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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Friedrich Emil Heyn 5 Juli 1867 in Annaberg 1 Marz 1922 in Berlin war Eisenhutteningenieur und gilt als Nestor der Metallkunde und der Metallographie Er war der Begrunder neuer mikroskopischer Untersuchungsverfahren fur Metalle und Legierungen Emil Heyn Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Schulzeit und Studium 1 2 Privatleben 2 Beruf 2 1 Zusammenarbeit mit Adolf Martens 3 Das Kaiser Wilhelm Institut fur Metallforschung in Neubabelsberg 4 Publikationen Auswahl 5 Die Heyn Denkmunze 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksLeben Bearbeiten nbsp Obere Badergasse 2 Annaberg Geburtshaus von Emil Heyn nbsp Obere Badergasse 2 Annaberg Gedenktafel Emil HeynFriedrich Emil Heyn wurde als Sohn des Bergmannsschneiders Wilhelm Emil Heyn und seiner Ehefrau Johanna geboren Die Familie Heyn wohnte in der damaligen Silberstrasse 957 der spateren Oberen Badergasse 2 in Annaberg Sie gehort wie aus den Archivunterlagen der Ev luth Kirche Annaberg hervorgeht zu den Nachkommen des um 1492 in Staffelstein Franken geborenen und ab 1523 in der Bergstadt Annaberg wirkenden deutschen Rechenmeisters und Bergbeamten Adam Ries Ab dem 20 April 1872 war die Familie Heyn in Freiberg Sachsen wohnhaft Zusammen mit seinen Eltern wohnte Friedrich Emil Heyn u a in der Freiberger Kesselgasse Burgstrasse Rinnengasse Akademiestrasse und Korngasse Sein Vater der am 6 Dezember ein Gewerbe als Herrenkleidermacher Wascher von Herrenkleidern bei der Stadt anmeldete erhielt am 13 Januar 1881 das Burgerrecht der Stadt Schulzeit und Studium Bearbeiten Nach dem Besuch der Knabenburgerschule von 1874 bis 1881 und dem Stadtischen Realgymnasium von 1881 bis 1886 in Freiberg die er zum Teil mit Uberspringungen einzelner Klassen durchlief arbeitete er praktisch in einigen Huttenwerken im Freiberger Bezirk Sein Interesse fur die Gewinnung Be und Verarbeitung sowie die Prufung der Metalle wurde dort bereits nachhaltig geweckt Aufgrund seines uberdurchschnittlichen Wissens und seiner sehr guten praktischen Erfahrungen konnte er bereits 1886 als 3440 Student an der Kgl Sachs Bergakademie zu Freiberg immatrikuliert werden und begann sein Studium am 4 Mai 1886 Wahrend seines Studiums wurde er 1886 Mitglied der Freiberger Burschenschaft Gluckauf 1 An der Bergakademie Freiberg studierte er von 1886 bis 1890 Eisenhuttenkunde vor allem bei Adolf Ledebur 1837 bis 1906 Von ihm wird angenommen dass er damals noch Vorbehalte gegen die spater von Emil Heyn akribisch aus der Empirie in den Status einer Technikwissenschaft entwickelte Metallographie hatte Ledebur der erste Ordinarius fur Eisenhuttenkunde erkannte fruhzeitig die hohe wissenschaftliche Begabung von Emil Heyn der mit grossem Ernst und rastlosem Fleiss studierte und widmete ihm somit sein besonderes Interesse Nachdem Heyn die Prufung in den Fachern Mathematik anorganische Chemie Mineralogie Experimentalphysik Lotrohrprobierkunde Aufbereitungslehre analytische Chemie Eisenhuttenkunde Eisenprobierkunde metallurgische Technologie und Maschinenlehre mit der allgemeinen Zensur Ausgezeichnet bestanden sowie seine fachmannische Examensarbeit eingereicht hatte und von Ledebur mit Bestnote diplomiert wurde erhielt er am 19 Dezember 1890 das Zeugnis der akademischen Reife fur das Fach eines Eisenhutteningenieurs Zuvor nahm Emil Heyn von August bis Dezember 1890 als junger Diplomand an einer Expedition nach Schweden Klefva Bruk teil um die dortigen aufgeschlossenen Goldgruben auf Abbauwurdigkeit zu prufen Bei der Teilnahme am Preis Stenographieren auf der Generalversammlung des Koniglichen