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Die Edelsteinminen Steinkaulenberg sind ein Schaubergwerk in Idar Oberstein Sie gelten als die einzigen Mineralienminen in Europa die fur Besucher zuganglich sind 1 Blick in den Besucherstollen des Steinkaulenbergs Inhaltsverzeichnis 1 Geologie 2 Geschichte 3 Besucherstollen und Mineralisation 4 Edelsteincamp 5 Anmerkungen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeologie BearbeitenDer Steinkaulenberg bei Idar Oberstein befindet sich am Nordwestrand des Saar Nahe Beckens Die Fullung dieses fossilen Sedimentbeckens besteht aus siliziklastischen Sedimentgesteinen des Oberkarbons einschliesslich teils machtiger Kohle schichten und aus ebensolchen Sedimentgesteinen aber auch vulkanischen Gesteinen des Perms Rotliegend Serie Der Steinkaulenberg ist aus Vulkangesteinsschichten des unteren Oberrotliegend aufgebaut die unter der Bezeichnung Grenzlager Gruppe zusammengefasst werden weil sie sich zwischen machtigen Sedimentabfolgen des Unter und Oberrotliegend befinden entspricht in etwa der Donnersberg Formation der aktuellen Nomenklatur Das Gestein wird nach seiner genauen Zusammensetzung als Latitandesit bezeichnet Dabei handelt es sich um ein intermediares Vulkangestein das heisst es weist einen moderat hohen SiO2 Anteil auf Es ist im unverwitterten Zustand sehr dunkel und besitzt ein porphyrisches Gefuge mit Einsprenglingen aus Feldspat Auch die sehr feinkornige Grundmasse des Gesteins besteht uberwiegend aus Feldspat Plagioklas Kalknatronfeldspat stellt insgesamt mehr als 50 des Feldspatanteils Daneben enthalt das Gestein Kalifeldspat Quarz Pyroxen sowie in geringeren Anteilen weitere Minerale Die Edelsteine des Steinkaulenbergs sind Varietaten des Minerals Quarz siehe unten Sie fullen grossere Hohlraume im Gestein 2 Geschichte BearbeitenDie Edelsteinvorkommen im Saar Nahegebiet werden erstmals 1375 von dem Metzer Domherrn Otto von Diemeringen erwahnt Die Herren von Oberstein erlaubten als zustandige Landesherren ihren Untertanen das Graben nach Edelsteinen gegen Abgabe eines jeden dritten Zentners der Ausbeute in der Umgebung um die heutigen Minen Ursprunglich suchten die Edelsteingraber uber Tage nach den Edelsteinen Die Abraumfelder nannte man Kaulen daher auch der Name Steinkaulenberg Erst spater wurde auch unter Tage nach Edelsteinen gesucht und es wurden Stollen in die Berge abgeteuft Wahrend der franzosischen Besatzung ab 1792 galt daher auch das franzosische Bergrecht das noch bis 1874 volle Gultigkeit hatte und den Abbau der Edelsteine ordnungsrechtlich regelte Ab 1875 wurde der Abbau eingestellt nachdem zuvor waren bereits zwei Generationen Idar Obersteiner im Minenbau Brasiliens tatig waren Diese schafften grosse Mengen neuen Rohmaterials zur Weiterfuhrung der Edelsteinindustrie heran Im Jahr 1978 wurden die verschutteten Stollen wieder freigelegt und fur den Fremdenverkehr erschlossen 3 Betrieben wird der Steinkaulenberg seither von der Edelsteinminen GmbH Idar Oberstein Sie ist eine hundertprozentige Tochter des Fordervereins Steinkaulenberg Weiherschleife e V und fuhrt die Geschafte der Edelsteinminen Der Fordervereins Steinkaulenberg Weiherschleife e V wurde ebenfalls 1978 gegrundet Mitglied des Vereins kann jede naturliche und juristische Person werden 4 Besucherstollen und Mineralisation Bearbeiten nbsp Wegweiser zur EdelsteinmineDer Schaustollen im Steinkaulenberg ist etwa 400 Meter lang Gruppenweise werden die Besucher durch den Stollen gefuhrt und konnen sich die Entstehung der Mineralisation die Geschichte des Abbaues