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Die Echten Dornfinger oder nur Dornfinger Cheiracanthium sind eine Gattung aus der Familie der Dornfingerspinnen Cheiracanthiidae Mit zurzeit 195 beschriebenen Arten ist die Gattung die grosste der Familie Sie ist weltweit verbreitet Fur Europa sind bisher 25 Arten beschrieben Typusart der Gattung 1 und zugleich eine fur die Giftwirkung auf den Menschen bekannte Art ist der Ammen Dornfinger Cheiracanthium punctorium Einige in Nordamerika beheimatete Arten werden dort zusammenfassend als Gelbe Sackspinnen yellow sac spider bezeichnet Echte Dornfinger Ammen Dornfinger Cheiracanthium punctorium Weibchen Systematik Klasse Spinnentiere Arachnida Ordnung Webspinnen Araneae Unterordnung Echte Webspinnen Araneomorphae Teilordnung Entelegynae Familie Dornfingerspinnen Cheiracanthiidae Gattung Echte Dornfinger Wissenschaftlicher Name Cheiracanthium C L Koch 1839 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Lebensweise 3 Bedeutung des Namens 4 Systematik 5 Giftwirkung bei Menschen 6 Spinnenbefall bei Mazda Automobilen 7 Weblinks 8 Literatur 9 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDie Arten der Echten Dornfinger sind fur mitteleuropaische Verhaltnisse mittelgrosse bis grosse Spinnen die grosste europaische Art ist der Ammen Dornfinger mit einer Korperlange von bis zu 15 mm Der Korper ist kraftig der Vorderkorper Prosoma ist langlich oval und meist einfarbig beige braunlich Der Hinterkorper Opisthosoma ist ebenfalls langlich oval Er ist bei vielen Arten fast einfarbig grunlich oder braunlich bei einer Reihe von Arten zeigt er aber ein breites Mittelband Die Cheliceren Kieferklauen sind auffallend kraftig und bei den Mannchen zusatzlich stark verlangert Die relativ kleinen Augen sind in zwei dicht hintereinanderliegenden Doppelreihen angeordnet Anders als bei den Eigentlichen Sackspinnen Clubiona ist die hintere Augenreihe dabei nicht deutlich breiter als die vordere 2 3 4 Die Beine sind recht lang dabei ist das erste Beinpaar deutlich langer als das zweite Beinpaar bei Clubiona ist es umgekehrt 2 3 4 Zudem fehlt im Gegensatz zu Clubiona eine klare foveale Absatzmarke am Prosoma 3 4 Lebensweise BearbeitenDie Echten Dornfinger sind nachtaktive Jager Der Tag wird in Ruhegespinsten verbracht die je nach Art unterschiedlich exponiert meist in krautiger Vegetation oder versteckt unter Steinen und in Gestrupp angelegt werden Zur Fortpflanzung legen die Weibchen Brutgespinste an Der Eikokon wird an der Innenseite des Brutgespinstes befestigt und dort ebenso wie die Jungspinnen vom Weibchen bewacht Bedeutung des Namens Bearbeiten nbsp Die Typusart Cheiracanthium punctorium Mannchen oben Weibchen unten und Augenstellung in dem Werk Die Arachniden von C L Koch 1839 dem Erstbeschreiber der Gattung Cheiracanthium Der gattungstypische Sporn am Pedipalpentarsus ist erkennbar 5 Der deutsche Name Dornfinger ist eine wortliche Ubersetzung der von C L Koch 1839 vergebenen Gattungsbezeichnung Cheiracanthium griech ἡ xeir he cheir die Hand die Faust der Arm ἡ ἄkan8a he akantha der Dorn 6 7 Bei der haufig verwendeten Schreibweise Chiracanthium handelt es sich um eine weder sprachwissenschaftlich noch den internationalen Regeln der zoologischen Nomenklatur entsprechend gerechtfertigte Korrektur der Umschreibung 1 8 Der Name bezieht sich auf einen der Gattung eigenen dornartigen Fortsatz an dem Cymbium genannten umgestalteten Tarsus der mannlichen Pedipalpen der von C L Koch