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Die elamische Kunst das Kunstschaffen im Bereich von Elam einem Reich im heutigen Iran lasst sich uber fast vier Jahrtausende verfolgen Elam stand oftmals unter starkem Einfluss aus Mesopotamien Es gibt aber in Stil Materialien und Techniken einige Besonderheiten die das dortige Kunstschaffen deutlich von dem westlichen Nachbarn unterscheidet Die Entwicklung der Glyptik und Rundplastik lasst sich gut verfolgen Reste von Malerei gibt es kaum sieht man von bemalter Keramik ab Es gibt auch nur wenige Reste monumentaler Architektur Eine Besonderheit sind zahlreiche elamische Felsreliefs die die Vorlaufer achamenidischer und sassanidischer Felsreliefs bilden Relief mit einer Spinnerin um 900 600 v Chr Louvre SB 2834 1 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte ca 4200 bis 2900 v Chr 1 1 Susa I ca 4200 bis 3800 v Chr 1 2 Susa II ca 3800 bis 3100 v Chr 1 3 Susa III Proto Elamische Zeit ca 3100 bis 2900 v Chr 2 Altelamische Periode ca 2900 bis 1880 v Chr 2 1 Puzur Inschuschinak 2 2 Glyptik 3 Mittelelamische Periode ca 1880 bis 1050 v Chr 3 1 Sukkalmah Dynastie ca 1900 bis 1500 v Chr 3 2 Architektur 4 Neuelamische Periode ca 1050 bis 525 v Chr 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorgeschichte ca 4200 bis 2900 v Chr BearbeitenSusa I ca 4200 bis 3800 v Chr Bearbeiten Die altesten Belege von Vorlaufern elamischer Kunst stammen aus dem vierten Jahrtausend v Chr aus Susa Aus dieser Zeit stammt vor allem bemalte Keramik Es gibt daneben auch zahlreiche Beispiele von kleiner Rundplastik Die Keramik ist oftmals bemalt Obwohl die Gefasse ahnlich wirken gibt es doch kaum identischen Exemplare Sie sind also nicht als Massenware gefertigt worden Die Dekorationen sind meist in brauner Farbe auf einem hellen beigen Hintergrund angebracht Es finden sich vor allem geometrische Muster mit stilisierten Tier und Menschenfiguren Grosse Kelche sind anscheinend als Prestigeobjekte produziert worden Im Gegensatz zu anderen Gefassen ist deren Dekoration recht einheitlich 2 Aus dieser Zeit stammen auch verschiedene wiederum stilisierte Tonfiguren Eine kleine Figur eines Rindes ist typisch fur diese Produktion Die Figur besteht aus hellem Ton und ist mit braunen Flecken bemalt 3 Aus dieser Zeit stammen auch runde Siegelabdrucke Die Siegel zeigen oftmals figurliche Szenen tierkopfige Gestalten mit freiem Oberkorper und einem Schmuckanhanger um den Hals Einige Figuren haben vogelartige Kopfe und scheinen mit Ritualen beschaftigt zu sein Die Darstellung des Herren der Tiere ist auch beliebt 4 Susa I ist eine lokale Variante der spaten Obed Zeit die etwa von 5500 bis 4000 v Chr dauerte und fast den gesamten Nahen Osten umfasste 5 nbsp Vase Archaologisches Nationalmuseum Teheran nbsp Vase Louvre SB 14276 6 nbsp Schale Louvre SB 3148 7 nbsp Schale Louvre SB 3172 8 nbsp Siegel Louvre AO 22919 9 nbsp Siegelabdruck Louvre SB 2107 10 Susa II ca 3800 bis 3100 v Chr Bearbeiten Im fruhen 4 Jahrtausend vor Christus kommt es zu einem kulturellen Wandel in Susa der mit einem Ende der Keramik und Siegelproduktion im Stil von Susa I einhergeht und im Kontext der Ablosung der Obed Zeit durch die Uruk Zeit steht Dieser Wandel ruhrt vermutlich von einem neuen engeren Verhaltnis