und die Weiterverarbeitung der Edelsteine anschauen Geoffnet ist er jeweils vom 15 Marz bis 15 November Im Winter ist keine Besichtigung moglich Pro Saison kommen etwa 50 000 Besucher 5 Die in den Minen vorkommenden Edelsteine sind sowohl mikrokristalline extrem feinkornige als auch makrokristalline Varietaten des Minerals Quarz chemisch Siliziumdioxid SiO2 Da Quarz im Allgemeinen und seine Varietaten im Besonderen nicht allzu selten sind und auch eine fur Edelsteine vergleichsweise geringe Harte haben Quarz hat Mohs sche Harte 7 Korund mit den Varietaten Rubin und Saphir hat Harte 9 Diamant hat Harte 10 spricht man hierbei auch von Halbedelsteinen Die mikrokristallinen Quarzvarietaten im Steinkaulenberg sind Achat und Jaspis die makrokristallinen sind Amethyst violett gefarbt Rauchquarz graubraunlich und Bergkristall hochtransparent farblos Die Mineralisation im Steinkaulenberg ist nicht zusammen mit dem Vulkangestein in dem sie sich befindet entstanden sondern erst spater Der Quarz ist hierbei in naturlichen Hohlraumen im Gestein aus SiO2 haltigen heissen wassrigen Losungen ausgefallt worden Diese verfullten Hohlraume werden Geoden Mandeln oder Drusen genannt Makrokristalliner Quarz tritt dabei oft im Inneren einer randlich aus mikrokristallinem Quarz bestehenden Geode auf Die Quarzgeoden konnen im Besucherstollen noch im Muttergestein angeschaut werden 6 Edelsteincamp BearbeitenAuf ehemaligen Abraumhalden sind Schurffelder angelegt worden in denen vor allem Kinder und Jugendliche selbst nach Edelsteinen suchen konnen Die dort zu findenden Objekte werden jedoch zur Forderung der touristischen Attraktivitat auf den Feldern ausgebracht Im Edelsteincamp erhalten die Hobbyschurfer Hacken Pickel und Spaten zur Verfugung gestellt Vor Ort wird den Gruppen zudem die Moglichkeit gegeben Spiessbraten und andere Grillwaren auf dem Feuer zuzubereiten 7 Anmerkungen Bearbeiten Minerale oder Mineralien sind alle festen naturlich vorkommenden anorganischen chemischen Verbindungen Hier wird Mineralien jedoch in einem exklusiveren Sinn gebraucht in dem es sich ausschliesslich auf Nicht Erz minerale bezieht oder vielmehr auf Minerale die in den entsprechenden Gruben nicht zur Gewinnung von Metallen abgebaut wurden sondern fur die Herstellung von Schmuck und Dekosteinen und zum Verkauf an Mineraliensammler Sowohl fur Fuhrungen durch den Schaustollen als auch fur Besuche des Edelsteincamps ist eine Voranmeldung erforderlich Weblinks BearbeitenInternetprasenz des Betreibers der Edelsteinminen Steinkaulenberg Edelsteinminen GmbH Idar Oberstein Einzelnachweise Bearbeiten Edelsteinmine Steinkaulenberg Memento vom 22 April 2016 im Internet Archive auf der offiziellen Website von Idar Oberstein Rubrik Tourismus kompletter Absatz nach Edelsteinregion Idar Oberstein Geologie amp Mineralogie der Region auf der alten Website der Edelsteinminen GmbH Idar Oberstein offline Abschnitt bis hierhin nach Historie der Edelsteinminen Steinkaulenberg auf der alten Website der Edelsteinminen GmbH Idar Oberstein offline Die Edelsteinminen GmbH Allgemeines auf der alten Website der Edelsteinminen GmbH Idar Oberstein offline Jorg Staiber Sehenswurdigkeiten effektvoll ins Licht gesetzt Rhein Zeitung 20 Marz 2016 Edelsteinminen Steinkaulenberg Rundgang im Steinkaulenberg auf der alten Website der Edelsteinminen GmbH Idar Oberstein offline Selbst schurfen Edelsteincamp amp schurffelder auf einer Website der Ph Karl Hahn amp Co e K Idar Oberstein Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Edelsteinminen Steinkaulenberg amp oldid 227936079