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Diimin auch Diazen Diimid Azowasserstoff ist eine anorganische Verbindung und bildet die Grundstruktur der organischen Azoverbindungen Es ist bei Raumtemperatur instabil Reines festes unterhalb 180 C metastabiles Diimin hat eine leuchtend gelbe Farbe Die Verbindung ist nicht unzersetzt sublimierbar sehr lichtempfindlich und zerfallt unter Disproportionierung in Stickstoff und Hydrazin StrukturformelAllgemeinesName DiiminAndere Namen Diazen Diimid AzowasserstoffSummenformel H2N2Kurzbeschreibung leuchtend gelber metastabiler Feststoff unterhalb 180 C 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 3618 05 1PubChem 123195Wikidata Q423323EigenschaftenMolare Masse 30 03 g mol 1SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnungkeine Einstufung verfugbar 2 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Gewinnung und Darstellung 2 Isomerie 3 Geschichte 4 Diazene Triazene Tetrazene 5 Diazenyl Rest 6 Anorganische Derivate 7 Diimin Komplexe 8 Einzelnachweise 9 Quellen 10 WeblinksGewinnung und Darstellung BearbeitenDiimin lasst sich auf folgende Arten gewinnen durch Dehydrierung von Hydrazin z B durch Einwirkung von Mikrowellen durch Umwandlung von Azoverbindungen z B durch Protolyse von Azodicarbonat durch Hydrierung von StickstoffIsomerie BearbeitenDie Verbindung kommt in drei isomeren Formen vor einer trans 1 einer cis 2 und einer iso Form 3 nbsp Geschichte BearbeitenDie Substanz wurde 1972 von Nils Wiberg und Mitarbeitern zum ersten Mal isoliert Hierbei wurde bei 60 C eine Thermolyse von Natriumtosylhydrazid im Vakuum durchgefuhrt Das Tosylhydrazid zerfiel dabei mit 80 iger Ausbeute in Diimin und Natriumtoluolsulfinat Das Diimin wurde als leuchtend gelber Belag bei 196 C an einem Kuhlfinger abgeschieden Der Nachweis im Gas erfolgte massenspektrometrisch Die Herstellung gelang auch mit anderen Alkalimetalltosylhydraziden allerdings in geringerer Ausbeute 3 H 3 C C 6 H 4 S O 2 N N a N H 2 H N N H H 3 C C 6 H 4 S O 2 N a displaystyle mathrm H 3 C C 6 H 4 SO 2 NNa NH 2 longrightarrow H N N H H 3 C C 6 H 4 SO 2 Na nbsp Diazene Triazene Tetrazene BearbeitenVom Diimin leiten sich formal die Diazene ab bei denen die Wasserstoffatome des Diimins durch Alkyl oder Arylgruppen ersetzt sind Sie werden jedoch gewohnlich als Azoverbindungen bezeichnet Diazene konnen prinzipiell in einer E oder einer Z Form vorliegen von denen die erstere die energetisch gunstigere ist siehe Cis trans Isomerie Formal lassen sich auch die Triazene und Tetrazene vom Diimin ableiten Ein stabiles Derivat vom Triazen ist beispielsweise das Diazoaminobenzol Ein Tetrazenderivat erhalt man durch Oxidation von Phenylhydrazin in Form des gelben 1 1 4 4 Tetraphenyl 2 tetrazens Diazenyl Rest BearbeitenIn der IUPAC Nomenklatur kann eine Azobrucke als Diazenyl Rest bezeichnet werden Anorganische Derivate BearbeitenEin Derivat des Diimins ist die Hyposalpetrige Saure Diazendiol Ein weiteres Derivat ist das Difluordiimin N2F2 Difluordiazin Ebenfalls gehoren die Azosauren Diazendicarbonsaure bzw deren stabile Amide und Ester beispielsweise Azodicarbonsaurediethylester zu den Derivaten Ausserdem sind Azosilane wie das trans Bis trimethyl silyl diimin bekannt C H 3 3 S i N N S i C H 3 3 displaystyle rm CH 3 3 Si N N Si CH 3 3 nbsp Diimin Komplexe BearbeitenBekannt sind beispielsweise mehrkernige Carbonyl Komplexe mit Chrom und Cyclopentadienyl Komplexe mit Mangan die durch Oxidation aus den entsprechenden Hydrazin Komplexen hergestellt werden konnen Im Unterschied zum reinen Diimin sind diese Diimin Komplexe im festen Zustand relativ stabil in Losungen aber auch hoch reaktiv C O 5 C r N H N H C r C O 5 displaystyle rm CO 5 Cr NH NH Cr CO 5 nbsp C 5 H 5 M n C O 2 N H N H M n C O 2 C 5 H 5 displaystyle rm C 5 H 5 Mn CO 2 NH NH Mn CO 2 C 5 H 5 nbsp Diese beiden Komplexe waren die ersten Verbindungen in denen Diimin fixiert und charakterisiert werden konnte Einzelnachweise Bearbeiten A F Holleman E Wiberg N Wiberg Lehrbuch der Anorganischen Chemie 101 Auflage Walter de Gruyter Berlin 1995 ISBN 3 11 012641 9 S 672 Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefahrlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlassliche und zitierfahige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden Nils Wiberg Heinz Bachhuber Gerd Fischer Isolierung von Diimin Angewandte Chemie 84 Jahrg 1972 Nr 18 S 889 doi 10 1002 ange 19720841808Quellen BearbeitenDieter Sellmann Diimin und seine Derivate In Chemie in unserer Zeit Band 7 Nr 6 1973 S 163 170 doi 10 1002 ciuz 19730070602 A F Holleman E Wiberg N Wiberg Lehrbuch der Anorganischen Chemie 101 Auflage Walter de Gruyter Berlin 1995 ISBN 3 11 012641 9 S 671 675 Eintrag zu Diimin In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 2 Januar 2015 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Diazene Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Diimin amp oldid 212402752