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Das elektronische Schlagzeug kurz E Drums ist die elektronische digitale Variante des Schlagzeugs Es wird genau so mit Sticks und einer Fussmaschine gespielt allerdings werden die Tone digital erzeugt und konnen uber Lautsprecher oder Kopfhorer ausgegeben werden Zu diesem Zweck sind alle bespielbaren Komponenten wie Trommeln und Becken mit Mikrofonen oder Piezoabnehmern ausgestattet Die eigentliche Signalerzeugung geschieht im Drummodul mit dem alle Pads der E Drums verbunden werden Elektronisches Schlagzeugengl electronic drum ital batteria elettronicaV DrumsKlassifikation ElektrophonSchlaginstrumentVorlage Infobox Musikinstrument Wartung Parameter Tonumfang fehltVorlage Infobox Musikinstrument Wartung Parameter Klangbeispiel fehltVerwandte Instrumente Schlagzeug Liste der Schlaginstrumente PerkussionMusikerListe von Schlagzeugern und Schlagwerkern Kategorie Schlagzeuger Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Klangerzeugung 3 Pads 4 Sonderformen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenIm Gegensatz zu anderen Musikern wie Gitarristen oder Pianisten die schon fruh mit elektronischen Gitarren und Klavieren arbeiten konnten gab es fur Schlagzeuger lange keine Moglichkeit Musik in elektronischer Form zu erstellen und damit keine Alternative zum akustischen Schlagzeug Erste Versuche mit der elektronischen Erzeugung von perkussiven Klangen unternahm die Band Kraftwerk Die dafur entwickelte Technik bestand aus einem Stromkreis der auf einen Schlag hin geschlossen und anschliessend wieder geoffnet wurde wodurch ein leicht rauschendes Knacken oder Zischen zu horen war Diese Technik hatte allerdings mit spateren elektronischen Schlagzeugen und deren Klangerzeugung nicht viel gemeinsam Ein ahnlicher Klang wurde auch fur einige fruhe Spielkonsolen wie das NES verwendet bei denen ein Rauschgenerator mit kurzen Impulsen weissen Rauschens neben Soundeffekten bei Musik auch die rhythmische Begleitung erzeugte Die eigentliche Geschichte des elektronischen Schlagzeugs begann Anfang der 1980er Jahre als einige Hersteller dem damaligen Synthesizer Boom folgten und auch das Schlagzeug synthetisieren wollten Bis dato mussten die einzelnen akustischen Schlagzeugelemente wie Becken Toms Snare Drum und Hi Hat mit Mikrofonen abgenommen werden wobei Hintergrundgerausche oder die akustischen Charakteristika des Raumes ebenfalls mit aufgenommen und verstarkt wurden Die Hersteller experimentierten mit Triggern die nicht mehr das Gerausch an sich sondern nur ein Zeitsignal aufnehmen sollten um dieses an ein Steuermodul weiterzuleiten wo es in ein akustisches analoges Signal umgewandelt wurde Zur damaligen Zeit lag der Schwerpunkt der Entwicklung darauf Gerausche zu produzieren die ein akustisches Schlagzeug nicht hervorbringen kann wie zum Beispiel Space Sounds oder Toms mit sehr langem Nachhall Heute wird eher die moglichst exakte Imitation eines akustischen Instruments angestrebt Der Wegbereiter fur die elektronischen Drumsets war das Unternehmen Simmons Anfang der 1980er Jahre mit den auffalligen sechseckigen Drumpads Das SDS 5 war dann die legendare Revolution hin zu Schlagzeugen auf elektronischer Basis 1 Das Simmons SDS 7 ist das am meisten auf Produktionen verwendete E Schlagzeug So setzten beispielsweise Phil Collins Genesis Steve Negus Saga Bill Bruford Yes Herwig Mitteregger Spliff Nina Hagen Band dieses auf vielen Produktionen und live ein 2 Ab etwa Mitte der 1980er Jahre gehorten E Schlagzeuge