bei der Aufstellung der Gattung als Unterscheidungsmerkmal zur Gattung Clubiona herangezogen wurde 9 Der Name stammt somit aus der Genital Morphologie der Gattung und weist keine Verbindung mit der Gefahrlichkeit durch Biss oder Giftwirkung einzelner Arten fur den Menschen auf wie man vielleicht glauben konnte 6 10 Wenn auch unter Dornfinger haufig die Spezies Cheiracanthium punctorium verstanden wird so gilt die Bezeichnung im ursprunglichen und eigentlichen Sinne jedoch fur alle Arten der Gattung Cheiracanthium 6 Bei der Verwendung der deutschen Bezeichnung Dornfinger sind Verwirrungen und Verwechslungen leicht moglich Obwohl nicht Cheiracanthium sondern Miturga wissenschaftlich namensgebend fur die Familie Miturgidae ist 11 wurde sowohl fur die Familie selbst als auch fur verschiedenen Gattungen der Familie ebenfalls die deutsche Bezeichnung Dornfingerspinnen verwendet Seit der Ausgliederung der Gattung Cheiracanthium werden die Miturgidae vermehrt als Wanderspinnen bezeichnet u a da die Zoridae mit ihnen synonymisiert wurden 11 Die Dornfinger Hysterie im Jahr 2006 in Osterreich konnte sich an einer sudeuropaischen nach Nordamerika eingeschleppten und rezent wieder seit 1993 12 fur Osterreich nachgewiesenen Art Cheiracanthium mildei L Koch 1864 entzundet haben die moglicherweise dorthin eingeschleppt wurde oder eingewandert ist 6 13 Systematik BearbeitenDie Gattung der Echten Dornfinger war aus Grunden der Praktikabilitat und trotz deutlicher Bedenken an einer verwandtschaftlichen Zugehorigkeit noch bis vor kurzer Zeit in die Familie Clubionidae Sackspinnen gestellt worden 14 1997 wurde sie von Ramirez et al in die Unterfamilie Eutichurinae der Familie Miturgidae daher fruhere Dornfingerspinnen heute Wanderspinnen transferiert 15 Deeleman Reinhold revidierte 2001 diesen Transfer 16 jedoch wurde diese erneute Zuweisung zu den Clubionidae nicht in den World Spider Catalog ubernommen und galt somit in Fachkreisen als weitestgehend nicht akzeptierte Ansicht Im Jahr 2014 erhob Ramirez durch eine Revision der Echten Webspinnen die Unterfamilie Eutichurinae in den Familienstatus 17 Eutichuridae wird mittlerweile als Synonym fur die Familie Cheiracanthiidae angesehen Liste aller Arten der Echten Dornfinger Der World Spider Catalog listet fur die Gattung der Echten Dornfinger aktuell 209 Arten 1 Stand Februar 2016 Cheiracanthium abbreviatum Simon 1878 Cheiracanthium aculeatum Simon 1884 Cheiracanthium aden Lotz 2007 Cheiracanthium adjacens O Pickard Cambridge 1885 Cheiracanthium africanum Lessert 1921 Cheiracanthium aizwalense Biswas amp Biswas 2007 Cheiracanthium aladanense Lotz 2007 Cheiracanthium albidulum Blackwall 1859 Cheiracanthium algarvense Wunderlich 2012 Cheiracanthium ambrense Lotz 2014 Cheiracanthium ampijoroa Lotz 2014 Cheiracanthium andranomay Lotz 2014 Cheiracanthium angolense Lotz 2007 Cheiracanthium angulitarse Simon 1878 Cheiracanthium anjozorobe Lotz 2014 Cheiracanthium annulipes O Pickard Cambridge 1872 Cheiracanthium antungense Chen amp Huang 2012 Cheiracanthium apia Platnick 1998 Cheiracanthium approximatum O Pickard Cambridge 1885 Cheiracanthium ashleyi Lotz 2014 Cheiracanthium auenati Caporiacco 1936 Cheiracanthium bantaengi Merian 1911 Cheiracanthium barbarum Lucas 1846 Cheiracanthium boendense Lotz 2015 Cheiracanthium brevicalcaratum L Koch 1873 Cheiracanthium brevidens Kroneberg 1875 Cheiracanthium brevispinum Song Feng amp Shang 1982 Cheiracanthium campestre Lohmander 1944 Cheiracanthium canariense