zu den anderen mesopotamischen Siedlungen die sich wie Susa zu Stadtstaaten entwickeln Dieses Netzwerk von Stadtstaaten wird von Uruk dominiert was sich auch in einer zunehmenden Nahe der Kunstproduktion in Susa mit derer von Uruk zeigt 11 Die Keramik wird vom fein bemalten hochwertigen Gut zur schlichten Massenware die Glyptik hingegen zeigt ein bis dahin nicht vorhandenes komplexes ikonographisches Programm was auch die zunehmende komplexe Gesellschaft widerspiegelt Die erhaltenen Figuren sind meist eher klein und oftmals aus Alabaster gearbeitet Sie sind oftmals stark stilisiert Auf den Siegeln finden sich szenische Darstellungen Auf einer Siegelabrollung aus Susa sieht man einen Priesterkonig mit Pfeil und Bogen er greift Feinde an die sich wiederum neben einem Gebaude befinden Eine andere Siegelabrollung zeigt Reihen von Gefangenen Ein anderes Siegel zeigt Arbeiter an einem Speicherbau nbsp Vogelfigur in Uruk zwischen 3500 und 3100 v Chr hergestellt und in Susa gefunden Louvre SB 3015 12 nbsp Beterfigur in Uruk zwischen 3500 und 3100 v Chr hergestellt und in Susa gefunden Louvre SB 3034 13 nbsp Statuette einer auf den Fersen sitzenden Betenden die Hande vor dem Mund gefaltet Louvre SB 69 14 nbsp Abdruck eines Zylindersiegel Auf dem Bild ist der rechte Teil mit dem Tempel zu sehen Louvre SB 2125 15 nbsp Abdruck eines Zylindersiegel Auf dem Bild ist der Ausschnitt mit der Reihe von Gefangenen zu sehen Louvre SB 1926 16 nbsp Fragment eines Siegels Dachgeschoss auf das ein Arbeiter mit einer Leiter hinaufgelangt Louvre SB 2027 17 Susa III Proto Elamische Zeit ca 3100 bis 2900 v Chr Bearbeiten Um 3100 v Chr entwickelt sich in Susa ein eigenes Schriftsystem das Proto Elamische Die proto elamitische Zeit ist grundlegend fur die nachfolgende Entwicklung einer elamitischen Identitat die sich aus der Interaktion zwischen den Bewohnern des Hochlands und des Tieflands resultierte 18 Eine Reihe von ausserst beruhmten und bekannten Stucken von hochster Qualitat stammen angeblich aus der proto elamischen Zeit wobei keins dieser Stucke eine nachgewiesene Herkunft hat so dass ihre Authentizitat teilweise angezweifelt wird 19 nbsp Guennol Lowin Provenienz unbekannt 20 Privatbesitz nbsp Antilopen Anhanger Provenienz unbekannt 21 MET 47 100 89 nbsp Kniender Bulle mit Gefass Provenienz unbekannt 22 MET 66 173 nbsp Vogel Anhanger Louvre SB 105 23 nbsp Kopflose Rinderfigur Louvre SB 110 24 nbsp Rollsiegel Louvre SB 1484 25 Altelamische Periode ca 2900 bis 1880 v Chr BearbeitenDie Kunst dieser Zeit ist weiterhin stark von Mesopotamien beeinflusst zeigt aber auch einige Eigenheiten und Verbindungen zu Kulturen im Osten des heutigen Iran Susa war ab etwa 2300 v Chr auch Teil des akkadischen Reiches Die Kunstproduktion der Stadt wurde damit Teil der akkadischen Kunst Dieser Einfluss ist auch in der Folgezeit zu spuren als Susa wieder unabhangig war Aus Susa stammen einige Beterstatuen wie sie auch aus Mesopotamien bekannt sind Solche Figuren stellen in der Regel eine stehende Person dar mit den Handen auf Bauch in Beterhaltung Ein Exemplar aus Susa zeigt einen stehenden Mann mit den Handen in der typischen Beterhaltung Das Gesicht und die Korperformen sind stark stilisiert und dabei vor allem stark geometrisch 26 In Susa