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Die Gemeine Sandrasselotter Echis carinatus ist eine Art der Vipern Viperidae die uber weite Gebiete Asiens verbreitet ist Aufgrund ihrer Lebensweise und Habitatwahl in der Nahe menschlicher Behausungen sowie ihres sehr starken Giftes gehort sie zu den gefahrlichsten Giftschlangen fur den Menschen Gemeine Sandrasselotter Gemeine Sandrasselotter E carinatus Systematik ohne Rang Toxicofera Unterordnung Schlangen Serpentes Familie Vipern Viperidae Unterfamilie Echte Vipern Viperinae Gattung Sandrasselottern Echis Art Gemeine Sandrasselotter Wissenschaftlicher Name Echis carinatus Schneider 1801 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Schlangengift 5 Systematik 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Gemeine Sandrasselotter erreicht eine durchschnittliche Lange von etwa 60 bis 70 cm mit einer Maximallange von etwa 80 cm Sie gehort damit zu den mittelgrossen Arten der Vipern Der Korperbau ist leicht untersetzt im Vergleich zu Puffottern oder anderen Vipern ist sie jedoch relativ schlank gebaut Die Korperfarbung der Sandrasselotter ist sehr variabel Das Spektrum der Grundfarbe reicht dabei von einem sandbraun uber graubraun bis dunkelbraun Der Rucken ist meistens dunkler gefarbt als die Seiten der Tiere und besitzt eine Zeichnung aus hellen Querbalken die von dunklen Schuppen umrandet sind Diese Balken reichen vom Nacken bis zum Schwanz Die Korperseiten konnen helle Wellenlinien oder V formige Zeichnungen aufweisen Der Kopf besitzt an der Oberseite ebenfalls eine helle Zeichnung die in der Form einem X einem V oder einem Spiess gleichen kann Die Bauchseite ist hell cremeweiss und weist eine dunkle Sprenkelung auf Der Kopf ist deutlich vom Korper abgesetzt und besitzt die Form eines abgerundeten Dreiecks Die relativ weit vorn am Kopf sitzenden Augen sind sehr gross und besitzen vertikale schlitzformige Pupillen Die Kopfoberseite ist von vielen ungleichmassigen und gekielten Schuppen bedeckt Unterhalb der Augen befinden sich zwei Reihen von Unteraugenschilden Supraocularia darunter liegen 10 bis 12 Oberlippenschilde Supralabialia nbsp Sageartig gekielte Korperschuppen Die Schuppen des Korpers sind ebenfalls stark gekielt und konnen durch Aneinanderreiben ein typisches rasselndes Gerausch generieren welches den Sandrasselottern ihren Namen gegeben hat Um die Korpermitte liegen zwischen 25 und 37 Schuppenreihen Anders als alle anderen Vipern besitzen alle Angehorigen der Gattung Echis ungeteilte Unterschwanzschilde Subcaudalia Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDie Gemeine Sandrasselotter ist in mehreren Unterarten uber weite Teile Asiens verbreitet Das Gesamtgebiet reicht dabei von Indien Bangladesch Sri Lanka Pakistan Afghanistan Turkmenistan Usbekistan Tadschikistan bis zum Iran Populationen gibt es ausserdem im Irak sowie auf der arabischen Halbinsel 1 In Afrika findet sich die Agyptische Sandrasselotter Echis pyramidum die fruher als Unterart der gemeinen Sandrasselotter betrachtet wurde inzwischen aber als eigenstandige Art anerkannt ist Als Lebensraum bevorzugen die Tiere vor allem Trockengebiete mit Felsgeroll und sparlicher Vegetation Sie leben vor allem an Berghangen in Wusten und Steppengebieten in Wadis sowie in Randgebieten von agrarwirtschaftlich genutzten Gebieten verwilderten Garten und Oasen Lebensweise BearbeitenDie Gemeine Sandrasselotter ist uberwiegend nachtaktiv und ernahrt sich vor allem von Kleinsaugern wie Mausen und Ratten sowie von anderen Kleintieren wie Vogel Echsen Frosche und andere Schlangen Ihre Fortbewegung erfolgt schlangelnd oder seitenwindend Durch ein Aneinanderreiben der Flankenschuppen erzeugt die Schlange ein typisches rasselndes Gerausch als Warnlaut wenn sie sich gestort fuhlt Bei Bedrohung rollt sie sich zudem tellerformig zusammen und stosst sehr schnell zu indem sie den Kopf nach vorn schnellen lasst Die Schlange ist ei lebendgebarend ovovivipar und bringt bis zu 15 Jungschlangen pro Wurf zur Welt Schlangengift BearbeitenDas Gift der Gemeinen Sandrasselotter ist sehr stark hamotoxisch eine arztliche Behandlung mit einem adaquaten Antivenin ist notwendig Die starke Reizbarkeit sowie die Nahe zu menschlichen Agrargebieten fuhrt zu haufigen Bissen wodurch sie zu einer der gefahrlichsten Schlangenarten ihres Verbreitungsgebietes wird In Indien ist sie beispielsweise neben der Kettenviper der Brillenschlange und dem Gewohnlichen Krait eine der vier Arten auf die der Grossteil der todlichen Schlangenbisse zuruckzufuhren ist Big Four Echistatin ein Disintegrin und Bestandteil des Giftsekrets der Gemeinen Sandrasselotter diente als Ausgangssubstanz zur Entwicklung von Tirofiban Arzneistoff aus der Gruppe der Thrombozytenaggregationshemmer 2 Systematik BearbeitenEs werden in der Literatur verschiedene Unterarten gefuhrt E c carinatus E c astolae E c multisquamatus E c sinhaleyus E c sochureki Anzahl und Status der Unterarten sind teils unklar und wurden wiederholt diskutiert The Reptile Database nennt zwei Unterarten E c carinatus Nominatform und E c sochureki Stand Dezember 2022 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b Echis carinatus In The Reptile Database abgerufen am 23 Januar 2022 Kastin Handbook of Biologically Active Peptides Elsevier 2011 ISBN 978 0 12 369442 3 Literatur BearbeitenDavid Mallow David Ludwig Goran Nilson True Vipers Natural History and Toxicology of Old World Vipers Krieger Publishing Company Malabar Florida 2003 S 180 182 ISBN 0 89464 877 2 Ulrich Gruber Die Schlangen Europas Franckh sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1989 Seiten 162 164 ISBN 3 440 05753 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gemeine Sandrasselotter Album mit Bildern Videos und Audiodateien Artportrat auf Wildlife of Pakistan Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gemeine Sandrasselotter amp oldid 237494776