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Dolores Ibarruri Gomez genannt La Pasionaria 9 Dezember 1895 im Dorf Gallarta der Gemeinde Abanto y Ciervana Bizkaia Baskenland 12 November 1989 in Madrid war eine spanische Revolutionarin und Politikerin der Arbeiterbewegung Dolores Ibarruri im Jahre 1978Sie war Abgeordnete der Kommunistischen Partei PCE im spanischen Parlament und eine wichtige politische Protagonistin des Spanischen Burgerkriegs 1936 1939 Ihr wird der Ausruf No pasaran Sie werden nicht durchkommen zugeschrieben Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Jugend 1 2 Karriere in der PCE und Abgeordnete 1 3 Burgerkrieg 1 4 Emigration 1 5 Ruckkehr nach Spanien und Tod 2 Rezeption 3 Literatur 3 1 Primarliteratur 3 2 Sekundarliteratur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Jugend Bearbeiten Ibarruri war das achte von elf Kindern des Antonio Ibarruri und seiner Frau Juliana Gomez Ihre gesamte Familie arbeitete im baskischen Bergbau Einer ihrer Grossvater war im Stollen von einem Hamatitblock 1 erschlagen worden Nach der Schule deren Bildungsinhalte laut dem Historiker Bartolome Bennassar fast ganzlich aus Schlagen und religiosen Litaneien 1 bestanden arbeitete sie ab dem Alter von 15 1 Jahren wahrend zwei 1 Jahren als Naherin spater drei 1 Jahre als Dienstmadchen Sie las viel und eignete sich die Bruchstucke einer hoheren Bildung an Ihr Vater ermutigte sie die Versammlungen der Spanischen Sozialistischen Arbeiterpartei PSOE zu besuchen 1917 schrieb sie sich als Parteimitglied ein Mit 20 1 Jahren heiratete sie Julian Ruiz einen Kommunisten und Bergarbeiter Vier 1 ihrer sechs 1 Kinder starben aufgrund der schlechten Lebensbedingungen infolge der extremen Armut Nachdem Ruiz 1917 am Generalstreik teilgenommen hatte wurde er mehrmals inhaftiert was die finanziell schlimme Lage seiner Familie noch verscharfte Unter dem Diktator Miguel Primo de Rivera verscharfte sich die Repression 1 Karriere in der PCE und Abgeordnete Bearbeiten nbsp Ibarruri im Jahr 1936Ibarruri trat 1921 der Kommunistischen Partei bei Unter dem Pseudonym La Pasionaria dt die Passionsblume begann sie Artikel fur das Bergarbeiterblatt El Minero Vizcaino zu schreiben und sich aktiv in der Arbeiterbewegung zu engagieren 1920 wurde sie in das Provinzkomitee der baskischen Kommunistischen Partei gewahlt Sie war eine der Mitbegrunderinnen der kommunistischen Partei in Asturien 1930 wurde sie in das Zentralkomitee der PCE gewahlt Bald darauf trennte sie sich von ihrem Mann und zog im September 1931 1 auf Anweisung der Parteileitung nach Madrid Als Redakteurin der Mundo Obrero dt Die Arbeiter Welt erreichte sie schnell Bekanntheit 1932 wurde sie Mitglied des Politburos und Verantwortliche der Frauenkommission der PCE Ibarruri war eine gute Rednerin die die Menschen mitreissen konnte Sie wurde bald von den spanischen Behorden verfolgt und mehrmals verhaftet 1933 wurde sie als Abgeordnete der KP Asturiens ins spanische Abgeordnetenhaus Cortes Generales gewahlt wo sie sich fur die Verbesserung der Frauenrechte insbesondere bei der Arbeit im Haushalt und auf dem Gebiet der Gesundheit einsetzte Ihre Partei delegierte sie 1933 in die Komintern Im selben Jahr reiste sie erstmals nach Moskau um Josef Stalin zu treffen 1934 nahm sie als Vorsitzende der Frauenkommission der PCE am Weltfrauenkongress in Paris teil Im Mai 1936 ausserte Ibarruri wahrend einer Parlamentssitzung gegenuber Jose Calvo Sotelo dem Anfuhrer der Rechten im spanischen Parlament Ese hombre ha hablado por ultima vez Dieser