fand sich auch eine Statue des akkadischen Statthalters Espum Es handelt sich wiederum um eine Beterstatue die vielleicht alter als die Inschrift ist und um 2900 bis 2600 v Chr datiert Vor allem die kurzen Haare und der Bart der nur das untere Kinn bedeckt haben keine Parallelen in Mesopotamien Es handelt sich also offensichtlich um eine lokale Arbeit 27 Aus dem dritten Jahrtausend v Chr stammen auch einige Tafeln die aus verschiedenen Materialien gefertigt sind und zum Teil ein Loch in der Mitte aufweisen Solche Tafeln sind auch aus Mesopotamien gut bekannt wo sie neben Turen angebracht waren In dem Loch befand sich einst ein Stift um dem wiederum ein Seil befestigt werden konnte das die Tur verschloss Die Figuren auf einer Tafel aus Susa sind wiederum schematischer als die Figuren auf mesopotamischen Tafeln Auch scheint der elamische Kunstler Schwierigkeiten mit dem Loch in der Mitte der Tafel gehabt zu haben Auf mesopotamischen Tafeln sind die Locher Teil der Komposition auf der Tafel aus Susa winden sich die Figuren etwas unelegant darum 28 Eine Besonderheit elamischer Kunstproduktion ist die Verwendung von Bitumen das mit anderen Materialien gemischt und dann modelliert und gehartet wurde Eine Tafel aus einem Bitumengemisch zeigt zwei nackte Manner und Schlangen und ein vierbeiniges Tier zwischen ihnen Die Manner haben grosse Kopfe und sind muskulos Ihre Darstellung ahnelt anderen Menschendarstellungen aus Kerman im Osten des Iran 29 Zu der Kunstproduktion dieser Periode gehoren auch zahlreiche Gefasse aus Bitumen Sie sind zum Teil in Tiergestalt gearbeitet haben Fusse in Tiergestalt oder sind mit Friesen aus Tier und Menschengestalten die in das Material gearbeitet sind dekoriert 30 nbsp Beterstatuette Louvre SB 77 31 nbsp Statuette aus Susa Louvre SB 84 32 nbsp Frauenstatuette Louvre SB 74 33 nbsp Statue mit akkadischer Inschrift von Espum Louvre SB 82 34 nbsp Fragment einer Schale aus Bitumen Louvre SB 364 35 Puzur Inschuschinak Bearbeiten Konig Puzur Inschuschinak um 2100 v Chr entfaltete in Susa eine rege Bautatigkeit und schmuckte die Tempel mit zahlreichen Kunstwerken Von der Tempelarchitektur ist so gut wie nichts erhalten Unter dem Herrscher operierte aber wahrscheinlich eine Werkstatt fur Steinskulpturen in Susa die zumindest eine grosse Statue des Herrschers produzierte Insgesamt kann man seiner Bautatigkeit etwa 33 Statuen und 12 kleinere Objekte zuschreiben einige von ihnen ohne weitere Parallele 36 Das Kunstschaffen unter dem Herrscher ist in Susa stark mesopotamischen Vorbildern verpflichtet Zu den unter Puzur Inschuschinak gestalteten Werken gehort auch eine Statue der Gottin Narunte Louvre SB 54 die vielleicht ihr Kultbild ist und den Namen des Herrschers tragt Die Statue ist 109 cm hoch und aus Kalkstein gearbeitet Das Gesicht war einst wahrscheinlich vergoldet Auf den Seiten des Thrones finden sich in kraftigen Relief Darstellungen von Lowen 37 Eine Votivstein Louvre SB 6 tragt auf der Oberseite die nicht gut erhaltene Darstellung einer Schlange die sich um ein Loch windet bei dem es sich wahrscheinlich um das Zentrum des Steines handelt Auf der Vorderseite findet sich die halbknieende Figur eine Gottes mit einem ubergrossen Nagel in den Armen Vergleichbare Darstellungen sind