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Die Bruder Karamasoff ist ein deutscher Stummfilm aus dem Jahre 1920 von Carl Froelich nach der gleichnamigen Romanvorlage von Fjodor Dostojewski FilmTitel Die Bruder KaramasoffProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1920Lange 105 MinutenStabRegie Carl FroelichDrehbuch nach der gleichnamigen Romanvorlage von Fjodor Dostojewski Produktion Maxim Filmges Ebner amp Co BerlinKamera Otto ToberBesetzungFritz Kortner der alte Karamasoff Emil Jannings Dimitri Karamasoff sein Sohn Bernhard Goetzke Iwan Karamasoff sein Sohn Hermann Thimig Alexej Karamasoff sein Sohn Werner Krauss Smerdjakow Hanna Ralph Katja Dimitris Braut Alina Griffycz Milewska Gruschenka Irmgard Bern Agaffia Rudolf Lettinger Oberst Hugo Froelich Gregori Josefine Dora Generalin Lili Donecker Lisawetta Paul Kaufmann Wirt Gustav Czimeg Staretzund Dimitri Buchowetzki Else Eckersberg Carl Zickner Dolly Eichelberg Hans Senius Franz Cornelius Ferdinand Robert Charlotte Kruger Rudolf Senius Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen und Hintergrund 3 Kritik 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenErzahlt wird die Geschichte vom alten Rauf und Trunkenbold Karamasoff und seinen ungleichen Sohnen und der Unfrieden in der Familie stiftenden Hure Gruschenka Dimitri Karamasoff will seine Braut Katharina genannt Katja heiraten Dafur muss er in seinem Moskauer Regiment den Betrag von 3000 Rubel hinterlegen Dimitri besitzt nicht so viel Geld und reist daher zu seinem Vater um darum zu bitten ihm diese Summe zu uberlassen Sein Vater der seinem Sohn Geld schuldet ist jedoch dazu nicht bereit Vielmehr hat der Alte nur Frauen im Sinn Besonders die hubsche Prostituierte Gruschenka hat es ihm angetan Er will sie unbedingt heiraten Uber Gruschenka versucht Dimitri Einfluss auf seinen Vater zu gewinnen Doch die Hure macht sich lustig uber ihn In einer turbulenten Auseinandersetzung die mehr und mehr lustvolle Zuge annimmt fallen beide ubereinander her Doch Gruschenka erwidert Dimitris Gefuhle nicht und spielt stattdessen mit ihm Dimitri Karamasoff hingegen wird in diesem Augenblick seiner Katja untreu und verfallt mit Haut und Haaren der sittenlosen Dirne Derweil hat Katja die benotigten 3000 Rubel aufgetrieben Als sie hort dass Dimitri eine Affare mit der stadtbekannten Hure hat ist sie zutiefst getroffen will ihren Verlobten aber weiterhin heiraten Am Bahnhof wartet sie vergebens auf Dimitri der entgegen seiner Zusage nicht kommt Daraufhin reist Katja allein ab Am selben Abend wird der alte Karamasoff erschlagen in seiner Wohnung aufgefunden Sofort gerat Dimitri in den Verdacht den Vater ermordet zu haben Der mutmassliche Grund Eifersucht da Gruschenka von dem Alten der ihr gegenuber spendabel war nicht lassen wollte Dimitris jungerer Bruder Iwan versucht dessen Unschuld zu beweisen hat damit jedoch keinen Erfolg In einem Prozess wird Dimitri des Mordes fur schuldig befunden und nach Sibirien wo er Zwangsarbeit verrichten muss verbannt Der wahre Tater ist jedoch eine widerliche kriecherische Gestalt namens Smerdjakoff Dieser hat sich seiner Anklage und Verurteilung langst entzogen indem er sich am Vortag vor Prozessbeginn aufhangte Produktionsnotizen und Hintergrund BearbeitenDie Bruder Karamasoff entstand im Winter 1919 20 Er hatte eine Lange von sieben Akten auf 2 388 Metern ca xx Minuten 1 Der Kinematograph berichtete Ende 1919 zweimal von den Dreharbeiten Der siebenaktige Film wurde am 20 April 1920 im UFA Palast am Zoo uraufgefuhrt und erhielt Jugendverbot