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Eduard Hitschmann geboren 28 Juli 1871 in Wien Osterreich Ungarn gestorben 31 Juli 1957 in Bass Rocks Massachusetts USA war ein osterreichisch US amerikanischer Psychoanalytiker Eduard Hitschmann im Wiener Psychoanalytischen Ambulatorium 1922 sitzend 4 von links Foto Ludwig Gutmann Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEduard Hitschmann war der Sohn eines leitenden Bankiers der Wiener Rothschildbank Der altere Bruder Maximilian Hitschmann 1870 1950 war Jurist und konnte vor den Nationalsozialisten fliehen der jungere Bruder Heinrich Hitschmann 1873 1944 war Bankier und kam im Ghetto Theresienstadt um Hitschmann war mit der Sprachtherapeutin und Konzertsangerin Hedwig Schick 1891 1980 verheiratet ihre 1914 geborene Tochter Margarethe studierte in Wien Medizin und bildete sich in den USA zur Psychoanalytikerin aus Hitschmann besuchte das Akademische Gymnasium und studierte Medizin an der Universitat Wien wo er 1895 promoviert wurde 1904 eroffnete er eine internistische Praxis Sigmund Freud warb ihn 1905 fur die Loge B nai B rith und nahm ihn in die 1905 gegrundeten Psychologischen Mittwoch Gesellschaft auf aus der dann die Wiener Psychoanalytische Vereinigung hervorging 1 In B nai B rith waren er und Oskar Rie aktive Mitglieder 1908 nahm er am 1 Internationalen Psychoanalytischen Kongress in Salzburg teil und wurde beim zweiten Kongress 1910 in das Exekutiv Komitee der neu gegrundeten Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung gewahlt Er war 1913 Mitgrunder der Internationalen Zeitschrift fur Psychoanalyse und war mit Karl Abraham Redakteur des Jahrbuchs fur psychoanalytische und psychopathologische Forschungen Wahrend des Ersten Weltkriegs arbeitete er am Sanitatsspital in Wien Von 1922 bis 1938 war er Direktor des in den Raumen eines ehemaligen Militarkrankenhauses gegrundeten Wiener Psychoanalytischen Ambulatoriums 1933 war er kurzfristig Herausgeber der in Wien erscheinenden Zeitschrift Die psychoanalytische Bewegung Hitschmann gehorte zu den Arzten der Familie Freud Nach dem Anschluss Osterreichs 1938 emigrierte er mit seiner Familie nach London und nach dem Tode Sigmund Freuds in London zog er 1940 nach Cambridge in die USA 1940 1955 war er am Boston Psychoanalytic Institute als Lehranalytiker tatig und hielt Vorlesungen an der Harvard Medical School Er hatte mehrere Auseinandersetzungen mit Helene Deutsch 2 Hitschmann verfasste uber 100 wissenschaftliche Arbeiten zu Themen der Medizin Psychopathologie und Psychoanalyse sowie zahlreiche analytische Biographien Eines seiner wichtigsten Werke war Freuds Neurosenlehre 1911 in welchem er den damaligen Stand der Psychoanalyse zusammenfassend darstellte und das als erstes Lehrbuch der noch jungen Psychoanalyse bezeichnet werden kann 1956 erschien das Werk Great Men eine Sammlung analytischer Biographien Sein Aufsatz uber Gottfried Keller aus dem Jahr 1919 wurde von den Nazis 1938 auf die Liste des schadlichen und unerwunschten Schrifttums gesetzt 3 Hitschmann schrieb auch unter dem Pseudonym Multaretuli Hitschmann starb in Bass Rocks Massachusetts USA wahrend seines Sommerurlaubs Schriften Auswahl BearbeitenFreuds Neurosenlehre Nach ihrem gegenwartigen Stande zusammenfassend dargestellt Wien 1910 Schopenhauer Versuch einer Psychoanalyse des Philosophen In Imago 1912 Gottfried Keller Psychoanalytische Behauptungen und Vermutungen uber sein Werk In Imago 1916 Gottfried Keller Psychoanalyse des Dichters seiner Gestalten und Motive Leipzig Internationaler Psychoanalytischer Verlag 1919 Freud s Theories Of The Neuroses Ubersetzung Charles Rockwell Payne Herausgeber Ernest Jones New York Moffat Yard and Company 1917 Ein Gespenst aus der Kindheit Knut Hamsuns Leipzig Internationaler psychoanalytischer Verlag 1926 Psychoanalytisches zur Personlichkeit Goethes Vortrag am 11 Januar 1930 im Wiener Goethe Verein 1932 Johann Peter Eckermann eine psychoanalytisch biographische Studie Vortrag gehalten im Wiener Goethe Verein den 4 Februar 1933 Samuel Johnson s character a psychoanalytic interpretation 1945 mit Edmund Bergler Die Geschlechtskalte der Frau ihr Wesen und ihre Behandlung Wien Verl d Ars Medici 1934 mit Edmund Bergler Talleyrand Napoleon Stendhal Grabbe psychoanalytisch biographische Essays Wien Internat Psychoanalytischer Verlag 1935 Psychogene Spermatorrhoe 1938 Great men psychoanalytic studies by Eduard Hitschmann New York International Universities Press 1956 Zur Entstehung des Kinderbuches von Selma Lagerlof Wunderbare Reise des Nils Holgersson mit den Wildgansen In Winfred Kaminski Klaus Ulrich Pech Hrsg Kinderliteratur und Psychoanalyse 1982 S 86 93Literatur BearbeitenHitschmann Eduard In Lexikon deutsch judischer Autoren Band 12 Hirs Jaco Hrsg vom Archiv Bibliographia Judaica Saur Munchen 2008 ISBN 978 3 598 22692 2 S 107 110 Uwe Henrik Peters Psychiatrie im Exil die Emigration der dynamischen Psychiatrie aus Deutschland 1933 1939 Kupka Dusseldorf 1992 ISBN 3 926567 04 X S 76 f Elke Muhlleitner Biographisches Lexikon der Psychoanalyse Die Mitglieder der Psychologischen Mittwoch Gesellschaft und der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung 1902 1938 Tubingen Edition Diskord 1992 ISBN 3 89295 557 3 S 149 151 Hitschmann Eduard In Elisabeth Roudinesco Michel Plon Worterbuch der Psychoanalyse Namen Lander Werke Begriffe Ubersetzung Wien Springer 2004 ISBN 3 211 83748 5 S 411 412 Ralph Bollbach Eduard Hitschmann ein Leben mit der Psychoanalyse Dissertation Koln 1981Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Eduard Hitschmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Paul Federn Eduard Hitschmann zum 60 Geburtstag bei PsyalphaEinzelnachweise Bearbeiten Herman Nunberg und Ernst Federn Hrsg Protokolle der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung Band I 1906 1908 Fischer Frankfurt am Main 1976 S XXXVI Elisabeth Roudinesco 2004 S 412 Liste des schadlichen und unerwunschten Schrifttums Leipzig 1938 S 58 linkNormdaten Person GND 101781520 lobid OGND AKS LCCN n85148899 VIAF 240363583 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hitschmann EduardKURZBESCHREIBUNG osterreichisch US amerikanischer PsychoanalytikerGEBURTSDATUM 28 Juli 1871GEBURTSORT Wien Osterreich UngarnSTERBEDATUM 31 Juli 1957STERBEORT Bass Rocks Massachusetts USA Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eduard Hitschmann amp oldid 235129469