aus Mesopotamien bekannt Solche Steine dienten als Grundungsbeigaben bei einem Tempelbau und sollten den Tempel symbolisch schutzen Auf dem Objekt befinden sich Inschriften in akkadisch und elamisch Das Objekt stammt wahrscheinlich von dem Insusinak Tempel Im Gegensatz zu alteren Menschendarstellungen aus Susa sind die Figuren gut proportioniert Selbst Details wie Beinmuskeln sind naturgetreu wiedergegeben Die Figur eines Gottes mit Nagel ist bisher nur aus Mesopotamien bekannt Stilistisch ist die Figur sehr eng mit akkadischer und post akkadischer Kunst verwandt 38 nbsp Statue der Gottin Narunte mit Inschrift des Puzur Inschuschinak Louvre SB 54 39 nbsp Votivstein mit akkadischer Inschrift des Puzur Insusinak Louvre SB 6 40 nbsp Votivstein mit Inschrift des Puzur Insusinak Draufsicht Louvre SB 6 nbsp Lowenstatue mit Inschrift des Puzur Insusinak Louvre SB 99 41 Glyptik Bearbeiten Aus dieser Zeit stammen auch zahlreiche Siegel und Siegelabrollungen Zylindersiegel waren nun die Regel Sie sind stilistisch oftmals schwer von denen aus Mesopotamien zu unterscheiden Es gibt Siegel von Beamten aber auch solche die eine Gotterschlacht wiedergeben Eine bemerkenswerte Ausnahme ist ein Siegel mit einer Melkszene aus Susa Das Zylindersiegel datiert um 2600 bis 2500 v Chr Melkszenen sind aus Mesopotamien gut bekannt erscheinen dort aber nicht auf Siegeln 42 Zylindersiegel aus dem Osten des Reiches zeigen einen anderen Stil Sie fanden sich zuerst in Tal i Malyan dem antiken Anschan Die Figuren auf den Siegeln haben sehr weite Gewander und tragen spezifische Kopfbedeckungen Sie ahneln Statuetten die man in Baktrien fand Die Siegel werden als Anshanite Anschanitisch bezeichnet 43 Mittelelamische Periode ca 1880 bis 1050 v Chr BearbeitenSukkalmah Dynastie ca 1900 bis 1500 v Chr Bearbeiten Diese Periode ist weniger gut bezeugt Zahlreiche Siegel konnen in diese Zeit datiert werden Bei Kurangun fanden sich Felsreliefs aus dieser Zeit Sie befinden sich auf einem Felshugel und sind vom Tal aus nicht zu sehen Es sind keine Inschriften erhalten die Namen von Personen oder Gottern bestatigen Hier wurde in den Felsen eine freie Kultflache geschlagen mit einer dekorierten Felswand In einem unteren Register sieht man 26 Fische Daruber sitzt ein thronendes Gotterpaar Viele Elemente der Darstellungen auf dem Relief sind sonst nur von Siegeln und Siegelabrollungen bekannt 44 Ein Relief in Naqsch e Rostam nicht weit von Persepolis gehort in etwa dieselbe Zeit Eine stehende Figur ist gut erhalten und blickt nach links Dort waren einst Gotter auf Schlangenthronen abgebildet Nur die Schlangenthrone sind heute erhalten Vor ihnen standen einst weitere Figuren von denen aber nur sehr wenig ubrig ist Vor allem die erhaltene Figur ist schematisch und in den Korperformen breit angelegt Direkte mesopotamische Vorbilder gibt es anscheinend nicht 45 Die Darstellungen auf Siegeln sind weiterhin stark von Mesopotamien beeinflusst Es gibt aber auch lokale Eigenheiten Die Horner von gottlichen Kopfbedeckungen zeigen nach aussen Meist ist eine Person vor einem thronenden Gott oder Konig dargestellt Anstatt Inschriften findet man um die Szene andere Dinge angeordnet so z B Hugel mit Pflanzen Schlangen oder Ziegen 46 Ein gutes Beispiel ist eine