Stenographischen Instituts im Fruhjahr 1890 in Zschopau erzielte Emil Heyn den 1 Preis im Diktat in der Schnelligkeit von 80 bis 100 Wortern in der Minute und einer Gesamtzeit von funf Minuten Privatleben Bearbeiten Am 4 April 1895 heiratete Emil Heyn Elfriede Papenheim im Rahmen einer Haustrauung Elfriede 18 Januar 1872 in Horde war die Tochter des Kaufmanns Heinrich Friedrich Papenheim und Elfriede Halbach Aus der Ehe der beiden gingen zwei Kinder hervor eine Tochter und ein Sohn Seine letzte Ruhestatte fand er auf dem damaligen Dorffriedhof Dahlem neben seinem vaterlichen Freund Adolf Martens Beruf BearbeitenNach dem sehr gut bestandenen Examen ging Emil Heyn in die Praxis und zog dafur am 1 November 1891 in das Ruhrgebiet Dort arbeitete er vom 1 Januar 1891 bis zum 30 November 1892 als Ingenieur und Laborant in den Chemischen Laboratorien im Gussstahlwerk bei der Friedrich Krupp Aktiengesellschaft in Essen wo er umfangreiche metallkundliche und metallographische Untersuchungen ubertragen bekam Anschliessend war er im Eisenwerk des damaligen Dortmund Horder Bergwerks und Huttenvereins in Horde in Westfalen im Laboratorium von November 1892 bis Oktober 1893 als Chemiker und anschliessend bis Ende Oktober 1894 als Ingenieur und Konstrukteur fur den Neubau zweier Hochofen mit samtlichen Nebeneinrichtungen tatig Danach folgte Emil Heyn dem Ruf an die Konigliche Ober Realschule Gleiwitz Gliwice in O S wo er seine padagogische Begabung autodidaktisch pragte und wo er von Anfang November 1894 bis Ende Marz 1896 als Lehrer an der dort eingegliederten Fachschule die Facher Huttenkunde Chemie Physik Kristallographie und Laborkunde unterrichtete Nachdem die Konigliche Oberschlesische Maschinenbau und Huttenschule Gleiwitz gegrundet wurde lehrte Emil Heyn an dieser Einrichtung als etatmassiger Lehrer von April 1896 bis Marz 1898 dieselben Unterrichtsfacher Bedingt durch die hohe Lehrbelastung blieb ihm kein Freiraum fur die Forschung Da Heyn in der Lehrtatigkeit keine innere Befriedigung fand nahm er 1898 eine ihm von seinem Lehrer Adolf Ledebur vermittelte und vom damaligen Leiter der Mechanisch Technischen Versuchsanstalt der Kgl Technischen Hochschule Berlin Charlottenburg Adolf Martens 1850 bis 1914 angebotene Stelle als Mitarbeiter und Assistent an Sein Schritt erfolgte genau zu der Zeit des Ubergangs von der vorwiegend empirischen zur wissenschaftlichen Werkstoffprufung Sein Wechsel zu Adolf Martens dem Vater der systematischen Metallographie und Nestor der wissenschaftlichen mechanischen Materialprufung war fur seine Zukunft und fur die Entwicklung der von ihm spater vertretenen Technikwissenschaft Metallkunde von ausschlaggebender Bedeutung In den Berliner Versuchsanstalten dem spateren Koniglichen Materialprufungsamt Berlin erkannte zuerst Adolf Martens den praktischen Wert der damals noch in den Anfangen steckenden metallographischen Untersuchungsmethoden Wenn diese Anfang des 19 Jahrhunderts umgehend zum wichtigen Rustzeug der Metalle verarbeitenden Industriezweige geworden sind so ist das vor allem ein Verdienst von Adolf Martens aber noch mehr seines Leiters der Abteilung Metallographie und Unterdirektor der drei chemisch physikalischen Abteilungen Emil Heyn Zusammenarbeit mit Adolf Martens Bearbeiten Emil Heyn lernte ab 1898 in den mechanisch technischen Versuchsanstalten der Technischen Hochschule Berlin bei Adolf Martens alle damaligen in der Anwendung befindlichen metallographischen Untersuchungsmethoden kennen Damit ging sein Streben in Erfullung werkstoffkundliche Grundlagenforschung betreiben zu konnen und unverstandene Zusammenhange bei Materialien insbesondere bei den Metallen aus ihrem Aufbau zu erklaren