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32 080277777778 48 328055555556 Koordinaten 32 4 49 N 48 19 41 OZiegelsteingewolbe des Konigsgrabs in Haft TepeHaft Tepe Haft Tepe oder Haft Tape persisch هفت تپه Sieben Hugel ist die Bezeichnung einer Ansammlung von Ruinenhugeln in der Provinz Chuzestan des Iran etwa zehn Kilometer sudostlich von Susa gelegen Wie man aus Tontafelchen entnehmen konnte handelt es sich bei dem erst teilweise ausgegrabenen elamitischen Ort um das antike Kabnak Die meisten Gebaude wurden vermutlich im 14 Jahrhundert v Chr von Konig Tepti Ahar erbaut Vor der Zeit Tepti Ahars scheint der Ort unbewohnt gewesen zu sein Eine Ausnahme bildet eine Siedlung des 5 Jahrtausends auf einem der Hugel die aber nur kurze Zeit bestand Nach dem Ende der mittelelamischen Zeit war Haft Tepe erst in der parthischen oder sassanidischen Zeit wieder besiedelt Inhaltsverzeichnis 1 Forschungsgeschichte 2 Ausgrabungen 3 Funde 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseForschungsgeschichte BearbeitenDie Ruinenstatte wurde zuerst von Jacques de Morgan 1908 beschrieben Ausgrabungen fanden dort 1965 bis 1978 unter der Leitung von Ezat O Negahban statt wobei insbesondere die drei zentralen und am hochsten herausragenden Hugel untersucht wurden 2002 wurden vorbereitende geophysikalische Messungen durchgefuhrt die einen Gesamtuberblick uber die Baustrukturen in Haft Tappeh lieferten und seit 2003 grabt nun ein deutsch iranisches Team unter der Leitung von Behzad Mofidi Nasrabadi von der Universitat Mainz Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG finanziert Ausgrabungen BearbeitenBei den Untersuchungen in Haft Tepe wurde im mittleren Hugel ein 14 5 Meter hoher Kern aus ungebrannten Lehmziegeln gefunden dessen ursprungliche Hohe mindestens 30 Meter betrug und bei dem es sich vermutlich um eine Zikkurat handelt Die Weihegaben weisen auf eine weibliche fur die Fruchtbarkeit zustandige Gottheit hin Um die Zikkurat herum lagen diverse offene Hofe und Hallen in denen Vorrate gelagert und verwaltet wurden Auch eine Werkstatt mit einem speziellen Ofen zum Brennen grosser Mengen von Keramik und zum Schmelzen von Metallen gehorte zu der Anlage Unter dem nachstliegenden Hugel der weniger weit ausgegraben ist liegen vermutlich die Reste einer zweiten Zikkurat Deren Resthohe betragt 17 Meter Demnach hatte es im alten Kabnak ein grosses Heiligtum mit zwei nahe beieinander liegenden Zikkurats gegeben Nordwestlich der beiden Zikkurats wurde ein Tempelkomplex ausgegraben der von ungebrannten Lehmziegelmassen umgeben ist und nur vom Suden her zuganglich war Von einem gepflasterten Hof aus sind uber einen quergelagerten Raum zwei Hallen zu erreichen hinter denen jeweils ein Gewolbe aus gebrannten Ziegeln liegt Das westliche Gewolbe wird als Grabkammer von Tepti Ahar angesehen Es hat 3 25 Meter Breite 10 25 Meter Lange und 3 75 Meter Hohe und enthielt mindestens 14 stark zerfallene Skelette Die zweite Grabanlage hat ein ebenso grosses Gewolbegrab In ihm lagen 23 Skelette In beiden Fallen gibt die ungewohnliche Anordnung der Skelette Ratsel auf Funde Bearbeiten nbsp Tonernes Bestattungsgefass im Museum von Haft TepeBei den Ausgrabungen im Gebiet des mittleren Hugels hat man Hunderte von Weihegaben mittels Pressformen hergestellte Tonfiguren gefunden Vor allem waren es nackte Frauen die ihre Bruste mit beiden Handen fassen Die Anlagen waren reich dekoriert Es fanden sich mit Figuren versehene Bronzeplatten und Reste von Wandmalereien Aus den Hallen um die Zikkurat zeugen zerbrochene Tongefasse und zahlreiche Siegelabdrucke die von Verschlussen fur Gefasse und Kasten stammen von der Lagerung von Vorraten aus Abgaben an das Heiligtum Ausserdem wurden Tausende von Tontafelchen entdeckt Die Texte sind uberwiegend in Akkadisch geschrieben Die Analyse bisher gefundener Schriftzeugnisse in Form von Tontafeln und Rollsiegeln ist noch nicht abgeschlossen Es handelt sich um Briefe Verwaltungstexte aber auch Schultexte die darauf hindeuten dass in Haft Tepe auch Schreiber ausgebildet wurden Seit 2019 fordert die DFG die Digitale Edition der Keilschrifttexte aus Haft Tappeh 1 deren Grundlage 3D vermessene Tafeln sind die mit Hilfe des GigaMesh Software Framework analysiert und visualisiert werden 2 Zahlreiche Fundstucke sind in einem kleinen Museum am Rande des 1500 mal 800 Meter grossen Ruinengelandes zu besichtigen darunter diverse tonerne Behalter fur Bestattungen die ausserhalb der Grabkammern gefunden wurden Zwei kunstvolle Kopfe und eine Maske aus bemaltem ungebranntem Ton mit markanten mandelformigen Augen wurden in der Werkstatt des Heiligtums gefunden Sie sind heute im Museum von Susa ausgestellt Literatur BearbeitenDaniel T Potts The Archaeology of Elam Cambridge University Press Cambridge 1999 196 205 Heidemarie Koch Frauen und Schlangen Geheimnisvolle Kultur der Elamer in Alt Iran Verlag Zabern 2007 S 118 128 ISBN 978 38053 3737 3 Heyda Seyed Ashraf Elam eine alte Kultur im Iran Books on Demand Norderstedt 2008 ISBN 978 3 8334 7336 4 Ezat O Negahban Excavations at Haft Tepe Philadelphia 1991 ISBN 978 0934718899 Behzad Mofidi Nasrabadi Archaologische Untersuchungen in Haft Tappeh Iran Berlin 2004 2004 in Archaologische Mitteilungen aus Iran und Turan AMIT 35 36 S 225 239 Weblinks BearbeitenHaft Tepe bei Livius org englisch Bericht uber Tontafeln englisch Archaologische Untersuchungen in Haft TepeEinzelnachweise Bearbeiten DFG GEPRIS Digitale Edition der Keilschrifttexte aus Haft Tappeh Iran Abgerufen am 17 Januar 2021 Tim Brandes und Eva Maria Huber Die Texte aus Haft Tappeh Beobachtungen zu den Textfunden aus Areal I In Behzad Mofidi Nasrabadi Hrsg Elamica Contributions on History and Culture of Elam and its Neighbouring Regions Nr 10 Franzbecker Hildesheim Deutschland 2020 ISBN 978 3 88120 880 2 S 9 42 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haft Tepe amp oldid 238040327