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Emmy Diemer Nicolaus geb Nicolaus 31 Januar 1910 in Giessen 1 Januar 2008 in Stuttgart war eine deutsche Politikerin der FDP DVP Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Partei 3 Abgeordnete 4 Ehrungen und Auszeichnungen 5 Veroffentlichungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben und Beruf BearbeitenEmmy Diemer Nicolaus wuchs in Giessen auf Sie verliess bereits mit 16 Jahren als sie sich verlobt hatte ihr Elternhaus und brach die Schule ab Nach dem fruhen Unfalltod ihres Mannes holte sie ihr Abitur nach und studierte ab 1933 Rechtswissenschaften sowie Volks und Betriebswirtschaftslehre in Giessen Nach dem ersten Staatsexamen 1937 wurde sie an der Ludwigs Universitat Giessen mit ihrer Arbeit uber den Grundbuchberichtigungszwang promoviert 1 Ab 1938 arbeitete sie zunachst bei der I G Farben in Ludwigshafen am Rhein Nachdem sie ihren zweiten Ehemann geheiratet hatte zog sie 1940 mit ihrer Familie nach Stuttgart wo sie bis zum Kriegsende als Schadenssachbearbeiterin fur die Wurttembergische Feuerversicherung arbeitete und 1944 ihr zweites Staatsexamen ablegte Da sie von den Nationalsozialisten nicht zur Rechtsanwaltschaft zugelassen wurde konnte sie diesen Beruf erst nach Kriegsende ergreifen Neben ihrer Berufstatigkeit war Emmy Diemer Nicolaus auch ehrenamtlich fur den Deutschen Juristinnenbund tatig Seit Ende der 1950er Jahre war die dreifache Mutter geschieden Der Plan der sozialliberalen Regierung sie zur Richterin am Bundesverfassungsgericht zu machen scheiterte 1971 am Widerstand der Unionsparteien Partei BearbeitenDiemer Nicolaus trat 1946 beeinflusst durch Aufsatze Wolfgang Haussmanns der DVP bei deren Landesvorstand nun FDP DVP sie auch von 1959 bis 1971 angehorte Sie war bis zu ihrem Tode Ehrenvorsitzende des FDP DVP Kreisverbandes Stuttgart Abgeordnete BearbeitenVon 1946 bis 1950 war Emmy Diemer Nicolaus Gemeinderatin in Stuttgart Danach war sie von 1950 bis 1952 Mitglied des Landtages von Wurttemberg Baden bzw nach dem Zusammenschluss von Wurttemberg Baden Wurttemberg Hohenzollern und Baden 1952 bis 1957 Mitglied des Landtages von Baden Wurttemberg Hier setzte sie sich besonders fur eine liberale Verfassung fur Baden Wurttemberg ein 1957 wurde Diemer Nicolaus uber die Landesliste der FDP in Baden Wurttemberg in den Deutschen Bundestag gewahlt Dort war sie Expertin ihrer Fraktion fur Haushalts und Verfassungsfragen Von Januar 1963 bis 1965 war sie stellvertretende Vorsitzende des Rechtsausschusses Sie gehorte auch dem Sonderausschuss fur die Grosse Strafrechtsreform an wo sie sich fur die Resozialisierung straffallig Gewordener einsetzte Resozialisierung sollte den alten Rache und Suhnegedanken ersetzen 2 Dafur forderte sie auch einen Ausbau der sozialtherapeutischen Anstalten und fur arbeitende Strafgefangene eine angemessene Bezahlung ihrer Leistungen um den Unterhalt fur die Familien zu sichern das Opfer der Straftat zu entschadigen und eine Ruckzahlung von Schulden zu ermoglichen 3 Ausserdem engagierte sie sich fur die Gleichberechtigung von Mann und Frau indem sie u a als eine der ersten Politiker Teilzeitarbeit fur berufstatige Frauen forderte In der Debatte um den 218 StGB engagierte sich Emmy Diemer Nicolaus fur die Einfuhrung der ethischen Indikation bei einer Schwangerschaft aufgrund einer Vergewaltigung Ausserdem hatte sie entscheidenden Anteil an der Reform des Ehe und Scheidungsrechts das heute anstelle des Schuldprinzips vom Zerruttungsprinzip ausgeht Von 1971 bis 1973 war Diemer Nicolaus Mitglied der Beratenden Versammlung des Europarates Unterlagen uber ihre Tatigkeit fur die FDP im Deutschen Bundestag liegen im Archiv des Liberalismus der Friedrich Naumann Stiftung fur die Freiheit in Gummersbach Ehrungen und Auszeichnungen BearbeitenSie wurde mit dem Verdienstkreuz 1 Klasse der Bundesrepublik Deutschland und 1973 mit dem Grossen Verdienstkreuz 4 sowie mit der Verdienstmedaille des Landes Baden Wurttemberg geehrt Veroffentlichungen BearbeitenEs gibt keine spezielle Politik fur Frauen In Birgit Meyer Frauen im Mannerbund Politikerinnen in Fuhrungspositionen von der Nachkriegszeit bis heute Campus Verlag Frankfurt am Main u a 1997 ISBN 3 593 35889 1 S 163 190 Literatur BearbeitenIna Hochreuther Frauen im Parlament Sudwestdeutsche Abgeordnete seit 1919 Herausgegeben vom Landtag Baden Wurttemberg und der Landeszentrale fur politische Bildung Baden Wurttemberg Theiss Stuttgart 1992 ISBN 3 8062 1012 8 Orla Maria Fels Eine leidenschaftliche Verteidigerin des Rechtsstaates Emmy Diemer Nicolaus In Liselotte Funcke Hrsg Frei sein um andere frei zu machen Stuttgart 1984 S 194 201 Stadtarchiv Stuttgart Hrsg Trummerfrauen der Kommunalpolitik Frauen im Stuttgarter Gemeinderat 1945 1960 Stuttgart 2013 S 19 f Weblinks BearbeitenWenn die Feier vorbei ist spielt die Zeugin Klavier Memento vom 30 Januar 2003 im Internet Archive In Stuttgarter Zeitung April 2002 Einzelnachweise Bearbeiten Katalog der Deutschen Nationalbibliothek http d nb info 576866830 Ina Hochreuther Frauen im Parlament Sudwestdeutsche Abgeordnete seit 1919 Herausgegeben vom Landtag Baden Wurttemberg und der Landeszentrale fur politische Bildung Baden Wurttemberg Theiss Stuttgart 1992 ISBN 3 8062 1012 8 S 179 Orla Maria Fels Eine leidenschaftliche Verteidigerin des Rechtsstaates Emmy Diemer Nicolaus In Liselotte Funcke Hrsg Frei sein um andere frei zu machen Stuttgart 1984 S 194 201 Bekanntgabe von Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland In Bundesanzeiger Jg 25 Nr 111 16 Juni 1973 Normdaten Person GND 140771867 lobid OGND AKS VIAF 107761225 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Diemer Nicolaus EmmyALTERNATIVNAMEN Nicolaus Emmy Geburtsname Wallenfels EmmyKURZBESCHREIBUNG deutsche Politikerin FDP DVP MdL und MdBGEBURTSDATUM 31 Januar 1910GEBURTSORT GiessenSTERBEDATUM 1 Januar 2008STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emmy Diemer Nicolaus amp oldid 235547956