bis 8 Zentimeter grossen 1 Polstern wachst 2 Der Stangel ist blattlos unverzweigt und abgesehen von einigen Sternhaaren im unteren Teil kahl 1 Die in einer grundstandigen Rosette angeordneten Laubblatter sind bis 8 Millimeter lang 1 breit lanzettlich bis eiformig lanzettlich am Rand ungezahnt 2 Sie sind vor allem am Rand und auf der Unterseite mit zahlreichen bis uber 1 Millimeter langen einfachen Haaren besetzt sowie einzelnen Sternhaaren 1 Die Blutezeit reicht von Juli bis August 1 Die Bluten stehen zu wenigen in einer Traube an kurzen zur Fruchtzeit abstehenden Stielen 2 Die blassgelben trocken weisslichen Kronblatter sind 3 5 bis 5 mm lang 1 am Grund genagelt an der Spitze ausgerandet 2 Das 5 bis 9 Millimeter lange Schotchen ist spindelformig und mit wenigen kurzen einfachen Haaren besetzt 1 Der Griffel ist zur Fruchtzeit 0 7 bis 1 2 mm lang 1 Je Fach sind funf bis acht braune 1 1 bis 1 5 mm lange Samen enthalten 2 Draba ladina ist tetraploid mit einer Chromosomenzahl von 2n 32 2 3 Vorkommen BearbeitenDas Engadin Felsenblumchen kommt nur in der Gebirgskette nordlich vom Ofenpass im Unterengadin vor und wachst hier in der subnivalen Stufe oberhalb von 2600 m Das hochste Vorkommen dieser Art wird mit 3085 m angegeben Sie besiedelt Ritzen und Absatze von Dolomitfelsen Pflanzensoziologisch hat es sein Optimum in Gesellschaften des Unterverbands Potentillenion caulescentis 4 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt amp al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 2 massig trocken Lichtzahl L 5 sehr hell Reaktionszahl R 5 basisch Temperaturzahl T 1 alpin und nival Nahrstoffzahl N 1 sehr nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 4 subkontinental 5 Forschungsgeschichte BearbeitenJosias Braun Blanquet entdeckte diese Art 1917 in den Unterengadiner Dolomiten und beschrieb sie 1919 6 Er ordnete sie der in den Alpen nicht vorkommenden Sektion Chrysodraba DC zu Karl Peter Buttler vermutete dass Draba ladina auf Grund der Chromosomenzahl als Allotetraploide aus einer Kreuzung zwischen Draba aizoides und Draba tomentosa hervorgegangen ist 7 Alex Widmer und Matthias Baltisberger konnten 1999 mit molekulargenetischen Methoden Draba aizoides als vaterlichen Vorfahren von Draba ladina identifizieren wahrend Draba tomentosa auf Grund der ahnlichen Chloroplasten die nur mutterlicherseits vererbt werden konnen als mutterlicher Vorfahr bestimmt werden konnte Die Entstehung von Draba ladina geht auf ein einziges Hybridisierungs Ereignis zuruck Sie vermuten auch dass die Art nicht sehr alt ist und wahrscheinlich postglazial entstanden ist 8 Gefahrdung BearbeitenDie Art wurde in der Roten Liste von 1991 als selten R eingestuft In der Roten Liste von 2002 wurde sie nach den Kriterien der IUCN als stark gefahrdet EN eingestuft 9 Auf Grund der zu erwartenden Veranderungen an den Standorten ist davon auszugehen dass diese Einstufung noch verscharft werden konnte Bilder Bearbeiten nbsp Vollblute nbsp FruchtendLiteratur BearbeitenJosias Braun Blanquet Uber die obersten Grenzen pflanzlichen Lebens im Gipfelbereich des Schweizerischen Nationalparks In Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchungen des schweizerischen Nationalparks NF Band 6 Band 39 ISSN 1010 3570 Nationalpark Museum Chur 1958 S 119 142 PDF Datei Gerhart Wagner Das Engadiner Hungerblumchen In Terra Grischuna Band 48 Nr 3 1989 ISSN 1011 5196 S 24 26 auch Sonderabdruck Manfred A Fischer Karl Oswald Wolfgang Adler Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 3 verbesserte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2008 ISBN 978 3 85474 187 9 S 647 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i Christoph Kasermann EN Draba ladina Braun Blanq Ladiner Hungerblumchen Brassicaceae In Christoph Kasermann Daniel M Moser Hrsg Merkblatter Artenschutz Blutenpflanzen und Farne Bundesamt fur Umwelt Wald und Landschaft Bern 1999 S 126 127 PDF Datei a b c d e f Karl Peter Buttler Zytotaxonomische Untersuchungen an mittel und sudeuropaischen Draba Arten In Mitteilungen der Botanischen Staatssammlung Munchen Band 6 Nr 2 1967 S 275 362 online Jaakko Jalas Juha Suominen Raino Lampinen Hrsg Atlas Florae Europaeae Distribution of Vascular Plants in Europe 11 Cruciferae Ricotia to Raphanus Akateeminen Kirjakauppa amp Tiedekirja The Committee for Mapping the Flora of Europe amp Societas Biologica Fennica Vanamo Helsinki 1996 ISBN 951 9108 11 4 S 92 David Aeschimann Konrad Lauber Daniel Martin Moser Jean Paul Theurillat Flora Alpina Ein Atlas samtlicher 4500 Gefasspflanzen der Alpen Band 1 Paul Haupt Bern Stuttgart Wien 2004 ISBN 3 258 06600 0 S 552 Info Flora 1 Josias Braun Blanquet Uber zwei neue Phanerogamenspezies aus den Alpen In Verhandlungen der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft Band 100 Nr 2 1919 ISSN 0080 7362 S 117 118 Digitalisat Karl Peter Buttler Draba dolomitica Buttler eine ubersehene Art der Dolomiten und der Brenneralpen Merkmale Verbreitung Verwandtschaft In Mitteilungen der Botanischen Staatssammlung Munchen Band 8 1969 S 539 566 Digitalisat Alex Widmer Matthias Baltisberger Molecular evidence for allopolyploid speciation and a single origin of the narrow endemic Draba ladina Brassicaceae In American Journal of Botany Band 86 Nr 9 1999 ISSN 0002 9122 S 1282 1289 HTML Volltext PDF Datei 109 kB D Moser A Gygax B Baumler N Wyler R Palese Rote Liste der gefahrdeten Arten der Schweiz Farn und Blutenpflanzen Vollzug Umwelt VU VU 9006 D Bundesamt fur Umwelt BAFU 2002 S 59 Online PDF 1 1 MB abgerufen am 24 August 2021 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Engadin Felsenblumchen Draba ladina Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Draba ladinaBraun Blanq In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Engadin Felsenblumchen amp oldid 226410250