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Die Bilderschau der Dusseldorfer Kunstler im Galeriesaal ist der Titel eines Gruppenbildes des Malers Friedrich Boser Es zeigt Protagonisten der Dusseldorfer Malerschule bei der Vorbereitung der alljahrlichen Ausstellung des Kunstvereins fur die Rheinlande und Westfalen im Galeriesaal des Dusseldorfer Schlosses Das im Jahre 1844 geschaffene Bild gehort heute zum Bestand des Stadtmuseums Landeshauptstadt Dusseldorf Es gilt als eines der bekanntesten Gruppenbilder der Dusseldorfer Schule und als ihr malerisches Soziogramm Die Bilderschau der Dusseldorfer Kunstler im GaleriesaalFriedrich Boser 1844Ol auf Leinwand82 106 cmStadtmuseum Landeshauptstadt DusseldorfVorlage Infobox Gemalde Wartung Museum Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung und Bedeutung 2 Provenienz 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung und Bedeutung BearbeitenDas Gruppenbildnis das an die Tradition des Galeriebilds der niederlandischen Malerei des 17 Jahrhunderts anknupft etwa an Galeriebilder von David Teniers des Jungeren portratiert bedeutende Vertreter der Dusseldorfer Malerschule zur jahrlichen Akademieausstellung des Kunstvereins fur die Rheinlande und Westfalen Die Ausstellungen des 1829 gegrundeten Kunstvereins sollten der Offentlichkeit das Schaffen der Kunstakademie Dusseldorf und ihrer Kunstler vermitteln ihnen Auftrag und Auskommen sichern sowie auf das Entstehen von Kunstauffassungen einwirken Aufgrund dieser Einrichtung konnte sich die Produktion der Dusseldorfer Kunstler binnen drei Jahren fast verdoppeln 1 Wie die Arbeiten zur Hangung eines Landschaftsgemaldes in der Bildecke oben links zeigt wird die Ausstellung des Jahres 1844 noch vorbereitet Die 31 abgebildeten Herren haben sich im Galeriesaal des Dusseldorfer Schlosses eingefunden um die eingelieferten Bilder zu begutachten Die Mittelgruppe dieser Personen steht konzentriert vor einem Gemalde mit oben halbrundem Zierrahmen welches an eine Holzkiste angelehnt ist Die Holzkiste in der ausweislich ihrer Beschriftung das am rechten Bildrand stehende mit einem Teppich bedeckte Klavier transportiert wurde bringt ebenfalls zum Ausdruck dass die Ausstellung noch nicht zur allgemeinen Besichtigung eroffnet ist In seinem grauen Gehrock mit der rechten Hand nachdenklich an das Kinn fassend nimmt der Direktor der Akademie Wilhelm von Schadow der in dieser Zeit auf dem Zenit seiner Laufbahn stand eine Ehrendoktorwurde der Universitat Bonn erhielt und in den preussischen Adelsstand aufgenommen wurde eine prominente Position ein Rechts neben Schadow steht der Vorsitzende des Kunstvereins Karl Schnaase und vor ihm Stock und Zylinder in der linken Hand haltend Friedrich von Uechtritz der 1839 1840 durch das zweibandige Werk Blicke in das Dusseldorfer Kunst und Kunstlerleben der Dusseldorfer Malerschule zu weiterer Publizitat verholfen hatte Im Weiteren besteht die Mittelgruppe aus den Schadow nahestehenden Nazarenern Ernst Deger und Franz Ittenbach sowie den Brudern Karl und Andreas Muller die in den 1840er Jahren damit beschaftigt waren die neugotische Apollinariskirche in Remagen durch Fresken auszumalen Links hinter Schadow steht der Genremaler Johann Peter Hasenclever dessen 1836 geschaffenes unorthodoxes Gruppenbild Atelierszene ihn als Vertreter einer am Realismus und an