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Die Dorfkirche in Schonwalde ist die Pfarrkirche der evangelischen Kirchengemeinde in Schonwalde Glien im Landkreis Havelland Kirchenkreis Falkensee Sie steht im Schonwalder Ortsteil Dorf Blick von Suden Inhaltsverzeichnis 1 Architektur 2 Ausstattung 2 1 Orgel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseArchitektur BearbeitenDie einschiffige Saalkirche wurde 1737 als Nachfolgebau einer alteren baufallig gewordenen Kirche im Barockstil aus Backstein gemauert und verputzt und am 10 November 1737 von Kircheninspektor Superintendent George Lamprecht eingeweiht 1735 hatte der preussische Offizier Otto Rollaz von Rosey oder du Rosay 1703 1760 das Gut von Schonwalde und das Kirchenpatronat erworben und nahm auch den Kirchenneubau in Angriff nach dem Tod seiner Ehefrau Dorothea am 2 November 1746 zog er sich aus Schonwalde zuruck Die Besitzer der Kirche wechselten in den Folgejahren mehrfach 1 Das mit einem Satteldach bedeckte Kirchenschiff hat im Osten einen dreiseitigen Abschluss Nach Westen schliesst sich der nicht schiffsbreite eingezogene quadratische Turm an der von einer holzernen Laterne mit einem Zeltdach gekront wird die Wetterfahne auf der Spitze zeigt die Jahreszahl 1737 und eine kleine goldene Sonne Im Inneren verfugt die Kirche uber eine offene holzerne Hufeisenempore entlang der Ruckwand und der beiden Seitenwande die aus der Bauzeit der Kirche stammt an der Westwand ist die Empore geschwungen 1934 35 wurde die Kirche umfassend renoviert der Innenraum erhielt eine neue malerische Ausgestaltung durch den Kirchenmaler Robert Sandfort Der Westturm wurde 1996 grundlegend renoviert Dach und Aussenhaut des Kirchenschiffs wurden 1999 2000 erneuert dabei wurde die barocke Gliederung der Aussenfassade wiederhergestellt Die Kirche steht seit 1985 unter Denkmalschutz 2 Sie gehort zu den wenigen Kirchengebauden die aus der Regierungszeit des preussischen Konigs Friedrich Wilhelm I erhalten ist Ausstattung Bearbeiten nbsp Der KanzelaltarDer holzerne farbig gefasste Kanzelaltar gehort zur Originalausstattung der Kirche Er hat einen geschwungenen Kanzelkorb geschmuckt mit Rosengirlanden und wird von Saulenprofilen flankiert auf denen vergoldete Monogramme auf die Stifter von Kirche Altar und Orgel hinweisen Otto oder Oberst von Rosey O v R links und Dorothea von Rosey D v R rechts An der Vorderseite des Schalldeckels der Kanzel ist das Rosey sche Wappen zu sehen Das steinerne Taufbecken stammt ausweislich einer Inschrift aus dem Jahr 1894 3 Vor dem Altar wurde Johann Gustav Reinbeck begraben Propst Berliner Konsistorialrat und Beichtvater der preussischen koniglichern Familie der am 21 August 1741 bei einem Besuch im Schonwalder Schloss starb auf ihn weist ein Epitaph in Form eines Obelisken uber dem Portal an der Sudwand der Kirche hin das dem Zugang zu einer Grabkammer nachempfunden ist Der zwolfarmige Kronleuchter uber dem Mittelgang soll an die Volkerschlacht bei Leipzig 1813 erinnern Im Turm hangen zwei Bronzeglocken eine in der Kunst und Glockengiesserei Lauchhammer gegossene Glocke von 1928 mit einem Durchmesser von 84 cm und eine Glocke mit einem Durchmesser von 67 cm die 1979 von der Firma Schilling in Apolda gegossen wurde Vor diesen beiden Glocken hatten drei Glocken im Kirchturm gehangen die nicht erhalten sind die grosste war 1592 von Heinrich Borstelmann in Magdeburg gegossen worden die mittlere 1852 von Cornelius Rubon Berlin und