Mann hat zum letzten Mal gesprochen Zwei Monate spater wurde Calvo Sotelo ermordet Ibarruri bestritt jedoch dass sie mit ihren Worten zu seiner Totung aufrufen wollte Das Attentat auf Calvo Sotelo war ein Ausloser des Spanischen Burgerkriegs 2 Burgerkrieg Bearbeiten Ibarruri unterstutzte im Burgerkrieg die republikanischen Truppen gegen Franco indem sie flammende Reden im Radio hielt und die Truppen an der Front besuchte um ihre Moral zu starken Im Herbst 1936 mobilisierte sie alle republikanischen Krafte zur Verteidigung der spanischen Hauptstadt Ihre Parole No pasaran dt Sie werden nicht durchkommen wurde zum Schlachtruf der Verteidiger der Republik Ihre Reden brachten einen bedeutenden Teil der Bevolkerung insbesondere der Frauen auf die Seite der Republikaner Zusammen mit verschiedenen Prominenten wie Palmiro Togliatti beteiligte sie sich an verschiedenen Komitees um fur Unterstutzung fur die Republikaner zu werben 1937 wurde sie Vizeprasidentin der Cortes kurz darauf Prasidentin Innerhalb der spanischen KP galt sie als Stalinistin und hielt eisern an der Parteidoktrin fest Im Parlament trat sie fur die institutionelle Ordnung ein Emigration Bearbeiten Bereits vor ihrer eigenen Flucht unterstutzte sie die Emigration spanischer Familien in die Sowjetunion 1939 bat sie Stalin um Asyl fur sich und ihre beiden Kinder Als die republikanischen Fronten zusammenbrachen verliess sie Spanien In Moskau vertrat sie die PCE im Exil und wurde 1942 zu deren Generalsekretarin gewahlt Ihr einziger Sohn Ruben Ruiz trat der Roten Armee bei und fiel am 3 September 1942 in der Schlacht um Stalingrad als Oberleutnant der 35 Gardedivision 3 nbsp La Pasionaria Statue in GlasgowIm Mai 1944 wurde Ibarruri Generalsekretarin der PCE 1960 deren Vorsitzende In den fruhen 1960er Jahren erwarb sie die sowjetische Staatsburgerschaft Sie wurde mit der Ehrendoktorwurde der Lomonossow Universitat ausgezeichnet 1964 erhielt sie den Internationalen Lenin Friedenspreis 1965 den Leninorden 1966 veroffentlichte sie ihre Autobiographie unter dem Titel No Pasaran Im Laufe der 1960er Jahre insbesondere nachdem die KP sie in die Tschechoslowakei entsandt hatte und sie die dortige Situation erleben konnte wurde ihre politische Einstellung moderater Bereits 1968 verurteilte sie den Einmarsch der Warschauer Pakt Staaten in die Tschechoslowakei zur Beendigung des Prager Fruhlings Gemeinsam mit ihrem Ko Vorsitzenden Santiago Carrillo begrundete sie den sogenannten Eurokommunismus als die spanische KP als erste Kommunistische Partei den Leninismus aus ihrem Programm entfernte um ihre Unabhangigkeit von der KPdSU deutlich zu machen Sie war nun davon uberzeugt alle demokratischen Gruppierungen und Parteien mussten sich zusammenschliessen um gemeinsam eine gerechte Gesellschaft aufzubauen Ruckkehr nach Spanien und Tod Bearbeiten Nach Francos Tod 1975 der Zeit der Transicion kehrte Ibarruri am 13 Mai 1977 mit uber 80 Jahren nach Asturien zuruck 4 Im selben Jahr wurde sie erneut zur Abgeordneten ins Parlament gewahlt Bis zu ihrem Tod blieb die Ikone des spanischen Kommunismus die 38 Jahre ihres Lebens im Exil verbracht hatte politisch aktiv Im Alter von 93 Jahren starb Ibarruri Ende 1989 an einer Lungenentzundung in Madrid nbsp Das Grab von Dolores Ibarruri auf dem Madrider ZivilfriedhofAm 14 November zogen Tausende an ihrem aufgebahrten Leichnam vorbei darunter Veteranen des Burgerkrieges und die Botschafter von Kuba der Tschechoslowakei der DDR Jugoslawiens und Chinas sowie der Burgermeister Madrids 5 Tausende nahmen