www.wikidata.de-de.nina.az
Dietmar Lemcke 13 Januar 1930 in Goldap Ostpreussen 2 Februar 2020 1 war ein deutscher Maler und Hochschullehrer an der Universitat der Kunste Berlin Das Grab von Dietmar Lemcke auf dem Friedhof Schoneberg III in Berlin Friedenau 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Auszeichnungen 4 Ausstellungen Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach der Flucht aus Ostpreussen studierte Lemcke in Berlin von 1948 bis 1954 an der Hochschule fur Bildende Kunste Zu seinen Lehrern zahlten Karl Schmidt Rottluff Karl Hofer sowie Ernst Schuhmacher 1905 1963 Unmittelbar nach Beendigung seines Studiums erhielt Lemcke 1954 ein einjahriges Stipendium an der Academie de Montmartre in Paris an der zu dieser Zeit Fernand Leger Direktor war Wahrend seines Aufenthalts studierte an der Akademie auch noch der spatere Chansonier Serge Gainsbourg Malerei bevor dieser sich wenige Jahre spater ganz der Musik verschrieb Lemcke erlebte auch den Fauvisten Jean Puy ein enger Freund und Weggefahrte von Henri Matisse dessen Einflusse auf Puy und auf Lemcke gleichermassen in den Werken beider deutlich erkennbar sind In Paris beschaftigte Lemcke sich noch vertieft mit den Werken Picassos Braques und immer wieder dem Werk von Matisse das zeitlebens grossen Einfluss auf sein Schaffen ausubte Auch die abstrakte Kunstrichtung des Tachismus hat Lemcke in seinem Pariser Jahr gepragt Weitere pragende Einflusse waren nach eigenem Bekunden Max Beckmann wahrend dessen Amsterdamer Exiljahren sowie Emil Nolde in dessen Spatwerk Lemcke selbst beruft sich bei der Einordnung seines eigenen Werks quasi als Motto auf einen Satz Beckmanns 3 wonach er soweit sichtbar ins Sichtbare vorstosse um das Unsichtbare zu erfassen 4 Lemcke wird 1955 nach der Ruckkehr aus Paris die Professur als Nachfolger von Erich Heckel an der Akademie der Bildenden Kunste in Karlsruhe angetragen die er jedoch ablehnte weil er seine Zukunft in Berlin sah Lemcke ubernahm 1964 eine Professur an der Hochschule fur Bildende Kunste Berlin und war dort 34 Jahre tatig 1998 wurde Lemcke emeritiert Zu seinen bekanntesten Schulern zahlen Johannes Grutzke sowie der spatere Dekan fur Bildende Kunste an der Universitat der Kunste in Berlin Burkhard Held Lemcke ist Mitglied im Deutschen Kunstlerbund er ist Mitglied der u a von seinen expressionistischen Lehrern Schmidt Rottluff und Hofer sowie von Max Beckmann 1946 gegrundeten Neuen Gruppe Munchen ferner gehort er der 1945 initiierten Neuen Darmstadter Sezession an Bei allen drei Kunstlervereinigungen hat Lemcke sich von 1955 bis 1990 an Ausstellungen mit eigenen Werken beteiligt Dietmar Lemcke war Mitglied im Deutschen Kunstlerbund 5 Kurz nach seinem 90 Geburtstag verstarb Dietmar Lemcke am 2 Februar 2020 Er wurde auf dem Berliner Friedhof Schoneberg III Abteilung 22 Grab 310 beigesetzt 1 Werk BearbeitenNeben grafischen Arbeiten besonders in seinem Fruhwerk steht die Olmalerei im Mittelpunkt seines Werkes wobei der Landschaftsmalerei und dem Stillleben sein besonderes Augenmerk gelten In seinen Werken ist der Einfluss des Expressionismus zu erkennen sowie die Schulung unter den Meistern der Kunstlervereinigung Brucke Niemals strebte er die Auflosung der Gegenstandlichkeit an sehr wohl gibt er aber der Farbe den Vorzug vor der Form Mit ihr modelliert er die Gegenstande und erreicht zum Teil eine kraftvolle und lebendige Schilderung dessen was er fuhlt Er selbst spricht davon nach dem absoluten Bild zu suchen ohne dabei einen Endpunkt anzufixieren Mit absolut meint Lemcke sich jedes Mal aufs Neue das Bild aus seiner eigenen Gestalt heraus zu