Siegelabrollung auf einem juristischen Dokument aus Susa Louvre Sb 8748 das fur Tan Uli Rechts sieht man einen Gott auf einem Schlangenthron der auch eine Schlange in der Hand halt Vor ihm steht ein Mann vielleicht Tan Uli dem der Gott Wasser in seine Hande giesst Verschiedene Details sind typisch elamisch vor allem der Schlangenthron aber auch die Kombination von Wasser mit Schlangen 47 nbsp Kurangunreliefs nbsp Naqsch e Rostam stehende Figur nbsp Naqsch e Rostam Schlangenthron nbsp Siegelabrollung des Tan Uli Louvre SB 8748 48 nbsp Statue der Napir AsuDie mittelelamische Periode kann als das goldene Zeitalter Elams gelten auch hinsichtlich der Kunstproduktion Untasch Napirischa ca 1340 1300 Schutruk Nahhunte Kutir Nahhunte 1155 1150 und Silḫak Insusinak I 1150 1120 waren bedeutende Herrscher die auch bedeutende Bauwerke vor allem Tempel errichteten und sie mit Kunstwerken ausschmuckten Die Metall und Bronzeverarbeitung erreichte in dieser Zeit einen Hohepunkt Die etwa lebensgrosse Statue der Napir Asu ist das herausragende Werk dieser Epoche Sie zeigt die Konigin stehend mit einem weiten Gewand Die Hande sind uber den Bauch gekreuzt Der Kopf fehlt Ein anderes Beispiel ist das Modell einer Ritualszene Sit Schamschi ubersetzt Sonnenaufgang genannt Auf einer gegossenen Bronzeplatte befinden sich zwei Manner beim Vollziehen von Ritualen Die Figuren wurden einzeln gearbeitet und sind dann einzeln auf die Platte angebracht worden Andere Ritualobjekte auf der Platte sind dagegen mit dieser zusammen gegossen worden Einst war die Platte voller einige Baume sind heute verloren 49 Weitere herausragende Metallarbeiten sind zwei Statuetten die eine aus Gold die andere aus Silber die einen mannlichen Beter darstellen und aus der Trouvaille de la statuette d or stammen In der mittelelamischen Periode wurde auch zahlreiche Werke in Fayence hergestellt Es handelt sich einerseits um Verkleidungen von Gebauden andererseits gibt es auch Skulpturen aus diesem Material Eine Rinderfigur aus Tschogha Zanbil die mit blauer Glasur uberzogen ist tragt eine Inschrift die ausdrucklich Untasch Napirischa als Erfinder dieser Technik erwahnt Aus Tschogha Zanbil stammen mindestens zwei Greifen aus diesem Material aus Susa ein Lowenpaar 50 Unter Silḫak Insusinak I wurden Fassaden von Tempeln mit glasierten Kacheln dekoriert Sie zeigen grosse Figuren des Konigs und der Konigin Der Herrscher berichtet wiederum dass er der Erfinder dieser Technik sei 51 In Bestattungen dieser Zeit fanden sich Portratkopfe die meist neben dem Kopf des Bestatteten aufgestellt waren Ihre Funktion ist nicht sicher sie mogen den Toten darstellen Es wurde aber auch vorgeschlagen dass sie Verwandte des Toten darstellen die auf den Toten schauen Die meisten Exemplare stammen aus der Zeit des 12 und 11 Jahrhunderts v Chr Ein Beispiel aus Haft Tepe stellt sogar moglicherweise eine Konigin dar Die Kopfe sind noch vereinzelt im 6 Jahrhundert v Chr bezeugt sind aber kunstlerisch viel anspruchsloser Auch aus dieser Zeit stammen diverse Beispiele von Felsreliefs Ein gut erhaltenes Beispiel bei Eshkaft e Salman zeigt vermutlich ein konigliches Paar mit einem Prinzen Sie sind frontal wiedergegeben mit den Handen auf dem Bauch Die Kopfe blicken nach links in Richtung Eingang