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Ekaltadeta ist eine ausgestorbene Beuteltier Gattung aus der Uberfamilie der Kanguruartigen Macropodoidea Sie lebte im Nordosten Australiens im Zeitalter des Miozan und gilt aufgrund ihres Gebisses als zumindest gelegentlicher Fleischfresser und Beutegreifer EkaltadetaLebendrekonstruktion von Ekaltadeta imaZeitliches AuftretenMiozan23 03 bis 5 333 Mio JahreFundorteRiversleigh AustralienSystematikAustralidelphiaDiprotodontiaKanguruartige Macropodoidea HypsiprymnodontidaePropleopinaeEkaltadetaWissenschaftlicher NameEkaltadetaArcher amp Flannery 1985ArtenE ima Archer amp Flannery 1985 E jamiemulvaneyi Wroe 1996 Inhaltsverzeichnis 1 Namensherkunft Etymologie 2 Merkmale 3 Ernahrungsweise 4 Systematik 5 Quellen 5 1 Allgemein 5 2 EinzelnachweiseNamensherkunft Etymologie BearbeitenDer Gattungsname entstammt der Sprache der Aboriginals der MacDonnell Ranges und bedeutet so viel wie starke Zahne Er wurde im Jahr 1985 von den australischen Wirbeltierpalaontologen Michael Archer und Timothy Flannery gepragt 1 Merkmale Bearbeiten nbsp Plagiaulacoide Pramolaren verschiedener Saugetiere uberwiegend Multituberculaten P3 von Ekaltadeta ganz unten 3 v l Namensgebend siehe oben und insbesondere diagnostisch fur die Gattung sind die ausgesprochen grossen dritten Pramolaren Vorbackenzahne in Unter und Oberkiefer Die Krone beider Pramolaren d h P2 und P3 ist wie auch bei eng verwandten Gattungen geriffelt und mit einer sageblattartig gezackten Schneidekante ausgestattet 2 Derartig ausgebildete Pramolaren werden als plagiaulacoid bezeichnet und finden sich konvergent unter anderem bei den Multituberculata spatmesozoischen Saugetieren unsicherer systematischer Stellung 3 Der P3 eruptiert erst am Ubergang zur adulten Lebensphase 2 Der P2 verbleibt danach zwar im Gebiss verliert aber seine Funktionalitat 4 Ferner diagnostisch sind u a die dolchartig ausgebildeten Incisiven Schneidezahne des Unterkiefers I1 das nur schmale Diastem zwischen den Incisiven und dem vorderen Pramolar des Unterkiefers P2 und eine Abnahme der Grosse der niedrigkronigen brachydonten Molaren Hauptbackenzahne von vorn nach hinten besonderes deutlich im Oberkiefer 2 Weiterhin kennzeichnend fur die Molaren des Oberkiefers ist deren breite Basis bei schwach konischer Form der Krone Die Molaren haben im Gegensatz zu den Pramolaren relativ grosse horizontale Okklusions flachen Diese sind bunodont d h sie weisen vier rundliche Haupthocker auf Das wichtigste nicht dentale Diagnosekriterium der Gattung ist dass ungefahr auf Hohe des M3 der Dentalkanal engl dental canal zungenseitig linguad vom Masseterkanal engl masseteric canal abzweigt und durch eine wangenseitige buccale knocherne Wandung vom vorderen Ende des Masseterkanals getrennt ist Bei allen anderen Kanguruartigen verlauft der Dentalkanal innerhalb des Masseterkanals Der Masseterkanal endet bei Ekaltadeta auf Hohe des Kontaktbereiches des P3 mit dem M1 1 Weitere nicht dentale diagnostische Merkmale sind u a ein deutlich ausgepragter Sagittalkamm Scheitelkamm und Nuchalkamm Knochenkamm am Ubergang von dorsalem und lateralem Schadeldach zum Hinterhaupt sowie eine deutliche interorbitale Einschnurung des Schadels 4 Der Dentalkanal homolog dem Mandibularkanal des Menschen ist ein rohrenartiger Kanal im vorderen