Seine erste ihm ubertragene Aufgabe war die von Adolf Martens begrundeten neuen Untersuchungsverfahren der Metalle und Legierungen auf mikroskopischem Wege weiter auszubauen Sehr hilfreich fur ihn war bei seinen Untersuchungen von Eisen und Stahl die von Martens fur Vergleichs und Lehrzwecke geschaffene Sammlung von 120 Schliffen So entstand die Martens Heynsche mikroskopische Einrichtung die Grundlage fur alle spater entworfenen Apparate fur metallkundliche Untersuchungen war Gemeinsam schafften Emil Heyn und Adolf Martens in nur drei Jahren dass die Koniglichen Mechanisch Technischen Versuchsanstalten Berlin um 1900 eine fuhrende Rolle in Deutschland innehatte Des Weiteren wurde von beiden auch erreicht dass Berlin sich sowohl zum nationalen wie auch internationalen Zentrum der Metallographie avancierte Der Erfolg der Arbeiten von Emil Heyn basierten massgeblich auf der Martensschen Schule zur Materialuntersuchung namlich Im Kleingefuge eines Metalls oder einer Legierung ist eine Art Urkunde niedergelegt in welcher die Entwicklungsgeschichte des Materials bis zu einem gewissen Grad aufgezeichnet ist Und diese von Martens aufgestellte und Heyn und Wetzel voll anerkannte sowie verbreitete These hat noch heute wie einst ihren Bestand Nur durch die Identifizierung mit diesem Lehrsatz war es moglich dass durch diese drei Autoritaten drei Bande des Handbuches der Materialienkunde fur den Maschinenbau Martens 1898 Heyn 1912 Wetzel 1924 erschienen Seine erste wissenschaftliche Veroffentlichung eine metallographische Abhandlung uber Mikroskopische Untersuchungen an tief geatzten Eisenschliffen erschien im Jahr 1898 In dieser Arbeit stellt er auch das von ihm entwickelte und auch heute noch genutzte Atzverfahren mit Kupferammoniumchlorid dem so genannten Heynschen Atzmittel zur Erkennung von Phosphorseigerungen im Flusseisen vor Und 1899 entstand mit Martens gemeinsam die grundlegende Arbeit Uber die Mikrophotographie im auffallenden Licht und uber die mikrophotograpischen Einrichtungen der Koniglich Mechanisch Technischen Versuchsanstalt in Charlottenburg was seinen Namen als Technikwissenschaftler des 19 und 20 Jahrhunderts unverganglich gemacht hat In uber 70 wissenschaftlichen Veroffentlichungen gibt er seine allein teils in Gemeinschaft mit seinen Mitarbeitern erzielte Ergebnisse grundlegender theoretischer sowie experimenteller Arbeiten weiter Den jungen Metallforscher Heyn interessierten bei seinen Untersuchungen insbesondere alle so genannten Metallkrankheiten der Metalle und Legierungen So entstanden seine zahlreichen und vielseitigen Abhandlungen uber Atzverfahren Seigerungen Wasserstoffkrankheit Korrosion Harten und Gluhen Spannungserscheinungen Kerbwirkung Kupfer und Sauerstoff Kleingefuge des Eisens Umwandlung des Kleingefuges bei Eisen und Kupfer durch Formanderung im kalten Zustande und darauf folgendes Ausgluhen Seine Ergebnisse aus hunderten Untersuchungen von fehlerfreien und fehlerhaften Proben sowie die Aufnahme der Herstellungsablaufe vom Modell bis zur Fertigbearbeitung in Eisen und Stahlgiessereien Hammer und Presswerken sowie mechanischen Werkstatten mundeten in der fur die Lehre das Studium und die Praxis bedeutende Abhandlung Die Metallographie im Dienste der Huttenkunde Emil Heyn veroffentlichte dieses Lehrbuch 1903 beim Verlag von Craz amp Gerlach in Freiberg wo er in gemeinverstandlicher Weise insbesondere die Kapitel Die Erscheinungen beim Abschrecken von Eisen Kohlenstoff Legierungen sowie Die Erscheinungen bei der Erstarrung und Abkuhlung der Eisen Kohlenstofflegierungen erlautert Mit seiner Arbeit aus dem Jahre 1904 Labile und metastabile Gleichgewichte in Eisen Kohlenstoff Legierungen