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Edgar Hofschen 9 Mai 1941 in Tapiau Ostpreussen 13 Juni 2016 in Wuppertal war ein deutscher Maler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Ausstellungen Auswahl 3 1 Einzelausstellungen 3 2 Gruppenausstellungen 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEdgar Hofschen wurde 1941 in Tapiau dem heutigen Gwardejsk in der Oblast Kaliningrad in Russland geboren wuchs aber ab 1945 im Bergischen Land auf Von 1961 bis 1964 studierte er Padagogik in Wuppertal und von 1965 bis 1971 Kunstgeschichte und Philosophie in Koln 1972 nahm er ein Studium der Malerei an der Kunstakademie Dusseldorf auf welches er 1975 abschloss Er war eine Zeitlang Assistent im Fachbereich Kunst und Didaktik der Padagogischen Hochschule Hagen und wurde sodann Lehrer in der Kleinstadt Radevormwald bei Wuppertal wo er sich gleichzeitig ein Atelier einrichten konnte 1 Dort und im benachbarten Huckeswagen lebte und arbeitete er bis zu seinem Tod 2016 2 3 Er war Mitglied im Deutschen Kunstlerbund 4 1977 nahm er an der documenta 6 in Kassel teil 5 Vertreten ist er unter anderem in den Galerien Nothelfer in Berlin und Mike Karstens in Munster 6 7 Werk BearbeitenEdgar Hofschens kunstlerisches Werk wird der analytischen Malerei zugerechnet 8 einer reduktionistischen Variante der abstrakten Malerei im Sinne von ungegenstandlicher Malerei die darauf abzielt allein das Material eines Bildwerks also etwa Leinwand und Farbe bzw Farbauftrag fur sich sprechen zu lassen ohne etwas anderes abbilden oder ausdrucken zu wollen Zu ihren Hauptvertretern zahlen Ulrich Erben Raimund Girke Antonio Calderara ihre Blutezeit erlebte sie in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts Hofschens spezielles Anliegen war die psychophysiologische Wirkung von Farbe und die Farbe als Materie unter verschiedenen ausseren Bedingungen 9 Er ordnete seine Malerei in einzelnen Werkgruppen in alphabetischer Reihenfolge die er Modifikation nannte Zu den ersten Modifikationen heisst es zum Beispiel Leinwand genaht Felder getrennt Verbindende Ordnung Ziffern hinter den Buchstaben in den Bildtiteln markieren die Position des jeweiligen Gemaldes innerhalb der Jahreszahlung Hofschens Bilder erschliessen sich dem Betrachter aus dem verwendeten Material Teilweise hat auch er in Ol oder Mischtechnik auf Papier und Kunstlerleinwand gemalt dann vielfach kleinformatig mit sparsamer Formgebung in meist gedeckten schweren stillen 10 Farben manchmal nahezu monochrom Die bildnerische Ausgestaltung ist vielfach in nicht assoziierbarer Weise polymorph seltener linear bzw geometrisch und dann vermag sie etwa an Antonio Calderara Josef Albers oder gar Mark Rothko zu erinnern Ahnliches gilt fur das graphische Werk Sein Alleinstellungsmerkmal aber bezieht Hofschen aus der haufigen Verwendung besonderer grobstofflicher Materialien namlich von Segeltuch grobem Sackleinen Zeltplanen Diese werden vernaht und geflickt oder vorhandene Nahte Risse und sonstige Gebrauchsspuren bildhaft ausgenutzt Teilflachen mit Ponal uberarbeitet abgeschliffen oder mit Papierstreifen beklebt etc 11 12 Aus dem Stoff und seiner Bearbeitung resultierende Unebenheiten Falten und Kanten sind willkommen Der Farbauftrag orientiert sich am vorhandenen Kolorit und bevorzugt daher erst recht naturnahe ruhige Tone Das zumeist grosse Format entspricht dem Material Auf diese Weise gelingt es Hofschen der sperrigen Materie die sich subtiler Bearbeitung weitgehend entzieht und der kunstlerischen Gestaltungsfreiheit engere Grenzen setzt Formen abzuringen die die stoffliche Textur in stoffspezifischen oder