einer Hohle Sie sind dadurch von der Seite abgebildet 52 Architektur Bearbeiten Aus der mittelelamischen Periode sind einige architektonische Uberreste erhalten Susa war mehrere Jahrtausende lang eine bewohnte Stadt deren offentliche Gebaude jedoch immer wieder abgerissen und uberbaut worden In den alteren Schichten gibt es fast nur Wohnarchitektur Tschogha Zanbil war dagegen eine Neugrundung von Untasch Napirischa Tempel und Palaste sind hier besser erhalten Im Zentrum der Stadt stand eine etwa 50 m hohe Zikkurat In einer ersten Phase bestand sie aus einem quadratischen Bau mit einem Hof und zwei Heiligtumern In einer zweiten Bauphase wurde der Hof zugeschuttet die Tempelturen wurden blockiert und die eigentliche Zikkurat wurde im Hof errichtet Der Bau war mit glasierten Ziegeln dekoriert und hatte vier Stufen 53 Aus Tschogha Zanbil stammen auch die Reste von zwei Bauten bei denen es sich eventuell um Palaste handelt die vielleicht nur fur kurze Zeit in Betrieb waren Bei beiden Bauten findet man wieder riesige Hofe um die Reihen von Raumen angeordnet sind 54 In Anschan heute Tal i Malyan sind Teile eines grossen offentlichen Gebaudes ausgegraben worden Hier fanden sich diverse Raume gruppiert um einen etwa 10 14 m grossen Hof Die Funktion des Baues ist unsicher seine Bedeutung ergibt sich jedoch aus den mit glasierten Kacheln dekorierten Wanden 55 nbsp Konigliches Paar Eshkaft e Salman nbsp Sit Schamschi Modell nbsp Glasierte Rinderstatue nbsp Portratkopf aus Bestattung nbsp Portratkopf aus Bestattung nbsp Fassadendekoration nbsp Goldfigur eines Beters aus der Trouvaille de la statuette d or nbsp Zikkurat von Tschogha Zanbil nbsp Kachel aus Tschogha ZanbilNeuelamische Periode ca 1050 bis 525 v Chr BearbeitenWerke monumentaler Kunst sind nicht zahlreich uberliefert dafur gibt es aber zahlreiche Werke der Kleinkunst die teilweise ein sehr hohes kunstlerisches und handwerkliches Niveau aufweisen Eines der wenigen koniglichen Monumente ist eine Stele mit dem Konig auf einem Thron und einer vor ihm stehenden Konigin Die Haltung der Konigin erinnert an die Darstellung der Konigin aus dem Relief von Eshkaft e Salman der mittelelamischen Periode Hier ist offensichtlich eine Tradition in der Darstellungsweise sichtbar 56 Verschiedene Felsreliefs konnen in diese Ara eingeordnet werden obwohl ihre genaue Datierung oftmals unsicher ist Die Reliefs bei Kul e Farah zeigen lange Reihen von Personen vielleicht in einigen Fallen Teilnehmer an einem Bankett Der Konig auf einem Thron vor einem Tisch mit Speisen sitzt uber der Szene in Relief IV 57 Bitumen verlor in dieser Periode an Bedeutung als Material doch gibt es bemerkenswerte Ausnahmen Das Relieffragment mit Spinnerin ist eines der bekanntesten elamischen Kunstwerke Louvre Sb 2834 In der Mitte des Fragments sieht man eine Frau auf einem Hocker knien Sie ist reich geschmuckt und hat sechs Armbander an jedem Arm Ihr Gewand ist verziert und auch das Haar ist sorgfaltig frisiert Sie ist beim Spinnen dargestellt Hinter ihr steht eine Dienerin die in beiden Handen einen Facher halt Vor der Spinnerin steht ein Tisch mit einem Fisch und runden Objekten bei denen es sich entweder um Brote oder um Fruchte handelt Ganz rechts ist der Rest eines Gewandes zu sehen das