veroffentlicht in der Zeitschrift fur Elektrochemie schaffte er Klarheit zwischen Theorie und Praxis da er erkannt hatte dass der Graphit der stabilen und das Eisencarbid der labilen oder metastabilen Erscheinungsform entsprechen musse und stellte das darauf aufbauende entwickelte Doppeldiagramm vor Durchgesetzt hat sich das Heynsche Doppeldiagramm aber erst nach langen Kampfen und Anfeindungen Heyns bedeutendste Arbeit ist aber der von ihm bearbeitete zweite Band des Martensschen Handbuches der Materialienkunde fur den Maschinenbau Die technisch wichtigen Eigenschaften der Metalle und Legierungen das 1912 im Verlag von Julius Springer in Berlin erschien Im Vorwort dieses Buches definierte er schon damals den Begriff der Metallographie breiter als der Name Metallbeschreibung oder Gefugelehre besagt und bescheinigte dieser Wissenschaft ihren uberaus grossen interdisziplinaren Charakter Bezeichnend fur ihn sind dass er in diesem Handbuch die Gesetze der Phasenlehre in streng logischem Aufbau entwickelte und in formvollendeter Sprache auf alle Gebiete eingeht die mit der Metallkunde und Metallprufung in engster Verbindung stehen Der von ihm fast vollendete zweite Teil des zweiten Band des Handbuches der Materialienkunde fur den Maschinenbau der in den zwei durchgearbeiteten Urschriften Eisen und Kohlenstoff sowie Kaltrecken und Gluhen nach dem Kaltrecken vorlag gab Professor Erich Wetzel zwei Jahre nach dem Tode Heyns im Jahre 1924 ebenfalls im Springerverlag als Monographie unter dem Titel Die Theorie der Eisen Kohlenstoff Legierungen heraus Dem Herausgeber gelang es damit nicht nur das Lehrwerk von Emil Heyn das vordergrundig der Metallographie gewidmet war zu wurdigen sondern er schaffte es auch den wissenschaftlichen Fundus des Mitbegrunders der Technikwissenschaft Metallkunde in einem als dritten Teil des Handbuches zu wertenden Werk der Nachwelt zu erhalten Zu den ausserordentlichen wissenschaftlichen Leistungen von ihm zahlen auch ein Modell der Entstehung von Eigenspannungen die Untersuchungen uber das Rosten von Eisen sowie die umfangreichen metallkundlichen und metallographischen Betrachtungen der Nichteisenmetalle und deren Legierungen Beispielsweise ist von Heyn auch die gefahrliche Bedeutung der Kerbwirkung auf Konstruktionsteile als einem der ersten erkannt worden Um auf die Gefahren aufmerksam zu machen die mit scharfen Einkerbungen verbunden sind nutzte er eine Vielzahl von Veroffentlichungen und speziellen Vortragen dazu Emil Heyn lehrte als Privat Dozent an der Koniglichen Technischen Hochschule Berlin Charlottenburg die Zulassung dazu erhielt er vom Abteilungskollegium Maschineningenieurwesen fur das Lehrfach Die Zustandsanderungen der Metalle und Legierungen bei ihrer technischen Verarbeitung mit Berucksichtigung der wichtigsten Ergebnisse der Metallmikroskopie am 17 Mai 1900 Und nachdem sich Emil Heyn im Jahre 1900 fur seine erste akademischen Lehrtatigkeit habilitiert hatte erhielt er im Wintersemester 1901 02 die ordentliche Professur fur Allgemeine mechanische Technologie an dieser Berliner Technischen Hochschule Wegweisend fur ihre Lehre seinerseits war seine 1911 erschienene Veroffentlichung Der technologische Unterricht als Vorstufe fur die Ausbildung des Konstrukteurs In ihr weist er aus dass die Mechanische Technologie nicht nur ihrer selbst willen zu lehren sei sondern nur als Vorbildung fur den spateren konstruktiven Unterricht im Maschinenbau gelehrt werden solle Adolf Martens der fur den Neubau der Mechanisch Technischen Versuchsanstalt in Gross Lichterfelde West Planer Konstrukteur Bauleiter Prufmaschinen und Messmittelentwickler sowie Innenarchitekt und Einrichtungsgestalter war