www.wikidata.de-de.nina.az
Die Dreiblatt Binse Juncus trifidus Syn Oreojuncus trifidus auch als Dreispaltige Binse bezeichnet gehort zur Familie der Binsengewachse Juncaceae Sie ist ein ausgesprochener Kaltezeiger und kommt uberwiegend in den hoheren Regionen der Gebirge auf Felsen und in Felsspalten vor Dreiblatt BinseDreiblatt Binse Juncus trifidus SystematikMonokotyledonenCommelinidenOrdnung Sussgrasartige Poales Familie Binsengewachse Juncaceae Gattung Binsen Juncus Art Dreiblatt BinseWissenschaftlicher NameJuncus trifidusL BlutenstandDreiblatt Binse in einer FelsspalteDreiblatt Binse in der Tatra Inhaltsverzeichnis 1 Systematik und Taxonomie 2 Beschreibung 2 1 Vegetative Merkmale 2 2 Generative Merkmale 3 Okologie 4 Verbreitung und Standort 5 Quellen und weiterfuhrende Informationen 5 1 Einzelnachweise 5 2 Literatur 5 3 WeblinksSystematik und Taxonomie BearbeitenNach K Kiffe 2000 werden in Deutschland zwei Unterarten unterschieden die Gewohnliche Dreiblatt Binse Juncus trifidus L subsp trifidus und die Wenigblutige Dreiblatt Binse Juncus trifidus subsp monanthos Jacq Asch amp Graebn 1 Nach J Kirschner et al 2002 sind beides eigenstandige Arten Juncus trifidus L und Juncus monanthos Jacq 2 Sowohl in der schweizerischen als auch in der osterreichischen Flora werden die Arten getrennt Nach Jan Kirschner 2013 wird die Dreiblatt Binse auch in eine eigene Gattung gestellt Oreojuncus trifidus L Zav Drabk amp Kirschner 3 Die Dreiblatt Binse wurde 1753 von Carl von Linne in Species Plantarum Tomus 1 S 326 als Juncus trifidus erstbeschrieben Beschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Die Dreiblatt Binse ist ein ausdauernder wintergruner Hemikryptophyt der kleine 10 bis 30 40 Zentimeter hohe Horste oder Rasen bildet Die Stangel wachsen aufrecht Sie sind fadendunn etwa 0 5 bis 0 8 Millimeter dick rund kaum gerillt und nur leicht behaart und am Grund mit nicht gitternervigen Blattscheiden ausgestattet Die basalen Blattscheiden sind strohgelb bis hellbraun und schwach glanzend Sie sind spreitenlos oder tragen eine nur sehr kurze bis 1 Zentimeter lange Spreite Die graugrunen Laubblatter sind ebenfalls sehr dunn und halbzylindrisch tiefrinnig An der Mundung der Blattscheiden sind 2 bis 4 Millimeter lange fast bis zum Grunde in drei Teile wimperig zerschlitzte Ohrchen ausgebildet Blatthautchen Ligulae sind nicht vorhanden Generative Merkmale Bearbeiten Blutezeit ist Juli bis September 4 Der Blutenstand ist eine zwei bis vierblutige Spirre Sie wird von zwei bis drei Hochblattern deutlich uberragt Die rotbraunen Perigonblatter sind lanzettlich bis schmal eiformig und mit 3 bis 4 Millimetern alle gleich lang 4 Sie tragen meist einen grunen Mittelnerv sind lang zugespitzt oder die ausseren sind kurz begrannt 4 Sie umgeben sechs Staubblatter und drei grunlich weisse 2 bis 3 Millimeter lange zuruckgebogene Narben Die Kapselfrucht ist rotbraun 2 2 bis 3 5 Millimeter lang und nach oben ziemlich plotzlich zugespitzt manchmal auch gestutzt mit aufgesetztem Spitzchen 4 Sie uberragen die Blutenhulle 4 Die Chromosomenzahl betragt 2n 30 5 Okologie BearbeitenDie Bestaubung der Bluten erfolgt durch den Wind Anemophilie Als Lichtpflanze ertragt die Dreiblatt Binse keine Beschattung Sie ist ein Kaltezeiger In den Gebirgen kommt sie nur in subalpinen bis alpinen Hohenlagen vor Ihr okologischer Schwerpunkt liegt auf trockenen bis frischen stickstoffarmen bis stickstoffarmsten kalkarmen aber niemals stark sauren Boden in alpinen Rasen Felsspalten und auf Geroll 6 Verbreitung und Standort BearbeitenDie Dreiblatt Binse ist fast in ganz Europa verbreitet Sie fehlt nur in den Landern Portugal Irland Belgien den Niederlanden