Gedanken des Vormarz orientierten dem Akademismus Schadows entgegengesetzten Kunstauffassung offenbart hatte Bezeichnenderweise ist Hasenclevers Blick nach links in die am Rande des Galeriesaals versammelte Gruppe der Fachler gerichtet eventuell sind dies sitzend die Landschaftsmaler Hans Fredrik Gude und Johann Wilhelm Schirmer jener mit zeigender Geste auf Hasenclever blickend daneben an der Wand stehend der Historienmaler Emanuel Leutze und der Genremaler Carl Wilhelm Hubner Vor Hasenclever steht der Malerzwerg Johann Wilhelm Preyer ein bekannter Stilllebenmaler des 19 Jahrhunderts In der Mitte der Personengruppe die auf der rechten Bildseite vor und hinter dem Klavier versammelt ist blickt der Schopfer dieses Gruppenbildes Friedrich Boser zum Betrachter Diese Gruppe wird dominiert von der raumgreifenden Vollfigur des Historien und Landschaftsmalers Carl Friedrich Lessing der starksten Kunstlerpersonlichkeit unter den Schulern Schadows in Dusseldorf 2 welche sich angeregt mit dem Historien und Portratmaler Paul Joseph Kiederich unterhalt Kiederich lassig stehend stutzt sich mit dem rechten Arm auf das Klavier ab Im Jahr 1841 als unter Dusseldorfer Kunstlern wegen der Ausstellungspolitik des Kunstvereins ein Streit ausgebrochen war hatte er eine vermittelnde Position eingenommen Die in seiner Rocktasche steckende Ausgabe der Kolnischen Zeitung die seit 1838 als erste Tageszeitung deutscher Zunge ein Feuilleton besass weist Kiederich als einen politisch eher links stehenden Zeitgenossen aus Weitere Personlichkeiten die in dem Gemalde dargestellt werden sind Xaver Steifensand Karl Josef Ignatz Mosler Adolph Schroedter und Caspar Scheuren nbsp Hagar und Ismael 1844 Gemalde von Christian Kohler nbsp Die Weinprobe 1843 Gemalde von Johann Peter Hasenclever Fassung die der in der Bilderschau dargestellten vorausging Ebenso wie die gruppierten Maler so reprasentieren die ausgestellten Bilder die Hauptrichtungen der Malerei der Dusseldorfer Schule Auch hier ist die Bildposition als eine kunstlerische Aussage uber Stellenwert und Rolle im System der Dusseldorfer Malerei zu verstehen Die abgebildete Ausstellungswand wird beherrscht von dem Gemalde Hagar und Ismael das der Historienmaler Christian Kohler 1844 im traditionellen Stil der Dusseldorfer Schule fertiggestellt hatte Dieses Werk wurde bei der Akademieausstellung vom Kunstverein angeschafft und der Sammlung der Kunstakademie einverleibt 3 Zwischen diesem Gemalde und dem gerade zur Hangung gelangenden Landschaftsbild befindet sich als Vertreterin der in Dusseldorf fortentwickelten Genremalerei eine Weinprobe von Hasenclever Daruber hangt ein Portrat des Malers Joseph Fay von Boser darunter ein Portrat von unbekannter Hand das den Landschaftsmaler Gude zeigt Dessen 1844 entstandenes Landschaftsbild Norwegischer Fjord bei Sonnenschein wird in der linken Bildhalfte von einem Maler in Augenschein genommen In der Fensterlaibung stehen auf Gipskonsolen die Gipsmodelle zweier Statuetten von Gustav Blaeser Die obere zeigt den im Typus des antiken Sitzbildes dargestellten Schadow wie er als Grunder und fachliche Autoritat der Dusseldorfer Schule das Bild eines Eleven begutachtet die untere Statuette zeigt ein Standbild des Malers Lessing in einem Skizzenbuch zeichnend Ostentativ waren beide Kunstlerportrats als Markenzeichen der Dusseldorfer