zog auch Heyn zur intensiven Mitarbeit heran Dies geschah da er wie es sich von Beginn an zeigte nicht nur in der Lage war auf die Fulle aller Martensschen Gedanken einzugehen sondern auch seine Anregungen sofort zu verarbeiten verstand An dem 1904 begrundeten Materialprufungsamt zu Berlin oblag ihm dann die Leitung der gesamten chemischen und metallurgischen Abteilung des neuen Koniglichen Materialprufamtes Fur ihn war dies ein stresserfulltes Leben da er sich gleichzeitig in zwei exponierten Anstellungen befand namlich erstens als Forscher im Materialprufungsamt und zweites als Dozent in der Technischen Hochschule Heyn ist zu auch verdanken dass die Metallographie in technischen Betrieben relativ schnell Fuss fasste Um dies zu erreichen hat er zahlreichen Ingenieuren hierzu im Materialprufamt die dafur notwendigen Voraussetzungen in Theorie und Praxis zum Arbeiten in einem metallographischen Labor beziehungsweise in einer solchen Versuchsanstalt vermittelt Dass damals wie heute viele metallerzeugende metallbe und verarbeitende Betriebsstatten eigene metallographische Untersuchungseinrichtungen haben ist ein weiteres Verdienst von ihm Unterstutzend dabei wirkte auch das von Heyn geschaffene Institut fur mechanische Technologie und Metallkunde an der Technischen Hochschule Charlottenburg Emil Heyn setzte sein aussergewohnliches Wissen und Konnen nicht nur auf seinem Hauptgebiet der Metallkunde ein sondern er war dadurch auch in der Lage sich mit ganz ausserhalb dieser Thematik liegenden Problemen zu beschaftigen So hat er beispielsweise fur das Materialprufungsamt ein Verfahren zur Prufung von Ballonstoffen auf Wasserstoffdurchlassigkeit entwickelt Des Weiteren hat er mit dem aus Goldingen in Russland stammenden 1896 bis 1897 als 4049 eingeschriebenen und 1901 diplomierten Bergstudenten Oswald Bauer 1876 bis 1936 und Erich Wetzel das physikalisch thermische Verhalten von Baustoffen untersucht Hierzu veroffentlichte er zusammen mit seinen Fachkollegen 1914 die gewonnenen bedeutenden Ergebnisse unter dem Titel Untersuchung uber die Warmeleitfahigkeit feuerfester Baustoffe Im gleichen Jahr erschien in Gemeinsamkeit mit dem Professor fur Eisenhuttenkunde Oswald Bauer 1876 bis 1936 eine Abhandlung in der die mit ihm gewonnenen klassischen Ergebnissen von Werkstoffuntersuchungen dargestellt wurden namlich Untersuchungen uber Lagermetalle Antimon Blei Zinn Legierungen Eine sehr vielseitige und umfangreiche Tatigkeit leistete Emil Heyn auch in technischen Vereinen So zahlt er zu den Mitbegrundern der 1912 geschaffenen Gesellschaft Deutscher Metallhutten und Bergleute GDMB Auch die Grundung des Fachausschusses Metallverarbeitung in dieser Gesellschaft geht auf seine Initiative zuruck Gleiches gilt auch fur die am 27 November 1919 aus diesem Fachausschuss begrundete Deutsche Gesellschaft fur Metallkunde e V die heutige Deutsche Gesellschaft fur Materialkunde DGM mit Sitz in Berlin deren 1 Vorsitzender Emil Heyn war Mit seinem Engagement um die Erforschung der Metalle kommt ihm das Verdienst zu diese in relativ kurzer Zeit zu einem Schwerpunkt deutscher Metallforschung entwickelt zu haben Seine Forschungsergebnisse stellte er auch auf internationalen Kongressen in Berlin Budapest Brussel Kopenhagen und New York Durch seine ungewohnliche Begabung fur fremde Sprachen war er oft einziger Dolmetscher schwedischer danischer hollandischer und russischer Gelehrter Sowohl die englische wie auch franzosische Sprache beherrschte Heyn mit den technischen Ausdrucken in Wort und Schrift fliessend Die ausserordentlichen wissenschaftlichen Leistungen von Geheimrat Professor Emil Heyn wurden sowohl national wie auch international gewurdigt