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Der Kinematograph war die erste deutsche Filmfachzeitschrift die von 1907 bis 1935 erschien Bis 1923 erschien die Zeitschrift im Verlag Eduard Lintz Dusseldorf und wurde danach vom Verlag August Scherl herausgegeben Der KinematographBeschreibung deutsche FilmfachzeitschriftVerlag Scherl VerlagHauptsitz BerlinErstausgabe 6 Januar 1907Einstellung 30 Marz 1935Erscheinungsweise wochentlich ab 1928 taglichZDB 575137 8Titelbild der Erstausgabe Januar 1907Titelbild Oktober 1914Titelbild Januar 1926 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Rezeption 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Dusseldorfer Verlagsbuchhandler Eduard Lintz erwarb 1890 die von Karl Kraus herausgegebene Musiker und Artistenzeitschrift Der Artist die weltbekannt wurde Ab 6 Januar 1907 gab Lintz die erste Zeitschrift fur Film und Kinotechnik im deutschsprachigen Raum Der Kinematograph heraus Der ersten Ausgabe ging im Dezember 1906 eine vierseitige Probenummer voraus die die erste Ausgabe im Januar ankundigte Anfangs erschien die Zeitschrift mit einem Umfang von zwolf Seiten und war dem Artist beigeheftet Die ersten Jahrgange gelten auch heute noch als wichtige kulturgeschichtliche Dokumente Die Hefte des Kinomatographen sind vollstandig in der Universitatsbibliothek der Heinrich Heine Universitat Dusseldorf zuganglich Die Erste Fachzeitschrift fur die gesamte Lichtbild Kunst wie es im Untertitel heisst richtete sich als eine der fruhesten Film Periodika an ein Fachpublikum von Filmverleihern Kinobetreibern und Produzenten und verstand sich als Interessenvertretung der deutschen Filmwirtschaft Es erschienen anspruchsvolle Beitrage uber Filmtheorie und asthetik und praktische Fragen der Filmwirtschaft wie Rechts und Zensurfragen sowie technische Neuerungen Daruber hinaus erschienen Rubriken wie Behordliche Bestimmungen fur kinematographische Vorfuhrungen in den einzelnen Stadten Technische Mitteilungen und Patente Aus der Praxis Zick Zack Mitteilungen uber die Verwendung des Films in verschiedensten Lebenslagen und Briefkasten Von besonderem Interesse waren in den Anfangsjahren die polizeilichen Bestimmungen zur Feuersicherheit die nicht einheitlich geregelt waren Beachtenswert war auch dass man fremdsprachige Aufsatze auslandischer Fachleute abdruckte Spater verfasste man auch Filmkritiken In spateren Ausgaben kam ein Programmteil hinzu und viele Anzeigen und Inserate die teilweise mehr als die Halfte ausmachten sodass der Umfang bis zu 70 Seiten erreichte Zu den fruhen Autoren gehorten Gustav Melcher und Hermann Hafker Bereits 1908 wurde der Journalist und spatere Filmfunktionar Alfred Rosenthal Redakteur beim Kinematographen fur den er im Jahr 1910 von Konstantinopel aus uber die Entwicklung des Films in der Turkei Serbien Ungarn und Bulgarien berichtete 1 Nach dem plotzlichen Tod des bisherigen Chefredakteurs Emil Perlmann im Jahr 1923 ubernahm Rosenthal seine Stelle und pragte das Blatt wie kein anderer Er modernisierte dessen Erscheinungsbild und legte den Schwerpunkt dabei auf die Filmkritik 2 Er verfasste von da ab wochentlich den filmpolitischen Leitartikel im Kinematographen Wahrend er als Filmkritiker vor allem im Film Echo seine Bewertungen schrieb war er als erster Mann des Kinematographen in den grossen Publikationen der Branche als Autor vertreten Ziel war die Offnung des deutschen Marktes fur den internationalen Filmhandel zu propagieren Rosenthal programmatisch Wir wollen