Wunderlich 1987 Cheiracanthium catindigae Barrion amp Litsinger 1995 Cheiracanthium caudatum Thorell 1887 Cheiracanthium conflexum Simon 1906 Cheiracanthium conspersum Thorell 1891 Cheiracanthium crucigerum Rainbow 1920 Cheiracanthium cuniculum Herman 1879 Cheiracanthium danieli Tikader 1975 Cheiracanthium daquilium Barrion amp Litsinger 1995 Cheiracanthium debile Simon 1890 Cheiracanthium denisi Caporiacco 1939 Cheiracanthium dippenaarae Lotz 2007 Cheiracanthium effossum Herman 1879 Cheiracanthium elegans Thorell 1875 Cheiracanthium equestre O Pickard Cambridge 1874 Cheiracanthium erraticum Walckenaer 1802 Cheiracanthium eutittha Bosenberg amp Strand 1906 Cheiracanthium excavatum Rainbow 1920 Cheiracanthium exilipes Lucas 1846 Cheiracanthium exquestitum Zhang amp Zhu 1993 Cheiracanthium falcatum Chen et al 2006 Cheiracanthium falcis Lotz 2015 Cheiracanthium festae Pavesi 1895 Cheiracanthium fibrosum Zhang Hu amp Zhu 1994 Cheiracanthium filiapophysium Chen amp Huang 2012 Cheiracanthium fisheri Lotz 2014 Cheiracanthium floresense Wunderlich 2008 Cheiracanthium foordi Lotz 2015 Cheiracanthium foulpointense Lotz 2014 Cheiracanthium fujianense Gong 1983 Cheiracanthium fulvotestaceum Simon 1878 Cheiracanthium furax L Koch 1873 Cheiracanthium furculatum Karsch 1879 Cheiracanthium ghanaense Lotz 2015 Cheiracanthium gobi Schmidt amp Barensteiner 2000 Cheiracanthium gracile L Koch 1873 Cheiracanthium gratum Kulczynski 1897 Cheiracanthium griswoldi Lotz 2014 Cheiracanthium halophilum Schmidt amp Piepho 1994 Cheiracanthium haroniense Lotz 2007 Cheiracanthium himalayense Gravely 1931 Cheiracanthium hypocyrtum Zhang amp Zhu 1993 Cheiracanthium ienisteai Sterghiu 1985 Cheiracanthium impressum Thorell 1881 Cheiracanthium incertum O Pickard Cambridge 1869 Cheiracanthium inclusum Hentz 1847 Cheiracanthium incomptum Thorell 1891 Cheiracanthium indicum O Pickard Cambridge 1874 Cheiracanthium inflatum Wang amp Zhang 2013 Cheiracanthium inornatum O Pickard Cambridge 1874 Cheiracanthium insigne O Pickard Cambridge 1874 Cheiracanthium insulanum Thorell 1878 Cheiracanthium insulare L Koch 1866 Cheiracanthium insulare Vinson 1863 Cheiracanthium isiacum O Pickard Cambridge 1874 Cheiracanthium itakeum Barrion amp Litsinger 1995 Cheiracanthium jabalpurense Majumder amp Tikader 1991 Cheiracanthium japonicum Bosenberg amp Strand 1906 Cheiracanthium jocquei Lotz 2014 Cheiracanthium joculare Simon 1910 Cheiracanthium jorgeense Wunderlich 2008 Cheiracanthium jovium Denis 1947 Cheiracanthium kabalense Lotz 2015 Cheiracanthium kakamega Lotz 2015 Cheiracanthium kakumense Lotz 2015 Cheiracanthium kashmirense Majumder amp Tikader 1991 Cheiracanthium kazachstanicum Ponomarev 2007 Cheiracanthium kenyaense Lotz 2007 Cheiracanthium kibonotense Lessert 1921 Cheiracanthium klabati Merian 1911 Cheiracanthium knipperi Lotz 2011 Cheiracanthium kupense Lotz 2007 Cheiracanthium lanceolatum Chrysanthus 1967 Cheiracanthium lascivum Karsch 1879 Cheiracanthium leucophaeum Simon 1897 Cheiracanthium ligawsolanum Barrion amp Litsinger 1995 Cheiracanthium liplikeum Barrion amp Litsinger 1995 Cheiracanthium liuyangense Xie et al 1996 Cheiracanthium lompobattangi Merian 1911 Cheiracanthium longimanum L Koch 1873 Cheiracanthium longipes Thorell 1890 Cheiracanthium longtailen Xu 1993 Cheiracanthium ludovici Lessert 1921 Cheiracanthium lukiense Lotz 2015 Cheiracanthium macedonicum Drensky 1921 Cheiracanthium madagascarense Lotz 2014 Cheiracanthium mahajanga Lotz 2014 