So erhielt er auf der Weltausstellung im Jahre 1910 in Brussel in der Sektion Metallographie den Grossen Preis fur die Forderung der metallographischen Wissenschaft und 1921 erfolgte in Wurdigung seiner Verdienste um die neuen insbesondere durch Emil Heyn sich entwickelnden Wissenschaften Metallkunde und Metallographie durch die Bergakademie Clausthal die Verleihung der Ehrendoktorwurde Seine grosste Wertschatzung erhielt Heyn im Sommer 1920 als er die Aufbauleitung fur das Kaiser Wilhelm Institutes fur Metallforschung KWI heute Max Planck Institut fur Metallforschung Stuttgart in Neubabelsberg ubertragen bekam Er war ab 1921 auch der erste Direktor dieses Instituts Ihm stand nun die stets angestrebte Forschungsstatte zur Verfugung die die Moglichkeiten bot die bei der Gewinnung der Metalle bei der technologischen Verarbeitung und bei der Verwendung der Metalle und Legierungen auftretenden vielseitigen Vorgange wissenschaftlich zu erforschen Um das auf der Basis modernster wissenschaftlicher Moglichkeiten durchfuhren zu konnen wurde auf Wunsch Heyns 1922 nachdem 1912 die Entdeckung der Rontgenbeugung durch Max von Laue 1879 bis 1960 und anderen bei Strukturuntersuchungen viele Chancen versprach eine eigenstandige Abteilung fur rontgenographische Untersuchungen eingerichtet Leider konnte der Geh Reg Rat Prof Dr Ing E h Emil Heyn der kurz nach der offiziellen Eroffnung dieses Instituts am 5 Dezember 1921 an einer Gesichtsrose erkrankte diese von ihm aufgebaute Wirkungsstatte nicht wie eigentlich vorgesehen nutzen da er 55 jahrig am 1 Marz 1922 in Berlin verstarb Mit seinem Tod verlor die Industrie und Wissenschaft einen der bedeutendsten Forscher seiner Zeit Im Nachruf fur Emil Heyn des Vereins deutscher Eisenhuttenleute dem heutigen Stahlinstitut VDEh drucken die Professoren Kessner und Wetzel ihre ganz personliche hohe Wertschatzung sowie die der Fachwelt uber den Pionier welcher wesentlich zur wissenschaftlichen Fundierung und weltweiten Institutionalisierung der technikwissenschaftlichen Disziplin Metallographie zu Ende des 19 Jahrhunderts und Beginn des 20 Jahrhunderts beigetragen hat aus Auch seine Kurzbiographie in dem Buch Alte Freiberger Bergstudenten Band 1 wurdigt seine Verdienste und Fahigkeiten indem da uber ihn formuliert ist Er war einer jener seltenen Forscher die voll neuer und origineller Ideen neben tiefgrundigen theoretischen Wissen und grosser Gelehrsamkeit ausserordentlich praktische Kenntnisse mit Sinn fur die Bedurfnisse der Industrie besitzen und dadurch berufen sind auf jedem Gebiet mit dem sie sich befassen Bahn brechend zu wirken Eine gerade ehrliche allem Halbwissen durchaus ab geneigte Natur schritt er auf dem einmal richtig erkannten Weg oft rucksichtslos aber auch stets mit Einsetzung seiner ganzen Personlichkeit voran Das verdienstvolle Schaffen von Emil Heyn fand schon in dem von Conrad Mattschoss im Auftrage des Vereines Deutscher Ingenieure 1925 herausgegebenem Buch Manner der Technik eine gebuhrende Wurdigung Professor Emil Heyns Person zeichnete besonders aus die aussergewohnliche Dimension seines Denkens Wissens und Konnens sowie seine exzellente Begabung Wissenschaft und Praxis miteinander zu verbinden In Erinnerung an die Verdienste von Emil Heyn um die Metallkunde und die DGM wurde die Emil Heyn Denkmunze von diesem eingetragenen Verein gestiftet und erstmals 1929 an Professor Gustav Tammann verliehen Sie wird seitdem auf Beschluss des Vorstandes der Gesellschaft auf einer ordentlichen Hauptversammlung fur hervorragende Leistungen durch die wesentliche Fortschritte in der Entwicklung der Nichteisenmetalle in wissenschaftlicher praktischer oder wirtschaftlicher Hinsicht