reprasentatives Organ der Industrie im In und Ausland sein Im selben Jahr geriet der Verlag im Rahmen der Inflation in wirtschaftliche Schwierigkeiten und verkaufte die Zeitschrift an den Scherl Verlag der damals zum nationalkonservativen Hugenberg Konzern gehorte Ab 1927 ubernahm der Konzern die UFA Universum Film AG wodurch die journalistische Unabhangigkeit der Fachzeitschrift zunehmend in Frage gestellt wurde Aufgrund des starken Konkurrenzdrucks erschien die Zeitschrift ab Juni 1928 taglich ausser sonntags 1931 erschien die Sonderausgabe 25 Jahre Kinematograph Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten wurden die judischen Mitarbeiter Anfang 1933 entlassen Die letzte von Rosenthal verantwortete Ausgabe erschien am 31 Marz 1933 wenige Tage nach Goebbels programmatischer Rede zur nationalsozialistischen Filmpolitik im Berliner Kaiserhof Im Rahmen der Gleichschaltung wurde die gesamte Filmindustrie ab Marz 1933 dem Reichsministerium fur Volksaufklarung und Propaganda unterstellt die eine Umstrukturierung der Filmwirtschaft zum Ziel hatte Von uber 100 Produktionsgesellschaften die zwischen 1930 und 1932 in der Weimarer Republik aktiv gewesen waren blieb 1942 nur noch ein einziges Unternehmen der staatseigene Ufi Konzern UFA Film GmbH ubrig Hierdurch entfiel ein grosser Teil der Anzeigen durch die sich der Kinematograph finanziert hatte sodass die Zeitschrift 1935 eingestellt wurde Die letzte Ausgabe erschien im Marz 1935 mit einer Titelgeschichte zur Urauffuhrung von Leni Riefenstahls Triumph des Willens in Anwesenheit des Fuhrers Rosenberg emigrierte 1933 nach Paris und gelangte uber mehrere Stationen nach Prag mit dem Ziel nach England zu emigrieren was allerdings nicht gelang Er wurde am 20 August 1942 vom Ghetto Theresienstadt nach Riga deportiert und nach seiner Ankunft ermordet Rezeption BearbeitenIm Rahmen eines filmwissenschaftlichen Forschungsprojektes zu sozio okonomischen Aspekten des Films an der Humboldt Universitat zu Berlin von 1998 bis 2000 analysierten Anja Schwanhausser und Boris Hars Tschachotin unter der Leitung von Wolfgang Muhl Benninghaus systematisch die Filmzeitschrift Der Kinematograph aus den Jahren 1916 1932 Dabei entstand eine umfangreiche chronologische Schlagwortliste zu den behandelten Themen der Zeitschrift 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Der Kinematograph Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Der Kinematograph Quellen und Volltexte Eduard Lintz Verlagsbuchhandler Filmzeitschriften im Textarchiv des Deutschen Filminstituts Helmut D Diederichs Fruhgeschichte deutscher Filmtheorie Ihre Entstehung und Entwicklung bis zum Ersten Weltkrieg Habilitation Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main Frankfurt am Main 1996 veroffentlicht 2001 PDF S 21 ff Der Kinematograph 1907 1932 in der Early Cinema Collection der Media History Digital LibraryEinzelnachweise Bearbeiten Alfred Rosenthal Der Kino im Orient In Der Kinematograph Nr 190 17 August 1910 S 89 ff Pionier der Filmpublizistik Der Kinematograph In Programmheft Januar 2007 Deutsches Filmmuseum Memento des Originals vom 27 November 2008 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www deutschesfilmmuseum de 2007 S 7 Anja Schwanhausser Boris Hars Tschachotin Der Kinematograph online Aufsatze 1916 32 Institut fur Musikwissenschaft und Medienwissenschaft Humboldt Universitat zu Berlin abgerufen am 8 Januar 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Kinematograph amp oldid 235667197