Cheiracanthium malkini Lotz 2007 Cheiracanthium mangiferae Workman 1896 Cheiracanthium maraisi Lotz 2007 Cheiracanthium margaritae Sterghiu 1985 Cheiracanthium marplesi Chrysanthus 1967 Cheiracanthium mayombense Lotz 2015 Cheiracanthium melanostomum Thorell 1895 Cheiracanthium mertoni Strand 1911 Cheiracanthium mildei L Koch 1864 Cheiracanthium minahassae Merian 1911 Cheiracanthium minshullae Lotz 2007 Cheiracanthium molle L Koch 1875 Cheiracanthium mondrainense Main 1954 Cheiracanthium mongolicum Schenkel 1963 Cheiracanthium montanum L Koch 1877 Cheiracanthium mordax L Koch 1866 Cheiracanthium murinum Thorell 1895 Cheiracanthium mysorense Majumder amp Tikader 1991 Cheiracanthium nalsaroverense Patel amp Patel 1973 Cheiracanthium nervosum Simon 1909 Cheiracanthium nickeli Lotz 2011 Cheiracanthium ningmingense Zhang amp Yin 1999 Cheiracanthium occidentale L Koch 1882 Cheiracanthium olliforme Zhang amp Zhu 1993 Cheiracanthium oncognathum Thorell 1871 Cheiracanthium pallidum Rainbow 1920 Cheiracanthium pauriense Majumder amp Tikader 1991 Cheiracanthium pelasgicum C L Koch 1837 Cheiracanthium pennatum Simon 1878 Cheiracanthium pennuliferum Simon 1909 Cheiracanthium pennyi O Pickard Cambridge 1873 Cheiracanthium peregrinum Thorell 1899 Cheiracanthium pichoni Schenkel 1963 Cheiracanthium poonaense Majumder amp Tikader 1991 Cheiracanthium potanini Schenkel 1963 Cheiracanthium punctipedellum Caporiacco 1949 Cheiracanthium punctorium Villers 1789 Cheiracanthium punjabense Sadana amp Bajaj 1980 Cheiracanthium ransoni Lotz 2014 Cheiracanthium rehobothense Strand 1915 Cheiracanthium rothi Lotz 2014 Cheiracanthium rupestre Herman 1879 Cheiracanthium rupicola Thorell 1897 Cheiracanthium russellsmithi Lotz 2007 Cheiracanthium rwandense Lotz 2011 Cheiracanthium saccharanalis Mukhtar 2015 Cheiracanthium sakoemicum Roewer 1938 Cheiracanthium salsicola Simon 1932 Cheiracanthium sambii Patel amp Reddy 1991 Cheiracanthium sansibaricum Strand 1907 Cheiracanthium saraswatii Tikader 1962 Cheiracanthium schenkeli Caporiacco 1949 Cheiracanthium seidlitzi L Koch 1864 Cheiracanthium seshii Patel amp Reddy 1991 Cheiracanthium shilabira Lotz 2015 Cheiracanthium shiluvanense Lotz 2007 Cheiracanthium sikkimense Majumder amp Tikader 1991 Cheiracanthium silaceum Rainbow 1897 Cheiracanthium simaoense Zhang amp Yin 1999 Cheiracanthium simplex Thorell 1899 Cheiracanthium siwi El Hennawy 2001 Cheiracanthium solidum Zhang Zhu amp Hu 1993 Cheiracanthium soputani Merian 1911 Cheiracanthium spectabile Thorell 1887 Cheiracanthium sphaericum Zhang Zhu amp Hu 1993 Cheiracanthium stratioticum L Koch 1873 Cheiracanthium streblowi L Koch 1879 Cheiracanthium striolatum Simon 1878 Cheiracanthium taegense Paik 1990 Cheiracanthium tagorei Biswas amp Raychaudhuri 2003 Cheiracanthium taiwanicum Chen et al 2006 Cheiracanthium tanmoyi Biswas amp Roy 2005 Cheiracanthium tanzanense Lotz 2015 Cheiracanthium taprobanense Strand 1907 Cheiracanthium tenue L Koch 1873 Cheiracanthium tetragnathoide Caporiacco 1949 Cheiracanthium torricellianum Strand 1911 Cheiracanthium torsivum Chen amp Huang 2012 Cheiracanthium triviale Thorell 1895 Cheiracanthium trivittatum Simon 1906 Cheiracanthium truncatum Thorell 1895 Cheiracanthium turanicum Kroneberg 1875 Cheiracanthium turiae Strand 1917 Cheiracanthium uncinatum Paik 1985 Cheiracanthium unicum Bosenberg amp Strand 1906 Cheiracanthium vansoni Lawrence 1936 Cheiracanthium verdense Lotz 2011 Cheiracanthium virescens Sundevall 1833 Cheiracanthium