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Die Dorfkirche in Bristow einem Ortsteil von Schorssow im Landkreis Rostock in Mecklenburg Vorpommern gilt als alteste protestantische Dorfkirche Mecklenburgs Die Kirche weist im Inneren noch zahlreiche schmuckvolle Ausstattungselemente im Stil der Renaissance auf Die Kirchengemeinde gehort zur Propstei Rostock im Kirchenkreis Mecklenburg der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland Nordkirche Dorfkirche in Bristow mit Bassewitz Mausoleum 2022 Dorfkirche 2022 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausstattung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Kirche wurde in den 1590er Jahren von Werner von Hahn 1515 1593 aus dem Hause Basedow als schlichte Kapelle gestiftet und von seinem Sohn Hans Hahn 1558 1633 prunkvoll im Stil der Renaissance erweitert Die Kirche ist ein von sauber behauenen Granitquadern aufgefuhrter eigenartiger schwerer Bau 1 Am Ostgiebel des platt abschneidenden Chors findet sich die Jahreszahl 1597 Im Jahre 1600 erfolgte die Berufung des ersten Pastors Altar Kanzel und Orgelempore sind noch original aus der Zeit um 1600 Eine Besonderheit der Ausstattung ist das in vier Kalksteintafeln gehauene Testament Werner Hahns in dem unter anderem auch die Einkunfte der Pastoren festgelegt wurden 2 Nach dem Dreissigjahrigen Krieg wurde die Kirche zur Filialkirche von Hohen Demzin ab 1790 von Bulow Das aus Kirche Friedhof und Bassewitz Mausoleum bestehende Ensemble wurde erstmals 1856 renoviert Damals wurde die Kirche neu gedeckt der Friedhof wurde erweitert und erhielt eine neue Umfassungsmauer 1876 erhielt die ursprunglich turmlose Kirche unter der Leitung des Schweriner Hofbaumeisters Georg Daniel ihren Westturm dessen Untergeschoss gleichzeitig kunftig auch statt des alteren Nordportals den Hauptzugang zur Kirche bildete Im Zuge des Umbaus wurden auch der Fussboden das Gestuhl und die Fenster der Kirche erneuert Zu DDR Zeiten fanden zwar bemuhte kleinere doch keine grosseren Unterhaltungsmassnahmen statt so dass die Kirche 1989 wegen Einsturzgefahr gesperrt werden musste Von 1992 bis 2000 fand schliesslich eine umfassende Sanierung der Kirche und der nach dem Krieg zerstorten Orgel statt die vor allem von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und der Rudolf August Oetker Stiftung getragen wurde Ausstattung Bearbeiten nbsp Altar Aufnahme von 1902 nbsp Altar Aufnahme von 2003 nbsp KanzelDer Altar der Kirche aus Kiefern und Laubholz zeigt reiche Renaissance Schnitzwerke in acht Hochreliefs Christi Geburt oberhalb des Durchganges auf der Nordseite die Anbetung der Heiligen Drei Konige Abendmahl und Christus am Olberg im unteren Mittelteil Kreuzigung Auferstehung und Himmelfahrt alle drei im oberen Mittelteil und abschliessend die Ausgiessung des Heiligen Geistes oberhalb des Durchganges auf der Sudseite Die Zwickelfelder der Durchgange schmucken die vier Evangelistensymbole hinter den die Kreuzigung flankierenden ionischen Saulen stehen die Apostel Petrus und Paulus mit ihren Attributen Schlussel und Schwert Eine Anzahl von Vers Inschriften beziehen sich auf die Skulpturen Nordlich an den Altar angelehnt und mit diesem architektonisch verbunden steht die Kanzel An ihrem Aufgang sind Flachreliefs mit den Figuren von Jesus Christus und der Apostel Petrus und Paulus angebracht am Kanzelkorb die Halbfiguren der vier Evangelisten an der Kanzelruckwand das Christkind als Salvator Mundi und auf dem Schalldeckel eine Anzahl Putti mit den Leidenswerkzeugen Der Baumeister und Altarkunstler der Kirchenerweiterung um 1600 ist unbekannt die Ausstattung zeigt jedoch stilistische Einflusse die nach Prenzlau in die Uckermark oder in die Schule Ludwig Munstermanns in den Oldenburger Raum verweisen Die Orgelempore aus Kiefern und Laubholz stammt aus dem Jahr 1601 und ist mit allegorischen Darstellungen der sieben freien Kunste geschmuckt Die Orgel mit sechs Registern auf einem Manual und angehangtem Pedal wurde von Friedrich Friese aus Schwerin 1876 erbaut nach dem Zweiten Weltkrieg zerstort und 1999 2000 durch Andreas Arnold aus Plau am See restauriert Das Testament des Werner Hahn von 1598 ist mit vergoldeten Buchstaben in vier Kalksteintafeln gehauen daruber ist in selber Machart ein Nachruf auf Werner Hahn und seine Gemahlin Anna von der Luhe angebracht In der Kirche befinden sich ausserdem die Grabplatten von Hans Hahn und seiner ersten Frau Ilse von Arnim Die steinerne Kreuzigungsgruppe an der sudlichen Innenwand befand sich ursprunglich aussen uber dem alten nordlichen Haupteingang wurde jedoch aus konservatorischen Grunden 1995 an ihren jetzigen Anbringungsort im Inneren versetzt Das Chorgestuhl stammt noch aus der Zeit der Errichtung der Kirche Die Glasfenster im Chor stammen aus dem 19 und 20 Jahrhundert und zeigen die vier Evangelisten sowie die Wappen der Bassewitzer und Bulower Familien Ebenfalls aus dem 19 Jahrhundert stammen der Taufstander und das sonstige Gestuhl Im Turm der Kirche sind zwei Glocken aufgehangt die 1598 bei Claus Binke in Wismar gegossen wurden eine dritte Glocke kam im Zweiten Weltkrieg abhanden Die Turmuhr wurde 1910 eingebaut Literatur BearbeitenFriedrich Schlie Die Kunst und Geschichtsdenkmaler des Grossherzogtums Mecklenburg Schwerin Band 5 Schwerin 1902 S 71 79 Die Bau und Kunstdenkmale in der DDR Bezirk Neubrandenburg Berlin 1986 S 406 407 Alexander Ensikat Chronik BristowWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Bristow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Dorfkirche Bristow in der Landesbibliographie MV bristow de Umfangreiche Website zur Renaissancekirche BristowEinzelnachweise Bearbeiten Schlie Lit S 73 Vollstandiger Text bei Schlie Lit S 73f53 712322 12 623852 Koordinaten 53 42 44 N 12 37 26 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Bristow amp oldid 231365983