erreicht worden sind an Wissenschaftler der ganzen Welt verliehen Das Kaiser Wilhelm Institut fur Metallforschung in Neubabelsberg BearbeitenDas Kaiser Wilhelm Institut fur Metallforschung in Neubabelsberg wurde im Juli 1920 durch das Engagement von Emil Heyn der auch zum ersten Direktor berufen wurde gegrundet Die offizielle Eroffnung fand am 5 Dezember 1921 statt Aufgenommen wurde dieses von Emil Heyn entworfene aufgebaute und geleitete Institut in den Raumlichkeiten der zuvor bestehenden Zentralstelle fur wissenschaftlich technische Untersuchungen Publikationen Auswahl BearbeitenDie Metallographie im Dienste der Huttenkunde Verlag von Craz amp Gerlach Joh Stettner Freiberg in Sachsen 1903 Physikalisch chemische Tabellen Herausgegeben von Richard Bornstein und Wilhelm Meyerhoffer unter Mitwirkung u a von E Heyn und mit Unterstutzung der Koniglich Preussischen Akademie der Wissenschaften 3 umgearbeitete und vermehrte Auflage 1905 mit O Bauer Metallographie Kurze gemeinfassliche Darstellung der Lehre von den Metallen und Legierungen unter besonderer Berucksichtigung der Metallmikroskopie Sammlung Goschen 432 und 433 Bandchen I Allgemeiner Teil II Spezieller Teil Goschen sche Verlagsbuchhandlung Leipzig 1909 Mehrere Auflagen 1912 Ubersetzung ins Italienische mit A Martens Handbuch der Materialienkunde Die technisch wichtigen Eigenschaften der Metalle und Legierungen Springer Berlin 1912 mit E Wetzel Hrsg Theorie der Eisen Kohlenstoff Legierungen Anhang Kaltrecken und Gluhen nach dem Kaltrecken Julius Springer Berlin 1924 Physical Metallography by Professor Dr Ing E h Emil Heyn Geheimer Regierungs Rat Late Director of the Koniglichen Materialprufungsamt and of the Kaiser Wilhelm Institut fur Eisenforschung Translated from the German and somewhat augmented by A Markus S B Grossmann John Wiley amp Sons New York Chapman amp Hall London 1925 Die Heyn Denkmunze BearbeitenIn Erinnerung an die uberaus grossen Verdienste von Emil Heyn auf dem Gebiet der Materialprufungen der Technik seine Mitbegrundung der Teilwissenschaften der Werkstoffwissenschaften Metallkunde und Metallografie sowie die Begrundung der Deutschen Gesellschaft fur Metallkunde e V DGM wird von dieser Gesellschaft die mittlerweile in Deutsche Gesellschaft fur Materialkunde umbenannt wurde seit 1929 die Heyn Denkmunze an verdienstvolle in diesen Disziplinen arbeitende Wissenschaftler verliehen Die Verleihung der ersten Heyn Denkmunze der hochsten Auszeichnung auf wissenschaftlichem Gebiet der Metallkunde erfolgte am 7 September 1929 auf der Hauptversammlung der Deutschen Gesellschaft fur Metallkunde in Dusseldorf an das erste Ehrenmitglied der DGM Herrn Geheimrat Tammann Literatur BearbeitenWalther Fischer Heyn Emil In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 92 f Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Verzeichnis der Alten Herren der Deutschen Burschenschaft Uberlingen am Bodensee 1920 S 70 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Emil Heyn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Emil Heyn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Liste der Preistrager der Heyn Denkmunze Dr Wolfgang Piersig uber Emil Heyn auf www annaberg buchholz de Worddokument 50 kB Archiv zur Geschichte der Max Planck Gesellschaft uber Emil HeynNormdaten Person GND 116793201 lobid OGND AKS LCCN n92039147 VIAF 22902575 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heyn EmilALTERNATIVNAMEN Heyn Friedrich EmilKURZBESCHREIBUNG deutscher Ingenieur Metallkundler und MetallografGEBURTSDATUM 5 Juli 1867GEBURTSORT AnnabergSTERBEDATUM 1 Marz 1922STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emil Heyn amp oldid 234503197