Dieses Werk Froelichs gilt als die zweite Verfilmung des Dostojewski Romans und als die erste die ausserhalb Russlands entstand Der Film wurde im Maxim Film Atelier in der Blucherstrasse 32 gedreht Die soeben in Deutschland eingetroffenen Exilrussen Dimitri Buchowetzki und Ronald von Boschitzko wirkten an diesem Film als Berater mit Die Filmbauten entwarf Hans Sohnle Mit Fritz Kortner Emil Jannings Werner Krauss und Hanna Ralph konnte Froelich uber ein vorzugliches und ungewohnlich grosses Starensemble verfugen Wahrend Kortner diesmal den alten Wustling Karamasoff verkorperte spielte er gut zehn Jahre darauf in Fedor Ozeps Tonfilmfassung Der Morder Dimitri Karamasoff 1930 dessen Sohn Dimitri Kritik BearbeitenHans Wollenberg schrieb in der Lichtbild Buhne Eine Schar von Kunstlern stellt sich die Aufgabe durch das Filmband dem Volke zu vermitteln wie Dostojewski die Welt sah und nachschuf Dazu gehort Mut und Ehrfurcht und Verantwortungsgefuhl Alles dreies haben die Schopfer dieses Filmwerkes besessen Das sei ihnen hoch angerechnet Die Umkomposition des Wortepos in das Bildepos ist gegluckt ohne Grabschandung an dem grossen Russen Es muss eine ganz enorme dramaturgische Leistung gewesen sein aus dem Roman der breit dahinfliesst wie die Fluten der Wolga das herauszuhauen was eine filmmassige Geschehensreihe gab Dem photographierten Geschehen der Seele Dostojewskis slawische Seele einzuhauchen war dann die Riesenaufgabe der stummen Darstellungskunst Die Kunstlerschar die sich ihr unterzog war erlesen Sie gab den Bildern Dostojewskis Stimmung Dieses Werk besitzt das was dem Film zumeist abgeht das was das Kunstwerk vom Kunsthandwerk scheidet aus ihm stromen jene Rhythmen die zwischen den photographierten Dingen schweben Seele Der Schauspieler Jannings schuf Dostojewskis Dmitrij noch einmal Er liess einen ganz dasselbe mitleiden was Dostojewski den Leser seines Werkes mitleiden lasst Bis in die tiefsten Tiefen erschutternd durchlebt er vor unseren Augen die Tragodie des grundanstandigen vornehmdenkenden haltlosen bis zur Gemeinheit leichtsinnigen doch so lieben ehrlichen Jungen Jede Frau die ihn kennen lernt zwingt seine Anstandigkeit zur Liebe Wer kennt nicht solch einen Dimitrij Kortner ist der alte wuste Lump Karamasoff Werner Krauss Smerdjakoff sein naturlicher Sohn Ein Kabinettstuck wurdig Dostojewskis der die Menschen mit ihren inneren Widerspruchen kannte wie keiner Smerdjakoff aufgewachsen unter Fusstritten Hilfsbereit und schadenfroh gutmutig und boshaft blod und pfiffig ein krankes Hirn ein kranker Korper Epileptiker So erlebt man ihn durch Werner Krauss Die Einzelleistungen klangen harmonisch zusammen in einen grossen feierlich schaurigen Akkord Leichtsinn und Hochherzigkeit Weltlust und Gottbeseeltheit Gemeinheit Laster und Leid fluten in 7 Akten vorbei In diesen Akten ist vieles von dem aufgefangen was Dostojewskis Epos ausstrahlt Der Grundgehalt die Grundstimmung der Bruder Karamasoff wird von der Leinewand unverfalscht reflektiert Und damit ist ein hohes ein schones ein schweres Ziel erreicht 2 Paimanns Filmlisten resumierte kurz und knapp Stoff und Spiel ausgezeichnet Photos und Szenerie sehr gut 3 Weblinks BearbeitenDie Bruder Karamasoff in der Internet Movie Database englisch Die Bruder Karamasoff bei filmportal deEinzelnachweise Bearbeiten Filmlangenrechner Bildfrequenz 18 Lichtbild Buhne Jg 13 Nr 17 vom 24 April 1920 ZDB ID 536617 3 Paimanns Filmlisten Nr 220 vom 18 bis 24 Juni 1920 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Bruder Karamasoff 1920 amp oldid 196791296