spater unter den Rufen No pasaran an ihrer Beerdigung teil 6 Einige Burgermeister ordneten vier Tage Staatstrauer an 7 Rezeption BearbeitenLeben und Werk von La Pasionaria wurden von Dichtern wie Rafael Alberti Antonio Machado und Miguel Hernandez gewurdigt Ernest Hemingway setzte ihr in seinem Roman Wem die Stunde schlagt in der Figur der Partisanin Pilar ein literarisches Denkmal fur die Rolle der Pilar in der Verfilmung erhielt Schauspielerin Katina Paxinou einen Oscar 8 Oskar Kokoschka zeichnete 1937 La Pasionaria als Mutter mit einem erschopften Kind im Arm und zugleich erhobener Faust 9 Literatur BearbeitenPrimarliteratur Bearbeiten 1938 Speeches amp Articles 1936 1938 New York 1952 Der Kampf des spanischen Volkes gegen das Franco Regime 1955 Der national revolutionare Krieg des spanischen Volkes 1936 1939 1963 El unico camino Moskau 1966 No Pasaran Memorias de Dolores Ibarruri Moskau 1984 Mir fehlte Spanien 1985 Pasionaria der Kampf und das LebenSekundarliteratur Bearbeiten Birgit Aschmann Dolores Ibarruri 1895 1989 La Pasionaria Die wortmachtigste Kommunistin Europas In Eine andere Geschichte Spaniens Schlusselgestalten vom Mittelalter bis ins 20 Jahrhundert Bohlau Koln 2022 ISBN 978 3 412 52557 6 S 379 400 Robert Low La Pasionaria The Spanish Firebrand Hutchinson 1992 ISBN 0 09 177535 3 Dolores Ibarruri Gomez in Internationales Biographisches Archiv 52 1989 vom 18 Dezember 1989 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dolores Ibarruri Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Dolores Ibarruri im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Dolores Ibarruri In FemBio Frauen Biographieforschung mit Literaturangaben und Zitaten Englische Biographie Sendung Kalenderblatt des Deutschlandfunks vom 12 November 2014Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j Bartolome Bennassar Jean Pierre Amalric Jacques Beyrie Lucienne Domergue Histoire des Espagnols XVIIIe XXe siecle In Marguerite de Marcillac Hrsg Tempus 2 Auflage Band 2 Nr 378 Editions Perrin Paris 2011 ISBN 978 2 262 03441 2 S 359 ff Santiago Carrillo Angel Maestro Dolores Ibarruri Ediciones B Barcelona 2004 S 210 Antony Beevor ubersetzt von Jean Francois Sene La Guerre d Espagne 3 Auflage Nr 31153 Editions Calmann Levy Paris 2011 ISBN 978 2 253 12092 6 S 740 Originalausgabe The Battle for Spain Weindenfeld amp Nicolson London 2006 Jose Jornet Republicains espagnols en Midi Pyrenees exil histoire et memoire Presses Universitaires du Mirail 2005 ISBN 2858168091 Seite 213 A Suarez Miles de personas rindieron homenaje a La Pasionaria ABC 15 November 1989 S 26 Funeral of Dolores Ibarruri Memento vom 7 August 2011 im Internet Archive Getty Images Foto von Genin Andrada Ovidio Zigzag Luto ABC November 21 1989 S 21 Dietmar Grieser Sie haben wirklich gelebt Von Effi Briest bis zu Herrn Karl von Tewje bis James Bond Amalthea Verlag 2001 Nigel Glendinning Art and the Spanish Civil War In Stephen M Hart No Pasaran Art Literature and the Spanish Civil War Tamesis Books Limited London 1988 ISBN 0 7293 0286 5 S 20 45 hier S 35 Normdaten Person GND 118555197 lobid OGND AKS LCCN n79066727 NDL 00444177 VIAF 109366304 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ibarruri DoloresALTERNATIVNAMEN La PasionariaKURZBESCHREIBUNG spanische Revolutionarin und Politikerin in der ArbeiterbewegungGEBURTSDATUM 9 Dezember 1895GEBURTSORT Abanto y Ciervana BaskenlandSTERBEDATUM 12 November 1989STERBEORT Madrid Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dolores Ibarruri amp oldid 236020094