erkampfen im Rahmen der Bildflache gehalten auf die innerbildlichen Beziehungen und Klange verweisend und sich so freisetzend von den Zufalligkeiten der Natur fern aller spekulativen Verweise 6 Das wird besonders deutlich bei seinen herausragenden Arbeiten der Stillleben in denen er Fruchte aus Land und Meer Quitten Pfirsiche Zitronen Muscheln Hummer etc in einer kraftvollen Farbgestaltung ebenso prasentiert wie seine Blumenstrausse wobei er all diesen Gegenstanden meist den Rahmen durch ihre Anordnung auf oft nur angedeuteten Schusseln oder Tellern gibt und sie dann auf monochrom gehaltenem und komplementar gestaltetem Grund in einen ortlosen Kosmos seiner Farben entlasst was die Wirkung weiter steigert Lemckes Bilder zeugen von ungeheurer Kraft Intensitat und Lebensbejahung sie feiern den Reichtum der Natur als brodelnde Lebendigkeit als uberbordende Erotik des Lebens Seine Motive fand Lemcke vor allem in der Provence Seine Werke hangen u a in folgenden Museen Museum of Modern Art New York Brooklyn Museum New York Museum Ludwig Koln Kunsthalle Bremen Berlinische Galerie Berlin Kupferstichkabinett BerlinAuszeichnungen BearbeitenKunstpreis der Stadt Berlin fur Grafik 1956 Forderpreis zum Cornelius Preis in Dusseldorf 1958 Villa Massimo PreisAusstellungen Auswahl Bearbeiten1952 Kunstverein Hamburg gemeinsam mit Rudolf Kugler 7 1963 Stadtische Kunstsammlungen Bonn 1966 Galerie Gerda Bassenge Berlin 1978 Neuer Berliner Kunstverein Berlin 1982 Orangerie Kassel u a 1985 Villa Massimo Rom u a 1997 Darmstadter Sezession Darmstadt 1999 Darmstadter Sezession Darmstadt 2003 Galerie Bremer Berlin 2011 Kammermusiksaal Friedenau BerlinLiteratur BearbeitenDietmar Lemcke Bilder Aquarelle Zeichnungen 1958 2003 Katalog anlasslich einer Ausstellung in der Galerie Bremer Berlin Berlin 2003 Ludwig Grote u a Junge Maler aus Deutschland und Frankreich Ausstellung im Kunstmuseum Luzern Luzern 1958 Karl Heinrich Dietmar Lemcke Neue Kraft aus sudlichen Gefilden in Die Welt vom 16 Januar 2004 Lemcke Dietmar In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 3 K P E A Seemann Leipzig 1956 S 208 209 Weblinks BearbeitenPersonliche WebsiteEinzelnachweise Bearbeiten a b Traueranzeigen Dietmar Lemcke In Tagesspiegel Trauer online 9 Februar 2020 abgerufen am 10 Februar 2020 Buste aus dem Jahr 2007 von Simon P Schrieber Max Beckmann sagt wortlich Das Unsichtbare sichtbar machen durch die Realitat Willst Du das Unsichtbare fassen dringe so tief Du kannst ein in das Unsichtbare Vgl Max Beckmann Uber meine Malerei Rede gehalten in der Ausstellung Twentieth Century German Art in den New Burlington Galleries London 21 Juli 1938 in R Pillep Hg Max Beckmann Die Realitat der Traume in den Bildern Aufsatze und Vortrage Leipzig 1984 S 135 Prof Dietmar Lemcke im Gesprach mit Tobias Bringmann Georgia Galerie Berlin 6 Marz 2013 kuenstlerbund de Ordentliche Mitglieder des Deutschen Kunstlerbundes seit der Grundung 1903 Lemcke Dietmar Memento vom 24 Marz 2015 im Webarchiv archive today abgerufen am 17 Oktober 2015 Lothar Romain Die Identifikation mit dem Gegenstand uber die Farbe In Dietmar Lemcke Bilder Aquarelle Zeichnungen 1958 2003 Berlin 2003 S 5 vgl rudolf kugler de Eintrag unter Einzelausstellungen abgerufen am 18 Oktober 2015 Normdaten Person GND 116891130 lobid OGND AKS LCCN n78074159 VIAF 17985346 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lemcke DietmarKURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und HochschullehrerGEBURTSDATUM 13 Januar 1930GEBURTSORT GoldapSTERBEDATUM 2 Februar 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dietmar Lemcke amp oldid 234442998