vorax O Pickard Cambridge 1874 Cheiracanthium warsai Mukhtar 2015 Cheiracanthium wiehlei Chrysanthus 1967 Cheiracanthium wilma Benoit 1977 Cheiracanthium zebrinum Savelyeva 1972 Cheiracanthium zhejiangense Hu amp Song 1982Giftwirkung bei Menschen BearbeitenEine Reihe der grosseren Arten der Gattung kann dem Menschen relevante Vergiftungen zufugen Dazu zahlt in Europa der Cheiracanthium punctorium sowie die im sudlichen Europa verbreitete Art Cheiracanthium mildei Der Biss selbst und die anschliessenden klinischen Symptome im anglophonen Raum zuweilen als Chiracanthism 18 oder Cheiracanthism 19 gefuhrt werden in der Literatur sehr unterschiedlich beschrieben da offenbar haufig Vergiftungen ohne ausreichende Sicherheit Arten der Gattung Cheiracanthium zugeschrieben wurden 20 21 Die Bisse werden gelegentlich kaum wahrgenommen meist aber als ahnlich schmerzhaft wie ein Wespen oder Bienenstich empfunden Fast immer stellt sich an der Bissstelle nach einigen Minuten ein brennender Schmerz ein Diese Schmerzen dehnen sich dann innerhalb von Minuten oder einigen Stunden auf die gesamte gebissene Gliedmasse aus 22 Bei Bissen in die Finger treten fast immer Schmerzen und Druckempfindlichkeit in den Lymphknoten der Achselhohlen auf Selten sind schwerere Verlaufe mit Schuttelfrost Schwindel Erbrechen leichtem Fieber oder Kreislaufversagen Nach 24 30 Stunden sind die Symptome meist vollstandig abgeklungen Berichte uber dauerhaftere Schadigungen oder gar Todesfalle gibt es nicht Bisse bei Kindern und empfindlicheren Erwachsenen sollten arztlich beobachtet aber nur symptomatisch behandelt werden Zu diesem Zweck konnen analgetische Steroid Salben ASS oder ein Relaxans Erschlaffungsmittel zur Anwendung kommen 18 Die in der Literatur haufig zu findende Feststellung dass Bisse von Arten der Gattung Cheiracanthium auch kleinflachige Nekrosen verursachen ist so pauschal offenbar falsch Eine kritische Uberprufung aller publizierten Vergiftungen durch Cheiracanthium Arten ergab nur in einem Fall eine durch Cheiracanthium punctorium verursachte bohnengrosse Nekrose an der Bissstelle Weder in Europa noch in Amerika und Australien konnten daruber hinaus weitere Nekrosen durch Bisse von Arten der Gattung Cheiracanthium nachgewiesen werden 20 In Sudafrika warnen Fachpublikationen 23 und Feldfuhrer 24 vor den Bissen diverser Cheiracanthium Arten von denen besonders Cheiracanthium lawrencei Roewer 1951 eine signifikante Giftwirkung auf den Menschen nachgesagt wird Cheiracanthium Exemplare sollen dort laut M R Filmer haufig in den Hausern mit ihren Gespinstsacken gefunden werden nachts uber schlafende Menschen laufen und auf leichte Provokationen hin aggressiv beissen 24 Doch wurden die Verursacher der Bisse in den betreffenden Fallen offenbar nicht oder nicht fachgerecht bestimmt 25 Auch die beschriebenen Symptome verhaltnismassige Schmerzlosigkeit relativ grosser Abstand der Bissmarken durch die Cheliceren werfen Widerspruche auf die eine Uberprufung nahelegen 25 Gesicherte Angaben zur Haufigkeit von Bissen gibt es nicht Auch bei zahlreichen publizierten Mitteilungen zu Vergiftungen ist haufig unklar ob die Patienten tatsachlich durch eine Art der Gattung Cheiracanthium gebissen wurden da die Spinne meist nicht zur Bestimmung vorlag oder zum Teil gar nicht gesehen wurde 20 Spinnenbefall bei Mazda Automobilen Bearbeiten nbsp Liebt Mazda 6 Cheiracanthium inclusum Im Marz 2011 musste der Automobilhersteller Mazda 65 000 Fahrzeuge der Modellreihe 