zahntragenden Teil des Unterkieferknochens Dentale in dem Nerven und Blutgefasse u a des Massetermuskels verlaufen Der Masseterkanal ist die Fortsetzung der in den aufsteigenden Ast am hinteren Ende des Unterkiefers eingesenkten Massetermulde Fossa masseterica in den horizontalen vorderen zahntragenden Ast des Unterkieferknochens Dentale hinein Die entsprechende Offnung im anteroventralen Teil der Massetermulde heisst Masseterforamen 5 Der Masseterkanal kommt bei mehreren Gruppen der Diprotodontier vor 5 und dient als vergrosserte Ansatzflache fur den tiefen Teil Pars profunda des Massetermuskels 6 Ernahrungsweise BearbeitenDas Gebiss von Ekaltadeta erscheint als fur die Jagd und zum Zerkleinern von tierischer Nahrung geeignet Die dolchartig verlangerten unteren Incisiven dienten moglicherweise zum Toten von Beutetieren die plagiaulacoiden Pramolaren ermoglichten wahrscheinlich analog zu den Reisszahnen der Raubsauger das Zerkleinern von Fleisch Die Molaren sind von ihrer Gestalt her jedoch typisch fur Alles oder Pflanzenfresser sodass die Gattung als Nahrungsopportunist gesehen und okologisch irgendwo zwischen Wildschweinen und Fuchsen eingeordnet werden kann wobei ihr gewisse Tendenzen zur Karnivorie unterstellt werden 7 Gegen eine besondere Anpassung an eine karnivore Ernahrungsweise spricht dass das sich der Kondylus des Unterkiefers bei E ima deutlich oberhalb der Okklusionsebene der Molaren befindet 8 wohingegen bei obligat fleisch oder insektenfressenden Landwirbeltieren das Kiefergelenk ungefahr auf gleicher Hohe mit dieser Ebene liegt Systematik BearbeitenVon Ekaltadeta sind bislang zwei Arten beschrieben worden Beide sind bislang ausschliesslich aus verschiedenen Lokalitaten der beruhmten Fossilfundstelle Riversleigh in Queensland bekannt Die Typusart Ekaltadeta ima Archer amp Flannery 1985 erreichte die Grosse eines Wallabys bei einem Korpergewicht von bis zu 15 Kilogramm Ihre Uberreste entstammen Ablagerungen des fruhen bis mittleren Miozans u a jenen der Gag Site mit ihrer Dwornamor Lokalfauna E jamiemulvaneyi Wroe 1996 war um rund die Halfte grosser und unterscheidet sich von E ima durch einen geringeren Grossenunterschied zwischen P3 und den Molaren eine weniger deutliche Grossenabnahme der Molaren des Oberkiefers zum hinteren Ende der Zahnreihe hin sowie in Details der Molarenmorphologie Hockerkonfiguration Sie lebte nach E ima zu Beginn des spaten Miozans und gehort der Encore Lokalfauna an Ekaltadeta wird zusammen mit den Gattungen Jackmahoneya und Propleopus in die rein fossile Unterfamilie Propleopinae gestellt die auch als Riesenrattenkangurus engl giant rat kangaroos bezeichnet werden Ekaltadeta ist die geologisch alteste Gattung und stellt mit E ima die kleinste Art der Propleopinae Allerdings haben kladistische Verwandtschaftsanalysen auf Basis morphologischer Daten ergeben dass E jamiemulvaneyi naher mit zwei Propleopus Arten verwandt ist als mit E ima Die Gattung ware demnach nicht monophyletisch und E jamiemulvaneyi musste nach den Regeln der phylogenetischen Systematik entweder Propleopus zugewiesen oder in eine eigene Gattung gestellt werden Jedoch fussen diese Analysen auf einem sehr kleinen Datensatz und ihre Ergebnisse werden daher als nicht besonders zuverlassig erachtet 2 9 Die Propleopinae werden heute meist der Familie