zunehmend zum normalen Bild im Musikbereich Auch im Tanzmusik und Schlagerbereich werden ab dieser Zeit ebenfalls E Drums eingesetzt In der Rock Pop Musik wurden E Schlagzeuge entweder als vollwertiger Ersatz fur das bisherige akustische Schlagzeug gespielt oder als Erganzung dazu So spielten beispielsweise Saga mit einem Simmons E Drumset und einem akustischen Schlagzeug Eines der ersten bekannten elektronischen Schlagzeugsoli durfte a brief Case von Saga sein bei dem sich der Schlagzeuger Steve Negus und der Sanger Michael Sadler ebenfalls mit E Drums ausgestattet in einem beeindruckenden Zusammenspiel zeigten Viele Schlagzeuger integrierten als Erganzung auch E Schlagzeuge oder Teile davon in ihre herkommlichen Sets Die auf Knopfdruck veranderbaren Schlagzeugsounds stellten einen zuvor unbekannten Reiz dar der auch den Gesamtsound der Produktionen und Stucke veranderte und vollig neue Moglichkeiten bot Manche Schlagzeuger spezialisierten sich auf das E Schlagzeug Der bekannteste von ihnen ist Bill Bruford der sich seit Jahren jedoch wieder weit uberwiegend am akustischen Drum Set artikuliert Gerade fur Tanzmusiker waren die neuen E Schlagzeuge aber auch schon allein aus ganz praktischen Erwagungen interessant da sie einfach viel leichter zu transportieren waren nicht den Platzaufwand benotigten ein geringeres Gewicht hatten nicht so sperrig und einfach zu verstauen waren 3 Auch fur den reinen Ubungsbereich in der Wohnung wurden E Schlagzeuge nun zunehmend beliebter Sie boten den Vorteil Gerauschbelastigung von Nachbarn zu vermeiden weil man entweder ganz uber Kopfhorer spielen oder die Lautstarke regulieren konnte 4 Man horte allerdings noch die Stickanschlage auf den Gummiflachen allerdings absolut vergleichbar den reinen ansonsten klanglich lautlosen Ubungssets beispielsweise von Remo die von der reinen Schlagflache her ahnlich konzipiert waren Unbrauchbar waren E Schlagzeuge allerdings fur den klassischen Swing und Jazz Bereich da hier viel mit Jazzbesen gearbeitet wird Das Simmons SDS 7 bot zwar eine grosse Menge an Soundmoglichkeiten war aber auch sehr teuer etwa auf dem Niveau eines sehr professionellen akustischen Schlagzeuges Deshalb folgten einfachere Versionen wie etwa das SDS 8 zu deutlich gunstigeren Preisen In dieser preisgunstigeren Liga kamen dann auch andere Anbieter auf etwa Dynacord funfeckige Drumpads Der Klang des Handeklatschens clap war zu dieser Zeit sehr modern Dies war auch ein typischer Klang der Drum Machines Deshalb erfand die Firma BOSS ein einfaches Pad das 1983 auf dem Markt erschien und diesen Klang erzeugen konnte HC 2 was fur Hand Clapper Handeklatscher steht 5 Weitere Pads mit ahnlicher Bauform waren der HCK 100 und der Percussion Synthesizer PC 2 auch PCK 100 genannt der Firma Amtek Die Pads erfreuten sich grosser Beliebtheit und so folgte 1985 das erste elektronische Schlagzeug der Firma Roland bestehend aus dem Bass Drum Pad PD 10 dem Snare Tom Pad PD 20 und dem Trigger Interface DDR 30 Jedoch verfugte es noch nicht uber Becken Der DDR 30 war das erste Drum Modul 6 1985 kam zudem das erste Octapad Pad 8 von Roland auf den Markt 6 Ein Octapad ist ein Drum Modul auf dem acht Pads angebracht sind die wie auch beim elektronischen Schlagzeug mit verschiedenen Tonen belegt werden konnen 1987 folgte eine flexiblere Schlagzeugvariante welche das akustische Schlagzeug vom Klang her schon relativ gut nachahmte In den nachfolgenden Jahren wurde noch viel daran gearbeitet diese Tone authentischer zu machen Der grosse Durchbruch blieb