die kleinste 1911 von Gustav Collier aus Zehlendorf 4 nbsp Die Hufeisenempore mit der Wagner Orgel an der Westseite des KirchenschiffsOrgel Bearbeiten Die Orgel auf der Westempore wurde 1738 39 von dem bedeutenden Orgelbauer Joachim Wagner passend fur die sehr beengten Raumverhaltnisse auf der Empore erbaut und vom Kirchenpatron Otto von Rosey finanziert Sie hat einen reich geschmuckten barocken Prospekt und wurde 1935 1970 71 und 1983 restauriert 1934 35 wurde die Disposition des Instruments durch die Potsdamer Orgelbaufirma Alexander Schulke dem ursprunglichen Zustand angeglichen nachdem im 19 Jahrhundert dem Zeitgeschmack entsprechende klangliche Veranderungen vorgenommen worden waren Eine weitere Uberholung wurde 2014 2015 durchgefuhrt Neben ihrer Funktion im Gottesdienst ist sie auch regelmassig in Konzerten zu horen In Relation zu ihrer Grosse mit zwolf Registern davon zwei geteilte Register und zwei Diskantregister in einem Manual und Pedal weist sie reichhaltige klangliche Moglichkeiten auf In der unteren Oktave fehlt als Besonderheit jeweils der Ton Cis weil er beim Bau aus Kostengrunden eingespart wurde Der Prospekt ist in einen Mittelturm und zwei niedrigere seitliche Spitzturme gegliedert dazwischen jeweils ein kleineres Flachfeld uber denen die beiden drehbaren Cymbelsterne angebracht sind Der Mittelturm zeigt an der Spitze eine Kartusche mit den Initialen des Stifterpaares Otto und Dorothea von Rosey Der Prospekt ist in weiss und gold mit einzelnen blauen Feldern gehalten und mit reichhaltiger Akanthusschnitzerei verziert 5 Die Disposition lautet wie folgt 6 Manual C D c3Gedackt 8 Principal 4 Rohrflote 4 Nasat 3 Octava B D 2 7 Quinte B D 1 1 3 Cornett III ab c1 Mixtur IV 8 Trompete ab c1 8 Pedal C D c1Subbass 16 Octave 8 Posaune 8 Tremulant 2 Cymbelsterne Calcanten GlockeLiteratur BearbeitenHans Joachim Beeskow Fuhrer durch die evangelischen Kirchen des Kirchenkreises Falkensee Hrsg Evangelischer Kirchenkreis Falkensee Heimat Verlag Lubben 2001 ISBN 3 929600 20 X S 115 119 Evangelische Kirchengemeinde Schonwalde Die historische Wagner Orgel 1739 in der Dorfkirche Schonwalde Schonwalde Glien 2015 Konzeption und Gestaltung Heike Thiemann Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Schonwalde Glien Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der KirchengemeindeEinzelnachweise Bearbeiten Andreas Kitschke Zur Baugeschichte der Dorfkirche In Evangelische Kirchengemeinde Schonwalde Die historische Wagner Orgel 1739 in der Dorfkirche Schonwalde Schonwalde Glien 2015 S 12f Denkmalliste des Landes Brandenburg Landkreis Havelland PDF Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum Hans Joachim Beeskow Fuhrer durch die evangelischen Kirchen des Kirchenkreises Falkensee Lubben 2001 ISBN 3 929600 20 X S 117 Andreas Kitschke Zur Baugeschichte der Dorfkirche In Evangelische Kirchengemeinde Schonwalde Die historische Wagner Orgel 1739 in der Dorfkirche Schonwalde Schonwalde Glien 2015 S 12f Andreas Kitschke Die Wagner Orgel in der Dorfkirche Schonwalde In Evangelische Kirchengemeinde Schonwalde Die historische Wagner Orgel 1739 in der Dorfkirche Schonwalde Schonwalde Glien 2015 S 14ff Schonwalde Glien Dorfkirche Karl Schuke Berliner Orgelbauwerkstatt GmbH Abgerufen am 28 Oktober 2022 Octava und Quinte sind bei h0 c1 in Bass und Diskant geteilt 52 620184 13 12779 Koordinaten 52 37 13 N 13 7 40 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Schonwalde Glien amp oldid 234096303