Danemark dem Baltikum Ungarn und Moldau 7 Im Suden Europas kommt sie nur in den Gebirgen zwischen 1600 und 3000 Metern uber NN vor In Mitteleuropa erreicht sie in Graubunden am Piz Languard 3180 Meter und im Kanton Wallis bei der Hornlihutte uber Zermatt 3300 Meter 4 Ausser in Europa ist sie in Asien bis nach Sibirien auf Gronland und im Osten der USA beheimatet 8 In Deutschland kommt die Art nur im Ostbayerischen Grenzgebirge und in den Alpen an wenigen Standorten vor Im Bayerischen Wals steigt sie bis 760 Meter Meereshohe herab 4 In den Allgauer Alpen steigt sie im Tiroler Teil an der Jochelspitze von 2100 Metern Meereshohe bis etwa 2200 Meter am Gipfel auf 9 Sie wachst auf Felsen in Felsspalten und in trockenen mageren Rasen Zwergstrauchheiden und Borstgrasrasen sowie in Schneetalchen Sie ist pflanzensoziologisch eine Charakterart der Klasse Juncetea trifidi 10 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt amp al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 2 massig trocken Lichtzahl L 5 sehr hell Reaktionszahl R 1 stark sauer Temperaturzahl T 1 unter alpin supra subalpin und ober subalpin Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 4 subkontinental 11 Quellen und weiterfuhrende Informationen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten K Kiffe Juncaceae In Henning Haeupler Thomas Muer Bildatlas der Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Die Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Band 2 Herausgegeben vom Bundesamt fur Naturschutz Ulmer Stuttgart 2000 ISBN 3 8001 3364 4 Kirschner J et al 2002 Juncaceae Species Plantarum Flora of the World 6 8 1 237 1 336 1 192 Australian Biological Resources Study Canberra Royal Botanic Gardens KEW Juncus trifidus In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 12 Oktober 2016 a b c d e f g Dietrich Podlech Familie Juncaceae In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 3 Auflage Band II Teil 1 Verlag Paul Parey Berlin und Hamburg 1980 ISBN 3 489 54020 4 S 367 369 http mobot mobot org W3T Search ipcn html Index to Plant Chromosome Numbers IPCN H Ellenberg H E Weber R Dull V Wirth W Werner D Paulissen Zeigerwerte von Pflanzen in Mitteleuropa Scripta Geobotanica 18 Verlag Erich Goltze 1992 ISBN 3 88452 518 2 Source 2010 World Checklist of Selected Plant Families 2010 copyright c The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew Datenblatt Juncus trifidus In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Verbreitung weltweit nach Den virtuella flora Arealkarte nach von Hulten 1 Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 1 IHW Eching 2001 ISBN 3 930167 50 6 S 297 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 147 148 Juncus trifidusL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 23 Marz 2021 Literatur Bearbeiten U Graf Sauergraser Provisorischer Schlussel zur Bestimmung von nichtbluhenden Seggen Binsen und anderen Sauergrasern in der Schweiz Cyperaceen Juncaceen Juncaginaceen Scheuchzeriaceen Juncus trifidus 2 Jurke Grau B P Kremer B M Moseler G Rambold amp D Triebel Graser Mosaik Verlag Munchen 1996 ISBN 3 576 10702 9Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Juncus trifidus Album mit Bildern Videos und Audiodateien Dreiblatt Binse FloraWeb de Dreiblatt Binse In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Juncus trifidus s l Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Verbreitungskarten Verbreitung in Deutschland Juncus trifidusL Karte zur Verbreitung in der Schweiz In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Verbreitung in Nordamerika Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dreiblatt Binse amp oldid 239465370