Hypsiprymnodontidae zugeordnet die mit dem Moschusrattenkanguru Hypsiprymnodon moschatus eine rezente Art umfasst wenngleich Zweifel an einer derartig engen Verwandtschaft der Propleopinae mit irgendeiner rezenten Gruppe angemeldet 4 und mittlerweile auch bestatigt 10 wurden Die Hypsiprymnodontidae wiederum stehen zusammen mit u a den echten Kangurus Macropodidae und den Rattenkangurus i e S Potoroidae in der Uberfamilie der Kanguruartigen Macropodoidea Quellen BearbeitenAllgemein Bearbeiten John A Long Michael Archer Timothy Flannery Suzanne Hand Prehistoric Mammals of Australia and New Guinea Johns Hopkins University Press Baltimore 2003 ISBN 0 8018 7223 5 S 151 ff Einzelnachweise Bearbeiten a b Michael Archer Timothy Flannery Revision of the extinct gigantic rat kangaroos Potoroidae Marsupialia with description of a new Miocene genus and species and a new Pleistocene species ofPropleopus Australia Journal of Paleontology Bd 59 Nr 6 1985 S 1331 1349 JSTOR 1304948 alternativer Volltextzugriff ResearchGate a b c d Stephen Wroe An investigation of phylogeny in the giant extinct rat kangarooEkaltadeta Propleopinae Potoroidae Marsupialia Journal of Paleontology Bd 70 Nr 4 1996 S 681 690 JSTOR 1306529 alternativer Volltextlink UNSW PDF 2 47 MB Thomas H Rich Patricia Vickers Rich Timothy F Flannery Benjamin P Kear David J Cantrill Patricia Komarower Lesley Kool David Pickering Peter Trusler Steven Morton Nicholas van Klaveren Erich M G Fitzgerald An Australian multituberculate and its palaeobiogeographic implications Acta Palaeolontologica Polonica Bd 54 Nr 1 2009 S 1 6 doi 10 4202 app 2009 0101 Open Access a b c Stephen Wroe Jenni Brammall Bernard N Cooke The Skull ofEkaltadeta ima Marsupialia Hypsiprymnodontidae An Analysis of Some Marsupial Cranial Features and a Re Investigation of Propleopine Phylogeny with Notes on the Inference of Carnivory in Mammals Journal of Paleontology Bd 72 Nr 4 1998 S 738 751 JSTOR 1306699 alternativer Volltextlink UNSW PDF 2 47 MB a b A A Abbie A masticatory adaptation peculiar to some diprotodont marsupials Journal of Zoology Bd B109 Nr 1 1939 S 261 279 doi 10 1111 j 1096 3642 1939 tb00716 x Natalie M Warburton Comparative jaw muscle anatomy in kangaroos wallabies and rat kangaroos Marsupialia Macropodoidea The Anatomical Record Bd 292 Nr 6 2009 S 875 884 doi 10 1002 ar 20905 Open Access distinct leanings towards carnivory Long et al 2003 siehe allgemeine Quellen Stephen Wroe Australian marsupial carnivores Recent advances in palaeontology S 102 123 in Menna Jones Chris R Dickman Michael Archer Hrsg Predators with Pouches The Biology of Marsupial Carnivores CSIRO Publishing Collingwood 2003 ISBN 0 643 06634 9 Volltext des Kapitels UNSW S 118 Stephen Wroe Stratigraphy and phylogeny of the giant extinct Rat kangaroos Propleopinae Hypsiprymnodontidae Marsupialia Memoirs of the Queensland Museum Bd 41 Nr 2 1997 S 449 456 BHL Benjamin P Kear Bernard N Cooke Michael Archer Timothy F Flannery Implications of a new species of the Oligo Miocene kangaroo Marsupialia Macropodoidea Nambaroo from the Riversleigh World Heritage Area Queensland Australia Journal of Paleontology Bd 81 Nr 6 2007 S 1147 1167 doi 10 1666 04 218 1 alternativer Volltextzugriff ResearchGate Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ekaltadeta amp oldid 222901747