den elektronischen Schlagzeugen aber noch verwehrt was unter anderem daran lag dass sie auf Grund ihres Aufbaus aus einem Plastikrahmen und einem weicheren Plastik Kunststoffteil als Fellersatz mit dahinterliegenden Triggern wie ein Kunststoffeimer klangen Des Weiteren hatten die damaligen Instrumente fast kein Reboundverhalten so dass die Musiker ihre vom akustischen Schlagzeug erlernten Techniken wie Wirbel nicht umsetzen konnten Die Echtheit des Spielgefuhls wurde erst 1993 durch die Einfuhrung von Gummi Pads verbessert die sich beim Spielen wesentlich mehr wie echte Schlagzeug Felle anfuhlen Ausserdem gab es nun auch ein HiHat Steuerpedal in Form eines kleinen Pedals auf dem Boden das den Klang von zwei aufeinandertreffenden Becken nachahmen konnte Ein Wiederaufleben des elektronischen Schlagzeugs gab es in den 1990er Jahren als Hersteller wie Roland und Yamaha mit Drum Pads aufwarteten die auch einen Kunststoffrahmen und eine gummierte Metallspielflache mit einem sehr naturlichen Reboundverhalten und ohne nennenswerten Eigenton hatten Zudem wurden Steuersignale fast ohne Latenz in saubere sehr naturlich klingende Tone umgewandelt Etwas spater kamen Felle aus einem Kunststoffgitter sogenannte Meshheads auf den Markt die wie echte Felle bespielt werden konnen und dennoch so gut wie keinen Eigenton entwickeln Die ersten Becken Pads kamen erst 2001 auf den Markt so dass erst ab diesem Zeitpunkt von wirklich vollstandigen elektronischen Schlagzeugen gesprochen werden kann Heute ist ein elektronisches Schlagzeug ein High Tech Computer der tausende Klange speichern und diese den einzelnen Pads zuordnen kann Das elektronische Schlagzeug kann so je nach Belieben annahernd wie ein akustisches Schlagzeug klingen Daruber hinaus kann das Soundmodul eines modernen E Drums auch synthetische Klange erzeugen oder auf Anschlag vorgespielte Samples wiedergeben was das Anwendungsspektrum sehr erweitert Der entstehende Klang kann sowohl von der Anschlagstarke als auch von der Trefferstelle auf dem Fell abhangig gemacht werden 4 Manche Soundmodule verfugen zusatzlich uber sogenannte Coaching Funktionen die das Lernen und Uben unterstutzen sowie uber eine Metronom Funktion zum Uben des prazisen Timings Klangerzeugung BearbeitenDie ersten E Drums zum Beispiel Simmons TAMA verwendeten Rauschgeneratoren aus Operationsverstarkern die uber mehrere Potentiometer beeinflusst werden konnten So war es moglich die Grundfrequenz des Rauschens Lautstarke Ausklingzeit sowie Filter zu andern Einstellungen konnten nicht gespeichert werden Alte Originalgerate leiden aufgrund der Alterung der eingesetzten Operationsverstarker haufig unter Dauerrauschen Mit dem Aufkommen der Digitalelektronik in der Musik wurden die Rauschgeneratoren durch einfache Samples ersetzt Beim Anschlag eines Pads spielte das Drummodul einen festen Sound aus einem Speicher ab bei dem lediglich die Amplitude Lautstarke in Relation zur Anschlagstarke angepasst wurde Bekannte Gerate waren hier beispielsweise das Alesis D4 und der Nachfolger DM5 beide im 19 Rackeinschub Durch die fortschreitende Rechenleistung ist inzwischen eine bessere Artikulierbarkeit bei schnellen Anschlagen moglich die bekannten Maschinengewehrwirbel werden durch die Anwendung mehrerer ahnlicher Samples hoherer interner Auflosung der Anschlagstarke und der Zeit fast nicht mehr erzeugt Roland beschritt mit dem Drummodul TD 8 V Drums neue Wege Dieses Modul generiert die Sounds in Echtzeit durch Berechnungen die auf physikalisch akustischen Modellen