Schule seit 1839 im Galeriesaal ausgestellt 4 Im Hintergrund des Galeriesaals ist als Relikt der glorreichen Kunstgeschichte der Stadt die Akademiesammlung auszumachen die sich aus in Dusseldorf verbliebenen Werken Alter Meister der Sammlung des Kurfursten Johann Wilhelm von der Pfalz und der Sammlung des Galeriedirektors Lambert Krahe zusammensetzt sowie einzelne Neuankaufe enthalt welche unter Peter Cornelius und Schadow getatigt worden waren Zu identifizieren sind das Triptychon Pala Priuli von Giovanni Bellini und die Judith mit dem Haupt des Holofernes von Guido Reni Insgesamt vermittelt das Galerie und Gruppenbild eine Milieuschilderung der Dusseldorfer Schule Darin gelang es Boser durch Darstellung der Akteure und der Ausstellungsexponate den sich im Vormarz vollziehenden Generations und Paradigmenwechsel dieser Schule festzuhalten Provenienz Bearbeiten nbsp Das Vogelschiessen der Dusseldorfer Kunstler im Grafenberger Wald 1844Das Bild wurde wie auch die im Gemalde abgebildete Fassung der Weinprobe von Hasenclever wenige Jahre nach seiner Herstellung nach New York City verschifft und 1850 dort in der Dusseldorf Gallery gezeigt Zusammen mit seinem Pendant dem Gemalde Das Vogelschiessen der Dusseldorfer Kunstler im Grafenberger Wald welches Boser und Lessing 1844 als Gemeinschaftsbild geschaffen hatten diente es dem Weinhandler und Galeristen Johann Gottfried Boker dem Vertreter des Kunstvereins fur die Rheinlande und Westfalen in New York 5 zur Darstellung und Vermarktung der Dusseldorfer Malerschule in den Vereinigten Staaten 1882 gelangte das Bild in die Sammlung der New York Historical Society 1937 wurde es von der Stadt Dusseldorf erworben welche es ihrem Stadtmuseum uberwies Literatur BearbeitenBettina Baumgartel Die Bilderschau der Dusseldorfer Kunstler im Galeriesaal 1844 In Bettina Baumgartel Hrsg Die Dusseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819 1918 Michael Imhof Verlag Petersberg 2011 ISBN 978 3 86568 702 9 Band 2 S 37 ff Katalog Nr 18 Weblinks BearbeitenBilderschau Dusseldorfer Kunstler im Galeriesaal Datenblatt im Portal deutsche digitale bibliothek de Bilderschau Dusseldorfer Kunstler im Galeriesaal Webseite im Portal emuseum duesseldorf deEinzelnachweise Bearbeiten Ekkehard Mai Die Dusseldorfer Kunstakademie im 19 Jahrhundert Cornelius Schadow und die Folgen In Gerhard Kurz Hrsg Dusseldorf in der deutschen Geistesgeschichte 1750 1850 Verlag Schwann Bagel Dusseldorf 1984 ISBN 3 590 30244 5 S 212 Norbert Werner Das religiose Historienbild und das realistische Geschichtsbild der Dusseldorfer Malerschule P Cornelius F W Schadow und C F Lessing In Gerhard Kurz Hrsg Dusseldorf in der deutschen Geistesgeschichte 1750 1850 Verlag Schwann Bagel Dusseldorf 1984 ISBN 3 590 30244 5 S 251 Allgemeine Zeitung Munchen Beilage vom 12 Oktober 1845 Ausgabe Nr 285 S 2273 Google Books Michael Puls und einer modellirte Skulptur im Kreis der Dusseldorfer Malerschule In Bettina Baumgartel Hrsg Die Dusseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819 1918 Michael Imhof Verlag Petersberg 2011 ISBN 978 3 86568 702 9 Band 1 S 333 Horst Heidermann Wir haben die Bilder Heinrich Christoph Kolbe im Wuppertal In Geschichte in Wuppertal Jg 16 2007 S 47 PDF Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft 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