6 in die Werkstatten zuruckrufen da Spinnweben in der Entluftungsleitung der Tankanlage einiger Fahrzeuge festgestellt worden waren 26 Als Urheber wurden Tiere der Art Cheiracanthium inclusum festgestellt 27 Trotz Einbaus einer Feder die Spinnen davon abhalten sollte sich in der Tankanlage niederzulassen kam es zu einer Reihe weiterer Vorfalle der gleichen Art und so musste Mazda im April 2014 weitere 42 000 Fahrzeuge des gleichen Modells zuruckholen Die befallenen Fahrzeuge hatten gemein dass sie alle aus dem Automobilwerk Flat Rock in Michigan stammten Die Ursache fur das Verhalten der Tiere insbesondere auch warum ausschliesslich Fahrzeuge dieser einen Modellreihe betroffen waren ist bislang ungeklart 28 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Echte Dornfinger Cheiracanthium Sammlung von Bildern Cheiracanthium im World Spider Catalog spiderling de Fotos der mitteleuropaischen Arten auf den Seiten der der aragesLiteratur BearbeitenHeiko Bellmann Kosmos Atlas Spinnentiere Europas 3 Aufl 2006 Kosmos Stuttgart ISBN 978 3 440 10746 1 Andreas Wolf Cheiracanthium punctorium Portrait einer beruchtigten Spinne Natur und Museum 118 1988 S 310 317 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern World Spider Catalog Version 17 5 Cheiracanthium Abgerufen am 9 November 2016 a b Nentwig W Blick T Gloor D Hanggi A Kropf C Spinnen Europas araneae nmbe ch Version 10 2016 online a b c Michael J Roberts Ubers amp Bearb Aart P Noordam Spinnengids Tirion Baarn 1998 1999 S 1 397 ISBN 90 5210 268 6 hier S 141 a b c Michael J Roberts Die Spinnen von Grossbritannien und Irland 3 Atypidae bis Linyphiidae Farbtafeln mit Anmerkungen zur mitteleuropaischen Fauna von Jorg Wunderlich Original The Spiders of Great Britain and Ireland Vol 3 Harley Books 1985 Erich Bauer Keltern 1985 S 1 256 ISBN 3 88988 007 X ISBN 0 946589 07 0 hier Plate 28 30 Clubiona gegenuber Plate 31 Cheiracanthium Carl Ludwig Koch Begrunder Carl Wilhelm Hahn Die Arachniden Getreu nach der Natur abgebildet und beschrieben C H Zeh sche Buchhandlung Nurnberg Sechster Band 1839 S 1 156 hier S 9 11 Tab CLXXXII Fig 434 435 Originalexemplar von Oxford University Digitalisiert am 10 Mai 2006 Google URL http books google de books id sxEAAAAAQAAJ amp pg PT7 amp output html oder http books google de books pg PT7 amp id sxEAAAAAQAAJ abgerufen am 16 I 2008 uber Google Buchsuche a b c d Niederosterreichisches Landesmuseum Dornfinger eine Spinne wird zum Medienstar Broschure 2007 Volltext als pdf Fritz Clemens Werner Wortelemente lateinisch griechischer Fachausdrucke in den biologischen Wissenschaften Suhrkamp 1 Aufl 1972 ISBN 3 518 36564 9 hier S 82 157f Jerzy Proszynski amp Wojciech Starega Pajaki Aranei Katalog fauny Polski 37 1995 S 1 275 zugleich Kataloge des OO Landesmuseums N F 84 1995 55 76 ISBN 3 900746 78 8 hier S 57f Carl Ludwig Koch Begrunder Carl Wilhelm Hahn Die Arachniden Getreu nach der Natur abgebildet und beschrieben C H Zeh sche Buchhandlung Nurnberg Sechster Band 1839 S 1 156 hier S 9 11 unter Cheiracanthium Nutrix Originalexemplar von Oxford University URL 1 oder 2 Manfred Moritz KLASSE Arachnida Spinnentiere In Dietrich Kuhlmann Rudolf Kilias Manfred Moritz amp Martin Rauschert Wirbellose Tiere Europas ausser Insekten Neumann Radebeul 1993 S 228 305 hier S 278 a b Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern World Spider Catalog Version 17 5 Miturgidae Abgerufen am 10 November 2016 Peter Jager Spinnenaufsammlungen aus Ostosterreich