beruhen COSM Modeling 7 Erstmals war es so moglich Sounds durch Andern von virtuellen Kesseln Fellen Raumen und Mikrofonen zu beeinflussen und Pads mit Besen in Wischtechnik zu bespielen 8 Pads BearbeitenDie ersten Pads bestanden aus einer Sperrholzplatte auf die oben eine Gummimatte aufgeklebt und darunter ein Piezoabnehmer oder ein Mikrofon befestigt wurde Zur besseren Optik und einer Befestigung wurde die Platte in ein einfaches Kunststoffgehause gebaut Zur Verbindung mit dem Drummodul wurde eine Mono Klinkenbuchse eingesetzt Mit der Zeit wurde die Gummiauflage dicker und das Holzbrett durch eine Metallplatte ersetzt Zum Haupttrigger wurde jetzt auch noch ein weiterer im Rand angebracht somit war es moglich zwei verschiedene Sounds mit nur einem Pad auszulosen Zur Verbindung wurde nun eine Stereo Klinkenbuchse verwendet Mit den Meshfellen kam man dem naturlichen Spielgefuhl eines Akustiksets sehr nahe Diese bestehen aus einem Kunststoffgewebe das einem Fliegengitter ahnelt und sind wie ein normales Schlagzeugfell in einen Aluminiumring geklebt 4 Die Felle werden mit einem Spannring auf spezielle Kessel aufgezogen in denen die Abnehmer sitzen Durch mehr oder weniger starkes Anziehen des Spannrings kann die Fellspannung vom Schlagzeuger beeinflusst werden Durch die raue Oberflache und die sensitiven Abnehmer ist sogar ein Bespielen mit Besen moglich Beckenpads sind ahnlich den Gummipads aufgebaut besitzen aber oft neben den Piezoabnehmern in der Kuppe und der Schulter des Beckens einen weiteren am Beckenrand mit dem das angeschlagene Becken abgestoppt werden kann 9 Bassdrumpads gibt es als Gummi und als Meshpads die jedoch vom mechanischen Aufbau robuster und fur die Befestigung einer Fussmaschine ausgelegt sind Sonderformen BearbeitenAlesis bietet mit dem TRIGGER I O 10 einen reinen Drum to MIDI Konverter an der keine eigenen gespeicherten Sounds verwendet sondern die Anschlage der angeschlossenen Pads in MIDI Signale wandelt und auf einer entsprechenden Schnittstelle ausgibt Das MIDI Signal kann dann mit einem PC aufgenommen oder direkt mit einer Drumsoftware in Sounds umgesetzt werden 11 Roland und Korg bieten Pads fur Percussionisten an die spezielle Samples aus dem Bereich der ethnischen Trommeln beinhalten Diese Pads konnen mit der Hand oder Sticks bespielt werden Von Yamaha gibt es kompakte Bauformen mit integrierter Klangerzeugung 12 Zur Montage an akustischen Schlagzeugen gibt es Triggermodule mit denen uber ein normales Tom ein Drummodul angesprochen werden kann Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Elektronisches Schlagzeug Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Simmons Drum Synth Abgerufen am 1 April 2013 Simmons Electronic Drums The Virtual Museum Abgerufen am 1 April 2013 Electronic drum kit folds up for under arm portability 5 November 2012 abgerufen am 1 April 2013 a b c E Drum Ratgeber Abgerufen am 1 April 2013 Alle Boss Produkte chronologisch Abgerufen am 1 April 2013 a b Alle Roland Produkte chronologisch Abgerufen am 1 April 2013 Roland TD 10 Spezificationen Abgerufen am 31 Dezember 2015 Roland Corporation Percussion Sound Modul TD 10 Bedienungsanleitung S 12 CY 15R Abgerufen am 30 August 2012 englisch Trigger i O alesis de Abgerufen am 12 Juli 2020 Trigger iO Trigger to MIDI USB Interface Abgerufen am 1 April 2013 Test Yamaha DD 75 All in one Compact Drum In AMAZONA de 20 August 2017 abgerufen am 12 Juli 2020 deutsch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elektronisches Schlagzeug amp oldid 239505759