vielleicht zu einer heute weggebrochenen Figur gehort Ein kleiner Kasten aus Fayence Louvre Sb 2810 kann als Beispiel fur die Kleinkunst dieser Zeit dienen Das etwa 17 c hohe Objekt zeigt auf seinen vier Seiten zwei Greifen und zwei Sphingen in flachen Relief Rosseten fuhlen die leeren Flachen An zwei Seiten befindet sich ein weiblicher Kopf der als Henkel diente 58 Die Siegel dieser Zeit sind stark von babylonischen und assyrischen Beispielen beeinflusst Es finden sich zum Beispiel Darstellungen von Drachen den denen auf dem Ischtar Tor in Babylon ahneln 59 60 nbsp Relief bei Kul e Fara nbsp Relief bei Kul e Fara nbsp nbsp Fayencekastchen Louvre Sb 2810 Literatur BearbeitenJavier Alvarez Mon Gian Pietro Basello Yasmina Wicks Hrsg The Elamite World London New York 2018 ISBN 978 1 138 99989 3 J Alvarez Mon The Art of Elam c 4200 525 BC Routledge London New York 2020 Pierre Amiet Elam Auvers sur Oise 1966 Prudence O Harper Joan Aruz Francoise Tallon Hrsg The Royal City of Susa New York 1992 ISBN 0 87099 651 7 Helene J Kantor The Elamite Cup from Chogha Mish In Iran Band 15 1977 S 11 14 mit Tafel I III Edith Porada Aspects of Elamite Art and Archaeology In Expedition Band 13 1971 S 28 34 Daniel T Potts The Archaeology of Elam Cambridge University Press Cambridge 1999 ISBN 0 521 56358 5 Weblinks BearbeitenE Porada Art in Iran i Neolithic to Median in Encyclopaedia IranicaEinzelnachweise Bearbeiten SB 2834 im Louvre Abgerufen am 17 Juni 2023 Frank Hole Susa I Pottery in Prudence O Harper Joan Aruz Francoise Tallon Hrsg The Royal City of Susa New York 1992 S 32 41 Agnes Spycket Mouflon in Harper Aruz Tallon Hrsg The Royal City of Susa S 42 Nr 15 Joan Aruz jar sealinbg showing three figures in a riutual scenes in Harper Aruz Tallon Hrsg The Royal City of Susa S 43 44 Nr 17 Joan Aruz The Royal City of Susa Ancient Near Eastern Treasures in the Louvre Abrams New York 1992 S 26 SB 14276 im Louvre Abgerufen am 17 Juni 2023 SB 3148 im Louvre Abgerufen am 17 Juni 2023 SB 3172 im Louvre Abgerufen am 17 Juni 2023 AO 22919 im Louvre Abgerufen am 17 Juni 2023 SB 2107 im Louvre Abgerufen am 17 Juni 2023 J Alvarez Mon The Art of Elam c 4200 525 BC Routledge London New York 2020 S 34 SB 3015 im Louvre Abgerufen am 17 Juni 2023 SB 3034 im Louvre Abgerufen am 17 Juni 2023 SB 69 im Louvre Abgerufen am 17 Juni 2023 SB 2125 im Louvre Abgerufen am 17 Juni 2023 SB 1926 im Louvre Abgerufen am 17 Juni 2023 SB 2027 im Louvre Abgerufen am 17 Juni 2023 J Alvarez Mon The Art of Elam c 4200 525 BC Routledge London New York 2020 S 59 J Alvarez Mon The Art of Elam c 4200 525 BC Routledge London New York 2020 S 76 Authentizitat stark umstritten vgl J Alvarez Mon The Art of Elam c 4200 525 BC Routledge London New York 2020 S 76 einige Autoren sind grundsatzlich skeptisch bezuglich der Authentizitat von Stucken ohne nachgewiesene Herkunft vgl J Alvarez Mon The Art of Elam c 4200 525 BC Routledge London New York 2020 S 76 einige Autoren sind grundsatzlich skeptisch bezuglich der Authentizitat von Stucken ohne nachgewiesene Herkunft vgl J Alvarez Mon The Art of Elam c 4200 525 BC Routledge London New York 2020 S 76 SB 105 im Louvre Abgerufen am 18 Juni 2023 SB 110 im Louvre Abgerufen am 18 Juni 2023 SB 1484 im Louvre Abgerufen am 18 Juni 2023 