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Berta Hedwig Edith Wolff 1 auch Ewo genannt 13 April 1904 in Friedenau 28 Januar 1997 in Haifa war eine deutsche Widerstandskampferin in der Zeit des Nationalsozialismus und Anregerin und Mitgrunderin der Untergrundgruppe Chug Chaluzi Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Gedenktafel am Haus Bundesallee 79 in Berlin FriedenauEdith Wolff wurde in der elterlichen Wohnung in der Wilhelmshoher Strasse 28 in Friedenau geboren 1 Ihre Eltern waren der judische Schriftsteller Theodor Wolff 1880 1943 2 und die evangelische Stenographin Getrud Traeger 1881 1951 Sie hatte zwei jungere Schwestern Kurz vor ihrer Einschulung wurde sie zusammen mit ihnen evangelisch getauft 3 Edith studierte nach dem Abitur 1925 Philosophie Sie war Mitglied im judischen Bund Blau Weiss konvertierte 1933 aus Protest gegen die Nationalsozialisten vom evangelischen zum judischen Glauben und wurde zur uberzeugten Pazifistin und Zionistin Obwohl sie nach den Nurnberger Rassengesetzen nicht mehr als judischer Mischling ersten Grades sondern als Geltungsjude eingestuft wurde und daher besonders gefahrdet war verbreitete sie anonym politische Schriften hatte zahlreiche Kontakte zu verfolgten Juden und leistete Fluchthilfe Da ihre Tante ihre Mitgliedskarte aus der judischen Gemeinde verschwinden liess konnte sie relativ unbehelligt agieren 4 Uber Recha Freier kam Wolff zur judischen Jugendhilfe Kinder und Jugend Alijah und lernte dort Jizchak Schwersenz kennen der dort als Lehrer unterrichtete Als in Berlin 1941 die ersten Deportationen begannen organisierte sie Lebensmittel und Ausweise um Juden die Flucht oder ein Untertauchen zu ermoglichen 5 6 Ihr Vater wurde im Januar 1943 von der Gestapo verhaftet und nach Auschwitz deportiert dort kam er im Juli selben Jahres um 3 Am 27 Februar 1943 grundete Wolff mit ihrem Freund Schwersenz die zionistische Jugenduntergrundgruppe Chug Chaluzi Pionier Kreis Diese einzige bekannte zionistische Untergrundgruppe in Deutschland leistete uber ein Jahr lang Fluchthilfe fur verfolgte Juden 7 Von den 40 Kindern der Alijah Schule die durch die Chug Chaluzi versteckt wurden konnten auf diese Weise 33 gerettet werden 8 Als Wolff am 19 Juli 1943 von der Gestapo verhaftet wurde konnte sie ihre Verbindungen verbergen wurde aber wegen Judenbegunstigung der Weitergabe von Lebensmittelkarten an Juden zu zwei Jahren Gefangnis verurteilt 6 Sie uberlebte die Haft in 18 Zuchthausern und Konzentrationslagern wie dem KZ Dachau und dem KZ Ravensbruck 1950 ging Wolff in die Schweiz 1954 wanderte sie gemeinsam mit Schwersenz nach Israel aus 9 Dort arbeitete sie unter anderem in der Gedenkstatte Yad Vashem und engagierte sich spater auch fur die judisch arabische Verstandigung 6 Ehrungen BearbeitenEdith Wolff wurde die Verdienstmedaille des Bundesverdienstkreuzes verliehen Am 14 April 2004 wurde in der Bundesallee 79 in Berlin Friedenau eine Gedenktafel ihr zu Ehren enthullt Schriften Bearbeitenmit Jizchak Schwersenz und Shaul Esh Judische Jugend im Untergrund Eine zionistische Gruppe in Deutschland wahrend des Zweiten Weltkrieges Bitaon Tel Aviv 1969 Literatur BearbeitenWolfgang Benz Hrsg Lexikon des deutschen Widerstandes Fischer Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 596 15083 3 Irmgard Klonne 1933 wurde das anders Da habe ich alles Judische betont Edith Wolff genannt Ewo Eine Wurdigung In Gisela Dolle u a Hrsg Judin Deutsch deutsche Judin Auswirkungen des Antisemitismus in Deutschland Archiv der Deutschen Frauenbewegung Kassel 1993 S 28 33 Ariadne Almanach des Archivs der Deutschen Frauenbewegung 23 Wilfried Lohken Werner Vathke Hrsg Juden im Widerstand Drei Gruppen zwischen Uberlebenskampf und politischer Aktion Berlin 1939 1945 Hentrich Berlin 1993 ISBN 3 89468 068 7 Reihe deutsche Vergangenheit Statten der Geschichte Berlins 87 Fabrice Braun Vorsicht Gift Edith Wolff grundete in Berlin mit anderen die judische Widerstandsgruppe Chug Chaluzi in Der Spiegel Geschichte 2 2019 S 16 23 Jizchak Schwersenz Die versteckte Gruppe ein judischer Lehrer erinnert sich an Deutschland 4 Auflage Wichern Verlag Berlin 2000 ISBN 978 3 88981 122 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Edith Wolff Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kurzbiografie der Gedenkstatte Deutscher WiderstandEinzelnachweise Bearbeiten a b StA Friedenau Geburtsurkunde Nr 87 1904 Dr Theodor Wolff Stolpersteine in Berlin Abgerufen am 1 Juni 2023 a b Biographie uber Vater In Stolpersteine in Berlin Abgerufen am 4 Januar 2020 Birgit Schreiber Versteckt Judische Kinder im nationalsozialistischen Deutschland und ihr Leben danach Interpretationen biographischer Interviews Campus Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 593 37746 2 S 35 Kurzbiografie der Gedenkstatte Deutscher Widerstand a b c Es war Ewo die mich uberzeugte unterzutauchen Wolfgang Benz Walter H Pehle Hrsg Lexikon des deutschen Widerstandes Fischer Frankfurt am Main 1994 S 189f Johannes Tuchel Julia Albert Widerstand als Reaktion auf Krieg und NS Gewaltverbrechen In Bundeszentrale fur politische Bildung Hrsg Widerstand gegen den Nationalsozialismus Informationen zur politischen Bildung Nr 330 17 August 2016 Gudrun Maierhof Selbstbehauptung im Chaos Frauen in der judischen Selbsthilfe 1933 1943 Campus Verlag Frankfurt am Main 2002 ISBN 3 593 37042 5 S 348 Henning Mielke Jizchak SchwersenzNormdaten Person GND 129109010 lobid OGND AKS VIAF 1082182 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wolff EdithALTERNATIVNAMEN Ewo Wolff Berta Hedwig Edith Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Widerstandskampferin gegen den NationalsozialismusGEBURTSDATUM 13 April 1904GEBURTSORT FriedenauSTERBEDATUM 28 Januar 1997STERBEORT Haifa Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Edith Wolff amp oldid 234231495