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Eduard Hesse 1 Oktober 1912 in Bremen 10 Dezember 2011 in Bielefeld war ein deutscher evangelischer Geistlicher Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ubersetzungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEduard Hesse wuchs in einer pietistischen Familie auf Sein Vater war der Theologe Hermann Albert Hesse Auch seine drei Bruder entschieden sich fur den Beruf des Vaters und engagierten sich fur die Bekennende Kirche Seine Schwester Margit heiratete einen Theologen Sein jungster Bruder Helmut Hesse kam 1943 zusammen mit seinem Vater wegen seines kirchlichen Engagements ins Konzentrationslager Dachau wo Helmut Hesse aufgrund mangelnder medizinischer Versorgung ums Leben kam Seine zwei Bruder Theodor und Friedrich Wilhelm waren zu diesem Zeitpunkt schon gefallen Von den Geschwistern uberlebten nur Margit und Eduard das Dritte Reich Eduard bekam mit seiner Frau Friederike Witwe seines gefallenen Bruders Theodor sechs Kinder In seiner Jugend betatigte er sich im evangelisch und jugendbewegt gepragten Bibelkreis Wahrend seines Theologiestudiums in Tubingen engagierte er sich innerhalb der jugendbewegt reformierten Hochschulgilde Rudiger von Bechelaren Seine darauf folgenden Studienmonate in Basel 1935 1936 nutzte er fur landerubergreifende Kurierdienste innerhalb der Bekennenden Kirche Im Herbst 1936 legte er sein Erstes Examen in der Bekennenden Kirche ab und war darauf fur diese als Vikar in Breslau tatig Seine Predigten wurden nach einer Denunziation von der Gestapo beobachtet Fur deren Inhalt kam er mehrfach in Haft In einem Tagebucheintrag des Bekenntnispfarrers Hermann Klugkist Hesse ist seine Inhaftierung wie folgt notiert Eduard Hesse liegt in einer engen Zelle mit einem Blutschander und einem Dieb Ein Bett Zwei mussen an der Erde schlafen Die Zahl der Verhafteten in Ostpreussen uber 80 Niesel und Gollwitzer wieder gefanglich eingezogen Hermann Klugkist Hesse Tagebucheintrag vom 19 November 1937 1 Auch eine Versetzung innerhalb der Bekennenden Kirche nach Gebroth im Hunsruck konnte ihn vor weiteren Repressalien nicht schutzen Doch er liess sich auch dadurch nicht von seinen theologischen Uberzeugungen abbringen Im Marz 1939 absolvierte er sein Zweites Examen in der nun illegalen Bekennenden Kirche im Rheinland Ende 1939 wurde er von einem Sondergericht aufgrund des sogenannten Heimtuckegesetzes zu einem einjahrigen Freiheitsentzug verurteilt Die bisherige Haftzeit wurde ihm angerechnet und fur die restlichen Monate eine Amnestie ausgesprochen In seiner Konfirmandengruppe die er als Hilfsprediger in Duisburg Meiderich leitete behandelte er den in der Bekennenden Kirche geschatzten Heidelberger Katechismus und berichtete seinen Schulern von der Beerdigung des im Konzentrationslager Buchenwald ermordeten Bekenntnispfarrers Paul Schneider Deshalb wurde er von der Gestapo erneut verhort und der Sachverhalt wurde an die Staatsanwaltschaft ubergeben Zu einer Verhandlung und Verurteilung kam es vorerst nicht 1940 wurde er wie viele Anhanger der Bekennenden Kirche zur Wehrmacht eingezogen um an der Ostfront eingesetzt zu werden Ein Sondergericht in Dusseldorf nahm sich 1941 des Meiderich Falles erneut an ohne jedoch ein Urteil zu fallen Im weiteren Verlauf des Krieges wurde Hesse auffallend oft zu gefahrlichen Sondereinsatzen beordert und ein Kamerad informierte ihn uber ein vertrauliches Schreiben der Gestapo aus Dusseldorf mit dem Vermerk er soll nicht mehr wiederkommen Eduard Hesse uberlebte den Zweiten Weltkrieg Eduard Hesse war von 1947 bis 1952 Pfarrer in Herford und von 1952 bis 1977 Pfarrer in der Gemeinde Hoerstgen am Niederrhein Nach seinem Tod erinnerte der amtierende Pfarrer der Gemeinde an ihn Zusammen mit seinem Vater Hermann Albert Hesse Pfarrer in Wuppertal und seinen Brudern gehorte er einem radikalen entschiedeneren Flugel der sogenannten Bekennenden Kirche an der auch das Eintreten fur die verfolgten Juden direkt zum christlichen Bekenntnis zahlte Pfarrer Stefan Maser Nachruf fur Eduard Hesse auf der Website des Kirchenkreises Moers 2 So ist es auch nicht verwunderlich dass in der Gemeinde Hoerstgen neben den Gefallenen des Weltkrieges namentlich auch der judischen Opfer des Ortes gedacht wird Seinen Ruhestand verbrachte das Ehepaar Hesse im Westerwald Im Januar 2011 starb seine Frau Friederike Am 10 Dezember 2011 starb Eduard Hesse in seinem 100 Lebensjahr in Bielefeld Beide wurden auf dem Hoerstgener Friedhof beigesetzt Ubersetzungen BearbeitenDirk Heikoop Hermann Albert Hesse 1877 1957 Ein Reformierter im Kampf der Bekennenden Kirche Deutschlands Aus dem Niederlandischen ubertragen von Eduard HesseLiteratur BearbeitenFriedhelm Meyer Das gefahrdete Leben des jungen Theologen Eduard Hesse In Gunther von Norden Klaus Schmidt Hrsg Sie schwammen gegen den Strom Koln 2006 S 86 89 Frank Friedhelm Homberg Retterwiderstand in Wuppertal wahrend des Nationalsozialismus Dissertation Heinrich Heine Universitat Dusseldorf insbesondere Kapitel 3 2 Die Pastorenfamilie Hesse S 53 ff Weblinks BearbeitenRP online de Ein mutiger Pfarrer reformiert info de Eduard Hesse 1912 2011 Kirche Moers Bis in die tiefste Seele gepragt vom WiderstandEinzelnachweise Bearbeiten Gottfried Abrath Subjekt und Milieu im NS Staat Die Tagebucher des Pfarrers Hermann Klugkist Hesse Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1994 S 304 305 Bis in die tiefste Seele gepragt vom Widerstand Memento des Originals vom 12 Juni 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kirche moers de Normdaten Person GND 1051153085 lobid OGND AKS VIAF 308711199 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hesse EduardKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer GeistlicherGEBURTSDATUM 1 Oktober 1912GEBURTSORT BremenSTERBEDATUM 10 Dezember 2011STERBEORT Bielefeld Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eduard Hesse amp oldid 232959185