mit vier Erstnachweisen fur Osterreich Arachnologische Mitteilungen Konrad Thaler amp Barbara Knoflach Adventive Spinnentiere in Osterreich mit Ausblicken auf die Nachbarlander Arachnida ohne Acari In Stapfia Band 37 Einwanderer Neue Tierarten erobern Osterreich Linz 1995 S 55 76 zobodat at PDF Ute Grimm Die Clubionidae Mitteleuropas Corinninae und Liocraninae Arachnida Araneae In Abhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins in Hamburg N F Martin J Ramirez Alexandre B Bonaldo amp Antonio D Brescovit Revision del genero Macerio y comentarios sobre la ubicacion de Cheiracanthium Tecution y Helebiona Araneae Miturgidae Eutichurinae Revision of the genus Macerio and comments on the placement of Cheiracanthium Tecution y and Helebiona Araneae Miturgidae Eutichurinae In Iheringia Serie Zoologica 82 1997 S 43 66 hier S 45 Christa L Deeleman Reinhold Forest spiders of South East Asia with a revision of the sac and ground spiders Araneae Clubionidae Corinnidae Liocranidae Gnaphosidae Prodidomidae and Trochanterriidae Brill Leiden et al 2001 S 1 591 ISBN 90 04 11959 0 hier S 571 Ramirez M J 2014 The morphology and phylogeny of dionychan spiders Araneae Araneomorphae Bulletin of the American Museum of Natural History 390 1 374 a b Zvonimir Maretic Spider Venoms and Their Effect In Wolfgang Nentwig 1987 Hrsg Ecophysiology Of Spiders Springer Berlin et al 1987 S 142 159 ISBN 3 540 17034 0 hier S 156f Abdullah Bayram Nazife Yigit Tarik Danisman Ilkay Corak Zafer Sancak amp Derya Ulasoglu Venomous Spiders of Turkey Araneae Memento vom 29 Dezember 2014 im Internet Archive PDF In Journal of Applied Biological Sciences Band 1 Nummer 3 2007 S 33 36 hier S 34 a b c R S Vetter G K Isbister u a Verified bites by yellow sac spiders genus Cheiracanthium in the United States and Australia where is the necrosis In The American journal of tropical medicine and hygiene Band 74 Nummer 6 Juni 2006 S 1043 1048 ISSN 0002 9637 PMID 16760517 Review P Sacher Neue Nachweise der Dornfingerspinne Cheiracanthium punctorium Arachnida Clubionidae Hercynia N F 27 1990 S 326 334 Adam S Cifu M D and Sarah L Stein M D Yellow Sac Spider Bite In New England Journal of Medicine Band 385 11 November 2021 S 1893 doi 10 1056 NEJMicm2108561 englisch online Bilder eines Yellow sac spider Bisses am Finger Richard S Vetter Geoffrey K Isbister Sean P Bush amp Lisa J Boutin Verified Bites by Yellow Sac Spiders Genus Cheiracanthium in the United States and Australia Where is the Necrosis American Journal of Tropical Medicine and Hygiene 74 2006 S 1043 1048 hier S 1046 mit Verweis auf diverse Publikationen von Gerry Newlands et al a b z B Martin R Filmer Southern African Spiders An Identification Guide Struik Publishers Cape Town 1995 Erstausgabe 1991 S 1 128 ISBN 1 86825 188 8 hier S 78 a b Richard S Vetter Geoffrey K Isbister Sean P Bush amp Lisa J Boutin Verified Bites by Yellow Sac Spiders Genus Cheiracanthium in the United States and Australia Where is the Necrosis American Journal of Tropical Medicine and Hygiene 74 2006 S 1043 1048 Kurioses Problem Mazda ruft 65 000 Autos wegen Spinnen zuruck In Spiegel Online 4 Marz 2011 abgerufen am 29 Dezember 2014 Mazda recalls 65 000 cars for spider problem In latimes com 3 Marz 2011 abgerufen am 29 Dezember 2014 Kurioser Ruckruf bei Mazda Hol die Spinne aus dem Tank In Spiegel Online 7 April 2014 abgerufen am 29 Dezember 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Echte Dornfinger amp oldid 243718527