Zainab Bahraini Worshiper in Harper Aruz Tallon Hrsg The Royal City of Susa S 83 84 BNr 50 Zainab Bahrani Statue of Eshpum in Harper Aruz Tallon Hrsg The Royal City of Susa S 86 87 Nr 53 Zainab Bahraini Plaque with Banquet and Animal Combat Scenes in Harper Aruz Tallon Hrsg The Royal City of Susa S 84 85 Javier Alvarez Mon The Sculptural arts of Elam in Alvarez Mon Pietro Basello and Wicks Hrsg The Elamite World S 605 607 Zainab Bahrani Vessels of Bitumen Compound in Harper Aruz Tallon Hrsg The Royal City of Susa S 99 105 SB 77 im Louvre Abgerufen am 21 Juni 2023 SB 84 im Louvre Abgerufen am 21 Juni 2023 SB 74 im Louvre Abgerufen am 21 Juni 2023 SB 82 im Louvre Abgerufen am 21 Juni 2023 SB 364 im Louvre Abgerufen am 21 Juni 2023 Javier Alvarez Mon The Sculptural arts of Elam in Alvarez Mon Basello and Wicks Hrsg The Elamite World S 605 Beatrice Andre Salvini Statue of the goddess Narundi Narunte in Harper Aruz Tallon Hrsg The Royal City of Susa S 90 Beatrice AndreSalvini Votive boulder of Puzur Inshushinak in Harper Arux Tallon Hrsg The Royal City of Susa S 88 90 Nr 54 Holly Pittman Origins of monumental sculpture in Elam in Alvarez Mon Pietro Basello and Wicks Hrsg The Elamite World S 596 SB 54 im Louvre Abgerufen am 21 Juni 2023 SB 6 im Louvre Abgerufen am 21 Juni 2023 SB 99 im Louvre Abgerufen am 21 Juni 2023 Joan Aruz Seals of the Old Elamite Period in Harper Aruz Tallon Hrsg The Royal City of Susa S 106 110 Potts The Archaeology of Elam S 151 153 Javier Alvarez Mon The Sculptural arts of Elam in Alvarez Mon Pietro Basello and Wicks Hrsg The Elamite World S 605 607 Potts The Archaeology of Elam S 185 186 Dominique Collon First Impressions Cylinder Seals in the Ancient Near East London 1987 ISBN 0 7141 1136 8 S 55 Joan Aruz Sealed Legal Tablet with Deity on Sanke Throne and Worshiper Inschrption naming Tan Uli in Harper Aruz Tallon Hrsg The Royal City of Susa S 117 118 Nr 76 SB 8748 Abgerufen am 21 Juni 2023 Barbara Helwing Metals and Minning in Alvarez Mon Basello and Wicks Hrsg The Elamite World S 135 136 Noemi Dauce The Industry of vitreous materials in Elam in Alvarez Mon Pietro Basello and Wicks Hrsg The Elamite World S 574 Noemi Dauce The Industry of vitreous materials in Elam in Alvarez Mon Basello and Wicks Hrsg The Elamite World S 578 Javier Alvarez Mon The Sculptural arts of Elam in Alvarez Mon Basello and Wicks Hrsg The Elamite World S 617 Behzad Mofidi Nasrabadi Elamite Architecture in Alvarez Mon Basello and Wicks Hrsg The Elamite World S 524 526 Behzad Mofidi Nasrabadi Elamite Architecture in Alvarez Mon Basello and Wicks Hrsg The Elamite World S 511 514 Potts The Archaeology of Elam S 247 252 Oscar White Muscarella Stele of Adda Hamiti Inshushinak in Harper Aruz Tallon Hrsg The Royal City of Susa S 198 99 Nr 140 Javier Alvarez Mon The Sculptural arts of Elam in Alvarez Mon Pietro Basello and Wicks Hrsg The Elamite World S 620 Suzanne Heim Box with striding Monsters in Harper Aruz Tallon Hrsg The Royal City of Susa S 207 08 Nr 145 Potts The Archaeology of Elam S 295 277 Vgl auch S Winkelmann Ein neues trans elamisches Siegel In Archaologische Mitteilungen aus Iran und Turan Band 29 1997 S 135 146 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elamische Kunst amp oldid 236734654