geometrischen Strukturen widerspiegeln und damit eine eindrucksvolle bildhafte Wirkung erzielen Hofschen hat seine Werke zumeist mit verkurzter Unterschrift und zumeist angedeuteter Datierung signiert allerdings uberwiegend ruckseitig wohl um die bildnerische Wirkung nicht zu storen Der renommierte wenn auch hierzulande weniger bekannte amerikanische Minimalist Jake Berthot 1939 2014 13 der Hofschen 1974 begegnete und mit ihm zeitweise die Vorliebe fur geometrische Kompositionen teilte hat 1979 eine Serie von funf Bildern als Hommage an Edgar Hofschen betitelt die mittlerweile unter diesem Namen in die Sammlung des MoMA in New York aufgenommen wurde 14 Ausstellungen Auswahl BearbeitenEinzelausstellungen Bearbeiten 1972 Edgar Hofschen Forum Kunst Rottweil 1975 Kunstverein Freiburg Freiburg 1979 Schloss Morsbroich Leverkusen 1980 Mannheimer Kunstverein Mannheim 1981 Kunstverein Kassel Kassel 1982 Kunstverein Braunschweig Braunschweig 1983 Germanisches Nationalmuseum Nurnberg 1984 Horst Janssen Museum Oldenburg 1994 Goethe Institut Hongkong 1996 Stadtische Galerie LudenscheidGruppenausstellungen Bearbeiten 1974 Geplante Malerei Westfalischer Kunstverein Munster 1975 Forum junger Kunst Wurttembergischer Kunstverein Stuttgart 1977 documenta 6 Kassel 1978 Kunst des 20 Jhdts Nationalgalerie Berlin 1985 Kunst Stoff Kunst Stadtische Galerie Nordhorn 1999 Die Farbe Rot hat mich Osthaus Museum Hagen Hagen 2003 Seeing Red Contemporary Nonobjective Painting 15 Hunter College Gallery New York USA u a mit Richard Anuszkiewicz Bernard Aubertin Lutz Becker Christiane Conrad Rupprecht Geiger Raimund Girke Kuno Gonschior Gottfried Honegger Raimer Jochims Joseph Marioni Otto Piene Rolf Rose Andrea Schomburg 2006 Still und konsequent Siegerland Museum und Kunstverein SiegenEinzelnachweise Bearbeiten Ulrich Schneider Edgar Hofschen Modifikationen Ausstellungskatalog des Germanischen Nationalmuseums Nurnberg 1983 Seite 6 Rheinische Post Kunstler Edgar Hofschen gestorben vom 15 Juni 2016 Galerie Art 204 Klassische Moderne und Zeitgenossische Kunst Edgar Hofschen Memento vom 17 Juli 2013 im Internet Archive abgerufen am 19 Januar 2015 kuenstlerbund de Mitglieder H Edgar Hofschen abgerufen am 30 August 2015 Katalog zur documenta 6 Band 1 Seite 90 Malerei Plastik Environment Performance 1977 ISBN 3 920453 00 X Galerie Georg Nothelfer Edgar Hofschen Galerie Mike Karstens Edgar Hofschen Klaus Honnef Die geplante und analytische fundamentale und elementare Malerei Kunstforum international Band 88 1987 Abtart Stuttgart kuratiert von Prof Klaus Honnef abtart com Blicken Sehen Anke Erlenhoff amp Edgar Hofschen Abgerufen am 19 Januar 2015 Klaus Honnef Edgar Hofschen Kunstforum international Band 2 1973 Susanne Thesing Edgar Hofschen Modifikationen Ausstellungskatalog Germanisches Nationalmuseum Nurnberg 1983 Seite 10 Klaus Honnef Modifikationen in der Malerei 1 2 Vorlage Toter Link www zeitkunstverlag de Edgar Hofschen Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Juli 2018 Suche in Webarchiven abgerufen am 19 Januar 2015 Nachruf von Roberta Smith New York Times vom 14 Januar 2015 Jake Berthot Third House for Edgar Hofschen www moma org artists 529 locale de Seeing Red In kunstaspekte art Abgerufen am 10 Dezember 2017 Normdaten Person GND 118552775 lobid OGND AKS LCCN n83300684 VIAF 52481341 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hofschen EdgarKURZBESCHREIBUNG deutscher MalerGEBURTSDATUM 9 Mai 1941GEBURTSORT Tapiau Ostpreussen Deutsches ReichSTERBEDATUM 13 Juni 2016STERBEORT Wuppertal Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Edgar Hofschen amp oldid 234379155