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Die evangelische Dorfkirche Hockendorf ist eine mittelalterliche Saalkirche im Ortsteil Hockendorf von Klingenberg im Landkreis Sachsische Schweiz Osterzgebirge in Sachsen Sie gehort zur Kirchengemeinde Hockendorf in dem Kirchenbezirk Freiberg der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens Dorfkirche Hockendorf Klingenberg Ansicht von NordostInnenansichtAltarOrgelEpitaph an der Aussenwand Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Orgel 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDie Saalkirche ist mit einem leicht eingezogenen Chor und Dreiachtelschluss aus verputztem Quadermauerwerk versehen Der Saal mit Rundbogenfries stammt aus der Zeit um 1200 der Chor mit Strebepfeilern aus dem spaten 15 Jahrhundert Im 18 und 19 Jahrhundert wurden neue Fenster eingebaut und mehrere Anbauten hinzugefugt Die Sakristei befindet sich auf der Nordseite des Chores der Turm mit quadratischem Grundriss im Westen Ein Dachreiter wurde 1845 abgebrochen Restaurierungen wurden in den Jahren 1825 1843 1907 und 1957 vorgenommen Der Saal ist durch eine Holzkassettendecke der Chor durch ein Kreuzrippengewolbe mit einfach gekehlten Rippen und einer reichen Pflanzenbemalung abgeschlossen die Sakristei und die Turmhalle mit Kreuzgratgewolben Das Innere ist durch die zweigeschossige Empore gepragt An der Chornordseite ist die untere Empore mit sechs Bildern aus dem Neuen Testament bemalt die ubrigen Emporen mit einer schlichten Feldergliederung Ausstattung BearbeitenDas Hauptstuck der Ausstattung ist ein Flugelaltar eines Freiberger Meisters aus der Zeit um 1515 In der dreigeteilten Predella und in den Seitenflugeln sind Szenen aus dem Marienleben dargestellt Im Schrein sind Skulpturen von funf Heiligen aufgestellt in der Mitte Maria Magdalena flankiert von Katharina und Petrus links und Johannes dem Taufer und Paulus rechts Das Gesprenge wurde 1911 durch Friedrich Burghardt in den Formen des Jugendstils unter Verwendung originaler Holzfiguren neugestaltet ahnlich wie in St Nikolai Dippoldiswalde In der Mitte ist im Gesprenge die Levitation Maria Magdalenas zu sehen flankiert von dem heiligen Christophorus links und dem heiligen Georg rechts Auf der Ruckseite der beweglichen Flugel und auf den Standflugeln sind gemalte Szenen aus der Passion Christi sowie Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt Die bemalte holzerne Kanzel stammt vom Ende des 16 Jahrhunderts die Taufe aus Sandstein vom Ende des 15 Jahrhunderts Zahlreiche teils sehr gut erhaltene Grabsteine sind weiter zu nennen Im Chor sind Wappengrabsteine des Caspar von Theler 1515 und seiner Frau Margarethe von Bolberitz 1497 zu finden in der Sakristei bemalte Grabsteine des Ulrich von Theler 1527 und seiner Frau Mechthildis aus der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts In der sudlichen Vorhalle befindet sich der Grabstein des Conrad von Theler 1361 der zu Ende des 15 Jahrhunderts gesetzt wurde und den Verstorbenen betend und in voller Rustung zeigt In der Turmhalle finden sich zwei mit Kreuzen und Kreisen verzierte Sandsteinplatten vom Ende des 13 Jahrhunderts an den Aussenwanden weitere Grabsteine des 18 Jahrhunderts sowie an der Westseite ein Grabstein der Margarethe von Theler 1578 Orgel BearbeitenDie Orgel ist ein Werk von Johann Christian Kayser mit 20 Registern auf zwei Manualen und Pedal das in veranderter Form erhalten ist Sie wurde in den Jahren 1789 1793 an Stelle eines einmanualigen Instruments mit zwolf Registern von 1650 neu erbaut Mehrere Veranderungen aus dem 19 Jahrhundert sind uberliefert 1881 wurden durch E L Lohse Anderungen an der Disposition vorgenommen Im Jahr 1917 wurden die Prospektpfeifen fur Kriegszwecke abgeliefert Im Jahr 1939 wurde durch die Firma Barth und Boscher ein Umbau auf Rohrenpneumatik vorgenommen so dass nur noch ein Teil des originalen Pfeifenwerks in veranderter Form und das Gehause erhalten sind Die ursprungliche Disposition lautet 1 I Hauptwerk CD c3Principal 8 Rohrflote 8 Qvintadena 8 Praestant 4 Spitzflote 4 Qvinta 3 2 2 3 Octava 2 Cornet IV ab c1 8 Mixtur IV 1 1 3 II Hinterwerk CD c3Gedackt 8 Rohrflote 4 Nassat 3 Octava 2 Tertia 2 1 3 5 Qvinta 1 1 2 Flageolettgen 1 Mixtur III 1 Pedal CD c1Sub Bass 16 Octav Bass 0 8 Posaunen Bass 16 Koppeln II I I P Nebenregister Schwebung KalkantenklingelLiteratur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen I Regierungsbezirk Dresden Deutscher Kunstverlag Munchen 1996 ISBN 3 422 03043 3 S 450 451 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Hockendorf Klingenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der ev luth Kirchengemeinde HockendorfEinzelnachweise Bearbeiten Ulrich Dahnert Historische Orgeln in Sachsen 1 Auflage Verlag Das Musikinstrument Frankfurt am Main 1980 ISBN 3 920112 76 8 S 154 155 50 926 13 58746 Koordinaten 50 55 33 6 N 13 35 14 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Hockendorf Klingenberg amp oldid 237447038